Die Götter
Im Römischen Reich wurden
hunderte verschiedene Götter und Göttinnen, Halbgötter und Geister verehrt. Sie
wurden in menschlicher Gestalt dargestellt (wie auch in Griechenland). Jeder Bürger
hatte den wichtigsten Göttern Roms wie Jupiter und Juno sowie dem Schutzgeist
des Kaisers zu opfern. Mancher suchte sich einen Gott fremder Herkunft, der für
das Jenseits ein besseres Leben versprach.
Es war praktisch für jeden
Bereich des täglichen Lebens ein Gott zuständig. Eine wichtige Ausnahme
bildeten jedoch die Christen. Ihr Glaube verbot ihnen, den römischen Göttern zu
opfern. Deswegen hielt man sie für gefährliche Umstürzler, die den Staat
bedrohten, indem sie seine Götter beleidigten. Deshalb kam es immer wieder zu
Christenverfolgungen. Doch die Menschen selbst fürchteten die Götter und
versuchten sie günstig zu stimmen und baten sie um Hilfe.
Sie brachten Gaben zu den
Tempeln oder versprachen Geschenke, wenn sie erhört würden. Es wurden verschiedenste
Dinge als Opfer dargebracht, von Münzen und Broschen bis zu silbernen Statuen.
Augustus versprach dem Mars sogar einen neuen Tempel, falls er ihm helfe,
Julius Caesar zu rächen. Noch heute kann man die Ruinen dieses Tempel für
"Mars, den Rächer" in Rom bewundern.
Auch Speisen und Getränke
wurden geopfert, Weihrauch auf dem Altar verbrannt. Tieropfer waren üblich, vom
kleinen Vogel bis zu ganzen Viehherden. Nur wenige Priester und Priesterinnen
waren hauptberuflich tätig, die meisten Priester waren einflußreiche Leute des
öffentlichen Lebens, für die der Gottesdienst nur eine von vielen Pflichten
war. Der Kaiser war Roms Oberster Priester. Sein Titel lautete "Pontifex
Maximus" (Erhabener Brückenbauer), denn er stellte die Verbindung zwischen der
Menschen- und der Götterwelt.