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Am Morgen des 15 Mai 1845 verließ die bis zu diesem Zeitpunkt am besten ausgerüstete britische Expedition die Themsemündung. Die Schiffe (HMS Erebus und HMS Terror) mit 135 Männern an Bord war von der britischen Admiralität ausgesandt worden, um die Nordwest - Passage zu finden, welche den Seeweg zwischen England und China/Ostindien verkürzen sollte. Da Sir James Clark Ross wegen eines Versprechens, welches er seiner jungen Frau gegeben hatte, nicht das Kommando über die Expedition annahm, fiel die Wahl auf den 59 jährigen Sir John Franklin, der schon 17 Jahre keine Expedition in die Arktis geleitet hatte.
Die beiden Schiffe:
Beide Schiffe waren schon längere Zeit in der Arktis wurden sogar Namensgeber zweier Berge in der Arktis (Expedition mit Clark Ross). Obwohl es keine Beanstandung unter Ross gab, wurden die Rümpfe zusätzlich verstärkt und die Buge mit Eisenplatten versehen. In beide Schiffe wurden Lokomotiven, bei denen die Räder abmontiert waren, eingebaut. Diese sollten in einer Notsituation eine Schiffsschraube antreiben. Die HMS Erebus wog ohne Ladung 370 Tonnen und das etwas kleinere Schiff, die HMS Terror hatte 340 Tonnen.
Proviant:
Nahrung war laut Angaben der Admiralität für 3 Jahre an Bord. Franklin meinte sogar, er könnte diese auf 7 Jahre strecken und dass er keine Gelegenheit auslassen würde, um Vögel oder anderes Getier zu jagen. Fast 1/3 der Nahrung war in Dosen verpackt, deren Bleigehalt ihnen schlußendlich das Leben kosteten.
Route:
Von London - Themsemündung - nach Norden - auf Orkney Inseln letzter Stop auf britischen Terrain - weiter zur Disco Bai (im Westen von Grönland) - Baffin Bay: letzter Kontakt mit Außenwelt durch Walfänger - durch Lancester Sound (nach W) - umrundung von Cornwallis Island - auf Devon Island Winterquartier - später wahrscheinlich durch den Peel Sound - im NW von King William Island werden die Schiffe aufgegeben - an der Westküste plagen sich einige wenige Matrosen zum Back River, den sie nie erreichen werden, weil sie davor zugrunde gehen (Sommer 1848).
Die britische Admiralität sandte Rettungsmannschaften viel zu spät aus (die ersten um 1848), da alle meinten das diese Expedition ein Erfolg sein würde. Es wurden ungefähr 2 Dutzend Expeditionen in den nächsten 20 Jahren ausgesandt, um das Schicksal der verbleibenden 129 Seemänner aufzuklären. Dabei wurden 3 Gräber auf Beechey Island, das Winterquartier 1845/46 auf Beechey Island, ein paar Skelette auf King William Island, ein Steinmal mit Informationen (King William Island) gefunden. Weiters wurden noch mehr oder weniger interessante Sachen (Dosen, Taue,..) gefunden. Was sicher war: Die Seeleute waren 2 Jahre im Eis eingeschlossen und mussten ihre Schiffe, NNW von King William Island, aufgeben
Das Geheimnis lüftet sich:
~133 Jahre, nachdem der letzte Seemann vor Hunger und Kälte auf King William Island starb, versucht ein weiterer Forscher das Geheimnis der Expedition zu lösen. Owen Beattie, Co Autor des Buches, ist ein Archäologe und Anthropologe (Wissenschaft vom Menschen und umschließt die biologischen, sprachlichen, sozialen, kulturellen und technologischen Ursprünge und Entwicklungen der Menschheit). Seit 1980 arbeitet er an der University of Alberta.
