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geschichte referate |
Die Parteien im
Kaiserreich
I. Entstehung der Parteien und des Parteienbegriffes
Ende 1 . Jh. Entstehung der ersten unorganisierten Gesinnungsgemeinschaften
(Konservativismus, Liberalismus) im Zusammenhang mit der frz. Rev. und der Aufklärung
0er Aus den Ideen werden Bewegungen die sich auf bestehende Landtage (Baden) begrenzen
Ende der 8 0er Entstehung des polt. Katholizismus (Konsequenz aus Auseinandersetzungen zwischen dem preuß. Staat und der Kölner Erzdiozöse
0er Abspaltung der Radikalliberalen (Demokraten) Aufkommen von soz. Bewegungen
II. Revolution von 1 48 / Entstehung des 5- Parteiensystems
Festigung des 5-Parteiensystems mit Fraktionen innerh. und polt. Vereinen außerhalb der
Parlamente:
Radikal-Demokraten (linksliberale):
Anhänger: Schriftsteller, Rechtsanwälte, Lehrer, Handwerker, Händler, untere Beamte
Ziele: Volkssouveränität, Mehrheitsherrschaft, allg. Gleichheit, konst. Monarchie od. Republik
Liberale (Nationalliberale):
Anhänger Akademiker, wirtschaftliches Großbürgertum
Ziele: Verfassungsstaat, Grundrechte
Konservative:
Ziele Adel, Großgrundbes., Offz., hohe Beamte, gr. Teile der Bauernschaft, prot. Geistliche Anhänger: Gegner der Nationalbewegung/Erhaltung des Status quo, Verfassungsstaat mit uneingeschränkter monarchischer Autorität und eingeschränkten Rechten des Parlaments gegen gleiches Wahlrecht
Katholizismus (Zentrum):
Ziele: Gegen Bevormundung des Staates, gegen Liberalismus mit Vernunftglauben
Soz. Bewegung:
Ziele Gegen Privateigentum, speziell an Produktionsmitteln, Gemeineigentum
Besaß im Paulskirchenparlament noch keine Vertretung !
III. Festigung und Herausbildung bis 1875
Zunächst Rückentwicklung nach der Rev. (z. B. Fehlen der Linksliberalen und der
Sozialisten im preußischem Reichstag bis Ende der 0 Jahre)
Ab 1 58 Lockerung der polt. Aufsicht und Zensur (Ausweitung der polt. Öffentl )
0er Polarisierung anläßlich des Verfassungskonfliktes Konserv : regierungstreu, Linke (Deutsche Fortschrittspartei): Opposition, Zentrum: zwischen den Fronten))
3 Gründung des Allg. Dt. Arbeitervereins (Friedr. Lasalle), Abspaltung v. Fortschrittspartei
Beschränkung auf Preußen und Norddeutschen Bund
7 Gründung der Nationalliberalen (Spaltung der Liberalen) und der Freikonservativen Partei
9 Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (Eisenach)
Abspaltung trotz Versuche die Arbeiterschaft an den Linksliberalismus zu binden
Verband dt. Arbeitervereine, Volkspartei)
1 Kulturkampf etabliert Zentrum als Partei der dt. Katholiken (Ab 1 74 ein ¼ der Sitze)
6 Gründung der Deutschkonservativen Partei aus Altkonservativen und Neuen Konservativen
Fraktion
Trennung zwischen proletarischer und bürgerlicher Demokratie setzte bereits 8 8 9 ein und war erst in den frühen 8 0ern beendet
Gründe für die Trennung zw. Linksliberalen und Sozialisten:
Arbeiterschaft sah in Staat Adressat für Forderungen nach soz. Verbesserungen
(Nachwirkung von aufgeklärten Abs )
Bürgertum war gegen soz. Reformen und fürchtete die politische Emanzipation der
Arbeiterschaft und verweigerte deshalb die Reform des preu . Klassen-Wahlrechtes
