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Referat Neuseeland ist nicht Australien - Geographie und Wirtschaftskunde

geographie referate

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HÖHERE BUNDESLEHRANSTALT FÜR WIRTSCHAFTLICHE BERUFE UND HÖHERE GEWERBLICHE BUNDESLEHRANSTALT Abteilung MODE UND

BEKLEIDUNGSTECHNIK IN KLAGENFURT

Fachbereichsarbeit

aus dem Gegenstand

Geographie und Wirtschaftskunde


Thema: Neuseeland ist nicht Australien

Vorwort


Australien und Neuseeland haben mich schon immer interessiert. Vor allem, weil dort so vieles einfach "anders" ist als bei uns. Im Down Under, wie die Australier selbst­ironisch sagen und was soviel heißt wie "irgendwo unter dem Aquator", stehen die Jahreszeiten auf dem Kopf. Dort beginnt die Weinlese im Februar und die Junikäfer fliegen im Dezember. In Australien und Neuseeland gibt es Pflanzen und Tiere, die in keiner andern Region des Globus zufinden sind. Der Schatten um 12 Uhr liegt auf der anderen Seite, weil ja die Sonne im Norden steht, auch der Mond nimmt in umge­kehrter Richtung zu bzw. ab. Auch einige Verkehrsregeln sind, in unseren Augen, verkehrt. Man fährt ja auf der linken Seite statt auf der rechten. Vieles geht verkehrt herum, selbst das Wasser im Waschbecken fließt andersrum ab. Mich hat auch fasziniert, dass die Ureinwohner (Aborigines bzw. Moari) immer noch um "ihr" Land kämpfen.

Da Australien und Neuseeland sehr weit entfernt liegen, weiß man auch entsprechend wenig darüber. Ich hoffe ich kann mit meiner Fachbereichsarbeit ein wenig Licht ins Dunkel bringen.

Die Queen ist das Oberhaupt Australiens, des sechstgrößten Staates der Welt, seine Hauptstadt ist Canberra.

Australien

Die Natur der Landschaft

Australien gehört zu den geologisch ältesten Landmassen der Erde. Der Kontinent ist ein Teil des Urkontinentes Gondwana. Australien löste sich vor 160 Millionen Jahren zusammen mit der Antarktis vom Urkontinenten. Erst vor rund 50 Millionen Jahren trennten sich die beiden und Australien driftete Richtung Norden. Vor etwa 15 Millionen Jahren stieß es dann mit der pazifischen Erdkrustenplatte zusammen.

Ausgedehnte Tieflandgebiete im Zentrum der Landmasse waren Jahrmillionen überflutet. Damals war der heute "trockene" Kontinent von fruchtbarem Dschungel bedeckt.

Das Landschaftsbild änderte sich vor rund 2 Millionen Jahren entscheidend. Durch die klimatische Abkühlung und die heftigen Winde über Australien kam es zu einer extremen Verdunstung und die Binnenmeere trockneten aus. In dieser Zeit entwickelte sich Australien zu dem, was es heute ist, nämlich zum "Trockensten Kontinent". Während dieser Veränderung entstanden die ausgedehnten Steinwüsten. Abflusslose Salzseen und riesige Dünenfelder. Der Veränderungsprozess wurde aber erst mit dem Ende der letzten Eiszeit, vor ungefähr 10. 000 Jahren abgeschlossen. Aufgrund der Eisschmelze an den Polen stieg der Meeresspiegel an und Neuguinea und Tasmanien wurden von der australischen Landmasse getrennt.

Der Aufbau des australischen Kontinents ist mit einer Schüssel zu vergleichen: Erhebungen am Rand und ein flaches Inneres.

Oberflächenformen und Böden

Die Oberflächenformen und Böden Australiens weisem im Vergleich zu europäischen Verhältnissen ein sehr hohes Alter auf. Weite Teile Australiens werden von Flachlandschaften aufgebaut deren Entstehung ins Tertiär zurückreicht. Zu den eindrucksvollsten Resten ehemaliger Landoberflächen gehören die Hartkrustentafelländer, die in Australien wegen der markanten Stufen als "breakaways" bekannt sind. Aber auch andere weitgespannte Ebenheiten gehören zu diesem Typus der Altlandschaften.

Der in Europa so entscheidende eiszeitliche Einschnitt in der Entwicklung der Oberflächenformen und Böden fehlt für weite Teile Australiens. Zwar haben sich die Klimaschwankungen auch hier ausgewirkt. Dies gilt vor allem für den Wechsel von ariden (trockenen) und humideren (feuchten) Phasen.

Durch tektonische Vorgänge im Zusammenhang mit der endgültigen Loslösung Australiens von der Antarktis wurde das Relief im Tertiär etwas belebt. Im Osten kam es zur Heraushebung des heutigen Hochlands. Aber selbst dieses Hochland besitzt heute noch über weite Gebiete flächenhaften Charakter und nur einzelne Bergzüge, wie etwa die Australischen Alpen, und der meist markante Steilabfall zur Küste weisen Gebirgsformen auf.

Dem hohen Alter der Oberflächenformen entsprechend sind auch die Böden Australiens alt und stark verwittert. Sie zeichnen sich daher allgemein durch einen geringen Anteil an mineralischen Nährstoffen aus. Hinzu kommen Armut an organischem Material, geringe Bodenfeuchte und damit auch ein Mangel an Bodenorganismen. Ein weiterer Nachteil der australischen Böden ist der oft hohe Salzgehalt. Selbst Böden, die in den obersten Horizonten salzfrei sind, können nach Entfernung der ursprünglichen tiefwurzelnden Waldvegetation durch Anstieg des Grundwassers versalzen. Der hohe Natriumgehalt der Böden führt zur leichten Verschlämmung, was nicht nur die Bodenbearbeitung erschwert und die Wasserhaltefähigkeit reduziert, sondern die Bodenerosionsgefahr bei bloßgelegtem Boden erhöht.

Bei Niederschlägen verschlämmen die Böden schnell und ein hoher Anteil des Niederschlages fließt oberflächlich ab und ruft dadurch weitflächige Abspülung hervor. Die Befürchtung, dass die Produktivität vieler Böden bis Ende des Jahrhunderts erschöpft sein wird, ist berechtigt.

Die wirtschaftliche Tragfähigkeit der australischen Böden hängt daher in sehr starkem Maße von der Mineraldüngung ab. Phosphormangel herrscht nahezu überall. Auch andere Elemente müssen zugeführt werden, um die Produktivität aufrecht zu erhalten, so etwa Sulfat und Kalium. Ein typisches Merkmal der australischen Landwirtschaft ist die starke Abhängigkeit von Hülsenfrüchten als Hauptlieferant von Stickstoff.

Das in Australien praktizierte System der Weizen-Schafweide-Wechselwirtschaft, bedingt, dass etwa die Hälfte des Farmlands dem Weizenanbau dient, die andere dagegen brach liegt und als Schafweide verwendet wird. Dabei wird zur Weideverbesserung und Stickstoffanreicherung vor allem Klee eingesät.

Die Labilität des Ökosystems Australiens

Ein wichtiger Faktor, der bei der Beurteilung der natürlichen Ressourcen berücksichtigt werden muss, ist der hohe Grad der Verwundbarkeit des australischen Ökosystems. Diese Labilität ist direkt verbunden mit der Einmaligkeit der australischen Fauna und Flora, die in der langen Entwicklungszeit des gesamten Ökosystems in nahezu völliger Isolation begründet liegt.

Mit dem Menschen kam auch der verstärkte Einfluss des Feuers auf die Vegetation. Auch der erste größere echte Säuger, der Dingo, kam mit dem Menschen. Alle diese Veränderungen spielten sich allerdings über lange Zeiträume ab, und das Ökosystem blieb daher von plötzlichen großflächigen Veränderungen verschont.

Mit dem Eintreffen der weißen Siedler vor rund 200 Jahren wurde das bestehende Gefüge der Natur jedoch in einer Art und Weise und mit einer derartigen Geschwindigkeit verändert, wie dies in keinem anderen Kontinent der Fall war. Innerhalb von 50 Jahren waren fast der gesamte Weizengürtel und Teile der ariden Weidegebiete besetzt. Böden, die niemals gepflügt und niemals von Huftieren betreten worden waren und bis dahin nur einer relativ geringen Anzahl von Beuteltieren Raum und Nahrung boten, wurde jetzt großflächig gerodet und umgebrochen. Andere bestockten sie mit Huftieren, wobei die Bestockungsdichte ein Vielfaches der einheimischen Tiere betrug.

Kein einheimisches Tier wurde als brauchbar, keine Pflanze als kultivierbar angesehen. Alle Haustiere, Kulturpflanzen und Weidegräser, zahlreiche Nutzbäume, selbst Singvögel und Sperlinge wurden eingeführt um die "nutzlosen" einheimischen Arten zu ersetzen.

Einige dieser Einführungen haben Australien zu wirtschaftlichem Erfolg verholfen, wie die Schafe, Rinder und das Getreide. Viele erwiesen sich jedoch als Fehlschläge und einige zogen sogar katastrophale Folgen nach sich. So brachte die Einführung der Kaninchen die Landwirtschaft an den Rand des Ruins. Aber auch eingeführte Pflanzen breiteten sich oft unkontrollierbar aus, wie die Brombeere, der wilde Hopfen und viele andere eingeschleppte, teilweise giftige Pflanzen. Die eingeführten Haustiere verwilderten ebenfalls. Dazu zählen vor allem Ziegen, Esel, Pferde, Kamele, Wasserbüffel und Schweine, die alle großen Schaden angerichtet haben. Der Europäer hat mit seiner ausschließlich auf kurzfristige Gewinnmaximierung ausgerichteten Landwirtschaft das natürliche Ökosystem innerhalb eines knappen Jhs. nachhaltig verändert. Heute wird bereits von Ökologen die berechtigte Frage gestellt, ob das australische Ökosystem in vielen Gebieten überhaupt noch regenerationsfähig ist.

Großlandschaften

Das Westaustralische Tafelland


Es nimmt etwa zwei Drittel des Kontinentes ein und ist durchschnittlich etwa 400 m hoch. Das Tafelland ist eine öde Ebene aus erstarrtem Sedimentgestein. Vereinzelt erheben sich aus den riesigen Erosionsflächen des Plateaus Bergketten wie z.B.:

Das Kimberley Plateau im Norden

Die Macdonnel- und Musgrave - Bergketten im "roten Zentrum" des Kontinents

Im Kimberley Plateau ist eine Gruppe sehr alter Berge zu der Bungle-

Bungle-Gebirgskette zusammengeschmolzen, deren Berge aus der roten Ebene zur Sonne emporragen.

Im "roten Zentrum" befindet sich auch das geologische Wahrzeichen Australiens: vereinzelt hochragende Inselberge, von denen der Ayers Rock mit seinen 867 m der bekannteste ist. Das leuchtende Rot wird durch die Oxidation des im Gestein enthaltenen Eisens hervorgerufen. Das Tafelland erstreckt sich von der Westküste aus in das Inland, wo es dann in die großen Wüsten (Große Sandwüste, Große Victoriawüste) übergeht. Dies sind Wüsten mit Sanddünen, Steinwüsten und Salzseen und nur gelegentlich einmal einem Wasserloch oder einem kleinen Fluss. Man bezeichnet sie als Halbwüsten oder auch Wüstensteppen, weil sie mit mehr als 250 mm Niederschlag knapp über jener Marke liegen, unter der die Wüsten im wirklichen Sinne beginnen.

Die Mittelaustralische Senke


wird auch als mittelaustralisches Tiefland bezeichnet. Es erstreckt sich vom Golf von Carpentaria im Norden bis zum Spencer-Golf an der Südküste. Das Tiefland ist eine ist eine ausgedehnte, flachhügelige Ebene mit meist unter 150 m über dem Meeresspiegel. Der Eyresee, der 12 m unter dem Meeresspiegel liegt, dient als Sammelbecken für das Wasser der nach kurzen Regenfällen anschwellenden Flüsse. Unter der Oberfläche, hat sich im Tiefland eine gigantische Grundwasser blase angesammelt - das Große Artesische Becken. Dieses größte unterirdische Wasserreservoir der Welt, ist ein riesiges Entwässerungsbassin, das hauptsächlich von den im östlichen Randgebirge entspringenden Flüssen getränkt wird.

