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PAX ROMANA
- was die Römer mit Frieden meinten
1. Definitionen
2. Pax Romana
2.1 Wie es zum Pax Romana kam
2.2 Augustus und das römische Heer
2.3 Die Gegner von Augustus Staatsreform
2.4 Augustus und die Provinzen
2.5 Der Handel im römischen Reich blüht auf
2.6 Der Pax Roman als Blütezeit der röm. Literatur und
Architektur
2.7 Augustus als Friedensgott und Heiligtum
Quellennachweis
1.Definitionen
Pax = Friede: Unter Friede versteht man allgemein den Zustand einer ungestörten Ordnung zwischen den Individuen einer Gruppe, sowie zwischen verschiedenen Formationen, besonders zwischen Staaten, er beruht auf das Einvernehmen, zumindest auf der Verträglichkeit der Partner.
Pax Romana: Unter dem Pax Romana, auch Pax Augusta genannt, versteht man allgemein den Frieden, der zur Zeit des Kaisers Augustus im römischen Reich geherrscht hat, diese Zeit war eine Blütezeit für dir röm. Architektur, die röm. Literatur und den Handel im gesamten römischen Reich.
2.1 Wie es zum Pax Romana kam
100 Jahre war Rom durch immer wiederkehrende Bürgerkriege erschüttert worden, im Jahre 29 v. Chr. hatte Augustus den Krieg im Inneren und gegen die äußeren Feinde beendet. Alle Bürgerschichten Roms forderten Frieden, und die einzige Möglichkeit für Augustus seine Macht zu festigen war, ihnen den Frieden, den sie verlangten, zu beschaffen. Die Bürger leisteten Augustus so lange Gefolgschaft, so lange er willens und fähig war die Privilegien aller Schichten zu gewährleisten bzw. zu vergrößern, wie er es versprochen hatte.
Augustus sah sich also gezwungen einige grundlegende Dinge im Staatsleben wieder herzustellen bzw. zu erneuern. In diesem Punkt gehen die Meinungen der Historiker ziemlich auseinander, da die einen meinen, dass Augustus Werk nur ein Wiederaufbau gewesen sei und er nur danach strebte den alten römischen Staat wiederherzustellen, die anderen halten ihn jedoch für einen revolutionärer Reformator, der mit Hilfe der alten Staatsformeln eine völlig neue Verfassung schaffte, ein rein monarchisches Regiment des Oberbefehlshabers der römischen Armee.
Große Reformen waren für Augustus nicht notwendig und wurden auch nicht von ihm erwartet, da er sich ja doch auf die Staatsgrundformen seiner Vorgänger stützte, was zumindest die Meinung der einen Historiker begründen würde.
2.2 Augustus und das römische Heer
Durch die etlichen Bürgerkriege waren zwei neue, sehr wichtige Elemente im Staat entstanden, das Heer und sein Führer. Das Heer war weiterhin sehr wichtig für den Staat, es schirmte den Inneren und den Außeren Frieden. Ohne ein starkes, wohl diszipliniertes und gut besoldetes Heer, wie es das Römische zu dieser Zeit war, hätte wohl nicht so einfach für Wohlstand, Ruhe, Friede und Ordnung im gesamten römischen Reich gesorgt werden können. Da in dem " neuen Staat" das Heer und sein Führer nun also beinhaltet sein mußte, schnitt Augustus das Heer vollkommen vom Senat ab und stellte es unter das Kommando des höchsten Beamten, in diesem Fall also unter sich selbst.
Somit schuf er eine Militärtyrannis, das heißt alles was er wollte wurde, wenn es so sein mußte mit Hilfe der römischen Armee durchgesetzt. Somit war die Herrschaft des Augustus nicht weniger gewaltbestimmt und brutal, als die seiner republikanischen Vorgänger.
Augustus stationierte sein Heer, er besaß zu dieser Zeit zwischen 25 und 33 Legionen (zu je etwa 5 500 Mann, vorwiegend an den Grenzen des Reiches, um Krieg vom röm. Reich fernzuhalten, in Italien selbst befand sich nur die Prätorianergarde, ein Heer in Legionsgröße, das hauptsächlich zum persönlichen Schutz des Kaiser bestand, aber auch für die innere Sicherheit in und um Rom sorgte.
Mit der Zeit wurde das röm. Heer immer schwerer zu finanzieren.
