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Referat Politischer Widerstand im Dritten Reich - Hauptgruppen des politischen Widerstands

geschichte referate

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Referat

Politischer Widerstand im Dritten Reich

bersicht:

Allgemeines

Hauptgruppen des politischen Widerstands

Splittergruppen der linken Parteien

Allgemeine Probleme des politischen Widerstands

Kommunistischer  Widerstand

Ziele

Methoden

Probleme

Sozialdemokratischer Widerstand

Ziele

Methoden

Probleme

Fazit

. Allgemeines

Hauptgruppen des politischen Widerstands:

Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)

verboten am 7. Februar 9 3 (Begndung: Reichtagsbrand)

   Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

verboten am 2. Juni 933 (Begründung: Kritik an der NSDAP)

   Zentrum, BVP u a. (Bürgerlich-Konservative)

verboten am 4. Juli 1 33 (Begründung: Gleichschaltungsgesetze) (Der bürgerlich-konservative Widerstand wird hier nicht behandelt.)

2 Splittergruppen der linken Parteien:

Kommunistische Partei Deutschlands - Opposition (KPO)

rechter Flügel der KPD, 9 8 aus der KPD ausgeschlossen

Neu Beginnen

Vereinigung junger Kommunisten und Sozialdemokraten, gegndet 1 29

Sozialistische Arbeiterpartei (SAP)

Vereinigung von Sozialdemokraten und ehemaligen Kommunisten, gegründet

Roter Stoßtrupp

Organisation von kommunistischen und sozialdemokratischen Studenten, Arbeitern und Arbeitslosen, gegndet 9 2

Sozialistische Front

Organisation junger Sozialdemokraten, gegndet Mitte der 30er Jahre

Volksfront

Einheitsorganisation  von Sozialdemokraten und Gewerkschaftsfunktionären, gegr ndet 9 5 (zum Teil auch nicht-linke Mitglieder, daher Volksfront)

Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD)

sowjetische Organisation zur Unterstützung der deutschen Kommunisten, gegr ndet 9

Freies Deutschland

Name mehrerer deutscher Kommunistengruppen die mit der NKFD sympathisierten

Internationaler Sozialistischer Kampfbund (ISK)

internationale linke Organisation, drängte auf Vereinigung der Arbeiterbewegung

Rote Kapelle

zunächst von Brüssel, später von Paris aus gelenkte kommunistische Organisation

Allgemeine Probleme des politischen Widerstands:

   die Gefahr durch den Nationalsozialismus wurde lange Zeit (bis etwa zu den Gleichschaltungsgesetzen vom 4. Juli ) weit unterschätzt; Hauptfehler:

   Hitlers Mein Kampf' wurde nicht ernstgenommen und als ideologische Theorie abgetan

   Nazi-Herrschaft wurde als 'kurzes Zwischenspiel in der Geschichte' eingeschätzt

   in der entscheidenden Phase (Januar bis März 9 ) bereiteten sich die Parteien auf die

Reichtagswahlen am 5. März 19 3 vor, anstatt direkt gegen die Nazis zu kämpfen

Gleichschaltungsgesetze = politische Opposition nicht möglich

   kein einheitlicher Widerstand, Arbeiterbewegung gespalten

   professionelle NS-Propaganda = Bevölkerung hatte kaum Sympathien f r den Widerstand

   hohe finanzielle Kosten für Propaganda, Verbindungen usw. = Erh hung der Beiträge = Verlust von

Mitgliedern

   hohe Gefahr durch Spitzel = extremes Mißtrauen untereinander

   Widerstand (auch kritische Außerungen) waren 'Volksverrat', 'Landesverrat', 'Hochverrat', in den Kriegsjahren zum Teil auch 'Wehrmachtzersetzung'  = 'Schutzhaft' (KZ), Todesstrafe = Angst, hohe menschliche Verluste

. Kommunistischer Widerstand

Ziele:

Kurzfristig: Ende der nationalsozialistischen Herrschaft

Langfristig: Abschaffung der Weimarer Republik durch eine kommunistische Revolution

Methoden:

Grundsatz: 'Propaganda als Waffe'; keine physische Gewalt, keine Attentate, sondern Appelle an die

Vernunft, Aufklärung über den Nationalsozialismus und Widerlegung der NS-Propaganda

Aufteilung in kleine Gruppen ('Drei-Mann-Zellen') die von der KPD-Führung zentral gesteuert wurden

Massendemonstrationen

Generalstreiks

Vorbereitung auf die Reichtagswahlen am . März , um die Nazis auf demokratischem Wege zu bekämpfen (verhindert durch das Parteiverbot)

Aufbau von Kontakten zu Kommunisten im Ausland

Aufteilung des Politbüros in 'Inlandsleitung' (Berlin) und 'Auslandsleitung (Paris), um den

Widerstand auch im Falle einer Zerschlagung der KPD-Zentrale in Deutschland von Paris aus weitersteuern zu können

'Grenzstützpunkte'  zum Austausch von Nachrichten und Propaganda mit dem Ausland

   spektakuläre Aktionen: rote Fahnen an Schornsteinen, Sprechchöre auf Berliner Hinterhöfen, Straßenumbenennungen, Durchtrennen des Hauptstromkabels bei der Hitler-Rede in Stuttgart

Maifeiern zum Tag der Arbeit (1. Mai), um die Arbeiterschaft zu mobilisieren

   überregionale Zeitungen: Aufklärung ber NS-Praktiken und Konzentrationslager, praktische

Anleitungen zum Widerstand, Tips für das Verhalten vor Gericht usw.

   lokale Zeitungen: Karikaturen von Bürgermeistern, Aufrufe zur Teilnahme an KPD-Veranstaltungen, Berichte ber den Nationalsozialismus in der jeweiligen Stadt usw.