Niederlage des Liberalismus 8 6/ 7 (Indemnitätsvorlage)
Unfähigkeit des Liberalismus, die nat. Frage zu lösen und den Obrigkeitsstaat zu reformieren
Allg. / Gleiches Männerwahlrecht bot die Möglichkeit für polt. Emanzipation
Polarisierung und Mobilisierung der Wählerschaft
Mobilisierung der kath. Wähler
7 % gegen ber 0 3 % (Wahlkreise mit üb 5 % Katholiken. bzw. Protestanten)
bis zu 8 8 % (Wahlkreise mit kath. Anteil zw. 50 % und 5 %)
Mobilisierung der Arbeiterschaft
parallel mit der Steigerung des Wahlergebnisses der Arbeiterparteien stieg die Wahlbeteiligung in den Großstädten (Berlin: 8 1: 2 1 % (Ø 51 %), 8 8: 7 7 % (Ø 3 4%))
Charakteristika nach
Mit der Etablierung des Zentrums und der Arbeiterparteien war das 5-Parteien-System
endgültig gefestigt
0 % der Reichstagssitze entfielen außerdem auf Parteien nationaler Minderheiten
(Polen, Elsaß-Lothringer)
Trotz Etablierung der 5 Parteien war keine ber das ganze Reich verteilt, außer den Sozialdemokraten konzentrierten sich die Parteien auf traditionelle, regionale Schwerpunkte ( noch 1 12 hatte keine Partei außer der SPD in mehr als 0% der Wahlkreise einen Kandidaten)
Konservative waren in Reichspartei (Freikonservative) und Deutschkonservative gespalten
IV. Regierung und Parteien 1867-1890
Die Politik zw. 8 7 und 8 7 wurde gemeinsam von Bismarck und der Nationalliberalen Parlamentsmehrheit getragen (Abstimmung der Politik zw. dem Kanzleramt und dem Fraktionsführer).
Ergebnisse der Politik:
Staatliche Schranken freier wirtschaftlicher Betätigung wurden beseitigt
Herstellung einer dt. Rechtseinheit / Festigung rechtsstaatlicher Grundsätze
im begrenztem Maße Selbstverwaltungsrechte in regionalem Bereich
Kulturkampf (1 7 9)
Sozialistengesetze (18 8)
Sozialgesetzgebung 1 8 9
Ende der 8 0er Jahre änderte Bismarck im Angesicht der 1 73 beginnenden schweren Wirtschaftskrise (Gründerkrise bis 8 6 / Infolge des Gründerbooms (frz. Reparationen) Überkapazitäten und Überschuldung) seine bis dahin liberale Politik zu einer konservativen Wirtschafts- und Innenpolitik (Schutz der nationalen Arbeit/Soldidarprotektionismuss: Schutzzölle für Getreide und Industriewaren)
Gründe:
Durch Zolleinahmen wollte Bismarck vom Parlament und den Beiträgen der
Einzelstaaten unabhängiger werden
Bismarck wollte sich von der unerträglichen' Abhängigkeit der Nationalliberalen befreien
Partien sollten von verfassungsrechtlichen Fragen auf wirtschaftliche-soziale
Interessenvertretungen gelenkt werden
Folgen:
Nationalliberale wurden geschwächt, da sich ihr linker Flügel abspaltete, die
Mehrheitsbildung wurde aber entgegen Bismarcks Absichten erschwert
Stärkung der Konservativen war nicht dauerhaft
Zentrum verhinderte 8 9 Bismarcks Pläne zur Reform der Reichsfinanzen (Frankensteinsche Klausel: alle Einnahmen aus Zöllen und Tabaksteuer, die ber einen bestimmtem Betrag hinausgingen, mußten an die Einzelstaaten verteilt werden).
Zentrum bekam eine Schlüsselrolle bei der Bildung parlamentarischer Mehrheiten
Bismarck gelang es trotz des Kulturkampfes und später der Zusammenarbeit mit Rom (beim Abbau des Kulturkampfes) nicht, das Zentrum zu schwächen, bzw. auf Regierungslinie zu zwingen.