Das Ostaustralische Hochland


Die Berge des 3 200 km langen Ostaustralischen Randgebirges, erheben sich entlang der Pazifikküste, sie erstrecken sich von der Kap - York Halbinsel im Norden, bis zur Insel Tasmanien im Süden. Zwischen dem Randgebirge und der Pazifikküste liegt nur ein schmaler flacher Landstreifen. Weite Teile dieser zusammengeschobenen Hochplateaus, Great Divding Range genannt, wurden durch Vulkanismus geprägt. Eiszeitliche Gletscher hinterließen ihre Spuren im zentralen Hochland Tasmaniens und im Bereich der Australischen Alpen im Südosten des Festlandes, wo man auch die höchsten Berge findet. In den Snowy Mountains erheben sich einige Zweitausender, wie der Mount Kosciusko mit 2.230 m, er ist der höchste Gipfel Australiens

Gegen Osten fällt das Hochland fast überall steil ab, zu einer bis zu 150 km breiten, sehr fruchtbaren Küstenebene. In dieser klimatisch günstigen Region, konzentrieren sich die wichtigsten Städte und Agrargebiete des Kontinents.

Die Küsten weisen einige auffällige Einbuchtungen auf. Die weit geschwungene Große Australische bucht, formt im Süden den Kontinent.

Das Outback


Über 7 Millionen km² trockene Ebenen und öde Savannen, Steppen und Steinwüsten, verwitterte Gebirgszüge und karges Weideland, ausgetrocknete Flussbetten und glänzende Salzseen, welche hinter den schmalen, besiedelten Küstenstreifen im Osten, Südosten und Südwesten liegen, werden als Outback bezeichnet - als Land hinter der Zivilisation.

Für diese Region gibt es keine festgelegten Grenzen, Outback ist überall dort, wo es keine Städte gibt; es gehört zu den einsamsten Gebieten der Erde, wo das Klima extrem und die Entfernungen beängstigend sind. Die Lebensbedingungen in diesem menschenarmen Landesinneren sind sehr hart. Die Niederschläge sind unregelmäßig, es gibt Jahre, in denen kein Tropfen Regen fällt, in anderen gehen wieder sintflutartige Regengüsse nieder, welche die ausgedörrten Flussbetten in reißende Ströme und die staubigen Ebenen in Schlammwüsten verwandeln. Diese Region ist sehr unfruchtbar, aufgrund der Nährstoffarmut des Bodens. Außerhalb der wenigen Siedlungen, verteilt sich die Bevölkerung des Outback zumeist auf Schaf- und Rinderfarmen.

Ayers Rock

Der Ayers Rock liegt im Trockenen Herzen Australiens. Er ragt einsam und verlassen aus der Wüste auf. Die Aborigines nennen diesen Berg: Uluru. Er ist ein altes religiöses Denkmal und auch Symbol für den Kampf der Aborigines um ihre Landrechte. Im Inneren des Felsens gibt es zahlreiche Höhlen, die von den Ureinwohnern geschmückt sind. Es sind aber längst noch nicht alle dieser Höhlen entdeckt. Die Aborigines mögen keine Besucher, sie glauben diese entweihen ihre heilige Stätte. In den tiefen Schluchten des Felsens befinden sich heilige Wasserlöcher, welche den Aborigines als Trinkwasservorräte dienen.

Die Sonne trocknet die Umgebung völlig aus und verleiht dem Felsen seine rote Farbe. Die wahren Farben des Ayers Rock sind aber nur im Inneren zu sehen. Die natürliche Farbe ist nämlich grün-grau bis gräulich. Aber durch die atmosphärischen Bedingungen, Sauerstoff und Feuchtigkeit, altern die Minerale an der Oberschicht. Der Felsen rostet so zu sagen. Der ganze Felsen besteht aus feinem Sandstein.

Der Ayers Rock ist die Heimat für die Ananu. Sie haben ihr eigenes Gesetz, das sich Jukaba nennt. Es ist gewissermaßen der Glaube der Ananu wie alles entstanden ist. Sie glauben, dass ihre Ahnen aus der Erde auferstanden sind und die Welt so hinterlassen haben wie sie heute ist. Unter anderem haben sie auch den Uluru entstehen lassen.

Die Ananu sind ein genügsames Volk. Sie leben in einer Gegend, wo 6 Monate kein Regen fällt und die Temperatur bis auf 50°C steigen kann. Wasserstellen sind auch nur selten zu finden, aber sie haben einen Weg gefunden zu überleben. Sie haben sich diesen extremen Bedingungen einfach angepasst. Für die Ananu ist jede Pflanze, jedes Tier und jeder Samen eine Hilfe im Kampf ums überleben in der Wüste. Sie erzeugen durch einfache Reibung Feuer und sind Jäger und Sammler. Die Ananu sind Nomaden und gute Fährtenleser. Sie ernähren sich von Buschnahrung: Samen, wilde Feigen, Zwetschken und Buschrosinen.

Durch die Weißen hat sich viel für die Ananu verändert. Das Land wurde in Rinderstationen aufgeteilt und Tausende Tiere wurden importiert, diese stören die Vegetation, weil sie alles aufwühlen und so die Abflusswege zerstören, wenn es regnet.

Die westlichen Wissenschaftler glauben erklären zu können, warum der Ayers Rock diese außergewöhnliche Form hat und wie er entstanden ist. Der Katajuta, ein Berg, der 50 km weit vom Ayers Rock entfernt ist, ist aus den selben Material aufgebaut. Der Katajuta ist allerdings kein einzelner Fels sondern er besteht aus 23 massiven Gesteinskegeln. Der Ayers Rock ist auch kein einzelner Felsen, sondern aus vielen verschiedenen zerschmetterten und vermengten Gesteinsarten aufgebaut. Granit, Balsat und dunkelgrüner Zement sind einige davon.

Die Entstehung des Ayers Rock geht auf stake Regenfälle zurück. Diese Regenfälle können in Millionen von Jahren selbst große Gebirge zu Schotter zerreiben. Das Wasser spülte diese Schotterlawinen den Hang hinunter und presste sie in große Lagen von Fels- und Schlamm (=Schwemmflächen). Es brauchte mehrere Millionen Jahre um so eine Form zu erreichen. Der Uluru und der Katajuta bestehen aus dem selben Material, aber der Uluru besteht aus feinerem Sandstein und nicht aus grobem Material. Die Flut schwemmte den Sand weiter weg, bevor er sich festsetzen konnte. Der Felsen wurde unter einer Sandschicht begraben und erhielt seine Form aufgrund der raschen Verformungen der Erdkruste. Heute ist dies in den senkrechten Linien an der Oberfläche des Uluru sichtbar. Zuerst war das Becken nämlich waagrecht und ist erst nach einem Erdbeben senkrecht aufgestiegen. Der Ayers Rock ist aber nur die Spitze des Eisberges. Er führt einige Kilometer unter der Erde weiter und kommt irgendwo, man weiß noch nicht genau wo, wieder an die Oberfläche. Das Wasser schneidet heute noch tiefe Schluchten in den Felsen. Ohne Wasser hätte der Ayers Rock niemals diese wunderschöne Form erhalten.

In Australien haben sich die ganzen Umweltbedingungen geändert. Heute gibt es keine Flüsse mehr, nur ausgetrocknete Salzseen. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es erst mal Erkundungen, die in die Mitte Australiens führten. Sie suchten hauptsächlich nach Flüssen, Seen und Ackerland. Ihre Suche war aber vergeblich. Ernest Giles, auch ein Entdecker, verfluchte das Trockene Land, statt eines Süßwassersees, fand er nur einen ausgetrockneten Salzsee, den er Amadeussee nannte. Als er den Katajuta entdeckte, nannte er ihn: Berg Olga. Er gab seine Suche nach Wasser bald auf. Die Entdecker nach ihm hatten aus seinen Reisen gelernt und setzten Kamele statt Pferde für die Reise ein. Sie waren zwar auch nicht erfolgreicher bei der Suche nach Wasser, aber sie entdeckten den Ayers Rock, welcher nach Sir Henry Ayer benannt wurde.

In den Höhlen von Uluru fand man Hinweise über eine Katastrophe. Springmäuse sind früher sehr verbreitet gewesen, man hat viele Skelette im Inneren des Uluru gefunden, heute gibt es allerdings keine lebenden Exemplare mehr. Seit die Weißen in Australien sind, sind alle ausgerottet. Man spricht von einer Massenausrottung in kürzester Zeit. Die Europäer haben Kamele, Pferde, Rinder, Kaninchen, Füchse und Hauskatzen ins Land gebracht. Das hatte verheerende Folgen für die Umwelt. Die Kaninchen stellten sich als Landplage heraus und die Hauskatzen und Füchse haben die Nagetiere ausgerottet. Die Nagetiere hatten keine Verteidigungsmöglichkeit.

1950 hat man den Ananu das Land weggenommen, aber 1958 hat man es wieder zurückgegeben, allerdings hat der Staat das Land als Nationalpark gepachtet. Die Weißen haben einige Methoden der Ananu zur Wiederbelebung der Wüste übernommen. Zum Beispiel das Abbrennen: es vernichtet das tote Material und schafft Platz für neue Sprösslinge, diese wiederum ziehen die Tiere an.

Die Touristen können den Ayers Rock auch besteigen wenn sie möchten. Der Aufstieg ist mühsam und dauert mehrere Stunden. Die Ananu finden das respektlos ihrer Religion gegenüber.

In Australien herrscht eine Wasserknappheit. Für die Swimming Pools, Duschen, Getränke und auch für das Wäsche waschen der dort ansässigen Hotels, wird sehr viel kostbares Wasser verbraucht. Das Grundwasser, die einzige Wasserquelle, ist schon über 80.000 Jahre alt und ist damals als Regen gefallen. Wasser kann nicht ersetzt werden, wenn es einmal verbraucht wurde. Die Ananu wissen, dass das Leben immer eine knappe Sache ist. Unsere Kultur könnte noch viel von den Ananu lernen.

Klima

Australien hat Anteil an der tropischen, subtropischen und gemäßigten Klimazone. Im Norden herrscht ein tropisch-heißes Monsunklima. Der Nordwestmonsun ist die Ursache für die Schwankungen der Niederschläge im Jahreslauf in den nördlichen Regionen. Während der Regenzeit, wird der Norden immer wieder von tropischen Zyklonen heimgesucht.

Das Klima im Südosten und Südwesten ähnelt dem, im Mittelmeerraum. Westwinde bringen diesen Regionen kalten Regen im australischen Winter, der von Juni bis August dauert.

Australien ist, abgesehen von der Antarktis, mit gerade 400 mm   der niederschlagsärmste Kontinent. Grundsätzlich gilt, dass die Niederschläge mit der Entfernung von der Küste abnehmen. Daher unterscheidet man die halbtrockenen Küstenregionen und die volltrockenen Gebiete im Landesinneren.

Der Kernraum Australiens, etwa ¾ des Kontinents, ist klimatisch durch sehr heiße Sommer bestimmt. Die Durchschnittstemperatur beträgt 40°C. Hier treten auch starke tageszeitliche Schwankungen bis zu 20°C auf. In kühlen Winternächten kann es in den Wüstengebieten sogar zu Frost kommen. Niederschläge sind selten, da sich die mit Feuchtigkeit beladenen Wolken, welche vom Pazifischen und Indischen Ozean herübertreiben, bereits an den Gebirgsketten und Hochplateaus abregnen. Dürre, Sintflut und Buschfeuer sind drei australische Plagen.

Wenn über eine längere Zeit hinweg große Trockenheit und Dürre herrscht und dann endlich der Regen einsetzt, ist der Boden meist so hart, das er das Wasser nicht aufnehmen kann und es kommt zu sintflutartigen Überschwemmungen. Die Buschbrände können sich selbst entzünden; Blitzschläge oder Unachtsamkeit mit offenem Feuer, sowie vorsätzliche Brandstiftung können die Ursachen sein. In besonders gefährdeten Gebieten zeigen Warntafeln den Grad der Feuergefahr.

Monsun

Vereinfachend kann man den Monsun als Ausgleichsströmung der Luftmassen zwischen den Kontinenten Asien und Australien betrachten. Die Erwärmung der Landmassen durch die Sonne im jeweiligen Sommer dieser Kontinente führt zum Aufsteigen der Luft und damit zur Bildung eines thermischen Tiefs. Umgekehrt kommt es auf der Winterseite zur Bildung eines thermischen Hochdruckgebietes.

Als Ausgleichsbewegung kommt ein Luftstrom zwischen den beiden gewaltigen Luftdruckgebilden vom Hoch zum Tief zustande. Durch den Lauf der Sonne veränderte Luftdruckverhältnisse und die unterschiedliche Wirkung der Corioliskraft auf Nord- und Südhalbkugel führen zu unterschiedlicher Ausprägung der Richtung dieser Winde, der sogenannten Monsune.

