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Referat DER KOSOVOKONFLIKT - Krieg gegen Menschenrechtsverletzungen- Der Terror der Serben, Probleme des NATO-Eingriffes, Bomben für Menschenrechte, Die Informationspolitik im Krieg

geschichte referate

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DER

KOSOVOKONFLIKT


- Krieg gegen Menschenrechtsverletzungen -

Bewertung:

Inhalt:

Vorwort

Historischer Hintergrund

Der Terror der Serben

Die Reaktion der Weltöffentlichkeit und der NATO

Probleme des NATO-Eingriffes

Bomben für Menschenrechte

Die Informationspolitik im Krieg

Das Flüchtlingsproblem

Das Leben der Flüchtlinge im Lager

Das Leben der Flüchtlinge im Ausland

Die Entwicklung dieses Krieges

Bilanz der jetzigen Situation

1. Vorwort

Man hört in allen Nachrichten davon. Täglich wird von den Kämpfen im Kosovo, von Angriffen der NATO auf die Serben und von neuen Flüchtlingswellen aufgrund der Vertreibung der albanischen Bevölkerung aus dem Kosovo berichtet.

Nach dem Scheitern der politischen Verhandlungen begannen am 24.03.1999 die Angriffe der NATO im ehemaligen Jugoslawien. Die NATO fliegt jede Nacht immer intensivere Luftangriffe auf Serbien, um  Milosevic dazu zu zwingen der Vertreibung und dem Morden im Kosovo ein Ende zu machen. Bislang blieb das leider ohne Erfolg. Im Gegenteil, die Greueltaten im Kosovo gegen die Albanische Bevölkerung wurden weiter intensiviert. Die Flüchtlingslager sind längst überfüllt, so dass Flüchtlinge ausgeflogen werden müssen. Die Augen der Welt blicken auf Kosovo.


2. Historischer Hintergrund:

Um das heutigen Geschehen im Kosovo zu verstehen, muß man dessen Geschichte kennen. Eine große Rolle spielt dabei die Religion. In Serbien wird die Weltreligion des Christentums durch die serbisch orthodoxe Kirche vertreten. Die Ursprünge des serbischen Volkes liegen im südlich gelegenen Teil des Landes, in der Provinz Kosovo. Für die Serben verkörpert der Kosovo die Stadt Jerusalem. Durch die bedeutende Stellung der Kirche, steht die Politik auf dem Balkan ganz im Zeichen des Kreuzes.

Die Situation auf dem Balkan war schon immer durch Unruhen gekennzeichnet. 1389 haben die Türken bereits einen großen Teil des südlichen Balkans erobert. Serbien unterstand dabei einer 500 jährigen türkische Fremdherrschaft, die Sie überlebt haben, ohne dabei ihre Eigenarten zu verlieren. Die Standhaftigkeit und das Selbstbewußtsein der Serben wurzelt in ihrer byzantinisch orthodoxen Tradition. Obwohl der Kosovo das Ursprungsgebiet der Serben ist, ist diese nur zu einem kleinen Teil in der Bevölkerung des Kosovo vertreten.

Diese Verhältnisse entstanden aus den Folgen der Migrationen um
1690, bei denen ungefähr eine halbe Million Serben aus dem Kosovo auswanderten. In Folge dessen übernahmen die Albaner, also die muslimische Bevölkerung die Mehrheit im Kosovo.

Nach der Türkenherrschaft um 1878 bildete sich ein neuer unabhängiger serbischer Staat.

1912 und 1913 brachen die zwei Balkankriege aus. Im ersten wurde das Osmanische Reich geschlagen. Bei der territorialen Aufteilung brach jedoch der zweite Balkankrieg aus, bei dem Serbien als Mächtigster hervorging. Serbien erhob Anspruch auf den Kosovo und auf einen Teil Mazedoniens.

Nach Beginn des 2. Weltkrieges tauchte 1941 ein Partisanenführer auf, den sie Marschall Tito nannten. Er konnte ohne eine Unterstützung der Sowjetunion, aber mit Unterstützung von Seitens Englands, die Armeen von Deutschland und Italien in Schach zu halten.

