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Standortfaktoren
Beispiel : Seidel Elektronik
Allgemeines : Seidel Elektronik ist ein Unternehmen zur Fertigung elektronischer Baugruppen, d.h. die Firma erzeugt das, was der Kunde haben will. Man erzeugt intelligente Produkte, für die man keine Rohstoffe, sondern Vormaterialien aus Fabriken benötigt. Vormaterialien werden auf der ganzen Welt eingekauft, dadurch gibt es keinen Standortnachteil gegenüber anderen Gebieten in Österreich.
Geschichte : 1993 wurde die Firma gegründet, da nach dem Konkurs der Firma Atronik aus der Assmanngruppe eine komplette und eingespielte Mannschaft an Mitarbeitern mit Know-how zur Verfügung stand und die Maschinen erworben werden konnten. Weil bei der Atronik-Halle in St.Florian nicht genug Infrastruktur vorhanden war zog man, um für die Mitarbeiter keine zu große Entfernung zu schaffen, ins 8km entfernte Deutschlandsberg. 1995 wurde die Firma ISO certifiziert, d.h. wenn überhaupt ein Fehler gemacht wird dann wird er analysiert und die Maßnahmen getroffen ihn nie wieder zu machen. So etwas macht eine Firma Standortunabhängiger. Hier ein Beispiel dazu :
Ein Würstelstand im Shopping Center West, der miese Würstel hat, wird wegen seinem Standort ein gutes Geschäft machen, weil dort sowieso viele Leute zu finden sind, denen es egal ist wie die Würstel schmecken, Hauptsache sie Haben etwas im Bauch beim Einkaufen.
Der gleiche Würstelstand am Land, weit entfernt von einer Stadt würde gar kein Geschäft machen, da sich keiner die Mühe machen würde dort hin zu fahren.
Würde der Würstelstand am Land aber die besten Würstel der Welt machen, würde er sein Haus voll haben, da jeder die besten Würstel der Welt essen möchte.
Nun zu den
Standortfaktoren :
Arbeitskräfte :
a) angelernte Arbeitskräfte: Sie stellen den Großteil des Personals von Seidel Elektronik. Der Bezirk Deutschlandsberg ist ein hauptsächlich landwirtschaftlich geprägter Bezirk, wo ungeschulte Arbeitskräfte in ausreichendem Ausmaß zur Verfügung stehen. Die Menschen sind darüber hinaus fleißig und an eintönige Arbeiten gewöhnt, was aus dieser Sicht den Standort nahezu ideal macht.
b) qualifiziertes Fachpersonal: Dieses ist in der Umgebung nicht im ausreichendem Maß verfügbar, daher muß eine Reihe von Mitarbeitern aus dem Großraum Graz einpendeln. Ein intensives Schulungsprogramm sorgt darüber hinaus für die ständige Weiterqualifizierung der Mitarbeiter.
Energie : Energie ist für eine Finalindustrie nur im geringen Maß erforderlich, ist aber ausreichend vorhanden. Seidel Elektronik benötigt elektrische Energie für den Betrieb der Maschinen und Erdgas für die Heizung.
Gemeinde : Die Stadtgemeinde Deutschlandsberg ist wegen der Absatzmarksituation stark an der Ansiedlung von Industrie interessiert. Grundstücke und Immobilien werden aktiv bewirtschaftet, um neuen Betrieben den Start zu erleichtern. Ein neues Projekt ist die Gründung des Wirtschafts- und Gewerbeparks für Elektronik und technische Keramik.
Auch Seidel wurde durch die Hilfe bei der Wahl des Firmengeländes und durch wenige bürokratische Hürden unterstützt.
Infrastruktur : Seidel Elektronik ist mit 160 Mitarbeitern das zweitgrößte Unternehmen in der Umgebung nach Siemens, und benötigt daher eine gute Infrastruktur mit Einrichtungen wie Krankenhaus, Supermärkte, Feuerwehr, Polizei usw.. Das alles ist in Deutschlandsberg vorhanden und in der Nähe.
Absatzmarkt : Im Bezirk befindet sich kein nennenswerter Absatzmarkt. Dieser verteilt sich nämlich gleichmäßig über Österreich und Teile Deutschlands. Der Großraum Graz nimmt wegen seiner geographischen Lage eine Sonderstellung ein.
Verkehrslage : Die Firma befindet sich verkehrstechnisch in einer Randlage. Der nächste Autobahnanschluß liegt in 20 km Entfernung und es gibt einen Lokalbahnanschluß (GKB). Da die Firma Seidel intelligente Produkte herstellt, sind die zu transportierenden Waren eher gering und damit ist auch der Nachteil aus der Verkehrslage nur von geringer Bedeutung.
Staatliche Hilfen : Förderungen werden von Seidel Elektronik momentan nur in sehr geringem Ausmaß angenommen.
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