Trotz Sozialistengesetze und Sozialgesetzgebung konnte der Aufschwung der Sozialdemokratie zur stärksten dt. Partei nicht verhindert werden ( 8 0 ein Fünftel der Stimmen)
Interessenvertretungen gewannen mit der neuen Wirtschaftspolitik an Bedeutung
Parteien rückten von verfassungsrechtlichen und weltanschaulichen Gesamtprogrammen ab und wurden Interessenvertretungen einzelner sozialer Schichten
V. Die Mobilisierung der Massen nach 1890
Mobilisierung/Politisierung der Bevölkerung
8 9 90 Streikwelle ermöglicht den Gewerkschaften den Durchbruch zur
Massenbewegung
Die bürgerlichen Parteien bauen unter dem Konkurrenzdruck der Sozialdemokratie und z.T. nach ihrem Vorbild ihre Parteien zu Massenorganisationen aus ( früher Honoratiorenparteien, die nur im Wahlkampf und im Parlament aktiv waren)
Gründe:
Gründerkrise ( bis 1 9 ) in der Industrie und Krise in der Landwirtschaft
nach der Absetzung Bismarcks kommt es unter dem neuen Reichskanzler Leo von
Caprivi zu einer Neuorientierung der Innen- und der Zollpolitik
Übergang von Agrar- zum Industriestaat
Zunehmende Verstädterung
Einlu nahme der Agrarverbände
Gründe
Zusammenbruch des Getreidepreises
Verringerung des Zollprotektionismuses im Zusammenhang mit Handelsverträgen (z. B : Rußland, Rumänien)
Folgen:
Neugründung von oppositionellen, mit demagogischen Mitteln arbeitenden Massenorganisationen
(z.B. Bund der Landwirte)
Methoden der Einflu nahme:
Einflußnahme und Festlegung der Kandidaten der Parteien
Mitarbeit von Funktionären der Verbände in den Spitzen der Parteien
Hilfe bei den Aufgaben der Parlamentarier durch die zentralen Büros der Verbände
Finanzbeihilfen
Bereitstellung der lokalen/regionalen Organisationen der Verbände für der Wahlkampf
(Ersatz für den fehlenden Parteiapperat der Honoratiorenparteien)
Folgen:
Eroberung der Deutschkonservativen Partei durch den Bund der Landwirte von innen
Nationalliberale und Zentrum mußten im verstärkten Maße agrarische Forderungen unterstützen
Charakteristika für die Zeit ab
Aufschwung von antisemitischen Parteien (begonnen in der Gr nderkrise) wurde von der
Wirtschaftskrise in den 90er gefördert
Aufschwung der Massenpresse
Zunehmende Resonanz der Frauenbewegung
Ausweitung des Konsums durch Standardisierung der Produkte
Intensivierung der Werbung verbunden mit dem Aufkommen von Warenh usern und
Ladenketten
Anstieg der Wahlbeteiligung 8 1: 5 %, 9 2: 8 %) als Konsequenz der
Mobilisierung
Machtverschiebungen innerhalb der Parteien als Konsequenz der Mobilisierung der
Massen
Zentrum: Ablösung der aristrok. Führungsschicht / Zurückdrängen des Einflusses des
Klerus
Deutschkonservative: Agrarverbände bernehmen die Führung
rapides Anwachsen der Gewerkschaftsbewegung (1 95: 00 0 0, 1 07: ¼ Mio., Versiebenfachung )
Formation der Angestelltenbewegung für bessere Renten u. Hinterbliebenversorgung (
Sonderbewußtsein
Formierung der Mittelstandsbewegung ( Kleinbetriebe in Handwerk und Handel )
Versuch der Reichsregierung (zunächst unter Caprivi) die vormals 'reichsfeindlichen' Parteien (Zentrum, Sozialdemokratie, Linksliberale) in die Regierung einzubinden
R ckschl ge:
- Zentrum sperrte sich gegen die Heeresvermehrung 1 93
- Spaltung der Linksliberalen wegen der Heeresvermehrung 9 0
- Sozialdemokratie blieb weiterhin auf Oppositionskurs
Erfolge:
- Zentrum u. Linksliberale verzichten auf Opposition bei der Flottenpolitik 9 2
VI. Fazit
Parteien und Föderalismus/Konstitutionalismus
Bürokratie war von den Parteien unabhängig und bildete ein Hindernis für die effektive
Machtausübung
die fehlende Beteilungsmöglichkeit an der Regierung machte die Parteien wenig attraktiv für politisch Begabte und ließ keine direkte polt. Erfahrung (polt. Verantwortung) zu (
mangelnde Qualifikation der Führungseliten in der Weimarer Republik)
Der starke Föderalismus ( die Reichstagsabgeordneten waren meist auch Landesabgeordnete) verhinderte z. T. effektive parlamentarische Politik im Reichstag, da bei jedem politischen Schachzug stets beachtet werden mußte, ob dieser nicht für die jeweilige Lnadespolitik hinderlich war Zentrum: Zentrum durfte es sich im Reichstag nicht mit den Konservativen verderben, da es im preußischen Länderparlament auf die konservative Mehrheit ( 3-Klassenwahlrecht) angewiesen war)
Parteien und Wahlrecht/Organisationen
das relativ fortschrittliche Wahlrecht ermöglichte den Aufstieg des Zentrums und der Sozialdemokratie und stärkte (gegenüber dem -Klassenwahlrecht) die Konservativen (agrarische Landbevölkerung)
Vereine und Organisationen waren meisten die Basis der Parteien
Zentrum: Pfarrämter, kath. Vereine, kath. Lokalpresse
Sozialdemokratie: Gewerkschaften, Arbeitervereine, sozialdemokratische Stadt- und Subkultur ( Immunisierung für die nationalsozialistische Propaganda)
Liberale bürgerliche Vereine
Konservative: Großgrundbesitzer (Einfluß auf regionale Verwaltung und Landbevölkerung), protestantische Kirche, Bund der Landwirte
preu . Klassenwahlrecht (1 Kl. 1 6fache, 2 Kl. 5-8fache der Stimmgewichtigkeit d.
