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Referat Zeitungssprache - Veränderung der Zeitungssprache, Kritik an der Pressesprache, Rubriksprachen, Gewissheitsreduzierende Klauseln

deutsch referate

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Zeitungssprache


Natürlich ist es schwierig, etwas über so ein allgemeines Thema zu sagen. Schliess-lich unterscheidet sich die Sprache eines Nachrichtenmagazins, einer Abonnement-zeitung und eines Boulevardblattes sehr voneinander. Auch spielt die Rubrik eine grosse Rolle. Trotzdem gibt es zahlreiche gemeinsame Merkmale, welche unter dem Begriff Zeitungssprache zusammengefasst werden können. Auf einige davon werde ich nun kurz eingehen.

Ein Element ist der Versuch des möglichst bildhaften Darstellens von Ereignissen, welcher einen komischen oder ironisierenden Effekt haben kann. Ein anderes ist die Verwendung von Wortspielen, die Einbeziehung von Reimen und Alliterationen (also Stabreimen, so wie "Haus und Hof") usw. Diese Mittel dienen als Attraktivmacher, als eine Art der Textwerbung. Damit wird eine anschauliche Informationsvermittlung wie auch eine amüsante, originelle Darstellung möglich. Diese Elemente sind nicht auf eine bestimmte Art von Zeitungen beschränkt, allerdings besteht ein Unterschied durch die Häufigkeit und die Ausprägung. [Folie zeigen]

Ein anderes Stilmittel bildet die Aufnahme von Sprichwörtern, Grundsätzen, Lebens-weisheiten und Redewendungen, allerdings in abgeänderter Form. Sie dienen eben-falls der Lesewerbung und fördern die Anschaulichkeit, doch sie können zudem eine Wertung des nachfolgenden Textes vorwegnehmen, daher trifft man sie viel in Über-schriften an. Nicht weniger bedeutsam sind aber auch die ursprünglichen Sprichwör-ter, Redewendungen und Zitate, welche sehr oft eine humorvolle Abwechslung bie-ten.

Für beide Formen, die abgeänderte wie auch die ursprüngliche, ist aber vor allem der Auflockerungseffekt wichtig, der daraus entsteht. [Folie zeigen]

Veränderung der Zeitungssprache

Durch die Entwicklung der Kultur werden in der Zeitungssprache laufend neue Be-zeichnungen, welche in den gängigen Wörterbüchern noch nicht vorhanden sind, verwendet. Solche neue Schöpfungen kommen vor allem durch einen Wandel sozia-ler, wissenschaftlicher und technischer Verhältnisse zu Stande; durch neue Entde-ckungen in Bereichen der Wissenschaft, durch Aufnahmen neuer Wissensbereiche oder durch Verbreitung von neu geprägten Begriffen. z.B. das Klonen oder Krankhei-ten wie BSE. Dies gilt natürlich vor allem für die Medien und ihre Sprache, in wel-chem sie die Information vermitteln, immerhin besteht ja ihre Aufgabe in der Verbrei-tung des Neuen.

Einen weiteren Wandel bildet die Verschiebung der Häufigkeit von verschiedenen Begriffen, welche durch die aktuellen Vorkommnisse bedingt ist. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Maul- und Klauenseuche, welche früher einfach eine normale, aber un-bekannte Krankheit war und nun heute für viele ein Begriff ist, da dieses Thema für lange Zeit in den Zeitungen breit thematisiert wurde.

Eine andere Tendenz, welche sich verstärkt in der Pressesprache abzeichnet, ist der Gebrauch von Fachsprachen und Fachausdrücken, wie auch die zunehmende Ver-wendung von Fremdwörtern. Dies geschieht aufgrund des ständigen Austausches der Wissenschafts- und Wirtschaftssprache und der normalen Umgangssprache. Dieser Trend zur Verwissenschaftlichung ist Ausdruck einer Verbreitung und Aneig-nung verschiedenster Bereiche wie Technik, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und vielen mehr. [Folie zeigen]

Weitere Veränderungen der in der Zeitung üblichen Sprache sind durch die Beein-flussung durch einen fremdsprachigen Wortschatz gegeben. Besonders die Einwir-kungen des Englisch sind heute stark zu beobachten, in den letzten Jahren wurden sehr viele Wörter einfach übernommen. So gehören heutzutage Wörter wie Compu-ter oder Handy zum geläufigen Wortschatz der Zeitungen. Natürlich ist dieses Phä-nomen längst nicht mehr auf die Presse beschränkt, auch wenn die Eingliederung dieser Begriffe durch die Medien stattgefunden hat, doch es tauchen in den Zeitun-gen immer wieder neue solche Begriffe auf. [Folie zeigen]

Ein Merkmal der Wortbildung sind die häufigen Wortzusammensetzungen, die sog. "Augenblickskomposita". Dies sind sehr auffällige Merkmale, man findet sie praktisch überall. Während kaum jemand jemals von Stauraummöglichkeiten sprechen würde, weil diese Wortkombination aus Stau, Raum und Möglichkeiten einfach zu lang und zum Sprechen zu umständlich ist, sind solche Gebilde in den Zeitungen überhaupt keine Seltenheit, wie gesagt, die Artikel sind voll davon.

