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Referat In welcher Situation und mit welchen Gefühlen erlebt Höfgen das Exil?

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In welcher Situation und mit welchen Gefühlen erlebt Höfgen das Exil?






In seinem Werk Mephisto" beschreibt Klaus Mann von S. 230 - 240 das Leben der Romanfigur Hendrik Höfgen, als dieser sich nach der Machtergreifung Adolf Hitlers im Exil in Paris aufh lt.



Hendrik Höfgen befindet sich gerade in Spanien bei Dreharbeiten, als er von der Machtübernahme erfährt und beschließt, vorerst nicht mit der Filmcrew nach Berlin zurückzukehren, sondern für eine Weile nach Paris zu gehen. Er hat Angst wegen seiner Vergangenheit, möchte gleichzeitig etwas Zeit gewinnen und die Geschehnisse aus der Ferne beobachten. Das erste, was er in Paris durch die Zeitungen aus Deutschland erfährt, ist dass der Reichstag gebrannt hat. Höfgen, der durch das Spielen von Bösewichten in krimineller Tücke geübt ist, wird sofort klar, wer wirklich hinter dieser Tat stecken muss. Er ist bewegt und fasziniert von der Ruchlosigkeit und Dreistigkeit des Naziregimes mit diesem Coup! Auch bemerkt er darin Parallelen zu sich selbst und verspürt .einen geheimnisvollen Zusammenhang zwischen dem eigenen Wesen und jener anr chigen, verderbten Sph re." S.231 .



In Berlin werden unterdessen mehrere Bekannte von ihm verhaftet, unter anderem Otto Ulrichs. Viele andere gehen ebenfalls oder befinden sich schon im Exil. Höfgen ist beunruhigt und unbeschäftigt. Durch die Einsamkeit und Unwirklichkeit in der er sich sieht, folgen seine Gedankeng nge interessanten Phantastereien. Er fühlt sich gar j mmerlich verloren in dieser Stadt. Andererseits sucht er aber auch keinen Kontakt zu anderen Emigranten, da diese schon vollkommen mit dem System in Deutschland abgeschlossen haben. Er selbst ist sich dessen nicht so sicher. Jedoch keimt in seinem Innern ein ihm bis dahin unbekanntes Gefühl auf. Ein

guter Trotz" S. 233) beginnt Höfgen allm hlich auszufüllen; so etwas wie moralische Wertigkeit und Anst ndigkeit. Es kommt ihm in den Sinn, dass er doch Manns genug w re, diesem blutigen Regime bewusst die kalte Schulter zeigen zu können und dadurch, von alldem befreit, wie der Phönix aus der Asche steigen könnte. Würde er sich dem Bösen verwehren und sich davon abwenden, in Richtung eines neuen, besseren Lebens, so könnte er sich damit gar die Seele reinwaschen! So stellt er es sich jedenfalls hin und wieder vor. Dabei denkt er oftmals an seine Ehefrau Barbara Bruckner und bekommt Sehnsucht nach seinem

guten Engel" S.233 . Gerne wollte er jetzt mit ihr Reden und zusammen mit ihr dem



Regime den Kampf ansagen. Da er sie so dringend glaubt zu brauchen, jedoch nicht weiß, wo sie sich gerade befindet, sieht er sich von ihr im Stich gelassen und malt sich sogar aus, dass sie sich wahrscheinlich - wie er es ja schon vorausgesagt hatte - mit den Nazis arrangiert habe. Er sei der Märtyrer und sie habe sich wohl damit eingerichtet. Die Einsamkeit und die ungewisse Zukunft machen seine Gedanken immer abstruser. Er beginnt wirr von einem Leben mit Prinzessin Tebab zu tumen - als Steppt nzerpaar, oder als Gaunerpaar die ganze Welt zu brüskieren und vor allem das Naziregime vor den Kopf zu sten.

Welchen der ertumten Wege er auch gew hlt h tte, es w re ein besserer gewesen, als der, den er mit kommendem Ereignis beginnt zu gehen:

Angelika Siebert berichtet Höfgen aus Berlin, dass sie sich für ihn bei Lotte Lindenthal verrgt und diese wiederum sich bei ihrem Freund dem mächtigen Fliegergeneral für Höfgen eingesetzt habe und er somit wieder nach Deutschland zurückkehren könne. Man möchte ihn gern wieder an der Berliner Bühne sehen und da er ja kein Jude, sondern garantiert blonder Reinl nder" S.237) sei, habe er auch nichts zu befürchten. Höfgen, der die in ihn unglücklich verliebte Siebert in all seiner Kollegenzeit so schlecht behandelt und missachtet hatte, ist nun das erste Mal von echter Rührung für sie erfüllt und weint, als er den Brief gelesen hat. Dann steigt die Freude in Hendrik auf, denn mit dieser Nachricht ist für ihn endlich die ungewisse und l stige Zeit in Paris vorbei. Seine guten Vors tze sein Leben zu ndern und sich zu bereinigen sind sofort beiseite gewischt. Für ihn ist klar, dass die Chance seine Karriere weiterzuführen - wenn auch unter Nazis - ergriffen werden müsse. So macht er sich dann sofort in vergn gter Stimmung auf den Weg zum Reisebureau um eine Schafwagenkarte nach Berlin zu reservieren.

Mit der Karte in der Brusttasche und immer noch gut gelaunt beschließt er, sich beim Rückweg am Café du Dome eine kurze Erfrischung zu genehmigen. Doch plötzlich verharrt er dann doch etwas stutzig. W hrend er misstrauisch die G ste begutachtet - da ihm eingefallen ist, dass dieses Café auch ein Treffpunkt der Emigranten ist - , trifft es ihn unvermittelt wie ein Schock, denn er erblickt dort Barbara mit Frau von Hetzfeld und Sebastian an einem Tisch sitzen. Sie alle scheinen ihm sehr bleich und niedergeschlagen, nur bei Barbara llt ihm zudem eine nachdenkliche, ja sogar zornige Miene auf, wie er es bei ihr noch nie zuvor gesehen hatte. Er kann es erst kaum fassen, dass Barbara, nach deren N he er sich so sehr sehnte, die ganze Zeit wohl im selben Viertel wie er gewohnt hat. So will er denn auch im ersten Moment spontan zu ihr hin und endlich mit ihr reden, wie er es sich zuvor immer gewünscht hat. Jedoch wird ihm schnell klar, dass er das nun nicht mehr tun kann. Schließlich ist er gerade im Begriff ein Teil des Systems zu werden, vor dem Barbara und die



anderen geflüchtet sind und das ihnen alles genommen hat. Er weiß nicht, wie er es rechtfertigen könnte, dass ausgerechnet er, der vor Barbara stets so unversöhnlich gegen die Nazis gekeift hatte, nun direkt in den Schoß der Macht zurückkehren will. Um dieser unangenehmen Begegnung, aus dem Weg zu gehen macht Höfgen sich schleunigst davon.



Alles in allem beschreibt Klaus Mann in diesem Abschnitt, dass sich in Paris für Höfgen die Chance ergibt, sein Leben in eine andere, positivere Richtung zu wenden. Höfgen befindet sich am Scheideweg zwischen einem endlich moralisch anst ndigen Leben oder auf der anderen Seite der totalen Verleugnung seiner vormals zur Schau getragenen Prinzipien. Er entscheidet sich für die Karriere, die den ersten Schritt zum Verkauf seiner Seele bedeutet und geht zurück nach Berlin, um für das Naziregime der Vorzeigeschauspieler und zum

Lieblingskind" des Fliegergenerals zu werden.



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