Im Nordsommer von Mai bis September bestimmt der Südwestmonsun bzw. der Südostmonsun das Wettergeschehen in Südostasien. Über Australien liegt ein Hoch und über Asien ein Tief, das zwei Tiefdruckkerne über Nordwestindien und über Zentralchina einschließt. Das bewirkt einen Druckausgleich von Süden nach Norden, also südliche Winde.

Je nach Wirkung der Corioliskraft enthalten diese Winde eine mehr oder weniger starke Ost- (Südhalbkugel) bzw. West- (Nordhalbkugel) -Komponente.

Der Südwestmonsun bringt starke Niederschläge, wo er auf Hindernisse trifft und zum Aufsteigen gezwungen wird. Der Südostmonsun beschert dem südöstlichen Indonesien eine Trockenzeit. Der trockene Wind aus dem australischen Festland nimmt erst da, wo er längere Zeit übers Meer weht , vermehrt Feuchtigkeit auf und schwenkt dann in eine Südwestrichtung ein. Eine Luftmassengrenze über Sumatra trennt diese Luftströmung von dem niederschlagsreicheren Monsun des festländischen Südostasien, der aus den Westwindluftmassen des Indischen Ozeans stammt.

Im Herbst, gleichen sich die Luftdruckunterschiede langsam aus. Auch die Temperaturunterschiede zwischen Land und Meer werden geringer. Die Verlagerung der Konvergenzzone mit dem Tiefdruckgürtel nach Süden zieht Winde mit südöstlicher Richtung nach sich, der Beginn des sogenannten Nordostmonsuns.

An der Grenze zwischen Südwest- und Nordostmonsun fallen in dieser "Inter-Monsun-Periode' die stärksten Niederschläge. Die Zeiten zwischen den Monsunen bringen meist schwache und veränderliche Winde.

Im Südsommer beherrscht der Nordost-Monsun die Wettererscheinungen in Südostasien. Er entsteht durch das Druckgefälle zwischen Asien und Australien und kann in Aquatornähe eine sehr große Heftigkeit erreichen. Regionale Unterschiede können auch durch Land-See-Winde oder Berg-Tal-Winde entstehen. Der Nordost bzw. Nordwestmonsun bringt ergiebige Niederschläge an den Luvseiten der Gebirge und den jeweiligen Küsten.

Ab März beginnt der Nordostmonsun wieder schwächer zu werden, um nach der 'Intermonsunperiode' wieder vom Südost- bzw. Südwestmonsun abgelöst zu werden.

Niederschlagsverteilung

Mit Ausnahme eines kleinen Gebiets im Südosten sind diese Niederschläge deutlichen jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen, die besonders im Norden, wo praktisch der gesamte Jährliche Niederschlag innerhalb der drei bis vier Sommermonate fällt, extrem sind. Da der Winter in Australien keine Zeit der Vegetationsruhe ist, sind die Winterniederschläge für den Anbau aufgrund der geringeren Verdunstung wesentlich günstiger als die Sommerniederschläge. So sind für den Weizenanbau schon 250 mm Winterregen ausreichend, während in den Sommerregengebieten 400 bis 500 mm notwendig sind.

Es sind jedoch weniger diese langjährigen Niederschlagsverteilungen, die die australische Land- und Weidewirtschaft belasten, als vielmehr die starke Unregelmäßigkeit von Jahr zu Jahr. Das Vorkommen von oftmals langjährigen Dürren vergrößert noch diese Belastung.

Dabei zeigt es sich, dass es praktisch kein Gebiet in Australien gibt, das ganz von Dürren verschont geblieben ist, und dass Dürren nie den gesamten Kontinent erfasst haben. Die Gründe für das Auftreten von Dürren liegen meist in einer fehlenden oder nur geringen saisonalen Verlagerung der Hochdruckzellen. Unterbleibt z.b. die südwärtige sommerliche Verlagerung der Hochdruckzellen, so kann der Monsuneinfluss im Norden nicht zur Geltung kommen und die Sommerniederschläge bleiben aus. Umgekehrt kann eine fehlende winterliche Nordwärtsverlagerung der Hochdruckzellen zu einem Ausbleiben der winterlichen Westwindniederschläge im Süden führen.

Pflanzen

Es gibt rund 20 000 Pflanzenarten in Australien. Über vier Fünftel davon werden als "endemisch" bezeichnet, das heißt, sie sind nur in Australien heimisch. Vor Millionen von Jahren war die Vegetation ganz anders. Üppige Regenwälder bedeckten weite Regionen des Landes, aber als der Erdteil austrocknete, wandelte sich die Flora entscheidend. Viele Pflanzenarten starben aus, sie konnten sich nicht schnell genug dem veränderten Klima anpassen. Heute gibt es hauptsächlich Pflanzen, die an das heiße Klima gewohnt sind und die Fähigkeit besitzen, lange Trockenperioden zu überstehen.

Eukalypten: Sie gehören zu den großen "Überlebenskünstlern" welche rund 600 Arten hervorgebracht haben.

Der Eukalyptusbaum, von den Australiern "Gum Tree" genannt, fällt durch seine lichte Laubkrone und seine helle Borke auf. Im Herbst, schälen alle Eukalyptusbäume ihre Borke und verlieren nicht ihre Blätter. Dann kommen fast weiße Stämme mit braunen Flecken zum Vorschein.

Akazien: von diesen Bäumen gibt es annähernd 700 Arten die nur in Australien beheimatet sind. Wie die Eukalyptusbäume kommen sie in allen Klimazonen vor. Der "Wattle Tree", die australische Akazie, setzt mit ihren gelben Blüten und grünen Blätter, lauter hübsche Farbkleckse in die Landschaft. Die Variationsbreite ihrer Erscheinungsform ist nahezu unbegrenzt; sie reicht von nur Zentimeter hohen Arten bis zu Bäumen von 15 bis 25 m Höhe.

Grasbaum: der "Grass Tree" oder auch "Black Boy" genannte Baum, sieht wie vom Feuer verbrannt aus. Er hat schwarze niedrige Stämme, auf deren Spitze ein grasartiges Büschel sitzt. Der Grasbaum wächst jährlich nur ungefähr 3 mm.

Steppengras: ist sehr widerstandsfähig und von der Gattung Tiodia, besser bekannt als Spinifex. Fast ein Viertel der Gesamtfläche Australiens wird von diesen harten Gräsern eingenommen.

Wichtey-Busch: dieses Gehölz gedeiht in den tiefen des Outbacks, wo nur noch wenige große Pflanzen überleben können. In dessen Wurzeln leben die "Wichte Grubs". Das sind Maden.

Das monotone Bild der Wüste Australiens ändert sich nach einem Regenguss schlagartig. Millionen von Blumen, deren Samen monate- oder jahrelang im Erdreich lagen, beginnen dann zu blühen und verwandeln die sonst verdorrten Landstriche in riesige bunte Blumenteppiche.

5 % Australiens sind bewaldet, 60 % hingegen praktisch baumlos. Hartlaubwälder findet man vorwiegend in den küstennahen Gebieten im Südosten und Südwesten, hier dehnen sich lichte Eukalyptuswälder aus und man findet auch den Grasbaum. In Gebieten des tropischen Nordens mit mehr als zwei Monaten Trockenzeit, wachsen sogenannte halbimmergrüne Wälder mit einem dichten, kaum passierbaren Unterwuchs.

Die Bäume und Sträucher der Trockenzone haben ihr Blattwerk der Hitze angepasst. Damit weniger Feuchtigkeit durch die Spaltöffnungen an der Oberfläche verdunsten kann, rollen manche Pflanzen bei Trockenheit ihre Blätter ein. Um ihren Wasserhaushalt zu stabilisieren, werfen verschiedene Akazienarten in Trockenperioden, vermehrt Blätter ab. Im Zentrum Australiens gehen die Trockensavannen fließend in eine wüstenähnliche Landschaft über, die jedoch, im Gegensatz zur echten Wüste, fast durchwegs von dauerhaften, harten Gräsern bewachsen ist.

Tiere

Beuteltiere: Fossile Funde beweisen, dass Beuteltiere einst weit verbreitet waren. In den meisten Teilen der Welt, wurden sie aber von höheren Säugern verdrängt. Die Marsupiala (lat. : marsupium = Beutel), eine Unterklasse der Säugetiere, sind vor allem in Australien verbreitet. Charakteristisch für Beuteltiere ist, dass der Nachwuchs bereits zwei bis fünf Wochen, je nach Art, nach der Befruchtung geboren wird. Die vorderen Gliedmaßen der neugeborenen sind bereits so stark ausgebildet, dass sie den Weg in den Bauchbeutel des Muttertiers und somit die Milchquelle finden. Dort bleiben sie an den Zitzen festgesaugt, bis sie alt genug sind, eigenes Futter zu suchen.

Australische Beuteltierarten haben auch das Fliegen - oder viel mehr das Gleiten - gelernt. Die sogenannten Beutelgleiter oder Flugbeutler, besitzen entlang der Körperflanken zwischen Armen und Beinen Spannhäute, mit deren Hilfe sie im Gleitflug von Baum zu Baum fliegen können.

In ihrer Gestalt variieren Beuteltiere von Maus- bis Menschengröße.

Wenn man an Australien denkt, kommt einem fast automatisch eine Tierart in den Sinn:

Kängurus: Es gibt rund 55 verschiedene Känguruarten in Australien.

Riesenkängurus können bis zu 1.60 m groß werden und ein Gewicht von 70 kg erreichen. Sie bewegen sich in Sprüngen von bis zu 10 Metern fort.

Die kleinern und mittelgroßen Känguruarten, die in Australien als Wallaby bezeichnet werden, erreichen eine Körperhöhe von etwa einem Meter und können bis zu 24 kg schwer werden.

An das trockene und heiße Klima ist das Känguru sehr gut angepasst. Es kann bis zu einem Meter tief nach Wasser graben, wie ein Kamel Wasser speichern, verträgt extreme Hitze und kann auch von den dürftigen Trockenpflanzen leben.

Einer der wenigen natürlichen Feinde der Kängurus ist der Keilschwanzadler. Der mächtigste Greifvogel Australiens kann sogar noch ältere Jungtiere schlagen. Für ausgewachsene Kängurus werden die Menschen zur bedeutendsten Gefahr. Es gibt 2000 professionelle Kängurujäger mit staatlicher Lizenz. Sie wollen die Population der Tiere einschränken. Tierschützer fordern ein Verbot für die Jagd. Farmer klagen jedoch, dass die Tiere ihrem Weidevieh das ohnehin spärliche Gras wegfressen, außerdem sind die sprungkräftigen Tiere für den Großteil der Zaunschäden verantwortlich.

Mit dem Emu wurde das Känguru zum Wappentier Australiens.

Koalas: sind Kletterbeutler, die in den Eukalyptuswäldern Südost-Australiens leben. Sie gehören zu der Gruppe von Beuteltieren, die es ausschließlich in Australien gibt.

Als charakteristisches Merkmal, besitzen sie einen langen Greifschwanz, den sie als "fünfte Hand" einsetzen.

Possums: werden auch Opossums genannt. Wegen ihres samtweichen Felles wurden sie früher in manchen Regionen fast ausgerottet. Heute jedoch besteht keine Gefahr mehr und sie bevölkern sogar Bäume in städtischen Gärten und Parks.

Wombats: sind in Erdlöchern lebende Nachttiere. Sie sind Pflanzenfresser und besitzen kaum natürliche Feinde. Sie gelten als friedliche Gesellen.

Emus: sie zählen mit ihren 2 m zu den zweitgrößten Vögeln der Welt. Es sind sehr schnellfüßige Laufvögel, die nur verkümmerte Flügel besitzen. Ein Emu kann eine Laufgeschwindigkeit von bis zu 60 km/h erreichen.

Reptilien: Australien besitzt eine außergewöhnliche Reptilienwelt.

Echsen: überschwemmen förmlich das Land. Sie kommen mit rund 500 Arten in allen Klima- und Vegetationszonen vor.

Geckos: gelten als beliebte "Haustiere", da sie sich ausschließlich von Insekten ernähren. Sie sind nachtaktiv und bis zu 25 cm groß.

Krokodile: man kennt heute 23 verschiedene Arten von Krokodilen, die weltweit im Süßwasser leben. Diese Panzerechsen unterscheiden sich von den Alligatoren darin, dass ihr vierter Unterkieferzahn bei geschlossenem Maul sichtbar bleibt.