Die erste Expedition:
Am 25. Juni 1981 begibt sich Owen nach Resolute, einem Versorgungsort der Arktis und die Polar Shelf Projects - Basis, welche Minen, Radarstationen, Expeditionen und anderes, mit Nahrung versorgt. Sie bekamen einen Kurzwellensender, mit dem sie sich jeden Morgen bei der Polar Shelf Basis melden müssen. Dort traf Owen auf weitere Mitglieder seiner Expedition. Mit einer Twin Otter (Flugzeug) wurden die Teilnehmer zu einer Inuit Siedlung, an der SO - Küste von King William Island gebracht. Dort stoßen zwei Inuit Studenten zu den Teilnehmern. Die Expedition sucht weite Teile der SO - Küste ab und findet ein paar verstreute Knochen auf einem ehemaligen Rastplatz von Franklin´s Leuten.
Ergebnis:
Nachdem Owen Beattie sich die Skelettknochen, mit einem Kollegen, genauer angeschaut hatte kam er zu folgenden Schluss: Alle Knochen die er gefunden hatte, gehörten zu ein und dem selben Seemann. Trotzdem fand man keine Beinknochen und Armknochen. Ein paar Knochen zeigten die Spuren von Messerschnitten oder waren durchgesägt. Die Forscher kombinierten diese Tatsachen und kamen zum Folgenden: Der Seemann war von seinen Kameraden verspeist worden. Füße und Arme, die leicht zu Tragen waren wurden mitgenommen(1848).
Die zweite Expedition:
Am 28. Juni 1982 trat Owen seine zweite Expedition an, welche die W - Küste von King William Island untersuchen sollte. Es wurde sehr wenig gefunden und Gräber, oder andere Spuren der Expedition, die andere Forscher vor ihnen gefunden hatten, teils verschwunden.
Ergebnis:
Eigentlich gab es nichts Neues von dieser Expedition. Aber als Owen daheim angekommen war, erfuhr er die Ergebnisse der Spurenelemente - Analyse, die ihr nach der ersten Expedtion in Auftrag gegeben hatte). Sehr interessant war der Bleiwert des verspeisten Mannes. Er hatte knapp 15mal mehr Blei in seinen Knochen als ein normaler Mensch. Da Dosen, um 1850, noch relativ neu waren, gab es da die Möglichkeit, dass die Seeleute eine Bleivergiftung erlitten hatten. Die Folgen einer Bleivergiftung sind Blutarmut, Schwinden der Körperkräfte, Appetitverlust, Müdigkeit,
Die dritte und vierte Expedition:
Owen wollte nun auch beweisen das seine Theorie wahr ist. Er wollte deshalb 3 Gräber öffnen die auf Beechy Island, in der vom ersten Winterquartier 1845/46, lagen. Dafür benötigte er verschiedene Bewilligungen von Kanada und auch von England. Weiters musste er eine Anzeige in der New York Times aufgeben, um mit Verwandten der Überlebenden zu sprechen. In der ersten Expedition wurden die Gräber ausfindig gemacht und die Leichen ausgegraben. Die Leichen wurden mit abwechselnd warmen und heißem Wasser, enteist. Alle Leichen wurden autopsiert und zum Teil Röntgenbilder angefertigt. Auch diese Personen hatten viel zu viel Blei in ihren Knochen.
Endergebnis:
Die Franklin Expedition ging zu Grunde wegen des Bleigehalts der Dosen die sie an Bord hatten. Dosen waren 1850 eine relativ neue Erfindung. Die Lötmischung die zur Verlötung des Deckels des Zylinders und des Bodens verwendet wurde bestand aus 90% Blei und 10% Zinn. Da der Hersteller der Dosen 1845 unter Zeitdruck stand, war fast jede Dose unsauber verlötet. Die Seefahrer starben nicht direkt an der Bleivergiftung sondern an anderen Krankheiten. Da die kranken Seemänner keinen Appetit mehr hatten, Kraft verloren, keine richtige Entscheidung treffen konnten, starben sie.
Weiters hätte diese Expedition nie ein Erfolg werden können, da, wie man später berechnet hat, das Eis so dick war, wie es nur alle 700 Jahre dort war.
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