1944 marschierten die Partisanen von Marschall Tito in Belgrad ein. Unter ihm, als neuen Staatschef, wurde die Provinz Kosovo selbstständig und der serbischen Republik lediglich nur locker angegliedert.

Nach dem Tod von Marschall Tito  im Mai 1980 fehlte die Vatergestalt des Vielvölkerstaates Jugoslawiens. Trotz vieler Unruhen im Kosovo setzten sich die Serben durch und brachten die Provinz Kosovo wieder unter die serbische Regierung. Heute hat sie alle Autonomierechte verloren, die Albaner wurden all ihrer Rechte beraubt, die Lokalregierung und das Parlament wurde aufgelöst, sogar die albanische Universität Pristina und albanische Schulen wurden geschlossen. Es entstand eine rein serbische Regierung, die eine Bildung einer albanischen Schattenregierung zur Folge hatte. Zudem entstand eine Untergrundarmee der Albaner, die UCK. Sie kämpfen für die Freiheit des Kosovo.

1989 schlug dann der neue Serbenführer Slodoban Milosevic vor, einen Eid zu leisten um ein neues groß serbisches Reich zu errichten, um das Erbe der Serben zu retten. Er führte das serbische Volk in Kriege auf dem Balkan, vor allem in Jugoslawien.

3. Der Terror der Serben

Anhand des Geschichtsverlaufes spiegelt sich die Ursache für den Konflikt zwischen den Serben und der Provinz Kosovo wieder. Die Kosovaren, die mit 90% der Bevölkerung im Kosovo vertreten sind, kämpfen für ihre Rechte und für die Autonomie Kosovos mit einer albanischen Regierung.

Die Serben hingegen streben diesem entgegen, da der Kosovo ihr heiliges Ursprungsland ist. Es soll deshalb zu einem festen Bestandteil Serbiens werden und unter einer serbischen Regierung stehen. Um dieses Ziel zu erreichen gehen die Serben oft brutal und ohne Rücksicht auf Menschenrechte vor. Die serbische Sonderpolizei versucht die Albaner durch Massaker an der Zivilbevölkerung und ethnische Säuberungen aus dem Kosovo zu vertreiben. Angehörige müssen dabei zu schauen. Es ist für sie seelisch kaum auszuhalten solchen Taten zusehen. Vor allem Kinder sind durch das Geschehen völlig verstört.

Haben die Serben das Recht über Leben und Tod im Kosovo zu entscheiden, Familien auseinander zu reißen und ihnen alles zu nehmen was sie besessen haben? Selbst Pässe und andere Ausweis wurden den Flüchtlingen abgenommen, um ihnen die Identität zu nehmen.

Ich glaube niemand auf der Welt hat das Recht elementarste Menschenrechte in dieser Form zu verletzen.

Dörfer wurden abgebrannt und es wird davon gesprochen, dass Konzentrationslager errichtet worden seien. Wenn eine serbische Bevölkerungsmehrheit im Kosovo übermächtig vorhanden ist, hat Milosevic sein Ziel erreicht.

Die Kosovo-Albaner haben diesem kaum etwas entgegenzusetzen. Ihnen bleibt nur das nackte Überleben. Ihre Armee, die UCK ist schlecht ausgerüstet und kaum ausgebildet. Das einzige was ihnen bleibt ist der unerschütterliche Wille ihr Land bis zum Ende zu verteidigen. Dazu hat sie die Mobilmachung ausgerufen. Auch in Deutschland lebende Kosovo-Albaner sind einbrufen worden.

3.1. Die Reaktion der Weltöffentlichkeit und der NATO

Obwohl die Konflikte in Restjugoslawien seit langem schwelen ist nach dem Bosnienkrieg das Thema etwas aus dem Blickfeld der Weltöffentlichkeit geraden. Erst als die NATO mit militärischen Aktionen drohte, war das Thema in den Medien plötzlich wieder die Nummer 1.

Zum heutigen Zeitpunkt, hat der Konflikt einen neuen Höhepunkt erreicht. Weltorganisationen, wie die UNO hatten bereits versucht politisch zwischen den Kriegsparteien zu vermitteln, jedoch ohne Erfolg. Selbst die Drohung der NATO militärisch gegen die Serben vorzugehen brachten keinen Erfolg.