Augustus sorgte sich jedoch sehr um seine Soldaten, er soll zum Beispiel 150 mio. Denare für Grundstücke in Italien und 65 mio. für die Anlegung von Soldatenkolonien in den Provinzen ausgegeben haben. Doch während Augustus Regierungszeit blieb das Heer immer ruhig, da sich das Heer aus allen Schichten zusammensetzte und Augustus sich ja für alle von ihnen gleich engagiert. Durch die vielen Bürgerkriege hatten sich die Schichten noch extremer von einander abgehoben, Augustus wollte den Klassenunterschied zwar nicht beseitigen, sorgte aber dafür, dass alle Klassen voneinander abhängig wurden, was man damals in der röm. Armee sehr gut erkennen konnte.
Es war jedoch nicht allzu einfach für Augustus das Heer ruhig zu halten, wenn sie mit ihrer Bezahlung warten mußten, denn Heeresdienst bedeutete für die Menschen Existenzsicherung und da das gesamte Heer nur aus Freiwilligen bestand, hatten sie das Recht dazu sich zu beschweren, wenn sie für ihre Dienste nicht belohnt wurden. Doch die ruhige Haltung des Heeres, in dem sich die Stimmung des Volkes widerspiegelte, machte es Augustus möglich, trotz der starken Widersprüche in der politischen Struktur des römischen Staates, das Werk der Erneuerung durchzuführen, ohne von ständig ausbrechenden Bürgerkriegen dabei unterbrochen zu werden.
Die Gegner von Augustus Staatsreform
Natürlich gab es auch Menschen, denen Augustus Reformen nicht unbedingt zusagten,
diese kamen hauptsächlich aus dem Senat. Sie betrachteten Augustus als einen von ihnen, der sich nur davon von ihnen unterschied, da er weitaus mehr Erfolg hatte. Einige haßten Augustus, da er der ausschließlichen Herrschaft des Senats ein Ende gemacht hatte; andere hatten persönliche Gründe, wieder andere waren eifersüchtig und glaubten, dass sie das gleiche Recht des Führers des Staates, des principes, zu haben. So werden die nicht allzu seltenen Anschläge auf Augustus, während seiner Regierungszeit, erklärt, doch die Haltung des Senat hatte nichts zu bedeuten, da ein Großteil der Senatoren froh darüber war, dass endlich wieder Frieden im römischen Reich herrschte.
Auch in den Provinzen gab es immer wieder Vorfälle, die zeigten, dass Augustus ich nicht allzu sicher fühlen konnte. Doch die Besorgnis Augustus und der Provizialstatthalter ziemlich übertrieben.
Augustus und die Provinzen
Da in den Provinzen nichts so bedeutendes geschah, das für den Staat selbst nötig
gewesen wäre, gab es keinen Grund für Augustus sie in die Staatsverwaltung aufzunehmen. Die Provinzen blieben, was sie gewesen waren, Landgüter des röm. Volkes. Doch Augustus wollte auch den Provinzen in einer gewissen Form helfen und ohne das System der Provinzverwaltung zu ändern, verbesserte er die Verwaltungspraxis gravierend.
Die einzelnen Provinzen wurden zwar immer noch von Senatoren verwaltet, da der Herrschaft des Senats aber in dieser Form ein Ende bereitet wurde, wurden die Verwaltungsmethoden besser und humaner. Die Provinzen waren von nun an auch verpflichtet Steuern zu zahlen, wodurch sie natürlich auch mehr Rechte erhielten. Falls die Bürger der einzelnen Provinzen nicht zufrieden mit ihrem Statthalter waren, hatten sie jetzt zum Beispiel das Recht sich beim Kaiser zu beschweren und eventuell sogar einen neuen zu verlangen. Ihnen war klar, dass der Kaiser sich jetzt mehr um sie kümmerte, da er ja doch eine erwähnenswerte Summe an Steuergeldern aus den Provinzen erhielt. Somit hatte Augustus auch etwas sehr Bedeutendes für die römischen Provinzen unternommen.
Der Handel im römischen Reich blüht auf
Augustus förderte im Laufe seiner Regierungszeit aber auch vor allem den Handel, dieser blühte unter der Kaiserherrschaft regelrecht auf. Nachdem das gesamte Leben im röm. Reich nun fast vollkommen geregelt war, fehlten jetzt nur noch sichere Handelsbeziehungen, die zwar einerseits schon gegeben waren, andererseits jedoch nicht wirklich nützlich für das Wohlergehen der Bevölkerung waren.