Das Australien - Krokodil: besitzt eine auffallend lange Schnauze. Es wächst langsam und wird kaum länger als drei Meter. Das Reptil lebt im Süßwasser von Northern Australia und wird von den Einheimischen "Freshie" (Freshwater = Süßwasser) genannt.

Für den Menschen bildet diese Panzerechse keine Gefahr. Sie ist scheu und zieht sich bei menschlichem Kontakt zurück.

Schlangen: rund 140 Arten - 75 % davon Giftschlagen - begründen Australiens Ruf als "giftigster Kontinent der Welt". Vor allem in der Familie der Giftnattern finden sich einige der giftigsten Schlangen unseres Planeten. Weitgehend ungefährlich sind die Riesen- oder Würgeschlangen, deren Verbreitung sich auf den tropischen Norden beschränkt.

Aquafauna: bei rund 2200 Fischarten, darunter fast 100 Hai- und mehr als 50 Rochenarten, kommt die Vielfalt der australischen Unterwasserwelt zum Ausdruck.

Wirtschaftssituation in Australien

Die große Fläche und geringe Bevölkerungszahl Australiens verleiten oft zu der Ansicht, dass hier ein noch unausgeschöpftes Potential für eine beträchtliche Bevölkerungsverdichtung sei, und dass nur Australiens einschränkende und egoistische Einwanderungspolitik einer derartigen Entwicklung im Wege stehe. Der Druck auf Australien, einer größeren Anzahl von Menschen Einlass zu gewähren, wird immer wieder akut bei Flüchtlingsbewegungen. Aufgrund von Schätzungen kam man zu dem Ergebnis, dass Australien zwar wegen seiner unausgeschöpften Wasser- und Landressourcen rund 320 Millionen Menschen aufnehmen könnte, aber dass bei dem augenblicklichen Konsumverhalten, Lebensstandard und Exportsituation die maximale Bevölkerungszahl für Australien 20 - 30 Millionen betragen dürfte. Eine höhere Zahl könnte nur bei deutlicher Senkung des Lebensstandards erreicht werden, eine Konsequenz, die sicherlich kein Australier einzugehen gewillt ist.

Es ist ein Klischee, Australien als den trockensten der Kontinente zu bezeichnen, allerdings ist es oft weniger das Ausmaß der Trockenheit als mehr die Unregelmäßigkeit und Unvorhersagbarkeit des Wettergeschehens, die den australischen Farmer vor Probleme stellen. Insbesondere sind es die langjährigen Dürren, oft gefolgt von verheerenden Überschwemmungen, die viele Landwirte zur Aufgabe ihrer Betriebe zwingen.

Das natürliche Ökosystem war diesen Schwankungen angepasst, und auch der nomadisierende Ureinwohner war mit seiner Lebens- und Wirtschaftsweise darauf eingestellt. Für den Europäer mit Sesshaftigkeit und marktorientierter großflächiger Landwirtschaft war es ungleich schwieriger, sich auf derartige Schwankungen einzustellen. Trotz aller technologischer Hilfsmittel ist auch heute noch der australische Landwirt, der Schaf- und Rinderzüchter, in wesentlich stärkerem Maße als sein Konkurrent in den USA oder Europa den Witterungen und Klima ausgeliefert. Extreme Schwankungen in den Erträgen sind die Folge.




Lage und physiogeographische Rahmenbedingungen:

Das Relief verschafft dem australischen Gebiet seine besondere Eigenart. Es dominiert die ebene Landoberfläche. Im Südwesten wölbt sich östlich des schmalen Küstenschwemmlandes von Perth die flachwellige, mit Inselbergen besetzte Rumpffläche des Australischen Schildes zu dem mäßig hohen Bergland auf. Sie ist der Standort lichter Jarrah-Wälder. In Südaustralien überwiegen die aufschüttungsebenen und Hügelländer.

Physiognomische Merkmale:

Noch mehr als in den anderen neuweltlichen Teilräumen dieser Landschaftszone, in denen das Kulturland vom Gebirgsrelief bisweilen streifenförmig gegliedert wird, ist der Agrarraum hier flächenhaft gestaltet. Nur die teilweise forstwirtschaftlich genutzten Eukalyptuswälder und die öd liegenden Sandheiden an den Küsten lösen ihn inselartig auf. Ebenso wie in Amerika und Kapland ist er an das tiefgelegene Land gebunden: eine Höhenstufung wie im Mittelmeerraum gibt es nicht.

Der Gegensatz von Bewässerungs- und Trockenland besteht auch in Australien. In Australien herrscht Trockenland bei weitem vor. Das Bewässerungsland umfasst innerhalb der Regionen mit Mittelmeerklima nur 1 - 2 % der landwirtschaftlichen Betriebsfläche. Es gibt auch keine gemeinschaftlichen Kanalsysteme. Viel stärker verbreitet sind farmeigene Staubecken und Brunnen, aus denen das Bewässerungswasser mittels Elektropumpe geschöpft wird.

Das Übergewicht des Trockenlandes in Australien hängt damit zusammen, dass lange Flüsse mit einem ausreichenden Wasserangebot fehlen und die agrarische Erschließung erst in den letzten fünfzig Jahren in das Küstenhinterland vorgedrungen ist.

Aus der Vorherrschaft des Trockenlandes wird deutlich, dass die Landwirtschaft ganz anders als in Kalifornien dem natürlichen Niederschlagsgang ausgesetzt ist. Deshalb muss sie einförmiger aufgebaut sein. Sie fußt - wie im ganzen Kontinent - auf der Viehhaltung und dem Getreidebau. Die Skala der Ackerfrüchte bleibt somit schmal.

Agrarwirtschaft in Australien

Agrarzonen Südwestaustraliens:

In Südwestaustralien, das durch seine isolierte Lage eine gewisse Eigenständigkeit besitzt, haben sich Agrarzonen herausgebildet, für die es weder in Kalifornien noch im Kapland ein Gegenstück gibt. In Anpassung an die zunehmende Trockenheit und die in gleicher Richtung wachsenden Transportkosten ordnen sie sich im Dreieck Geraldton folgendermaßen an:

  • An der Küste liegt die intensivst genutzte Zone, sie ist vor allem auf den nahen Markt Perth ausgerichtet. Sie setzt sich aus einer viehwirtschaftlichen Teilzone mit Mastrinder- und Milchviehhaltung und einer forstwirtschaftlichen Teilzone zusammen, in denen der Sonderkulturbau fleckenhaft verbreitet ist.  Ohne Bewässerung kommen nur die Sonderkulturbau-Inseln des feuchten Südens aus. Wichtig ist hier die Produktion von Apfeln (Granny Smith) und Frühkartoffeln.
  • Ostwärts schließt sich eine Zone intensiver Schafhaltung zur Woll- und Fleischgewinnung an, die südlich Geraldton beginnt, dem Avontal bis Albany folgt und über Esperance hinausreicht. Im trockenen Norden ist sie mit dem Weizenanbau verknüpft.
  • Östlich des Avontals beginnt der eigentliche Weizengürtel, der bis zur agronomischen Trockengrenze an der 300-mm-Jahresisohyete vorstößt und den westlichen Teil des australischen Weizengürtel darstellt. Nach Fläche und Ertrag ist er die größte und wirtschaftlich wichtigste Landnutzungszone Südwestaustraliens.

Man unterscheidet beim Weizengürtel vier Entwicklungsschritte:

Die Erschließungsphase von der Jahrhundertwende bis 1918 mit der Landesgewinnung durch Rodung und dem Aufbau der Weizenmonokultur, die sich auf den relativ feuchten Landstreifen unmittelbar östlich des Avontals beschränkte.

Die Entwicklungsphase von 1919 bis 1930, die durch die Siedlungsverdichtung im erschlossenen Raum und durch die inselhafte Siedlungsausbreitung auf den "besten Böden" mittels verbesserter Anbautechnik gekennzeichnet war.

Die Krise von 1931 bis 1945, die durch die weltwirtschaftliche Situation und eine falsche Bewertung des Klimas und der Bodengüte hervorgerufen wurde.

Die Phase der beträchtlichen Ausweitung des Weizenanbaus in das Landesinnere seit 1945. Sie wurde durch umwälzende Neuerungen der Farmtechnik, wie Sorten-Neuzüchtung, neue Düngemethoden, Einsatz von Spurenelementen im Dünger, neuartige Maschinen für die Rodung ausgelöst, sodass die bis dahin als steril geltenden Sandböden brauchbare Weizenböden wurden. Gleichzeitig gelang es, im feuchten westlichen Teil des Weizengürtels den bodenfruchtigen Erdklee aus dem Mittelmeerraum, der die Sommertrockenheit zu überdauern vermag, heimisch zu machen. Er verbessert den Nährstoffgehalt des Bodens und erlaubt die ganzjährige Schafhaltung, die als zusätzlicher Betriebszweig aufgenommen wurde.

Jenseits der agronomischen Trockengrenze und außerhalb des Mittelmeerklimas schließt sich die extensive weidewirtschaftliche Zone mit Rindern und Schafen an, die in die ungenutzte inneraustralische Grassteppe überleitet.

Wasserressourcen

In der Geschichte und Entwicklung Australiens hat kein Faktor eine wichtigere Rolle gespielt als das Wasser. Und dennoch gehört Wasser nicht zu den knappen Ressourcen, auch wenn Australien den geringsten Niederschlag und Abfluss aller Kontinente hat. In Australien steht mehr Wasser pro Kopf zur Verfügung als in vielen anderen Ländern. Allerdings ist das Wasser nicht immer dort vorhanden, wo es am dringendesten benötigt wird.

Der jährliche Abfluss der australischen Flüsse beträgt etwa 350 Mrd. m³. Von diesem anfallenden Wasser könnten nach einer Schätzung rund 67 Mrd. m³/Jahr aufgestaut werden oder direkt genutzt werden. Von dieser theoretischen Verfügbarkeit werden im Augenblick nur 23 % verwendet.

Die zusätzlich vorhandenen Vorräte werden hier nicht berücksichtigt. Sie sind wegen ihres meist hohen Salzgehalts als Trink- und Bewässerungswasser nicht geeignet und dienen meist nur der Versorgung des Viehs. Das entscheidende Problem der Wasserressourcen in Australien ist demnach nicht so sehr die Verfügbarkeit, sondern die Verteilung und das Wassermanagement. Ein Beispiel des schlechten Wassermanagements ist die Bewässerung des Murray Darling Gebietes. Sorgloser Umgang mit Wasser, unzugängliche Bewässerungssysteme, besonders in den bewässerten Weideflächen, die rund 60 % der Fläche ausmachen, haben zu einer starken Erhöhung des Grundwasserspiegels und zu einer örtlich bereits schwerwiegenden Bodenversalzung geführt. Die zuvor im Boden verteilten Salze gelangten durch das aufsteigende Grundwasser an die Bodenoberfläche und haben zu Ernteeinbußen oder gar Ernteverlust geführt. Außerdem gelangte oftmals salzhaltiges Grundwasser in den Bereich der Wurzelzone, was besonders bei salzempfindlichen Pflanzen wie Zitrusfrüchten oder Steinobst zu sofortigen Schädigungen führt. Die Bodenversalzung wird durch aufwendige Grundwasserpumpanlagen, die den Grundwasserspiegel senken, bekämpft. Die Versalzung konnte dadurch auch in einigen Gebieten unter Kontrolle gebracht werden, aber insgesamt ist dieses Problem noch keinesfalls gelöst.

Agrarwirtschaft in Südaustralien

Auch in Südaustralien, überwiegen der Getreideanbau und die Schafhaltung. Hier reicht der Ackerbau ebenfalls bis zur klimatisch möglichen Grenze.

Ahnlich wie im Raum Perth hat sich um Adelaide eine stadtnahe Mastrinder- und Milchwirtschaftszone ausgebildet. Nationale Bedeutung kommt dem Weinbau zu. Mit dem unbewässerten Rebbau in den Adelaide Foothills und der Mt. Lofty Range, den schlesische Siedler 1838 in den Southern Vales eingeführt haben, und dem bewässerten Rebbau am Murray, der auf südeuropäische Einwanderer zurückgeht, ist Südaustralien noch vor Victoria der erste Weinproduzent des Kontinents. Es werden sowohl billige Massenweine als auch qualitativ wertvolle Wermut-, Dessert- und Branntweine, außerdem Tafeltrauben und Trockenfrüchte erzeugt.