Um ihre Glaubwürdigkeit nicht zu verlieren begann die NATO am 24.03.1999 mit dem Angriff gegen die Serben.

Seit dem versuchen sie durch Luftangriffe die serbische Armee zu schwächen und Milosevic zum Aufgeben zu zwingen und damit die längst eingetretene humanitäre Katastrophe zu verhindern.

Anfangs wurden nur militärische Ziele bombardiert, doch zunehmend werden auch zivile Ziele angegriffen. Die Bombardierung des serbischen Fernsehstudios führte international zu großen Protesten nicht nur unter Journalisten.

Leider sind durch die NATO-Angriffe auch Opfer unter der Zivilbevölkerung zu beklagen. Das heißt es werden auch viele Menschen getötet, die keine Schuld an der Politik Milosevics haben. Dadurch entsteht neues Leid in vielen Familien.

Spielt die NATO jetzt die Rolle des Vollstreckers? Schließlich werden fast ausschließlich serbische Ziele angegriffen. Sind die Serben schlechtere Menschen, weil sie einer Politik eines unmenschlichen Diktators unterliegen? Es ist schwer das zu beurteilen, da in Serbien keine Demokratie herrscht und somit der Wille des Volkes kaum zum Ausdruck gebracht werden kann. Meiner Meinung nach sind die Serben ebenso Menschen wie die Kosovo-Albaner. Der Hass auf die Albaner wurde hauptsächlich von Milosevic hervorgerufen, der durch seinen Fanatismus Menschenleben für seien Vision opfert.

Erstmalig nach dem 2. Weltkrieg nimmt auch die Bundeswehr in vorderster Front aktiv an Angriffen der NATO teil. Die Meinung der
Deutschen zu den Luftschlägen ist sehr gespalten. Nach letzten Umfragen stimmten 53% für Luftangriffe und nur 35% gegen sie (FOCUS, München, 1999, Nr. 15, Seite 22).

Doch dieser Eingriff wirft viele Fragen und Probleme auf.

4. Probleme des NATO-Eingriffes

Ohne die USA hätte es diesen Krieg nicht gegeben. Die NATO sollte ein reines Verteidigungsbündnis sein, handelt hier aber auf Drängen der USA ohne Mandat der UNO gegen einen souveränen Staat.

Aufgrund der geschichtlichen Vergangenheit der Deutschen und der Serben flammt jetzt der alte Hass wieder auf. Diesmal kämpfen nicht alle gegen Deutschland, sondern gegen Serbien. Schon im ersten Weltkrieg, bei dem Deutschland an der Seite Österreichs Serbien aufgrund eines politischen Mordes angriffen, tauchte der unsinnige Spruch 'Serbien muß sterbien' auf. Auch im zweiten Weltkrieg behandelten die Deutschen die Serben nicht gerade sanft. Sie wurden nur durch eine Partisanenarmee aufgehalten.

Es ist kein Wunder das die heutige Situation mit NAZI-Deutschland in Verbindung gebracht wird und Clinton mit Hitler verglichen wird. Deutschland und die USA spielen in den Augen der Serben die Rolle des Bösewichten.

Die Angriffe der NATO stärken die politische Position von Milosevic im eigenen Land. Da die gesamte Bevölkerung Serbiens von den Angriffen bedroht ist, hat die Opposition gegen Milosevic keine Chance mehr.

Der Verlauf von Kriegen ist kaum vorhersehbar. Einmal begonnen entwickelt ein Krieg eine Eigendynamik.

Die NATO steht nun unter dem Zwang diesen Krieg zu gewinnen. Wenn sie die Angriffe einstellen würde, ohne ihre Ziele vollständig erreicht zu haben, dann wäre das eine Schädigung des Ansehens der NATO als Weltmacht.

Andererseits kann sie das zum Einsatz von Bodentruppen zwingen. Das wiederum führt mit Sicherheit zu eigenen Verlusten und damit zu großem Leid in den Familien der Soldaten.

Die Frage, ob die Angriffe gerechtfertigt sind zeigt weitere Konflikte
auf.