Der römischen Bevölkerung fehlte vor allem an Getreide, da Italien nicht imstande war seinen Bedarf im eigenen Lande zu decken, weil der Seeweg nun aber durch die römische Flotte sicher geworden war und es billiger war Getreide über das Wasser zu importieren, ging Rom auf einen Handel mit Agypten ein.
Der Handel mit den Nachbarn und den weit entfernten Ländern wie China und Indien spielte jedoch keine allzu große Rolle, es waren eher die Handelsbeziehungen mit Agypten und Afrika von großer Bedeutung, durch die Elfenbein, Gewürze, Edelhölzer, Gold und Spezereien beschafft wurden. Die Bezahlung der im Ausland gekauften Produkte, bestand größtenteils aus Wein und Olivenöl.
Doch die wichtigsten Handelsbeziehungen des römischen Kaiserreiches bestanden vor allem zwischen den Provinzen untereinander und den Provinzen mit Italien. Der Handel erstreckte sich hauptsächlich auf die Bedarfsmittel des alltäglichen Lebens. Italien spezialisierte damals schon auf den Anbau von Wein, Öl und Obst, was ihnen im Handel sehr weiter half, da alle dieser Produkte, vor allem aber der römische Wein, bei den Handelspartnern sehr beliebt waren.
Italien war jedoch nicht sehr reich an Bodenschätzen, das heißt auch Edelmetalle für die Münzprägung zum Beispiel, mußten importiert werden, doch das war noch lange nicht alles, denn Sachen wie Hanf, Wachs, Pech und Teer, die vor allem für den Schiffsbau benötigt wurden mußten ebenfalls importiert werden. Man kann also sagen das die Existenz des römischen Kaiserreiches zum Hauptteil vom Handel abhing.
Augustus wurde klar, dass es sehr wichtig war den Handel im Inland zu fördern, also ließ er ein Straßennetz von einer Länge von über 290 000 Kilometern anlegen, ein Straßennetz von einer solchen Dichte wurde erst im 19 Jahrhundert wieder erreicht. Dieses Straßennetz war von großer Bedeutung für den Handel, die Kriegführung und den Nachrichtendienst, denn alle dieser drei Dinge konnten einfacher und schneller ihr Ziel erreichen.
Der Pax Romana als Blütezeit der röm. Literatur und Architektur
Während des Pax Romana nützte Augustus vor allem die Kunst einiger berühmter Dichter, wie Vergil, Horaz, Ovid und Livius, als eine Art Propagandamaterial, das einen Ausgezeichneten Erfolg bewies. So forderte er das Schaffen vieler Schriftsteller und Dichter und band sie zusätzlich noch in sein politisches Programm ein. Auch meinen einige Historiker, dass die prächtigen Bauwerke, die zu Ehren Augustus vom Senat oder zu Ehren von Privatmännern vom röm. Volk, als Propagandamittel dienten. Augustus soll auch einmal gesagt haben: Ich habe Rom in Ziegelsteinen vorgefunden und es als Stadt aus Marmor verlassen.
Augustus als Friedensgott und Heiligtum
Nicht in Rom selbst sondern eher in den Provinzen wurde Augustus, für den Frieden, den er über im röm. Reich verbreitet hatte, als Gott angesehen. Durch den Frieden wurde seit langer Zeit wieder einmal der Tempel des Ianus geschlossen, der auf Wunsch der Vorfahren nur dann geschlossen werden sollte, wenn im gesamten römischen Reich, zu Wasser und zu Lande durch Siege errungener Friede herrschte. Auch die Weihe des prachtvollen Friedensaltar (Ara Pacis) auf dem Marsfeld (Campus Martinus) zeigte, dass Augustus für einen Gott gehalten wurde, der den Krieg besiegt hat.
Quellennachweis
Weissensteiner- Chvojka- Lein: "Zeitbilder 5" , Wien 1993
M. Rostovtzeff: "Gesellschaft und Wirtschaft im römischen Kaiserreich" (1. Band), England 1960
F. A. Brockhaus: "Der große Brockhaus" 18. Auflage, Wiesbaden 1978
Microsoft Encarta: "Enzyklopädie 97" deutsche Ausgabe, München 1997
Medien Dialog: "Das große CDV Lexikon der Weltgeschichte", Hamburg 1997
Si. Lab srl, Cornelsen Software: "Historica" deutsche Fassung, Florenz 1997
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