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PUNISCHER KRIEG
Der geschichtliche Hintergrund
Die beiden mächtigsten Reiche im westlichen Mittelmeerraum waren Rom
und Karthago. Während sich die Römer nur auf dem Festland als nahezu
unbesiegbar erwiesen hatten, besaßen die Karthager die mächtigste Flotte in
jener Zeit und kontrollierten so auch den gesamten Handel im Mittelmeer.
Bis dahin hatten die beiden Großmächte in gutem, friedlichen Einvernehmen
nebeneinander gelebt, weil sich die Römer auf die Apenninenhalbinsel
beschränkten. Als sie jedoch mit Eroberungen begannen und versuchten ihre
Herrschaft auf das Mittelmeer auszudehnen, kam es zu Zusammenstößen. In drei
blutigen Kriegen, die sich fast über 120 Jahre hinzogen, wurde schließlich der
Kampf zugunsten Roms entschieden. Von da an beherrschte Rom den ganzen
Mittelmeerraum.
Man bezeichnet diese drei Kriege nach dem römischen Namen für die Karthager als
die Punischen Kriege.
Der erste Punische Krieg begann 264 und endete 241 v.Chr., der zweite Punische
Krieg zog sich über die Jahre 218 bis 201, der dritte über die Jahre 149 - 146.
Insgesamt wurde 43 Jahre gekämpft.
Der Verlauf des zweiten punischen Krieges
Nach dem Verlust des ersten punischen Krieges versuchten die Karthager das
entstandene Wirtschaftsloch und den Landverlust wieder wettzumachen. Hamilkar,
Stratege in Spanien, sorgte für neuen Landgewinn und die Ausbeutung der
zahlreichen Bodenschätze. Gegenüber den Römern rechtfertigte er seine
Eroberungszüge mit der Begründung, Karthago brauche mehr Geld, um die
regelmäßigen Raten der Kriegsentschädigung entrichten zu können. Lange ließen
sich die Römer durch dieses Argument jedoch nicht beruhigen: Hasdrubal,
Schwiegersohn Hamilkars und dessen Nachfolger, war als Feldherr sehr
erfolgreich. Er unterzeichnete 226 v.
Chr. einen Vertrag, um Roms Befürchtungen zu mindern, in dem er versprach, den
Fluß Ebro nicht überschreiten zu wollen.
Mit Hasdrubals Tod (221) beginnt eine neue Phase der Ausdehnung Karthagos,
bestimmt durch Hannibal, den leiblichen Sohn Hamilkars. Dieser bricht
kurzerhand den Vetrag von 226 in dem er den Ebro einfach überschreitet. Rom
wird entsprechend sauer und verlangt die Auslieferung Hannibals, die jedoch von
Karthago verweigert wird. Daraufhin erklärt Rom Karthago den Krieg. Hannibal
sammelt seine Truppen, Karthago wird vorsichtshalber gesichert. Um seine
zahlenmäßige Unterlegenheit ausnutzen zu können, entschließt sich Hannibal zu
dem bekannt-berüchtigten Marsch über die Alpen, der ihm einen
Überraschungserfolg bringt. Sein Auftauchen in Oberitalien bewirkt, daß die
beabsichtigte Offensive gegen Karthago abgeblasen wird. Hannibal sollte am
weiteren Vordringen nach Mittelitalien gehindert werden. Die ersten
Zusammentreffen verliefen für die Römer unglücklich: In mehreren Gefechten, in
denen meist die punische Kavallerie den Ausschlag gibt, erleiden die Römer
schwere Verluste. Die Kelten wechseln auf Hannibals Seite. Die Punier
überschreiten den Apennin und sind erfolgreich gegen den Versuch der Römer, sie
mit zwei Heeren in die Zange zu nehmen. Wieder erleiden die Römer schwere
Verluste. Für einen Angriff auf Rom fühlt sich Hannibal jedoch noch nicht stark
genug. Er zieht daher nach Unteritalien.
Im März 216 bieten die Römer nach langer Vorbereitung eines der größten Heere
der römischen Geschichte auf: etwa 80.000 Mann zu Fuß und 6.000 Reiter werden
zusammengestellt. In der Schlacht von Cannae im August 216 wird dieses römische
Heer vernichtend geschlagen: Nur etwa 15.000 Römer können sich retten.
Hauptanteil an diesem Sieg hatte wiederum die glänzend geführte punische
Reiterei und Hannibals geniales Einfühlungsvermögen in die Absichten des
Gegners. Hannibal zieht Makedonien durch einen Vertrag mit Philipp V. in den
Krieg hinein. Der Krieg weitet sich aus, einige Bundesgenossen Roms fallen ab,
Syrakus fällt in die Hand der Römer, wobei Archimedes ermordet wird. Hannibal
erringt weitere Erfolge in kleinen Schlachten.
Spanien fällt unter dem recht jungen Scipio in die Hand der Römer,
Scipio kehrt 206 nach Rom zurück. Im Jahre 202 kommt es bei Zama Regia zur
Entscheidungsschlacht - 5 Tagesmärsche vor Karthago. Scipio gewinnt, aufgrund
der größeren Ressourcen Roms - Karthago war am Ende seiner Kräfte. Es kommt zum
Frieden, dem Ende der 20jährigen Feindseligkeiten.
Zeitübersicht (direkt übernommen aus Quelle)
Hannibal: (247 bis 183)
Karthagischer Feldherr, Sohn des Hamilkar Barkas. Nach Hasdrubals
Tod Oberbefehlshaber in Spanien (221). Löste mit der Eroberung Sagunts (219)
den zweiten Punischen Krieg aus: Zug über die Alpen nach Italien (218), mit
anfänglichen Siegen - u.a. Trasimenischer See (217), Cannae (216) -, vor Rom,
greift es jedoch nicht an (211), später in Süditalien. Nach Landung der Römer
unter Publius Cornelius Scipio in Nordafrika (204) Rückkehr nach afrika
(203), Niederlage bei Zama (202). Übernahme der macht in Kathargo scheiterte.
Flucht zu Antiochos III. von Syrien (195). Nach Sieg der Römer bei Magnesia
über Antiochos (190) Flucht nach Bithynien; Selbstmord, um Auslieferung an Rom
zu entgehen.
Publius Cornelius Scipio (Africanus): (Ca. 235-183)
Römischer Konsul (205, 194) und Feldherr: Bei Cannae (216); gegen Karthager in
Spanien (210), eroberte Cartagena (209), verdrängte Karthager aus Iberischer
halbinsel (206), landete mit ca. 35 000 Mann in Nordafrika (204), schlug Hannibal
bei Zama (202). Typ des aus der Aristokratie herausdrängenden militärischen
und politischen Führers; nach Scipionen-Prozessen (seit 187) Rückzug ins
Privatleben.
[Quelle: Geiss, Geschichte griffbereit - Personen]
Quellennachweis: "WISSEN", Alfred P. Zeller, 1. Auflage 1986
Zweiburgen-Verlag, München
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