Farmwirtschaft und Farmtypen

Ihre typische Ausbildung hat die Farm im südwestaustralischen Weizengürtel. Die Betriebsgröße ist hier mit dem Vordringen in klimatisch ungünstigere Gebiete von durchschnittlich 400 bis auf 1600 ha maximal 2000 ha angewachsen. Obwohl der Wert der mittleren Farmgrößen auf 1324 ha gestiegen ist, formieren sich die Farmen nicht wie in Kalifornien zu Superbetrieben, durch die das außeragrarische Unternehmertum dort in der Landwirtschaft immer stärker Fuß fasst. Es fehlt auch die hochgradige Spezialisierung der amerikanischen Farmwirtschaft. Die Farmen haben in den Anbauzonen 2 und 3 zum großen Teil eine gemischtwirtschaftliche Struktur und betreiben den Trockenfeldbau mit Weizen - gelegentlich mit Gerste und Hafer - und die dort ortsfeste Schafhaltung gleichrangig nebeneinander. Die südwestaustralische "Weizen-Schaf-Farm" ähnelt deshalb stärker der kapländischen Farm, die vielfach den Sonderkulturbau als weiteren Betriebszweig eingegliedert hat.

Ebenso wie im Kapland handelt es sich also in der Regel um Familienfarmen überschaubarer Größe, die, soweit es der individuelle Einkommensspielraum zulässt, in maßvoller Weise technisiert sind. Keinesfalls besitzen sie den kaum noch zu überbietenden Technisierungsgrad der kalifornischen Farmen mit der Computerüberwachung und dem Flugzeugeinsatz bei der Feldbestellung. Im Gegenteil, wegen der marktfernen Lage muss von der Kapitalseite her ein geringer Aufwand betrieben werden, so dass die Farmen vergleichsweise extensiv bewirtschaftet sind. Durch die hohen Lohnkosten, vermeidet man auch die Anstellung familienfremder Dauerarbeitskräfte. Jedoch müssen die sehr großen Betreibe zur Getreideernte und zur Schafschur zusätzliches Personal beschäftigen.

Bei arbeitsaufwendigen Kulturen, wie in den räumlich eng begrenzten Obst-, Wein- und Gemüsebaugebieten, treten an seine Stelle die südeuropäischen Einwanderer. In solchen Betrieben hilft man sich bei der unerlässlichen Handarbeit oft gegenseitig, beispielsweise werden zur Obsternte und Weinlese in Südwestaustralien Frauen benachbarter Farmen, aber auch durchziehende Arbeitskräfte eingesetzt.

Die Einzelsiedlung der Farmen, die auf geometrisch zugeschnittenen, Betriebsflächen liegen und gewöhnlich aus mehreren zweckmäßig eingerichteten Wirtschaftsgebäuden und einem zumeist modernen Wohnhaus bestehen, ist ähnlich wie in den anderen Erdteilen einem weitmaschigen Netz zentraler Orte zugeordnet.

Agrarproduktion für den Export

Während Kaliforniens Landwirtschaft den Lokal-, Binnen- und Weltmarkt zugleich beliefert, das Kapland nur mit einigen agrarischen Gütern wie Apfel, Tafeltrauben und Weizen, weltwirtschaftlich verflochten ist, erzeugen die Agrarregionen der australischen mediterranen Subtropen fast ausschließlich für den Export. Dieses Betriebsziel wird von der geringen Aufnahmefähigkeit des Lokal- und Binnenmarktes und dem inneraustralischen Wettbewerb der gleichen agrarischen Produkte erzwungen. Abgesehen von der binnenmarktorientierten Wein- und Milchwirtschaft, die über zahlreiche farmeigene Kellereien und genossenschaftliche Molkereien verfügen, werden die Erzeugnisse deshalb nur selten an Ort und Stelle verarbeitet. Die Güter werden vielmehr roh oder wenig aufbereitet ausgeführt. Weizen, Gerste, Schafwolle, Gefrierfleisch und Lebendvieh sowie Häute und Felle gelangen über die Häfen. Port Adelaide, Port Lincoln und Port Pirie in erster Linie nach Ost- und Südostasien, in die arabischen Staaten, nach Europa und Nordamerika. Wichtigster Handelspartner ist Japan. Durch den Betritt Großbritanniens zur EG (Europäische Gemeinschaft) hat die australische Landwirtschaft einen empfindlichen Rückschlag verkraften müssen, weil das Mutterland für alle Produkte bis dahin ein bedeutender Abnehmer gewesen ist. Dieses Ereignis verweist mit Nachdruck auf die Abhängigkeit vom Weltmarkt. Einer Anderung der einseitigen Ausrichtung steht als unausweichliches Hindernis die geringe Einwohnerzahl Australiens entgegen.

Welche wichtige Rolle die Landwirtschaft im Wirtschafsleben der südwest- und südaustralischen Bevölkerung dennoch spielt, beleget die Tatsache, dass abseits der beiden Metropolen Perth und Adelaide durchschnittlich mehr als 50 % der Erwerbspersonen im primären Wirtschaftssektor tätig sind. Außer dem Dienstleistungsgewerbe, dessen Verbreitung im wesentlichen mit der Metropole zusammenfällt, bieten hier nur Forstwirtschaft und Bergbau einen angemessenen Ausgleich auf dem Arbeitsmarkt.

Leistungsfähiges Verkehrsnetz begünstigt Transport

Ein gemeinsamer Grundzug der Vergleichsräume betrifft auch die Verkehrserschließung. Genauso wie in Kapland und in Kalifornien gewährleistet in Australien ein leistungsfähiges Verkehrsnetz den raschen und sicheren Transport der landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Obgleich die Bahnlinien bis weit in das 20. Jh. vorrangig benutzt worden sind und in der frühen Kolonisationszeit sogar die räumliche Erschließungsrichtung bestimmt haben, treten sie heute zugunsten des Straßenverkehrs immer mehr zurück. Auf den gut ausgebauten Orts- und Fernverkehrsstraßen kann der Kraftwagenverkehr in alle Richtungen ungehindert fließen. Geschützte Buchten und offener Ozean begünstigen darüber hinaus den Welthandelsverkehr. Die Umschlagplätze an der Küste sind so ausgerüstet, dass im allgemeinen sehr kurze Verladezeiten entstehen. So wird das Getreide aus den überdimensionalen Silos mit Druckluft in die Schiffe geblasen. Nur für Länder, die keine solchen Einrichtungen besitzen, werden die Körner heute noch in Säcke verpackt. Für die als Lebendvieh transportierten Schafe sind sogar eigene Schiffstypen gebaut worden.

2.8 Raumentwicklung in Australien


Australien ist seit mehr als 40. 000 Jahren besiedelt. Die Ureinwohner lebten als Jäger und Sammler. Am Ende des 18. Jhs. Waren ca. 300. 000 über den gesamten Kontinent verteilt. Die Nutzung des Naturpotentials durch die Aborigines hatte wegen der sehr ausgiebigen Verwendung des Feuers bei der Jagd zu umfangreichen Veränderungen im Landschaftsgefüge geführt.

Die britischen Siedler haben nur einen schmalen küstennahen Streifen erschlossen. Ausgehend von den Siedlungsschwerpunkten dieser Kolonie an der Südostküste wurde das für die Schafhaltung genutzte Gebiet stark ausgeweitet. Den Expeditionstrupps zur Erforschung des Landesinneren folgten die "squatter", die große Viehherden hielten, ohne Eigentümer des Landes zu sein. Der Wollexport konnte in diesen Jahren von 80 t auf 1800 t gesteigert werden. Die wirtschaftlichen Perspektiven Australiens wurde positiv beurteilt. 1845 wurde in Neusüdwales und in Victoria Gold entdeckt. Die Menschen verließen in großer Zahl die Weidegebiete und versuchten ihr Glück bei der Goldsuche.

Verkehrserschließung in der Zeit des Goldbooms

Die Nachricht von den großen Goldvorkommen in Victoria führte zu großen Einwanderungswellen aus Europa. In Gebieten, die vorher kaum oder nur sehr dünn besiedelt waren, entstanden Goldbergbausiedlungen. Der Goldboom erfasste den gesamten Kontinent und kam zu Beginn des 20. Jhs. Im Südwesten zum Stillstand.

Verschiedene Bereiche der australischen Wirtschaft profitierten von dem Goldboom. Die enorm angestiegene Bevölkerung im eigenen Land war Absatzpotential für landwirtschaftliche Produkte. Vor allem aber wurde die Verkehrsinfrastruktur stark verbessert. Die Städte der Goldfelder wurden durch Straßen und Eisenbahnen mit den Städten an der Küste verbunden. Am Ende des Goldbooms bestand ein Eisenbahnnetz, das von den Küstenzonen bis weit in das Landesinnere reichte.

Nach dem Goldboom: Aufbau der Landwirtschaft

Nachdem auch in der "golden mile" Australiens die Goldproduktion ihren Höhepunkt überschritten hatte, war zu Beginn des 20. Jhs. Der Goldboom vorüber. Um eine Abwanderung großer Bevölkerungsgruppen zu verhindern, mussten Existenzgrundlagen in der Landwirtschaft geschaffen werden. Die ackerbaulichen Entwicklungsperspektiven des Kontinents aber waren insgesamt nicht günstig. Entscheidend für die Ausweitung und Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung wurde die Mitwirkung des Staates. So erließ z.b. Victoria ein Gesetz, dass zumindest 10 % des neuerworbenen Landes zu kultivieren sei. Das wurde möglich durch eine neue Saatgutzüchtung und den jährlichen Wechsel zwischen Weizen und Brache. Aufgrund dieser Maßnahme entstand nach und nach ein Weizenanbaugebiet. Zunächst wurde für den australischen Markt produziert, dann aber konnte in immer stärkerem Maße nach Übersee exportiert werden. Das Eisenbahnnetz des Goldbergbaus verband den Weizengürtel mit den Küstenstädten.

Stärker als in Neusüdwales und Victoria war das Engagement des Staates in Südaustralien. Hier war die Landnahme durch die "squatter" nicht legalisiert worden. Das damit noch freie Land, konnte zu günstigen Bedingungen an neue Weizenfarmer verkauft werden.

Besonders deutlich wird der Beitrag des Goldbergbaus für die Erschließung landwirtschaftlicher Räume in Südwest Australien. In einer ersten Phase der Ausweitung des Weizengürtels war die Eisenbahn in die Goldbergbaugebiete "Rückgrat" der Erschließung. Aus einer Anbaufläche von 30. 000 ha waren 1,6 Mio. ha geworden.

Dürreperioden bedingen Ernteverluste

Im Getreideanbaugebiet Australiens kommt es durch Dürreperioden immer wieder zu großen Engpässen. Acht großräumige und langandauernde Dürreperioden hat es in Australien in den letzten hundert Jahren gegeben. Sie haben nicht nur immer wieder zu einem Rückzug aus der Fläche geführt, sondern auch Gegenmaßnahmen ausgelöst, die meist durch den Staat initiiert wurden. So war die große Dürreperiode von 1895 bis 1903 der entscheidende Grund dafür, die Bewässerungslandwirtschaft zu fördern. Oder der Regenfeldbau: dabei werden im leicht geneigten Gelände Bodenwellen aufgepflügt. Diese hemmen den Abfluss von Regenwasser und dienen der Wasserspeicherung und dem Erosionsschutz.

Stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt ist die große Dürreperiode im Osten Australiens in den Jahren 1982/83.

Am stärksten waren die Auswirkungen bei der Weizenernte, die gegenüber dem Vorjahr um 45 % abnahm. Auch bei der Fleisch- und Wollproduktion hat es von der Dürre verursachte Ertragseinbußen gegeben. Etwa 80 % der Weideflächen Australiens waren in dieser Zeit von der Dürre betroffen. Solche Dürrekatastrophen führen zu einer Aufgabe von Anbauflächen.

Wasservorräte begrenzen weidewirtschaftliche Erschließung des Landesinneren

Die Wasserversorgung der Viehherden ist nur durch die Wasservorkommen gewährleistet, die vom Rand des Kontinents bis weit in den Trockenraum hineinreichen. Diese Wasservorräte sind jedoch nicht unbegrenzt, eine Überweidung wirkt sich daher sehr negativ auf diese Reserven aus. Ahnlich wie in der Sahelzone verursacht die Überweidung auch hier eine erhebliche Störung des natürlichen Pflanzengefüges und eine Ausdehnung der Winderosion. Flächenbrände und Dürrekatastrophen verstärken diese Entwicklung noch.

Bedeutung und Probleme der Bewässerungslandwirtschaft

Die wasserwirtschaftliche Ausgangssituation in Australien schafft nur in wenigen Teilräumen günstige Voraussetzungen für die Bewässerung. Hervorzuheben ist der große Gegensatz zwischen dem weitgehend abflusslosen Inneren des Landes und den küstennahen Zonen. In diesen Randgebieten sind zumindest periodisch fließende Gewässer vorhanden. Die unregelmäßige Wasserführung der Flüsse macht allerdings ihre Nutzung zur Bewässerung schwierig. Wasserregulierende Maßnahmen dienen daher nicht nur der Bewässerung, sondern auch dem Schutz gegen Überflutungen.