Die Allianz ist der Auffassung, dass man angesichts solcher Vorgänge im Kosovo nicht zu schauen kann. Das ist zweifellos richtig, doch strittig ist die Wahl der Mittel. Doch wenn ein Eingriff nötig ist, dann sollte er rechtlich abgesichert sein.

Im Grunde genommen sind die Angriffe eine völkerrechtswidrige Kriegshandlung. Es werden viele Stimmen laut, die sich gegen diese Selbstmandatierung  aussprechen.

'Die Selbstmandatierung der NATO für einen Militärschlag ist ein gefährlicher Präzedenzfall' (Roth, Claudia; Bündnis '90/Die Grünen -Bundestagsabgeordnete, In: FOCUS, München, 1999, Nr. 15, Seite 25); 'Die NATO-Luftangriffe sind völkerrechtlich höchst problematisch und politisch nicht zu Ende gedacht' (Gauweiler, Peter; CSU-Landtagsabgeordneter, In: FOCUS, München, 1999, Nr. 15, Seite 24).

Diese Aussagen bringen zum Ausdruck, dass Angriffe auf einen souveränen Staat, wie Serbien, sehr negative Auswirkungen haben kann, da sie durch ein fehlendes UNO-Mandat rechtlich nicht abgesichert sind.

Ein weiterer Risikofaktor ist die Rolle, die Rußland zukommt. Rußland hat schon aus seiner Vergangenheit eine enge Beziehung zu Serbien. Und obwohl dieses Land wirtschaftlich stark geschwächt ist, hat es noch immer den Eindruck von der Weltmacht aus Zeiten des kalten Krieges. Und die Atomwaffen lassen sich leicht wieder auf NATO-Staaten richten. Zudem wird dieses unsichere Land von einem Staatschef regiert der äußert schwach und kränklich ist und kaum noch eine Kontrolle über seine politischen Entscheidungen hat.

Einige Vertreter der russischen Regierung sprechen schon von der Gefahr eines dritten Weltkrieg und dass Rußland seinen serbischen Brüdern helfen müsse. Zwar hat Präsident Jelzin versichert, dass Rußland nicht eingreifen wird, dennoch hat er eindringlich vor einer Eskalation gewarnt und die Einstellung der Luftangriffe gefordert.


5. Bomben für Menschenrechte


Doch stellt sich nun die Frage, ob die Verletzung der Menschenrechte

Tausender Kosovo-Albaner einen völkerrechtswidrigen Angriff gegen Serbien rechtfertigt, dessen Ausgang und weiterer Verlauf           ungewiß ist.

Die Staatsoberhäupter der Teilnehmerstaaten begründen die Angriffe damit, dass im Kosovo Terror, Mord und Vertreibung herrscht, die den Kosovo wieder unter serbische Kontrolle  bringen sollen. Man ist auch nicht sicher ob Kosovo-Albaner als menschliche Schutzschilde mißbraucht werden. Dies ist meiner Meinung nach eine der schlimmsten Kriegsmittel die es gibt. Menschen an einen Ort einzusperren um eine Fabrik, Brücken oder andere wichtige Ziele zu schützen ist mehr als eine Menschenrechtsverletzung.

Trotz der Luftangriffe hat Milosevic bereits fast alle Albaner aus dem Kosovo vertrieben.

Ein Ziel hat er schon ganz sicher erreicht. Die Welt hört ihm zu.

6. Die Informationspolitik im Krieg

Was im Krieg als erstes stirbt ist die Wahrheit. Das hat seinen Grund darin, dass die Informationspolitik zum Mittel der Kriegsführung wird.

Ein Grund für die deutschen Politiker die Beteiligung der Bundeswehr an den Angriffen zu befürworten war die Rolle die Deutschland in der NATO spielt. Während der deutschen Teilung konnte Deutschland nicht als vollwertigen Teilnehmer angesehen werden, da es zwei deutsche Staaten gab, von denen keiner über den anderen entscheiden konnte. Nach der deutschen Wiedervereinigung hatte Deutschland eine vollwertige Rolle in diesem Bündnis. Diesmal sollte sich Deutschland nicht aus der Verantwortung ziehen können. Zudem sollte es seine Bündnistreue beweisen.