3. Kl.)
bevorzugt Konservative, z.T. auch Liberale und Zentrum, benachteiligt die Sozialdemokratie verhindert die Parlamentarisierung und Demokratisierung des Reiches
niedrige Wahlbeteiligung
Wahlrechtsänderungen in einzelnen Bundesstaaten (z B. Sachsen) schwächten den
Einfluß der Sozialdemokratie ab
Zensuswahlrecht (z.B. Grundst cksbesitz / Mindeststeueraufkommen (Sachsen 1 95))
3-Klassenwahlrecht, Pluralwahlrecht
kein Wahlrecht beim Bezug von staatlicher Armenunterstützung
Beeinflussung der Wahlen durch die Regierung
Z. T. Keine Gewährleistung des Wahlgeheimnisses z.T. keine einheitlichen Stimmzettel
bis 9 3 keine Wahlkabinen
Repression durch Gutsherren und Fabrikbesitzer
Festschreibung der Wahlkreiseinteilung Stärkung des Zentrums und der Konservativen Benachteiligung der Städte und damit der Sozialdemokraten
Beeinflussung der Presse durch Androhung, den Abdruck amtlicher Veröff. zu verbieten
Einflußnahme auf Beamte durch Wahlprogramm der Regierung
Parlamentsauflösungen übten Druck auf Opposition aus
Parlamentsauflösungen schufen Vorteil für Regierungstreue Parteien
Wahl eines günstigen Zeitpunktes (nationale Fragen wie Militär- und Kolonialpolitik)
Nur gegen links angewandt, da gegen eine rechte Opposition angewandt evtl. die Loyalität der
Verwaltungsbeamten (konservativ) berfordert und die Sozialdemokratie gestärkt hätte
rechte Parlamentsmehrheit erhielt durch Androhung der Reichstagsblokade ein Druckmittel gegen die Regierung
fehlende Diäten führten zur verstärkten Bindung der Abgeordneten an die Parteien ( Abgeordnete wurde aus Parteimitteln bezahlt)
Gewissenskonflikte und die Angst vor Versetzung in den Ruhestand ließen den Anteil der
Verwaltungsbeamten an den Parlamentariern zurückgehen
Ausbau des Anteiles der unabhängigeren Justizbeamten
Einflußnahme der Regierung bei der Aufstellung der Kandidaten (der regierungstreuen
Parteien)
Einflußnahme der Regierung auf den Ausgang der Stichwahlen ('reichsfreundliche' Parteien sollen geschlossen abstimmen)
VII. Übersicht über die Parteien
Zentrum
schichten - und klassen bergreifend
Antwort auf Kulturkampf und liberale Politik
Trotz Versuche bis zum Ende fast nur aus Katholiken bestehend
starke regionale Unterschiede im Wählerklientel wurden durch weitgehende Freiheiten für die Regional- und Landespolitik und durch die Betonung der religi sen Gemeinsamkeiten kompensiert
Nach der Abspaltung des proletarischen Flügels 1 77 Aufnahme von soz. Forderungen und dardurch Revision der Abspaltung
Das Zentrum besaß 0 % der 'sicheren' Wahlkreise
Möglichkeit der Koalition mit linken und rechten Parteien, da Unabhängigkeit von
Stichwahlhilfe
Festschreibung der Wahlkreise bevorzugte das Zentrum
Nach dem Nachlassen des Druckes durch den Kulturkampf in den 80ern und die zun
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