Das Flusssystem des Murray-River erfasst 15 % der Fläche Australiens. Es hat im Tiefland nur ein geringes Gefälle, was günstige Voraussetzung für einfache Flutungsverfahren der Bewässerung bieten. Bei den Bewässerungsverfahren wird überwiegend Flächenüberstau angewandt, dieses "flooding" führt jedoch zur Versalzung des Bodens.

Größter Wasserverbraucher in Australien ist die Bewässerungslandwirtschaft mit 68,8 % des Gesamtverbrauches. Die Bewässerungslandwirtschaft kann sich nur von vorhandenen leistungsfähigen Zentren aus entwickeln. Die Konzentration der Bewässerungslandwirtschaft in den küstennahen Zonen hat auch ökonomische Gründe, denn die Ertragssteigerung ist umso größer, je höher die Niederschlagsmenge im Bewässerungsgebiet ist.

Durch Absatzkrisen bei den Produkten der Bewässerungslandwirtschaft, vor allem in den durch Zölle abgeschirmten Ländern der EG, befinden sich viele Bewässerungsgebiete in einer wirtschaftlich kritischen Phase. Sie müssen sich neue Märkte suchen oder selbst neue Produkte anbauen.

Zustrom der Bevölkerung in die Verdichtungsräume Einwanderungsströme haben die Bevölkerungsentwicklung und die Bevölkerungsverteilung in Australien wesentlich bestimmt. Etwa 3 Mio. wanderten zwischen 1947 und 1977 nach Australien ein. Ohne dies große Einwanderungswelle würde Australien heute statt 14 Mio. nur 9 Mio. Einwohner haben.

Ziel der Einwanderer waren vor allem die Hauptstädte in den Küstenzonen, wo in dem aufstrebenden sekundären Wirtschafssektor günstige Arbeitsmöglichkeiten bestanden. Diese Verdichtungsräume sind auch das Ziel zunehmender Binnenwanderungen. Der Bevölkerungsanteil in den ländlichen Gebieten sank.

Siedlungszonen Australiens

Australien wird in drei Siedlungszonen gegliedert.

Zone 1: ein dicht besiedelter Küstenstreifen. Hier sind alle Großstädte, Trabantstädte und städtische Zentren, aber auch 40 % der ländlichen Bevölkerung leben in dieser Zone.

Zone 2: schließt sich als ein breites Siedlungsband an. Die geringste Bevölkerungsdichte hat in dieser Zone das Getreideanbaugebiet. Hier hat hoher technischer Einsatz zu einer Abwanderung der landwirtschaftlichen Bevölkerung geführt.

Zone 3: umfasst 83 % der Fläche Australiens, aber nur 3,3 % der Bevölkerung. In den Ordnungsvorstellungen der Staaten Australiens sieht man es als nationale Aufgabe an, diesen Raum zu entwickeln. Durch Ausbau der Verkehrsinfrastruktur will man Entwicklungsimpulse auslösen. Eine neue Eisenbahnlinie von Süden bis nach Alice Springs ist inzwischen fertig und soll bis nach Darwin weiter geführt werden. Dies ist wichtig, um das ganze Jahr eine Erreichbarkeit der Zentren dieser Zone 3 zu gewährleisten. Durch ein gutes Straßennetz wird auch die touristische Erschließung gefördert.

Bergbau soll "tote Mitte" Australiens erschließen

Entscheidende Entwicklungsimpulse für die Zone 3 sind von der bergbaulichen Raumerschließung ausgegangen. Die Erschließung der mineralischen Rohstoffe und der Energierohstoffe dauert unvermindert an. Die meisten Abbaugebiete im Landesinneren mit extremen klimatischen Bedingungen.

Die wesentlichen Energierohstoffe Australiens sind Kohle (Braun- und Steinkohle), Uran, Gas, Öl und Ölschiefer. Nach dem Stand von 1978/79 liegt Australien bei den Weltvorräten an zweiter Stelle bei Braunkohle, an dritter Stelle bei Uran und an vierter Stelle bei Steinkohle.

Noch bedeutender als bei den Energieträgern Kohle und Uran sind die Vorräte bei den mineralischen Rohstoffen. Hier liegt Australien bei Bauxit/Tonerde und bei mineralischen Sanden an erster Stelle. Diese mineralischen Rohstoffvorkommen haben nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls bergbauliche und infrastrukturelle Erschließungsmaßnahmen ausgelöst, was sich auch positiv auf die "tote Mitte" Australiens auswirken könnte.

Die Urbevölkerung Australiens

Das Leben der Aborigines

Die Bezeichnung "Aborigine" stammt von den Weißen. Es bedeutet so viel wie: "Ureinwohner" oder "Stammvolk". Die Aborigines selbst bezeichnen sich jedoch von Stamm zu Stamm verschieden, zum Beispiel "Wonghi", "Murri" oder "Nanga".

Kunst: Da den australischen Ureinwohnern die Schriftform unbekannt war, gaben sie ihr Wissen in Form von Tänzen, Liedern, Zeichnungen und mündlich überlieferten Geschichten weiter. Die Kunst der Aborigines hat immer einen tiefreligiösen Sinn. Sie diente dazu, eine Verbindung zwischen den Menschen und ihren mythischen Vorfahren herzustellen. Für ihre Malerei verwendeten die Aborigines nur natürliche Stoffe, wie roten und gelben Ocker, Kalk oder Holzkohle. Die im Wasser gelösten Naturfarben trugen sie mit Holzstäbchen, Haar- oder Federpinseln oder mit den Fingern auf.

Eine andere Kunst der australischen Ureinwohner ist die Jagd. Pfeil und Bogen waren den Aborigines unbekannt. Sie behalfen sich statt dessen mit Wurfspeeren, Speerschleudern und dem berühmten Bumerang. Der Bumerang zählt zu den gefährlichsten Waffen der Aborigines, denn mit ihm konnten sie selbst große Tiere auf weite Entfernung erlegen. Zu den Nahwaffen gehörten Beil, Keule und Axt. Die gejagte Beute wurde dann mit Steinmessern und Schabern ausgeweidet.

Mythen und Kulte: Die Aborigines besitzen eine faszinierende Kultur, die erst vor ungefähr 200 Jahren, von der Steinzeit in die Moderne gerissen wurde.

Die Mythen spielten im Leben der Aborigines eine große Rolle. Eng verbunden damit ist die Musik, sie diente zur Begleitung der vielen verschiedenen Tänze, mit deren Hilfe sie ihre Geschichten aus der Traumzeit (ich werde diesen Begriff später genauer erklären) an ihre Kinder weitererzählten. Aber dies waren nicht einfach nur Tänze, jeder Tanz erzählte eine spezielle Geschichte. Diese Tänze können bis zu mehrere Stunden dauern.

Jede Geschichte beinhaltet eine kleine Lehre - alle Geschichten zusammen bilden die Inma, eine Art Sammlung von Lebensregeln.

Die Aborigines kennen keine Schrift, deshalb behelfen sie sich mit Malerei, die sie dazu verwenden, ihre Geschichten "niederzuschreiben".

Bevor ein Aborigine zum Mann erklärt wurde und somit Heiraten durfte, musste er die gesamte Gesetzgebung und Kultur der Aborigines lernen. Da konnte es schon einmal vorkommen, dass ein Junge erst mit 23 Jahren zum Mann erklärt wurde. Die Gesetzgebung der Aborigines ist nämlich sehr kompliziert und vor allem umfangreich.

Die Aborigines bilden eine Hochkultur, jedoch keine so wie wir sie kennen. Sie kennen keine Technik und auch kein Metall, sondern nur Werkzeuge aus Holz und Stein. Sie brauchten einfach nicht mehr zum überleben. Denn sie hatten keine natürlichen Feinde, außer sich selbst. Die Aborigines schafften es, über 20 000 Jahre (manche Wissenschaftler meinen sogar 40 000 Jahre) friedlich im Einklang mit der Natur zu leben, ohne gravierende Schäden zu hinterlassen oder gar das Klima zu verändern.

Der neue stolz der Aborigines ist eine eigenen Flagge:

Schwarz-Haut Rot-Erde Gelb-Sonne


Zu den Kulten der Aborigines gehört auch das Didgeridoo oder kurz Didge oder Yidaki genannt. Es ist das traditionelle Instrument der Aborigines. Es gehört zur Instrumenten Gruppe der Aerophone und ist vom Aufbau her einfach. Hergestellt wird es von Termiten. Diese Insekten höhlen Baumstämme aus, diese werden dann von den Aborigines bemalt und verziert. Die traditionellen Bemalungen werden mit Ockerfarben, Pfeifenton und Holzkohle hergestellt. Bei zeremoniellen Instrumenten wird die Zeremonie oder der Sinn der Zeremonie in der Bemalung wiedergegeben. Manchmal müssen Teile der Bemalung nach der Zeremonie erneut übermalt werden, weil die Symbolik zu heilig für den Alltagsgebrauch ist.

Hier eine kleine Geschichte zur Entdeckung des Didgeridoo:

Vor langer Zeit, die Männer des Stammes waren auf der Suche nach Nahrung. Sie fanden ausgehöhlte Stämme voll mit kleinen Tieren, die sie herausschüttelten. Eines Tages versuchte einer der Männer nach dem Angeln, Fische herauszublasen. Er war überrascht von dem Ton. Als er sich umsah, tanzten die Männer des Stamms und klatschten im Rhythmus dazu. (vgl. https://www.neef-online.de/australien.htm 15.02. 2001)


(DIDGERIDOO)


Traumzeit: Mit Träumen sollte man den Begriff Traumzeit nicht verwechseln. In den Sprachen der Aborigines wird sie "Tjurkurrpa" oder "Palaneri" genannt. Die Traumzeit ist eher eine Schöpfungszeit, sie ist das zentrale Konzept in der australischen Mythologie. Die Aborigines hatten eine sehr erdgebundene Philosophie. Ich möchte hier einige Zitate bzw. Textstellen aus dem Buch: "Traumpfade" von Bruce Chatwin nennen, um den begriff der Traumzeit besser erklären zu können:


"Die Erde schenkte einem Menschen das Leben, gab ihm seine Nahrung, seine Sprache und Intelligenz; und die Erde nahm ihn zurück, wenn er starb."  (Chatwin 2000: 21)


Deshalb sind die Aborigines sehr naturverbunden und was sie der Erde nehmen, geben sie ihr auch wieder zurück. In Form von kleinen unschuldigen Ritualen.


"Um die Vorstellung der Traumzeit zu verstehen, sagte er, müsse man sie als eine Aborigine-Version der ersten beiden Kapitel der Genesis ansehen - mit einem entscheidenden Unterschied.

In der Genesis erschuf Gott zuerst die "lebenden Dinge", und dann formte er Vater Adam aus Lehm. Hier in Australien erschufen sich die Ahnen selbst aus Lehm, zu Hunderten und Tausenden, je einen für jedes totemistische Wesen. "Wenn also ein Aborigine Ihnen sagt: "Ich habe einen Wallaby-Traum", will er damit sagen: "Mein Totem ist das Wallaby. Ich bin ein Mitglied des Wallaby-Klans."

"Ein Traum ist also ein Klan-Emblem? Eine Art Abzeichen, das uns von ihnen unterscheidet? Unser Land von Ihrem Land?

"Das geht noch viel weiter" sagte er.

Jeder Wallaby-Mensch glaubte, von einem universalen Wallaby-Vater abzustammen, der der Ahne aller Wallaby-Menschen und aller lebenden Wallabys war. Wallabys waren daher seine Brüder. Eins zu töten, um es zu verzehren, war sowohl Brudermord als auch Kannibalismus"


"Jede Spezies kann ein Traum sein" sagte er. "Ein Virus kann ein Traum sein. Man kann einen Windpocken-Traum haben, einen Regen-Traum, einen Wüstenorangen-Traum, einen Läuse-Traum. Auf dem Kimberley-Plateau haben sie jetzt einen Geld-Traum." (Chatwin 2000: 22f)

Die "Songlines" sind die "Traumpfade" der Aborigines und bilden "Gesangsstraßen", die durch ganz Australien führen. Ein Mann wandert bei seinem "Walkabout" immer an einer dieser "Songlines" entlang. Wenn er davon abkommen würde, so könnte er dafür getötet werden, da er dadurch fremdes Land betreten würde. Er geht dann die selben Wege wie einst seine Vorfahren, er kennt die Geschichten eines jeden Ortes und eines jeden Lebewesens.