Doch welche Rechtfertigungen für den Einsatz liegen vor? Der Einsatz ist eine Gewissensfrage. Es ist nicht zu leugnen, dass es Massaker in Dörfern des Kosovos gegeben hat. Seit Beginn der Angriffe auf Serbien wurden alle westlichen Journalisten des Landes verwiesen, so dass es keine journalistischen Berichte für ethnische Säuberungen oder Konzentrationslager gibt.

Bekannt ist, dass im Krieg Informationen von höchster Wichtigkeit sind,
wie man an der Informationspolitik der NATO gut erkennen kann. Die USA haben Spionagesatelliten, die täglich Bildmaterial aus der Krisenregion liefern. Doch diese werden nicht vollständig an andere Teilnehmerstaaten weitergereicht.

Die Deutschen müssen sich deshalb ein eigenes Bild von den Geschehnissen im Kosovo machen, doch selbst über die Bilder die durch den Einsatz der deutschen  Drohnen (unbemannte Flugkörper zur Aufklärung) aufgenommen werden, bestimmt das NATO-Oberkommando und damit sind auch diese Informationen nicht unzensiert verfügbar.

Auch in Serbien haben Informationen höchste Wichtigkeit. Die serbische Bevölkerung hat seit Beginn des Krieges keine Möglichkeit ausländische Sender zu empfangen. Viele Radiostadionen und Fernsehsender wurden geschlossen oder von den Bomben zerstört. Die wenigen Informationsquellen für die Bevölkerung stecken natürlich voller Propaganda. Milosevic will mit Zensur der Nachrichten den Haß auf die NATO verstärken und gleichzeitig von den Greultaten im Kosovo ablenken.

Der Bevölkerung wird beispielsweise mitgeteilt, dass die Russen und viele andere Länder Serbien bald militärisch unterstützen würden. Außerdem werden die Bombeneinschläge viel dramatischer dargestellt die Zahl der zivilen Opfer wird schnell hochgespielt und man kann nicht unterscheiden ob Gebäude von der NATO bombardiert worden sind oder ob das serbische Militär Gebäude aus Propagandazwecken in Schutt und Asche legt, um dieses dann als Tat der NATO darzustellen.

Die NATO wiederum versucht die Angriffe zu rechtfertigen und gleichzeitig und gleichzeitig auf einen Bodenkrieg vorzubereiten.

Die USA fordern immer intensivere Luftangriffe auch gegen nicht militärische Ziele. Als Begründung führen Sie die stärkeren und brutaleren Aktionen der serbischen Sonderpolizei gegen die Albanische Bevölkerung, bei denen sogar Konzentrationslager errichtet worden seien. Da andere Staaten mitunter Deutschland keine Beweise für solche Vorwürfe haben, können Sie dieser Argumentation nicht vollständig zustimmen. Allerdings gibt es einen eindeutigen Hinweis dafür, dass Vertreibungen weiterhin anhalten: Die Kosovo-Flüchtlinge.


7. Das Flüchtlingsproblem


7.1. Das Leben im Lager

Täglich flüchten mehr und mehr Kosovaren aus ihren Heimatdörfern über die Grenzen in anliegenden Ländern. Nach letzten Angaben strömten seit den NATO-Angriffen 7.900 Menschen nach Bosnien Herzegowina, 35.700 nach Montenegro, 226.000 nach Albanien, 120.000 nach Mazedonien und 6.000 in die Türkei.

Aufgrund so starker Flüchtlingswellen, die selbst die NATO nicht erwartet hatte, wurden riesige Zeltstädte errichtet. Zahlreiche Hiflsorganisationen werden durch unerwartet hohe Spenden unterstützt, um die Flüchtlinge bestmöglich zu versorgen.

Ohne Hab und Gut kommen die völlig erschöpften Flüchtlinge auf Traktoren in die Auffanglager. Diese sind durch Greultaten der Serben seelisch am Ende. Sie berichten meist, dass sie die Polizei aus dem Dorf getrieben hatten und vor ihren Augen Exekutionen an Zivilisten durchführten. Die Auffanglager sollen die Sicherheit und Versorgung der Flüchtlinge garantieren.

