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Demographie
Unter demographischen Strukturen versteht man die Gliederung einer Bevölkerung nach einzelnen demographischen Merkmalen.
Die demographische Entwicklung hat Auswirkungen auf Wirtschaft und Politik.
Veränderungen in der Bevölkerungszahl und Bevölkerungszusammensetzung ergeben sich durch Zusammenwirken der natürlichen Bevölkerungsentwicklung und der grenzüberschreitenden Zu- und Abwanderung. Man nennt diese Entwicklungen demographische Vorgänge. Zur Erfassung und Beschreibung dieser Vorgänge verwendet die Bevölkerungsstatistik bestimmte Indikatoren:
Geburtenziffer: Anzahl der Lebendgeborenen je 1000 vom Mittel der Gesamtbevölkerung pro Jahr
Fruchtbarkeitsziffer (Fertilitätsrate): Anzahl der Lebendgeborenen je 1000 Frauen im Alter von 15 - 40 Jahren pro Jahr
Sie kann beeinträchtigt werden von:
Bildungsniveau / Erwerbstätigkeit der Frau
Wohnverhältnisse
erlebte Kindheitsmilieu
bevölkerungspolitische Maßnahmen des Staats
ökonomische Verhältnisse ( Einkommen, Altersabsicherung)
Sterbeziffer: Anzahl der Gestorbenen je 1000 vom Mittel der Gesamtbevölkerung pro Jahr
Säuglingssterblichkeit: Anzahl der im ersten Lebensjahr Gestorbenen je 1000 Neugeborene
mittlere Lebenserwartung: Mittel zu erwartender Lebensdauer eines Neugeborenen
Nettoreproduktionsrate: mittlere Anzahl der Mädchengeburten einer Frau im Laufe ihres Lebens unter Berücksichtigung der gegebenen Fruchtbarkeits- und Sterblichkeitsverhältnisse
Geburt, Altern, Tod sind also nicht nur biologische Vorgänge, sondern werden auch zu gesellschaftsbedingten Faktoren. Sie sind in die sozio - ökonomische Entwicklung einer Epoche eingebettet.
Das wohl bedeutendste Strukturmerkmal ist die Altersgliederung. Sie wird in der Bevölkerungspyramide dargestellt. In den westlichen Industriestaaten hat diese Grafik jedoch längst nicht mehr die Form einer Pyramide, da immer weniger Kinder zur Welt kommen und im Gegenzug durch die besseren medizinischen Verhältnisse die "Bevölkerung immer älter wird".
Die Altersgliederung der Bevölkerung beeinflußt die Volkswirtschaft in verschiedenen Bereichen (Bedarfsziffern für Infrastruktur, z.B.: Kindergärten, Schulen, Altersheime, Konsumgüternachfrage, Pensionssystem)
gesellschaftlich - wirtschaftliche Entwicklung Österreichs
Der sozio - ökonomische und der demographische Wandel in Österreich darf niemals isoliert betrachtet werden, sondern sollte immer im Zusammenhang mit den Entwicklungen der anderen westeuropäischen Industrieländer verglichen werden.
Mit der Industrialisierung - in Österreich hatte sie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erst begonnen - begann das Ständesystem der feudalen Gesellschaft aufzubrechen. Es kam zu Gründungen von Großunternehmen, ein Strukturwandel in der Landwirtschaft und zu einer Veränderung im Schulwesen.
Mit dem ersten Weltkrieg und dem Zerfall der Monarchie wurde diese Situation jäh gebremst. Es kam auch zu einer weltweiten Wirtschaftskrise und nach dem zweiten Weltkrieg lag ein totaler Zusammenbruch der österreichischen Wirtschaft vor. Industrieanlagen, Städte und die Infrastruktur waren - besonders im Osten - weitgehend zerstört.
Im Jahre 1953 kam es zu einer Trendwende. Die soziale Marktwirtschaft wurde in diesem Jahr eingeführt und zwei Jahre später erhielt Österreich auch die volle staatliche Souveränität wieder zurück. Infolge kam es zu einer beinahe ununterbrochenen Expansionzeit. Es vollzog sich ein der entgültige Wandel vom nur leicht industrialisierten Agrar- zum modernen Industriestaat mit hoher Dienstleistungsquote.
Das politische System Österreichs ist vor allem auf die charakteristischen Sozialleistungen ausgerichtet.
Mit der großen, weltweit wirksamen Rezession in der Mitte der siebzieger Jahre beginnt immer mehr die Mikroelektronik Arbeit und Freizeit zu beeinflussen.
Neue Wertesysteme dringen hervor und es kommt zu einen mit den herkömmlichen Vorstellungen.
Durch den wirtschaftlichen Aufstieg, der seit 1945 andauert, prägen steigende Produktion und steigender Konsum, zur Schau gestellter Luxus und Macht das Bild der Gesellschaft.
Sozialwissenschaftler zufolge bewegen wir uns immer mehr auf eine postindustrielle Gesellschaft zu. Diese ist eine Weiterbildung der heutigen Industriegesellschaft durch die technologische Entwicklung. Sie ist weitgehend eine Dienstleistungsgesellschaft. Es geht hierbei nicht mehr nur primär um eine immer bessere Güterversorgung, sondern auch auf die Befriedigung sozio - kultureller Bedürfnisse im Sinne der persönlichen Selbstverwirklichung. Politische, soziale und ökonomische Strukturen werden dabei immer mehr verwissenschaftlicht. Gefahren für diese Gesellschaft drohen vor allem in der Massenarbeitslosigkeit, der Massenmanipulation.
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