" Ein Mann, der ein Walkabout ging, machte eine rituelle Reise. Er folgte den Fußspuren seines Ahnen. Er sang die Strophen seines Ahnen, ohne ein Wort oder eine Note zu ändern - und schuf so die Schöpfung neu. "Manchmal", sagte Arkady, "wenn ich meine alten Männer durch die Wüste fahre und wir zu einer Kette von Sandhügeln kommen, fangen sie plötzlich alle an zu singen. "Was singt ihr Leute da?" frage ich sie, und sie antworten: "Wir singen das Land herbei, Boss. Dann kommt das Land schneller."

Aborigines konnten nicht glauben, dass das Land existiere, bevor sie es sehen und singen konnten - wie auch das Land in der Traumzeit nicht existierte, bevor die Ahnen es sangen.

"Das Land muss also zuerst als Vorstellung im Kopf existieren?" sagte ich. "Und dann gesungen werden? Erst dann kann es als existent bezeichnet werden?"

"Richtig"

"Mit anderen Worten, "existieren" bedeutet "wahrgenommen werden"?"

"Ja."


Und zum Schluss möchte ich noch eine Schöpfungsgeschichte vorstellen. Sie erzählt die Schöpfung des Landes. Es gibt er noch viele andere Schöpfungsgeschichten, wie z.B. "Wie Mutter Sonne die Welt zum Leben erweckte", "Wie die ersten Männer entstanden", "Wie die ersten Kängurus entstanden" oder " Warum der Mensch geschaffen wurde". Ich möchte aber die Geschichte zur Entstehung von Australien erzählen:


"Schöpfungsmythen - Wie das Land entstand"


Zu Anbeginn gab es nur das große Salzwasser. Aus den Tiefen stieg Ungud, die Regenbogenschlange, empor. Steil richtete sie sich auf und wart ihren Bumerang in einem weiten Umkreis über das Meer. Mehrmals berührte der Bumerang auf seinem Flug die Fläche des Salzwassers, und dort schäumte das Wasser auf, und glattes, ebenes Land kam zum Vorschein. Ungud wanderte über dieses neue, weiche Land und legte viele Eier, aus denen neue Urzeitwesen schlüpften. Es waren die Wondjina, und sie wanderten in alle Richtungen.(vgl. https://www.mypage.bluewin.ch/oepfu/public_html/Australien/Aborignines/Abo_Mythen2.htm 15.02. 2001)



Die Situation der Aborigines heute


Die ersten Ureinwohner sind vor ca. 40 000 Jahren, während der Eiszeit, als Neuguinea, Australien und Tasmanien einen Kontinent bildeten, nach Australien eingewandert.

Erst 1601 entdeckten die Europäer Australien. Bei ihrer Ankunft betrachteten sie das Land als unbewohnt. Sie sprachen den Aborigines das Recht auf Landnutzung ab. Die Aborigines wurden gejagt, die Zahl der für den Beginn der europäischen Kolonisation geschätzten 400 000 Ureinwohner ging dramatisch zurück.

Ein besonders schwarzes Kapitel dieser Geschichte wurde in Tasmanien geschrieben. Auch dort teilten die europäischen Kolonisten das fruchtbare Land, das sie vorfanden, auf und zäunten es ein. Die Aborigines hatten keine Nahrungsmittel mehr und mussten deshalb um ihr Land kämpfen. Doch gegen die Weißen hatten sie keine Chance. Sie entführten die Kinder der Ureinwohner und verkauften sie als Sklaven. 1830 waren die tasmanischen Aborigines fast völlig ausgestorben. Die wenigen Überlebenden sollten "zivilisiert" werden und wurden nach Flinders Island gebracht. Nur wenige haben diese Zwangsumsiedlung überlebt.

Heute haben sie nur wenige Landrechte und leben vielfach in Reservationen.

Die Aborigines sind heute größten Teils heimatlos. Wo sie früher frei umherwandern konnten, gibt es nun Besitz und Zäune. Sie können ihr alte Kultur nicht mehr frei nach ihren uralten Traditionen leben und die neue Kultur will sie auch nicht haben. Auch Arbeitswillige bekommen selten einen Job. So bleibt heute für viele nur der Alkohol und das Warten auf das Geld vom Sozialamt.

Die Rechtssituation der Aborigines:


Mitte des 20. Jahrhunderts erkannte der australische Staat die Verbrechen der viktorianischen Kolonialpolitik an und begann mit Wiedergutmachungs-Versuchen.

1961

Die australischen Ureinwohner erhielten das Wahlrecht.

1967

Die Gleichstellung aller Australier wurde beschlossen.

1980

Die Rassentrennung im öffentlichen Leben wurde schrittweise aufgehoben.

1993

Das "Mabo Gesetz" tritt in Kraft. Es sprach den Aborigines das Recht auf ihr ureigenes Land zu. Die Ureinwohnerstämme forderten daraufhin 40 % der Landesfläche ein.

1998

Das "Wik Gesetz": es schränkte das Landrecht der Aborigines wieder ein. Auf Gebiete die vom Staat verpachtet waren, konnte kein Anspruch erhoben werden.

1999

Eine Verfassungs-Präambel, welche die Aborigines als erstes Volk Australiens anerkennen sollte, wurde abgelehnt.


Tasmanien

Tasmanien wird auch Apple Island genannt, aufgrund seiner Obstplantagen. Die berühmte Apfelsorte "Granny Smith" wurde das erste Mal in Tasmanien angepflanzt.

Tasmanien liegt 240 km vor Australien. Die Hauptstadt ist Hobart. Auf dieser außergewöhnlichen Insel sind Tiere und Pflanzen beheimatet, die es nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Der Tasmanische Teufel zum Beispiel, oder der Quoll.

Über ein Fünftel der Landesfläche besteht inzwischen aus Nationalparks. Das größte Schutzgebiet, der South West Nationalpark, wurde von der UNESCO zum Naturerbe der Menschheit erklärt. Es gibt aber noch viele andere Nationalparks, wie den Maria Island Nationalpark, Freycinet Nationalpark, Rocky Cape Nationalpark, Cradle Mountain Lake St. Clair Nationalpark, Walls of Jerusalem Nationalpark, Southwest Nationalpark, Hartz Mountain Nationalpark und den Mountain Field Nationalpark.

In Tassi, so nennen die Einwohner liebevoll Tasmanien, herrscht ein gemäßigtes, jedoch nicht gleichmäßiges Klima. Ein Temperaturunterschied von 10°C von West- zur Ostküste ist trotz der geringen Größe keine Seltenheit. In Tasmanien wehen auch oft raue Winde. Nordwinde bringen meist höhere Temperaturen und Südwinde meist kühlere. Eine halbwegs stabile Wetterlage herrscht zwischen Mitte Januar bis März.

Neuseeland

Die Natur der Landschaft

Neuseeland liegt im Südpazifik, südöstlich von Australien. Es umfasst 2 große Inseln, die Nordinsel und die Südinsel, sowie mehrere kleiner Inseln, darunter die Stewart-Insel. Neuseeland ist ein Gebirgsland mit mehreren Ebenen. Die Hauptgebirgsketten der Nordinsel erstrecken sich entlang der Ostküste. Im Kern der Nordinsel befindet sich eine Kette von Vulkanen mit drei aktiven Bergen.

Die Nordinsel wird von zahlreichen Flüssen durchzogen, von denen die meisten in den östlichen und den zentralen Bergen entspringen. Der Waikato River, der längste Fluss von Neuseeland, fließt nördlich aus dem Tauposee und fließt nach Westen in die Tasmansee.

Der Hauptgebirgszug der Südinsel sind die Neuseeländischen Alpen, die sich über die ganze Länge der Insel erstreckt. 18 Berggipfel der Kette sind höher als 3000 m. Mount Cook (3 764 m), der höchste Berg Neuseelands, erhebt sich in der Mitte der Gebirgskette, zu der auch eine Reihe von Gletschern gehören.

Die Erde unter Neuseeland ist aber noch nicht zur Ruhe gekommen. Das beweisen die zahlreichen Erdbeben und der anhaltende Vulkanismus.

Klima

Neuseeland liegt im Bereich der südlichen Tropen und der gemäßigten Zone. Westliche Winde sind vorherrschend, wie zum Beispiel der "Roaring Forties". In erster Linie beherrschen drei Faktoren das neuseeländische Klima: die geographische Lage in der Westwindzone, die quer zur Windrichtung verlaufenden Gebirge und die Insellage inmitten des Pazifischen Ozeans. Auf Grund der Lage, wird Neuseeland von einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit beherrscht, mit milden Wintern und nicht zu heißen Sommern.

Zu allen Jahreszeiten kann es heftig und ausgiebig regnen, vor allem an den Westküsten.

Pflanzen

Neuseeland ist seit rund 70 Millionen Jahren von allen anderen Kontinenten isoliert, deshalb gibt es dort viele einzigartige Pflanzen und Tiere. Die Lage zwischen Subtropen und gemäßigter Klimazone, fördert den wuchs eines immergrünen Regenwaldes, dessen Pflanzen und Bäume mit Arten in Neuguinea und Südamerika verwandt sind.

Nur etwa 20 % des Landes sind mit Wald bedeckt, der Rest des Landes wird von Grasland beherrscht. Im Süden befindet sich der immergrüne Regenwald, aber auch Lorbeerbäume. Im Norden gibt es zum Beispiel Scheinbuchen.

Aber die berühmteste Pflanze beziehungsweise Frucht ist die Kiwi. Die Kiwi-Samen kamen vor etwa 90 Jahren aus dem chinesischen Yangzi-Tal nach Neuseeland. Sie wurde wegen ihrer Form und braungrünen, haarigen Schale "Chinesische Stachelbeere" genannt. Zuerst war es aber nur eine Zierpflanze, auf die Idee ihre Früchte zu essen kam man erst später. Ein ¾ der Ernte wird in dem Gebiet um Te Puke an der Ostküste der Nordinsel angebaut. Das subtropische Klima und der nährstoffreiche Vulkanboden lassen die Pflanzen schnell wachsen - bis zu 20 cm in 24 Stunden!!

Aus der Kiwi werden verschiedene Produkte gewonnen, wie zum Beispiel Kiwi-Marmelade, Kiwi-Wein oder Kiwi-Likör.

Tiere

Die frühe Isolation Neuseelands war Schuld daran, dass es keine Säugetiere und Schlangen gab. In der Folge, verbreiteten sich die Vögel immer mehr. Die meisten Arten verlernten das Fliegen, da sie fast keine Bodenfeinde hatten. Mit der Ankunft der Europäer wurden zahlreiche Säugetiere eingeführt, wie zum Beispiel Wild, Kaninchen, Katzen, Schafe und Rinder. Die Maori hingegen führten Ratten und Hunde ein.

Der wohl bekannteste flugunfähige Vogel Neuseelands ist der Kiwi. Der Kiwi wird auch als Maskottchen der Nation genannt. Er ist aber auch eines der seltsamsten Geschöpfe der Natur. So seltsam das die Einwohner den Kiwi für einen Streich der Natur gehalten haben. Der Kiwi besitzt Schnurrhaare wie eine Katze und weiche zottelige Federn, die den Eindruck eines Fells erwecken. Der Kiwi ist ein nachtaktives Tier und lebt in Erdhöhlen. Der Kiwi besitzt einen erstaunlich guten Hör- und Geruchssinn, was für Vögel eigentlich ganz untypisch ist. Seine Nasenlöcher sitzen direkt an der Spitze des langen, dünnen und biegsamen Schnabels. Dieser ungewöhnliche Schnabel wird als Zange, Sonde oder Geruchsdetektor eingesetzt. Erdwürmer sind die Leibspeise der Kiwis. Es gibt vier verschiedene Kiwi-Arten.

Die größte Schwäche der Kiwis, und so die größte Stärke ihrer Feinde, ist die Brutzeit. Ein Kiwi Weibchen kann nur ein bis zwei Eier pro Jahr legen, da es ein riesiger Energieaufwand ist, ein Kiwi Ei beträgt nämlich ein Viertel des Körpergewichts. Nach dem Eierablegen macht sich das Weibchen davon und das Männchen übernimmt das Brüten, was ungefähr 70 bis 80 Tage dauert. Während das Männchen auf Nahrungssuche geht, ist das Nest natürlich unbeaufsichtigt, und ein Nesträuber haben ein leichtes Spiel.

