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Walfang
Frühe Geschichte
Die ältesten Aufzeichnungen über den Walfang als Handelsgeschäft stammen von etwa 875. Im 12. Jahrhundert war der Walfang im Golf von Biscaya eines der wichtigsten Gewerbe der baskischen Provinzen Spaniens und der Gascogne in Frankreich. Die Überfischung zwang diese Walfänger, in anderen Gebieten zu suchen. Die letzteren Fanggründe waren im 19. Jahrhundert ebenfalls beinahe leer gefischt.
Die ersten Walfänger waren wahrscheinlich kleine Ruderboote, die von der Küste aus zu Wasser gelassen wurden, sobald Wale gesichtet wurden.. Im 19. Jahrhundert dominierten Walfangdampfschiffe mit etwa 500 Tonnen -sogenannte Fabrikschiffe, die zur Weiterverarbeitung der geschlachteten Wale an Bord ausgerüstet sind. Diese wurden 1870 eingeführt.
Die ersten Walfangexpeditionen dauerten nur ein paar Wochen. Mit dem Rückgang der Walbestände in Küstennähe wurden die Reisen länger. Auf dem Höhepunkt des amerikanischen Walfanges dauerte eine Expedition zweieinhalb bis drei Jahre. Die längste dokumentierte Reise unternahm die Nile aus New London, sie dauerte
11 Jahre.
Die Größe der Mannschaft eines Walfängers hing von der Zahl der mitgeführten oder benutzten Fangboote ab. Für jedes Fangboot benötigte man einen Bootsführer, einen Harpunier und vier Ruderer.
Zu Beginn der Walfanggeschichte wurden Wale mit Lanzen oder Harpunen getötet. Mitte des 19. Jahrhunderts erfand ein Walfänger namens Svend Foyn eine Harpunenkanone, die eine Lanze mit einem Sprenggeschoss an der Spitze abschoss.
Der Sprengstoff detonierte im Wal und tötete das Tier schneller als eine traditionelle Harpune. Foyn erfand auch das erste dampfgetriebene Walfängerschiff. Dies war der Vorläufer der riesigen Fabrikschiffe aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts, die unweigerlich zu einer weltweiten Verringerung der Walbestände führten.
Auch Netze sind eine beliebte Fangmethode.
Diese Netze des Todes können bis zu 100 Km lang sein. Sie bestehen aus feinem Nylon und können deshalb auch nicht durch die Echolotung der Wale und Delfine wahrgenommen werden.
Doch auch andere Meerestiere wie Haie, Robben, Meeresschildkröten und Seevögel verenden qualvoll in diesen Netzen. Diese grausam getöteten Tiere werden als störender "Beifang" (der teilweise 60 - 80 % beträgt) von den Fischern in Kauf genommen.
Diese Netze werden mit Signalbojen versehen und ins Meer gelassen. Durch unvorhersehbare Ereignisse, wie Strömung, Unwetter usw., können die Netze aber auch verloren gehen.
In solchen "Geisternetzen" verfangen sich dann die Meerestiere. Wenn das Netz voll von Kadavern ist, sinkt es zu Boden. Dort verrotten die Kadaver und durch die sich bildenden Gase steigt das Netz wieder nach oben. Der Prozess beginnt von vorne.
Ringwadennetze
Im tropischen Ostpazifik wird hauptsächlich der Thunfischfang mit Ringwadennetzen durchgeführt. Durch die Vergesellschaftung von Delfinen mit dem Gelbflossenthunfisch haben es die Fischer einfach, den Thunfisch aufzuspüren. Sie suchen das Meer nach Delfinschulen ab, kreisen sie mit dem Netz ein und ziehen es zu. So kommen sie an den Thunfisch, der sich unterhalb der Delfine aufhält. Wird das Netz eingezogen, haben die Fischer Delfine und Thunfische an Bord, der aus Zeitmangel nicht immer sortiert werden kann.
Nach 55 Millionen Jahren Entwicklung reichen uns 150 Jahre um die Wale und Delfine fast auszurotten.
Jahrhundertelang regulierte sich der Walfang nur durch die Größe der Walbestände, das Fanggeschick der Walfänger und die Nachfrage nach Öl und Fischbein. 1946 war klargeworden, dass es so nicht weitergehen konnte.
So kam es bei einer internationalen Konferenz in Washington D. C., zur Gründung der Internationalen Walfangkommission (IWC: International Whaling Commission), einem freiwilligen Verband aus 24 Walfangnationen. Die Kommission regelte den Walfang durch (1) Setzung geographischer Grenzen, (2) Bestimmung von jährlichen Fangquoten und Jagdverbot für bestimmte Arten wie Nordkaper und Blauwale, (3) Schaffung von Vorschriften für den Schutz junger Wale und Mutterwale mit Kälbern und (4) Einschränkung des Betriebs von Fabrikschiffen und Küstenstationen.
Bis in die sechziger Jahre blieben die Bemühungen der IWC jedoch weitgehend wirkungslos, da die Kommission in ihrer Einschätzung der Walbestände zu optimistisch war und daher die Quoten zu hoch ansetzte, als dass sich gefährdete Walarten erholen konnten. In den sechziger und siebziger Jahren setzte die IWC immer niedrigere Quoten fest. Anfang der achtziger Jahre betrug die Fangquote für alle Walarten zusammen 14 500. Die Jagd besonders auf Pottwale wurde praktisch verboten. Bis dahin hatten fast alle Mitgliedsländer den Walfang eingestellt.
1986 wurde der kommerzielle Walfang vollständig verboten. Aber für so genannte wissenschaftliche Zwecke machen japanische Walfänger weiter Jagd auf Wale. So tötete die japanische Flotte im April 1998 in der Antarktis 440 Zwergwale.
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