Um das zu gewährleisten muß Kontrolle über die Flüchtlinge vorhanden sein. Die erschöpften Ankömmlinge stecken deshalb schon vor dem Lager in Problemen. Um Unterstützung zu erhalten, müssen sie natürlich erst einmal in die Lager vordringen. Da die Lager nur begrenzte Kapazitäten haben, muß jemand über das Schicksal der Flüchtlinge entscheiden. Diese Rolle übernimmt die OSZE.

Bevorzugt werden natürlich Kinder, Frauen, Alte und äußerst Bedürftige. Im Lager angekommen werden die Flüchtlinge nach der Registrierung in die wenigen noch nicht überfüllten Zelte einquartiert.

Fast alle Kosovo-Vertriebenen mußten in größter Eile ihr Haus verlassen. Meist haben sie dadurch Angehörige aus den Augen verloren. Durch die Selektierung am Eingang des Lagers ist es nicht unwahrscheinlich, dass die nur selten komplett ankommenden Familien getrennt werden.

Jeder Flüchtling steckt dabei in seinem eigenen Schicksal. Es gibt so
viele verzweifelte Menschen und keiner vermag zu sagen ob sich die Situation noch zum Guten wenden. Hauptsächlich sicherlich die   Serben.

Hat sich nun die Situation seit dem Eingriff der NATO verbessert? Nein, im Gegenteil die Flüchtlingszahlen nahmen seit den Angriffen zu.

Trotz allem werden die Flüchtlinge im Lager so gut wie möglich betreut. Nicht allein die eine eingerichtete Luftbrücke mit ständig ankommenden Versorgungsflugzeugen sprechen dafür, dass das menschenmögliche getan wird. Unter anderem ist die Bundeswehr und das Deutsche Rote Kreuz vor Ort. Es werden hygienische Anlagen aufgebaut und medizinische Hilfe organisiert. Vor allem die physischen Schäden der Ankommenden müssen behandelt werden. Außerdem werden sie gegen Krankheiten geimpft, um einen Ausbruch von Seuchen zu       verhindern.

Die langen Fußmärsche haben die Menschen an die Grenzen ihrer Kräfte gebracht. Hauptsächlich Kinder und alte Leute sind völlig am Ende, da sie solche extremen Anstrengungen nicht so gut überstehen. Sie sind oft völlig abgemagert und haben außer den physischen Schäden auch psychische Probleme. Auch für diese Fälle ist gesorgt. Es stehen ständig Psychiater für Bedürftige zur Verfügung.

Die Flüchtlinge im Lager müssen dennoch weiterkämpfen. Sie kämpfen für das Essen zum Überleben. Bei den täglichen Nahrungsmittelverteilungen ist es schwer bei einer derart großen Menschenmenge koordinierte Verteilungen durchzuführen. Oft wird die Nahrung von einem LKW aus in die Menge gereicht. Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass nur diejenigen in den ersten Reihen etwas bekommen.


7.2. Das Leben im Ausland

Da die Flüchtlingswellen sich nicht verringerten, erreichten die Auffanglager schnell ihre Kapazitäten. Um die Flüchtlinge dennoch versorgen zu können, wurden Flüchtlingskontingente außerhalb der Region seitens der NATO festgelegt. Unter anderen soll Deutschland 10.000 Flüchtlinge aufnehmen.

Kosovo-Flüchtlinge hatten vor den Angriffen auf Serbien keine gute Stellung in Deutschland. Kosovo-Albaner, die Asyl in Deutschland beantragten, wurden oft nicht aufgenommen, da ihnen eine politische Verfolgung im eigenen Land als Grund für Asyl oft nicht abgenommen wurden. 1998 lag die Asylanerkennungsquote für Kosovo-Albaner bei 2,5%.

Jetzt werden die Flüchtlinge nach Deutschland geflogen und hier mit großer Zustimmung empfangen. Nach letzten Umfragen stimmten 84% für die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland und nur 13% gegen sie (FOCUS, München, 1999, Nr. 15, Seite 22).

Für die meisten Flüchtlinge ist das Leben in Deutschland ein Paradies auf Erden. Im Vergleich zu ihrem Haus im Heimatdorf sind die kleinen Zimmer nicht gerade wünschenswert, aber in Deutschland werden keine Massaker an ihren Bekannten oder Vertreibungen durchgeführt. In Deutschland sind die Flüchtlinge wirklich sicher. Doch trotz der ganzen Geschehnisse wollen viele der Flüchtlinge so schnell wie möglich wieder in ihre Heimat und alles wieder aufbauen.

