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Henning Schmidt 3 G1 Die Gotik Seite 1 3
Die Gotik
Den Begriff Gotik leitet ca 5 0 der italienische Architekt Vasari von den Goten, in seinen Augen Barbaren, ab. Als Gotik bezeichnet man die zweite große Entwicklungsphase der mittelalterlichen Bau-kunst. Sie beginnt im Jahre 1 0 mit dem Bau der Abteikirche Saint-Denis in Nordfrankreich, und endet am Anfang des . Jahrhunderts.
Vor der Gotik herrschte die romanische Baukunst vor. In der Romanik wurde weniger verziert, die Wände waren sehr stark und es gab nur kleine Fenster, die wenig Licht in die Kirchen ließen.
In der Gotik wurden Elemente, die es auch schon einzeln in der romanischen Baukunst gab, wie Kreuzripppengewölbe, Doppelturmfassade und Spitzbogen, in einem Zusammenhang gestellt. Dadurch wurde es möglich höhere, hellere und verziertere Kirchen zu bauen.
Die über 4 Jahrhunderte andauernde Gotik teilt man in Frühgotik und Spätgotik.
Die Frühgotik kann man auch als Vorstufe der eigentlichen Gotik ( Spätgotik ) bezeichnen.
Von ca. 1 0 bis zum Anfang des 4. Jahrhunderts entwickelten sich schon vorhandene Einzelformen und Elementen ( Bögen, Gewölbe ) weiter. Durch diese Weiterbildung konnte sich ein neuer Stil entwickeln. Durch "Ausprobieren" und "Verschmelzen" dieser neuen Formen, bildete sich ein fester Stil. Einer ausgereiften folgte eine klassische Stufe und dieser wieder um eine Spätstufe, die bis zum Anfang des 1 . Jahrhunderts anhält.
Der Grundriß einer christlichen Kirche im Mittelalter entsprach einer Kreuzform. Den hohen Langraum durchschnitt ein niedriger Querraum. Zwar wurde schon in der Frühgotik versucht, die Raummasse einheitlich zusammen zu fassen, aber durch die Kreuzform war das nur bedingt möglich.
Frühgotik - Kreuzform Spätgotik - Kreuzform verschliffen
In der Spätgotik wurde der Querraum verschliffen und der Chor- und Wandaufbau verein-facht. Dadurch zieht sich der Raum immer mehr zu einem kompakten Gebilde zusammen.
Er wird von einem richtungsbetonten Raum zu einem richtungslos flutenden Raum. Die Wände werden einheitlicher gestaltet, da statische Funktionen ( Bögen ) geschliffen werden.
Henning Schmidt 3 G1 Die Gotik Seite 2 3
Kunstreferat Oktober 6
Somit entsteht ein " hemmungs- und gelenkloses Fließen der Raumgrenzen", die in der Spätgotik deutlich hervortraten.
Frühgotik Spätgotik
Amiens, 12 , Nordfrankreich Wiesenkirche, 3 , Soest
Die Entwicklung der Gotik war in den Ländern Europas unterschiedlich. Ihren Anfang hatte die Gotik in Nordfrankreich. Nur langsam verbreitete sie sich z.B. nach Deutschland oder Italien. Während der Frühgotikzeit war Frankreich allen anderen weit voraus. Aber der bergang zur Spätgotik begann in England und wanderte von dort nach Deutschland, Spanien und Italien. Frankreich hielt zu lange an der Frühgotik fest, so daß am Ende des
14. Jahr-hunderts die begehrtesten Baumeister aus Deutschland kamen.
Die Weiterentwicklung der Baukünste (Romanik Gotik Renaissance) wurde durch eine Anderung des
Bewußtseins der Menschen in der damaligen Zeit hervorgerufen.
Der Übergang Romanik Gotik war nur möglich, weil sich auch im t glichen Leben der Menschen einiges änderte. In Frankreich, dem Ursprungsland der Gotik, lebten keltische, römische und germanische Völker, die für das Mittelalter wichtig waren. Die Religion spielte im täglichen Leben eine sehr wichtige Rolle. Durch
Kreuzz ge ( Eroberung Jerusalems , stieg die religiöse Begeisterung der Menschen, die durch geschicktes
Lenken der Kirchenleute zum Bau größerer und komplizierterer Kirchen führte. Diese religiöse Begeisterung
hielt bis zum 4. Jahrhundert an. Dann nderte sich das Denken und Handeln der Menschen. Sie fühlten sich
immer mehr wie Individuen und ließen sich nicht mehr so stark durch die Kirche
Henning Schmidt 3 G1 Die Gotik Seite 3 3
Kunstreferat Oktober
beeinflussen, ansonsten wäre eine Loslösung des kreuzförmigen Grundrisses nicht möglich gewesen.
Dieser Übergang vom mittelalterlichen Denken und Handeln zu neuzeitlichen Vorstellungen führte schließlich zur Renaissance.
Die Bewußtseinsänderung kann man nicht nur in der Baukunst, dem Hauptteil dieses Referates, sondern auch in der Kunst bei der Darstellung von Körpern, feststellen.
Romanik Gotik Renaissance
Quellen: Meyers großes Taschenlexikon in 24 Bänden
Handbuch der Kunstwissenschaft - Die gotische Baukunst
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