Kritik an der Pressesprache

Sprachpflegerische Kritik

"Die Klagen über das Zeitungsdeutsch sind so alt wie die Zeitung selbst".

Dieser Satz ist gewiss wahr, der Sprachgebrauch der Presse erfährt oft eine äusserst negative Kritik.

Die Palette der Anschuldigungen und Beschimpfungen der Pressesprache ist breit; sie reicht von "gedankenlosem Sprachverderb" über "Sprachverhunzungen" bis hin zu "geschmackloser und junkerlich-pöbelhafter Phraseologie", Journalisten wurden auch schon als "parasitäre Zerstörer des Geisteslebens" bezeichnet.

Viele Sprachkritiker sehen in der Pressesprache eine verarmte, minderwertige, und vor allem klischierte Sprache im Vergleich zum sogenannt "guten Deutsch".

Einige Beispiele: [Folie]

Meinungsverschiedenheiten werden in der Regel nach längerem Tauziehen oder Pokern bereinigt. Ereignisse oder Personen machen Schlagzeilen. Lastwagenfahrer sind oft Kapitäne der Landstrasse, Schweizer stets Eidgenossen, exklusive Hotels meistens Nobelherbergen, schnell Erfolgreiche immer Senkrechtstarter, vielgekaufte Produkte immer Spitzenreiter. Schüler, Lehrlinge, Studenten proben den Aufstand, und der Reporter war dabei.

Eine gewisse Kritik an der Verwendung der Sprache in Printmedien ist sicher ange-bracht, allerdings ist sie häufig sehr einseitig. Dazu folgendes, wie ich finde sehr tref-fendes Zitat: [Folie]

"Die Absichten der Sprachkritiker sind sehr moralische und ehrenwerte.. Aber weil sie - ohne es zu wissen - noch von der aristokratischen Sprachnormung des 17. bis 19. Jahrhunderts beeinflusst sind, in der die nichtliterarische Sprache und die Sprache des "Pöbels" abgewertet wurde, ist ihre Perspektive verzerrt."

Gegen die Kritik an der Zeitungssprache ist generell einzuwenden, dass sie von we-sentliche Aspekten der Kommunikationssituation absieht. [Folie]


. geht es um neutrale Faktenübermittlung oder um subjektive Bewertung?

. welche Lesergruppe wird angesprochen?

. Produktionsbedingungen (Zeitdruck, Zusammenfassen von Agenturtexten, viel Information auf engem Raum)


Ideologiekritik

Ausgangspunkt solcher Kritik ist vor allem der Gebrauch von Wörtern, die nebst ih-rem faktischen Inhalt noch Bewertungen und Emotionen ausdrücken. Gemeint sind zum Beispiel konkurrierende Begriffe wie Atomkraft / Kernenergie, Kapitalist / Unter-nehmer.

Es gibt auch Ausdrücke die eine Verschleierungsfunktion haben und dadurch eine nicht objektive Sehweise hervorrufen. Mit dem Wort Entsorgung wird etwa die Lage-rung radioaktiver Abfälle harmlos umschrieben.

Ob man von einer Bande oder einer Gruppe, von einem Freiheitskämpfer oder einem Terrorist schreibt, hat auf das Bild, das sich der Leser macht, natürlich einen wesent-lichen Einfluss.

Verständlichkeitsprobleme

Zeitungen sind primär da, um verstanden zu werden. Es ist deshalb wichtig, dass sie in einem verständlichen, nicht zu komplizierten Deutsch geschrieben sind. Dies steht häufig in Konflikt zu einer präzisen Ausdrucksweise. [Folie]

"Die dem Bundeswirtschaftsminister in einem Sachverständigengutachten vorge-schlagene Ausdehnung der Regionalbereiche in der Kfz-Haftpflichtversicherung von derzeit 45 auf 245 ist bei einer Verbandsanhörung in Bonn auf massive Kritik gestos-sen."

Dieser Satz ist zwar präzise, enthält aber zu viele Informationen und wird dadurch erst nach mehrmaligem Durchlesen verständlich. Solche Undinger sind in Zeitungen relativ häufig anzutreffen. Verbesserungsvorschläge?

