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ORF
Bevor ich zum ORF komme, möchte ich noch den Begriff: öffentlich-rechtlicher Sender erklären. Ein ffentlich-rechtlicher Sender ist weder eine weisungsgebun- dene staatliche Anstalt - wie in Diktaturen - , noch ein Privatunternehmen. Er un- terliegt dem Rundfunkgesetz und wird von einem Kuratorium überwacht. Im Kuratorium sitzen Vertreter der Bundesregierung und der Länder, Parteien, Kir- chen, des Zentralbetriebsrates und andere Interessensgruppen. Der ORF in Öster- reich ist die genauest kontrollierte öffentliche Institution.
Der Paragraph 2, Abs. 2 des Rundfunkgesetzes verpflichtet den ORF zur
umfassenden Information über alle wichtigen politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sportlichen Ereignissen durch Nachrichten, Reportagen und Kommentare;
Verbreitung von Volks- und Jugendbildung;
Vermittlung und Förderung von Kunst und Wissenschaft;
Darbietung "einwandfreier" Unterhaltung;
Förderung des Interesses der Bev lkerung an aktiver sportlicher Betätigung;
Der ORF hat 1 97 in allen Unternehmensbereichen hervorragende Ergebnisse er- zielt:
Die Programme im Fernsehen und im Radio haben sich erfolgreich beim Publikum durchgesetzt und die Werbeeinnahmen konnten gesteigert werden. Der ORF er- zielte Nettowerbeumsätze von 4 36 Mrd. Schilling und konnte damit das Vorjahrs- ergebnis um 2 4 Mio. übertreffen. Gleichzeitig wurde der Sparkurs konsequent fortgesetzt. Der Einstieg in neue Geschäftsfelder wurde weiter vorangetrieben. Und die Eigenkapitalbasis zur Vorsorge für den Eintritt in die volle Marktkonkurrenz konnte entscheidend gestärkt werden.
Der ORF ist somit ein programmlich erfolgreiches und wirtschaftlich gesundes Unternehmen und stellt sich stärker und konkurrenzfähiger dar als zu Beginn der Geschäftsperiode. Mit der konsequenten Umsetzung der Reform in allein Bereichen konnte bereits ein gro es Stück des notwendigen Weges zu einem modernen Multimedia-Unternehmen erfolgreich zurückgelegt werden: Der Abstand zu den direkten Konkurrenten wurde entscheidend vergrö ert, die Kostenstrukturen und Entscheidungsabläufe wurden verbessert und die Erschließung neuer Geschäftsfelder hat die Innovationskraft des Unternehmens erhalten.
Allerdings sind die Erfolge der vergangen Jahre kein Grund zur Selbstzufrieden- heit. Die Zahl der Konkurrenten im Radio und im Fernsehen wird weiter zunehme, genauso wie die Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung auf dem elek- tronischen Mediensektor. Diese Erfolge in allen Unternehmensbereichen sind um so bemerkenswerter, als sich die Konkurrenzsituation für den ORF weiter verschärft hat. Ende 1 97 konnten bereits rund 74 % aller österreichischen Haushalte die Konkurrenzprogramme des ORF via Kabel oder Satellit empfangen,
4 waren es noch 1 Prozent. Auch die Zahl der in Österreich empfangbaren ausländischen Sender ist gestiegen. Waren 1 94 noch 0 Programme in den KaSat- Haushalten zu sehen, so gibt es in diesen heute durchschnittlich 5 Programme, davon 18 in deutscher Sprache. Die Konkurrenzdichte ist damit zwar etwas geringer als in Deutschland, jedoch weit größer als in Märkten wie Gro britannien oder Frankreich. Der Start von 53 kommerziellen Privatradios, die Verstärkung der Aktivitäten der gro en deutschen Privatsender durch Programm- und Werbefenster sowie die geplante Vergabe von nationalen terrestrischen TV-Frequenzen werden den ORF vor weit größere Herausforderungen stellen, als er sie bisher in der ersten Phase seines Eintritts in die volle Marktkonkurrenz meistern musste. Die konse- quente Fortsetzung des Reformkurses und die Schaffung geeigneter gesetzlicher Rahmenbedingungen werden entscheidend dafür sein, dass der ORF seine volle Konkurrenzfähigkeit erhalten und im Wettbewerb des digitalen Medienzeitalters bestehen kann. Sein herausragender Stellenwert als nationaler, kultureller Dienstleistungsbetrieb und als elektronische Stimme Österreichs hat der ORF jedenfalls in den vergangenen Jahren eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
WERBUNG:
7 war ein erfolgreiches Jahr für die ORF-Werbung, die aufgrund der Konkur- renzsituation erwarteten Einnahmeverluste konnten verhindert werden: Im Jahr
7 wurde das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte des ORF erzielt, beim Fern- sehen gab es ein Rekordergebnis. Voraussetzung für dieses gute Ergebnis war die hohe Akzeptanz der Programme in Radio und Fernsehen. Der Erfolg der Fernseh- werbung hat die Einnahmenverluste im Radio mehr als kompensiert, der internationale Trend zur Fernsehwerbung liegt zudem - aufgrund des Markteintritts der Privatradios in Österreich - im strategischen Interesse des ORF.
Mit den bereits 9 5 probeweise eingeführten Werbeblöcken auf einem Kanal zur optimierten Zielgruppenansprache haben sich die Plazierungsmöglichkeiten im ORF Fernsehen verglichen mit 9 4 mehr als verdoppelt: Gab es 9 4 noch 3 Plätze pro Woche, so waren es 9 7 bereits 41 Plätze, was eine enorme Auswei- tung der Möglichkeiten für zielgruppengerechte Kampagnen gebracht hat.
Eine WERBESEKUNDE im Fernsehen kostete 9 4 zwischen rund 0 - und 5 0 0 . Eine PROGRAMMSTUNDE im Fernsehen kostete im Durchschnitt 6 0
Das Angebot an attraktiven Serviceleistungen hat dem ORF einen deutlichen Imagegewinn innerhalb der Werbewirtschaft gebracht. Die Stornogebühr wurde abgeschafft, die M glichkeit der elektronischen Buchung eingef hrt, die Informationspolitik wurde erweitert, etwa durch mehr und detailiertere Teletest- und Radiotestdaten, durch die Werbe-CD-ROM des ORF und die Zeitschrift "Werbefacts".
Marktanteile klassischer Medien in Österreich
Jetzt möchte ich noch die Marktanteile klassischer Medien in Österreich mit Hilfe einer Folie zeigen. Wie auf der Folie zu sehen ist, hat das Fernsehen einen Markt- anteil von 5 1 % und liegt somit knapp hinter den Tageszeitungen mit 5 . An dritter Stelle folgen die Illustrierten Magazine und an vierter Stelle liegt das Radio.
Und nun von der führenden TV-Anstalt, dem ORF, zum Privatfernsehen. Dazu bergebe ich an meinen Kollegen Mario.
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