Die Urbevölkerung Neuseelands

Das Leben der Maori

"Aotearoa", das Land der langen weißen Wolke, so nennen die Maori Neuseeland. Zwischen 750 und 1150 n. Chr. erreichten die ersten Moaris Neuseeland. Sie kamen aus dem polynesischen Raum. Dies waren aber nicht die ersten Bewohner der Insel. Um ca. 700 n. Chr. kamen die Moa-Jäger auf die Insel um den großen, flugunfähigen Vogel, den "Moa", zu jagen. Dieser Vogel gilt heute als ausgestorben, obwohl man immer wieder Geschichten über ihn hört. Die Maori setzten sich gegen die Moa-Jäger durch und gründeten ihre Stämme. Sie hörten mit den langen Seefahrten auf und begaben sich in eine Isolation, die erst mit Ankunft der Europäer endete.

Kunst: Die Tätowierungen der Maori sind sehr berühmt. Die Männer eines Stammes hatten meist das gesamte Gesicht tätowiert, sowie die Partie von den Knien bis zur Taille, die Frauen nur Kinn und Lippen. Leider kann man dies Kunst heute nur mehr selten sehen. Es heißt, dass die letzte Tätowierung im Jahre 1920 vorgenommen wurde. Der langwierige Prozess fing im frühen Mannesalter an, und muss sehr schmerzhaft gewesen sein. Der Priester, der diese Tätowierungen durchführte wurde sehr verehrt. Das Tätowierungsritual war sehr wichtig für den einzelnen, aber auch für den Stamm. Das Muster wurde auf die Haut aufgezeichnet, dann wurde entlang der Linien ein Meisel aus Knochen in das Fleisch getrieben. Vor jedem Einschnitt wurde die Klinge in eine rußige Mischung aus verbranntem Kauri-Kautschuk oder aus verbrannten Gemüseraupen getaucht. Nachdem diese Wunden geheilt waren, blieb eine blaue, permanente Narbe zurück. Häuptlinge benutzen ihr persönliches Tattoo oft als Unterschrift. Im Waitangi Vertrag gibt es dafür viele Beispiele.

Holzschnitzereien (Maori-Schnitzerei): Diese Holz-Bildhauerei ist allen Neuseeländern bekannt. Im letzten Halben Jahrhundert sind mehr wichtige Kunstwerke produziert worden, als in irgendeiner Zeit vorher. Diese Skulpturen reichen von 15 m hohen Pfählen, bis hin zu den kleinen, bemusterten Schatzkästchen. In der Vergangenheit hatte der Schnitzer den Rang eines Priesters. Es gibt einige Rituale die beim Schnitzen beachtet werden müssen. Diese werden teilweise auch noch heute eingehalten zum Beispiel durfte am Arbeitsplatz nicht gegessen und nicht geraucht werden, Frauen durften sich nicht nähern, sie durften auch die Späne nicht vom Meisel blasen oder sich ansammeln lassen, sondern mussten sie vergraben, oder als Holz zum Kochen verwenden. Falls die Rituale nicht eingehalten wurden, rechnete man mit einem schlimmen Unglück. Totara ist das beliebteste Schnitzholz. Früher wurden fertige Arbeiten mit einer Mixtur aus rötlich-ockerfarbenem Ton, mit Haifischöl als Konservierungsmittel, überzogen. Die alte Schnitzerei mit Steinwerkzeugen sieht weicher aus, als die, heute mit Stahlwerkzeugen gefertigten Arbeiten. Der Versammlungsplatz, mit seinem für Zeremonien geschnitzten Haus, wird immer der passendste Ort für Maori-Kunst und Kunsthandwerk sein.

Mythen und Kulte: Maoritanga ist die Gesamtheit der Maori - Lebensweise, Lebensphilosophie und Kultur. Als höchste Ausdrucksform der Maori-Kultur gelten die Schnitzereien auf Kanus und Versammlungshäusern. Lieder und von Tanz begleitete Gesänge, sind ein weiterer Bestandteil der Kultur der Maori. Bei der Ankunft der ersten Europäer lebten die Maori in Stämmen, die sich gegenseitig bekämpften. Sie verehrten die Ahnen ihres Stammes und Naturgewalten in Form von Göttern.                                                                                                      Die moderne Maori-Kultur setzt sich aus westlichen und polynesischen Elementen zusammen. Die Maoris kannten in ihrer Geschichte keine Schriftsprache. Deshalb überlieferten sie all ihre Geschichten und Erzählungen mündlich. Und dabei werden uns schöne Geschichten dargebracht, die auf die Maori-Art der Naturverbundenheit viele Dinge erklären. Hier eine kleine Geschichte zur Entstehung Neuseelands:


Die Entstehung Neuseelands: Vor vielen tausend Jahren ging einer der ersten Menschen, Maui, mit seinen Brüdern im Südpazifik fischen. Sie segelt weit, obwohl sie nicht viel Proviant dabei hatten. An einer Stelle, wo Maui fand, es sei der richtige Ort, warfen sie ihre Angelruten aus. Maui hatte eine spezielle Angelrute. Es war der Kieferknochen seiner Großmutter Murirangawhenua. Die spezielle Angel bracht ihm Glück, denn er zog einen riesigen Fisch aus dem Wasser die Nordinsel Neuseelands. Deshalb trägt die Insel auch den Namen "Te Ika a Maui"; der Fisch des Maui. Gemäss der Legende, soll die Südinsel das Kanu der Brüder gewesen sein. (vgl. https://www.datacomm.ch/paloma/Maori/Geschichten/geschichten.html#DieEntstehung 19.02.2001)


In Neuseeland gibt es zwei Amtssprachen: Englisch und Maori, wobei Maori in erster Linie bei traditionellen Zeremonien oder Ritualen verwendet wird. Viele Wörter aus der Maorisprache wurden in den englischen Wortschatz der Neuseeländer aufgenommen. So bezeichnet das Wort Kiwi eine Frucht und eine Vogelart, die mittlerweile zum nationalen Wahrzeichen geworden ist, die Weißen werden Pakeha genannt, was soviel heißt wie "hellhäutig".

Eine andere Eigenheit Neuseelands ist die traditionelle Begrüßung. Normalerweise begrüßt man sich in Neuseeland, wie bei uns, mit einem Händedruck. Die Maori begrüßen sich jedoch mit einer Umarmung oder dem Hongi-Gruß, bei dem man mit geschlossenen Augen die Nasen aneinander presst und einen Laut wie "mm-mm" von sich gibt.

Das Waitangi Tribunal: 1840 unterzeichneten 500 Stammesführer der Maori mit der englischen Krone den "Treaty of Waitangi". In diesem Vertrag traten die Maori ihre Souveränität über die Inseln ab. Im Gegenzug erhielten sie das alleinige Besitzrecht an ihrem Land, den Fischgründen und den Wäldern, sowie das Recht auf die britische Staatsbürgerschaft. Die Kolonialmacht verpflichtete sich, über jedes Stück Land, das sie erwerben wollte, mit der jeweils betroffenen Maori-Gemeinschaft direkt zu verhandeln. Eine kollektive Aufgabe von Besitzrechten seitens der Maori enthielt der Vertrag nicht. Dies wurde jedoch sowohl von den Briten als auch den ihnen folgenden Regierungen Neuseelands weitgehend missachtet.

Das Waitangi -Tribunal, ein staatliches Gremium, das Empfehlungen für Entschädigungsverfahren der Maori ausspricht, geht auf eine Initiative der damaligen Labour-Regierung im Jahre 1975 zurück. Die Entschädigungen beziehen sich dabei nicht nur auf Rückgabe von Land und Fischereirechten oder schlicht Geld, sondern auch auf kulturelle Bereiche wie den Schutz heiliger Stätten und die Zulassung der Maori-Sprache vor Gerichten. Seit 1987 ist Maori als Amtssprache anerkannt. Landrechte dürfen nur auf Gründe im Staatsbesitz erhoben werden. Man wird jedoch Kompromisse finden müssen, denn das die Maori jemals die gesamte Südinsel, die immerhin zwei Drittel der Gesamtfläche Neuseelands ausmacht, ist gänzlich unwahrscheinlich. Beide Inseln zusammengenommen, sind den Maori von den insgesamt etwa 27 Millionen Hektar, nicht einmal mehr zwei Millionen Hektar geblieben.

Die Situation der Maori heute

Um die Jahrhundertwende lebten nur noch 45 000 Maori statt 120 000 in Neuseeland. Heute machen sie mit 280 000 Menschen wieder ein Zehntel der Bevölkerung aus. Nach dem 2. Weltkrieg begannen intensivere Kontakte zwischen Weißen (auch Kiwis genannt) und Maori, die bis dahin nur in Dörfern auf dem Land lebten, dann aber mehr und mehr in die Städte kamen. Dies führte zu Problemen, was man heute noch daran sieht, dass es den Maori wirtschaftlich meist schlechter geht, obwohl sie offiziell gleichberechtigt sind.

Trotzdem ist Maori-Kultur in Neuseeland allgegenwärtig. Die Maoris passen sich zwar an, bewahren aber auch ihre Kultur. Traditionelle Zeremonien werden gepflegt. Heute leben die verschiedenen Bevölkerungsgruppen enger zusammen, wodurch sich auch die unterschiedlichen Kulturen stärker vermischen. Zum Beispiel begrüßen Maori auch Weiße mit dem typischen Hongi-Gruß. Der britische Einfluss ist zwar nicht zu übersehen, aber die europäische Bevölkerung respektiert, dass es in Neuseeland eine viel ältere Kultur gibt und fördert diese Kultur auch.

Geschichte der Maori:


9. - 14. Jh.

Die Polynesischen Stämme erreichen Neuseeland. Die Maori Kultur entwickelt sich und breitet sich auf die Nordinsel aus. Das Land wird unter den rivalisierenden Stämmen aufgeteilt.

1642

Der holländische Seefahrer Abel Tasman entdeckt Neuseeland.

1814

Missionare landen und bekehren die Maori zum Christentum.

1840

Treaty of Waitangi: Maori erhalten die britische Staatsbürgerschaft  und treten dafür Regierungsgewalt und zum Teil Land ab.

1858

Der Maori-König Te Wherowhero wird zum Mandatar der Stammesinteressen gewählt.

1863/64

Die Briten siegen über den Maori-König.

1900

Der größte Teil des Landes ist verkauft, und die Maori Bevölkerung um 60 % gesunken.

Ab 1970

Renaissance der Maori-Kultur in Schulen und Universitäten.

1975

Gründung des Waitangi Tribunal zur Untersuchung von Landansprüchen der Maori.

1977/78

Es gibt Demonstrationen gegen die Regierung.

1989

Fisheries act: Rechtsanspruch der Maori ist 10 % der Fangquote.

1992

Widerstand der Farmer gegen die Landrückgabe an die Maori.

1995

Die Maori protestieren verstärkt. Am 4. September Unterzeichnung des Tainui Agreement: Maori werden mit Land und Geld entschädigt.

Aborigines - Maori

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Unterschiede:

Aborigines

Maori

Die Aborigines haben ihr traditionellen Malereien.

Die Maori beherrschen die Schnitzkunst und die Kunst des Tätowierens.

Die Traumzeit ist ein wichtiger Bestandteil der aboriginalen Kultur.

Lieder und Geschichten werden zwar auch erzählt, aber die Traumzeit ist ihnen nicht bekannt.

Das Didgeridoo ist ein Instrument, welches die Aborigines erfunden haben.

Ein, für Maori spezielles Instrument, ist mir nicht bekannt.

Die Aborigines haben keinen König.

Die Maori haben derzeit eine Königin namens: Te Ata-I-Rangikaahu.

Gemeinsamkeiten:

Beide Kulturen lebten in Stämmen. Sowohl die Maori, als auch die Aborigines kannten keine Schrift und gaben deshalb ihre Geschichten und Weisheiten mit Hilfe von Malerei und Erzählungen weiter. Sie benützten auch das selbe Werkzeug, nämlich Holz und Stein.

Die Situation der beiden Völker ist auch ähnlich. Sie werden wie aussätzige behandelt. Die meisten finden nicht einmal Arbeit. Trotz des "Waitangi Tribunals" bzw. des "Mabo Gesetzes", haben beide nicht genügend Land zur Verfügung zugesprochen bekommen. Beide versuchen zwar die alten Traditionen und Rituale aufrecht zu erhalten, aber das ist eine schwere Aufgabe und ich bin mir nicht sicher, ob es die Aborigines bzw. die Maori noch lange geben wird. Sie werden sich in den Städten einleben und ihre Wurzeln vergessen. Den "Fortschritt" kann man eben nicht aufhalten.



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