Flugblätter: Appelle an die Arbeiterschaft, Aufrufe zur Teilnahme an Streiks und Demonstrationen, Bewußtseinsbildung für soziale Ungerechtigkeiten, Auszüge aus dem 'Kommunistischen Manifest , Zitate von Marx, Engels, Lenin usw.

   Propaganda in Betrieben, Beeinflussung der Betriebsratswahlen

Verbreitung von Hitler-Witzen, um Hitler lächerlich zu machen

Wiederaufbau von illegalen 'Roten Gewerkschaften'

   (Krieg:) Aufbau eines Verbindungsnetzes zwischen Berlin, Rheinland, Moskau und mehreren nord- und westeuropäischen Städten durch Funk, Schiffsverkehr und weibliche Kuriere; 19 2 von der Gestapo zerschlagen

   (Krieg:) Unterstützung durch das sowjetische 'Nationalkomitee Freies Deutschland'

(Krieg:) Vor-Ort-Unterstützung durch per Fallschirm abgesetzte sowjetische Spezialagenten, nachdem die

Rote Armee die deutsche Ostfront berschritten hatte

Probleme

   extrem zentralistische Parteistruktur der KPD = hohes Zerschlagungsrisiko

Autoritätsgehabe der Parteiführung (Ausreiseverbot für KPD-Mitglieder, Ablehnung von Einzelaktionen)

   Radikalismus und fehlende Kooperationsbereitschaft mit anderen Widerstandsgruppen

('Sozialfaschismus-These' - sie bezeichnet u.a. die Sozialdemokratie als 'kleinen Bruder des Faschismus')

   zu großes Vertrauen in sowjetische Unterstützung = Verwirrung und Enttäuschung ber den deutsch- sowjetischen Nichtangriffspakt zwischen Hitler und Stalin

Parteiverbot bereits vor den Reichtagswahlen . März 9 ) = keine Möglichkeit zum parlamentarischen

Widerstand gegen Ermächtigungs- und Gleichschaltungsgesetze

Sozialdemokratischer Widerstand

Ziele:

Kurzfristig: Ende der nationalsozialistischen Herrschaft

Langfristig: Wiederherstellung der alten Weimarer Republik

Methoden:

Gründung einer Sabotage-Organisation in Magdeburg (Straßensperren, Bahnblockaden, Durchtrennen von Telefonleitungen)

   Bildung von Fünfergruppen

Funknetz r den Kontakt zwischen SPD-Zentrale undnfergruppen bei Telefonausfall

Massendemonstrationen

   parlamentarischer Widerstand gegen die Ermächtigungsgesetze

   öffentliche Bloßstellung der NSDAP durch eine Reichtagsrede von SPD-Fraktionschef Otto Wels = Parteiverbot)

Protestdemonstrationen gegen den Boykott jüdischer Geschäfte am 1. April 9

Flugblätter und lokale Zeitungen: ausführliche Analysen des Nationalsozialismus,  Aufrufe zur Teilnahme an Demonstrationen, Appelle an die Arbeiterschaft

   Propaganda in Betrieben, Beeinflussung der Betriebsratswahlen

   Bildung von kleineren lokalen Gruppen (getarnt als Sport-, Kegel- oder Musikvereine), die jedoch oft wegen ihrer Naivit t und Leichsinnigkeit sehr schnell entdeckt und zerschlagen wurden

'Grenzsekretariate'  zum Austausch von Nachrichten und Propaganda mit dem Ausland

   Nachrichtendienst mit Kontakt zur ausländischen Presse

   Finanzierung durch Spenden von ausländischen sozialdemokratischen Parteien

Probleme

   SPD-Führung verhielt sich die ganze Zeit über passiv, der Widerstand ging ausschließlich von

Einzelgruppen aus und wurde nie zentral gesteuert

   naives Vertrauen in Weimarer Verfassung und Demokratie

   geringe Kooperationsbereitschaft mit der KPD

Zerfall der organisierten SPD praktisch schon Ende 9 4 = sozialdemokratischer Widerstand wurden von

Splittergruppen weitergef hrt

. Fazit

Leider muß man eindeutig sagen, daß der antifaschistische Widerstand im Dritten Reich kläglich gescheitert ist. Obwohl die politischen Parteien aufgrund ihrer organisierten Struktur das höchste Widerstandspotential hatten - ein weitaus h heres als die zahlreichen privaten Gruppen -, scheiterten sie an ihrer eigenen Sturheit und Kompromißlosigkeit. Hätten Kommunisten, Sozialdemokraten und andere Parteien gemeinsam gegen die Nationalsozialisten gearbeitet, anstatt sich aus Konkurrenz und aufgrund ideologischer Differenzen gegenseitig zu bekämpfen, so hätte der politische Widerstand im Dritten Reich vermutlich eine Chance gehabt.

Philipp Louis



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