Heikle Punkte sind: [Folie]

. der Gebrauch von Fremdwörtern und Fachausdrücken

. das Vermeiden von Wiederholungen, lexikalische Varianz

. ad-hoc-Wortbildungen (Moskau-Botschafter, verstaatlichungswütiger Mitter-rand-Verschnitt)

. Nominalisierungen (die OPEC-Länder beschliessen ? der Beschluss der OPEC-Länder)

. lange Attributkomplexe (der seit langem angekündigte, wiederholt verschobene Beschluss)

. lange, verschachtelte Sätze


Oft werden Verben scheinbar sinnlos in Nomen umgewandelt: Anstatt durchführen, mitteilen oder versuchen heisst es dann zur Durchführung bringen, eine Mitteilung machen oder einen Versuch unternehmen. Solche Floskeln signalisieren offenbar so etwas wie "offiziellen, korrekten Sprachgebrauch".

Rubriksprachen

Je nach Rubrik ist der Sprachgebrauch in einer Zeitung recht unterschiedlich. Die Sprache die in einem Feuilleton verwendet wird, ist beispielsweise ganz anders als die des Politikteils.

Als Beispiel werde ich nun auf den Sprachgebrauch im Wirtschaftsteil eingehen.

Diese Sparte zeichnet sich durch den hohen Anteil an Fachbegriffen aus. Manchmal sind mehr als 40 % aller verwendeten Nomen Fachwörter. Für Laien können solche Texte recht schwierig zum Verstehen werden.

[Folie Börsenwoche 1980] was fällt euch auf?

Auffällig ist die unpersönliche Redeweise: Der Passiv ist sehr häufig und auch das Wörtchen "man" ist oft anzutreffen; Wirtschaftsjournalisten vermeiden also meistens die Nennung des Agens, des Täters. Dieses Weglassen des Subjekts entsteht, weil der Journalist gleichzeitig einen möglichst kurzen, aber auch präzisen Text schreiben muss.

Gerade Aktien werden häufig personifiziert. "AEG litten unter neuen Verlustmeldun-gen."

Gewissheitsreduzierende Klauseln

Beim Lesen einer Zeitungsnachricht geht der Leser grundsätzlich davon aus, das das Berichtete wahr sei, obwohl die Meldung eine Neuigkeit ist und deren Wahrheitsge-halt somit beim Lesen der Zeitung kaum überprüft werden kann.

Dem Autor, welchem die Erwartung entgegengebracht wird, tatsächlich zutreffende Berichte zu verfassen, ist es in vielen Fällen aber nicht 100% möglich, für den Wahr-heitsgehalt seiner Meldung zu bürgen. Da die Nachricht aber zu brisant ist, um sie dem Leser vorzuenthalten, bringt er gewissheitsreduzierende Klauseln ein. Dies sind Wörter, durch die einen gewissen Grad der Unsicherheit ausgedrückt wird, z.B. man sah x, oder x ist vermutlich und ähnliches.

Wenn man die im Blick verwendeten (also wenn überhaupt) mit den des Tagesan-zeigers und der NZZ vergleicht, ergeben sich interessante, wenn auch zu erwartende Resultate: Der Blick ist ständig auf Schlagzeilen-Suche und stellt eine Meldung, wel-cher von einer Dritten Seite kommt, oder Sachverhalte, welche aus Aussagen der Polizei geschlossenen wurden sehr schnell als wahr dar. Hier ein Beispiel: [Folie zei-gen]

Hier sieht man, dass für den Blick den Sachverhalt klar ist, er kennt offenbar den wahren Grund. Der Tagesanzeiger hingegen hat aufgrund der gleichen Informationen die Ursache des Unfalls aber als vermutlich dargestellt.

Ein weiteres Beispiel: [Folie zeigen]

Der Blick ist sich nicht nur der Gewissheit seiner Meldung absolut sicher, er kennt sogar die Höhe der Lösegeldforderung. Auch für den Tagesanzeiger scheint die Nachricht der Wahrheit zu entsprechen. Nur für die Neue Zürcher Zeitung liegt das Ganze im Ungewissen, was mit einem "offenbar" und mit der Klausel "mutmassliche Täter" ausgedrückt wird, womit die NZZ also die Gewissheit stark reduziert.

Die Tatsache, dass gewissheitsreduzierende Klauseln vorhanden sind, bedeutet also noch lange nicht, dass diese auch benutzt werden und das Texte ohne sie der Wahr-heit entsprechen.

Auch hier sieht man, dass gewisse Elemente der Zeitungssprache von der jeweiligen Zeitung abhängen, dies betrifft vor allem die gewissheitsreduzierenden Klauseln.

Doch ich hoffe, wir haben auch im Laufe dieses Referats gezeigt, dass es trotzdem Merkmale gibt, welche die Zeitungen gemeinsam haben, welche dies sind und wie sie bewertet oder kritisiert werden können.



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