Es ist geplant, dass nach Beendigung des Konfliktes die Flüchtlinge so schnell wie möglich zurück kommen.

8. Die Entwicklung dieses Krieges

Den genauen weiteren Verlauf dieses Konfliktes kann man nicht genau vorhersehen.

Sicher ist aber, dass die NATO ihre Angriffe weiter fortsetzen wird, solange bis Milosevic einlenkt. Dabei ist der Einsatz von Bodentruppen keinesfalls ausgeschlossen.

Wie sich Milosevic verhalten wird ist ungewiss. Bis jetzt hat er jedenfalls die NATO immer überrascht, indem er genau das Gegenteil vom erwarteten getan hat. Er wird auch sicherlich die Vertreibungen der Kosovo-Albaner weiter fortsetzten, bis der Kosovo von Albanern befreit ist.

Die Flüchtlinge tun bislang alles freiwillig. Sie vertrauen der NATO ihr Leben an. Über die Möglichkeiten die ihnen zur Verfügung stehen entscheiden jedoch andere. Auch die Zukunft der Kosovoregion liegt in
der Macht anderer.

Erst wenn die Situation in der Krisenregion Kosovo eindeutig geklärt ist können die Flüchtlinge wieder in ihre Heimat zurück.

9. Bilanz der jetzigen Situation

Wenn man die bis jetzt abgelaufenen Geschenisse beurteilen will, fällt dieses sehr schwer. Wer weiß schon, was geschehen wäre, wenn man eine andere Entscheidung als Krieg gewählt hätte. Hätten die Vertreibungen in dieser Zeit ein Ende gefunden? Oder wäre ohne Eingriff der NATO dennoch eine Lösung zustande gekommen? Bringen die derzeitigen Angriffe überhaupt eine Lösung?

Obwohl man diese Fragen nicht beantworten kann, bin ich trotz allem der Auffassung, dass ein Krieg nicht so schnell hätte entstehen müssen. Sicher ist jedenfalls, das die Luftangriffe die ethnischen Säuberungen nicht gestoppt hat. Insofern hat der Krieg also den Kosovo-Albanern nicht geholfen, sondern nur zusätzliches Leid unter die serbische Zivilbevölkerung gebracht.

Auch fehlgeleitete Raketen und Bomben kann man nicht einfach als Versehen abtun, dahinter stecken schwere persönliche Menschenschicksale.

Ich glaube, dass die NATO erst viel zu spät reagiert hat und sich somit selbst in die Sackgasse manövriert hat, aus der nur der Krieg nun herrausführen soll.

Für einen Fehler halte ich auch die Selbstmandatierung der NATO. Hätte sie ein UNO-Mandat gehabt wäre die Aktion erstens völkerrechtlich abgesichert und zweitens hätte eine weitere Organisation auf ihrer Seite, die ebenfalls ein Ende des Konfliktes anstrebt.

Weiterhin ist ein Angriff auf einen souveränen und dazu einen mit

Rußland befreundeten Staat  sehr riskant. Wie bereits gesagt ist deren Stellung dazu ungewiß. Falls Rußland Serbien militärisch unterstützt, droht ein dritter Weltkrieg mit unabsehbaren Folgen für alle Europäer.

Gegenwärtig werden die Kosovo angliegenden Länder mit in den Konflikt hineingezogen, vor allem Albanien,  da diese eine große Unterstützung für die NATO darstellen.

Wörter:  3458

Quellenangabe:

- Scholl-Latour, Peter: Videodokumentation 'Der Balkan - Im Fadenkreuz der Mächte, ZDF, 1994

- FOCUS: 'Die Akte Milosevic', Burda GmbH, München, 1999, Seite 20-26, 34-36, 286-296, 298/299

- DER SPIEGEL: 'Das Protokoll des Schreckens - Was geschieht wirklich im Kosovo?', Spiegel-Verlag Rudolf Augstein GmbH, Hamburg, 1999, Seite 22, 24/25, 32-40, 166-182, 184, 186-188



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