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Referat SPEZIALGEBIET WIKINGER - Wer sind die Wikinger und woher kommen sie?, Voraussetzungen die Expansion, Beispiele der Besiedelung Island , Normandie

geschichte referate

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SPEZIALGEBIET

WIKINGER


Inhaltsverzeichnis

Wer sind die Wikinger und woher kommen sie?

Voraussetzungen die Expansion

Phasen der Expansion
Dänemark, Norwegen, Schweden
Beispiele der Besiedelung Island , Normandie
Die Runen

Das öffentliche Leben

Alltagsleben

Religionen

Die Götter
Christianisierung

Literatur;


Das Ende der Wikingerzeit

Quellen

DIE WIKINGER:

Wikinger (altnord.) heißt "Seeräuber" und bezeichnet somit eigentlich nur einen kleinen Ausschnitt der Bevölkerung der Normanen . Diese Gruppe hat aber einer ganzen Epoche ihren Namen gegeben , so dass man heute , wenn man von den Wikingern spricht , die Gesamtbevölkerung Skandinaviens vom 8- bis zum 11 Jahrhundert bezeichnet.

WER SIND SIE UND WOHER KOMMEN SIE?

Die skandinavische Vorgeschichte begann etwa 10 000 vor Chr. und endete um 800 unserer Zeitrechnung. Ihre Entwicklung begann schon früh in der Altsteinzeit und zog sich über Jahrtausende hinweg bis zu den Normanen, die uns bekannt sind.

archäologische Untersuchungen fanden Spuren von dreier, aufeinander folgender Volksgruppe, verschiedener Herkunft in der Altsteinzeit. Um 10 000 lebten aus dem Süden stammende Stämme von Fischern, Jägern und Sammlern in Dänemark und Norwegen. Sie verwendeten schon grobe Feuersteinwerkzeuge und waren mit Lederbooten unterwegs. Um 7000 lebten Jägerstämme, die aus dem Südosten zugewandert waren in Dänemark. Sie entwickelten Behausungen und bessere Werkzeuge. Um 6000 erschien der KONGEMOSE-Volksstamm in Dänemark, dieser prägte die Ertebølle-Zeit und lebte dort bis etwa 3000 v.Chr.

In der Jungsteinzeit zogen wiederum Stämme in zwei aufeinander folgenden Wellen, die Erste um 3000, die Zweite etwa 1500 v.Chr. nach Skandinavien. Diese brachten östliche Einflüsse, wie Ackerbau, Viehzucht und das Pferd nach Nordeuropa. Neben dem Fortschritt in der Steinbearbeitung und der Werkzeugtechnik kommt es auch zur Entwicklung des charakteristischen Behausungstyps. Auf die Bronzezeit folgte die Eisenzeit (400v.Chr bis 800 n.Chr) und diese mündete direkt in die Wikingerzeit. Etwa bis zu Beginn unserer Zeitrechnung prägten die keltischen Stämme aus Mitteleuropa die Stämme des Nordens. Dadurch gewannen auch die Schiffe immer mehr an Bedeutung, da die skandinavische Bevölkerung durch ihre geografische Lage gezwungen war, gewisse Beförderungsmittel zu entwickeln, aber auch um ihre Wanderlust zu bändigen. Eben diese war schon vor den Wikingern jahrelang charakteristisch für skandinavische Stämme. Wanderungen traten jedoch nur phasenweise auf. Ob die Stämme wirklich so kriegslustig waren wie ihnen nachgesagt wird, lässt sich heute nicht mehr nachweisen, doch Gewalttätigkeit gehörte zu dem damaligen Klischee des Barbaren. In dem Zeitabschnitt, bis etwa 400 n.Chr. betrieben die Nordstämme regen Handel mit dem damals noch existierenden römischen Reich. Skandinavien erhielt Glaskrüge, Waffen und Schmuck, die Römer übernahmen neben der Handelsware auch einige Worte der skandinavischen Sprache. In diesem Zeitraum erscheinen auch zum Ersten Mal Runen, die scheinbar auf Gottheiten hinweisen. In der letzten Phase der Eisenzeit kommt es zur Vermischung zwischen den skandinavischen Stämmen und den Festlandgermanen . Es entwickelten sich Handelszentren, jedoch die Zeiten blieben sehr unruhig. Es trafen verschieden Einflüsse aufeinander. Man ersetzte das fränkische Kurzschwert durch ein zweischneidiges Schwert, und auch aus den leichten Lanzen, die als Wurfgeschosse dienten machte man schwere Stoßwaffen. Es entstanden ebenfalls Dörfer, die Eisenaxt und der Schwingpflug wurden entwickelt. Aus diesen skandinavischen Stämmen entwickelten sich die Wikinger.

VORAUSSETZTUNGEN FÜR EINE EXPANSION/DAS SCHIFF

Egal für welche Aktivitäten, also Handelsreisen oder Entdeckungsfahrten, das Schiff wurde immer wichtiger, auch durch die geografische Lage bedingt. Als es die Wikinger noch nicht gab, fuhren die Stämme mit dem technisch nicht sehr hoch entwickelten Plankenschiff. Dieses Schiff war ein Ruderboot und äußerst zart gebaut und es dauerte noch Jahrhunderte bis diese Schiffe den Entwicklungsstandard der uns heute bekannten Schiffe, besaßen .Die nächste große Entwicklung in der Seefahrt war die Entdeckung des Segels, doch wurde dieses in Skandinavien erst zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert eingeführt. Die Wikingerschiffe waren schlank gebaute Hochseefahrzeuge, etwa 25 m lang und äußerst massiv. Die Ersten dieser Schiffe wurden gerudert, doch an 250 Jahre jüngeren fand man eine aufrechte Kielplatte, die auf ein Segelschiff hinwiesen. Durch das Segelboot konnten erst längere Distanzen zurückgelegt werden. Für unterschiedliche Zwecke entwickelten die Bootsbauer verschiedene Typen von Schiffen. Die bekanntesten waren die gefürchteten Langschiffe, die außerordentlich schnell, etwa 11 Knote, und wendig, mit extrem niedrigen Tiefgang die Küsten und Flüsse unsicher machten.

Bei dem großen Handelsschiff handelte es sich um ein kräftiges Frachtschiff von 16,5 m Länge und 4,5 m Breite, die u.a. auf dem Nordatlantik bis nach Island, Grönland und Nordamerika segelten. Das Schiff wurde aus Fichten-, Eichen- und Lindenholz gebaut, vermutlich in Südnorwegen, da es zur Wikingerzeit in Dänemark sehr wenig Fichtenbestände gab. Das Schiff, das 20-25 Tonnen Ladung befördern konnte, war mit einem Rahsegel von rund 86 qm Fläche als Antriebsmittel ausgestattet.

Das kleinere Handelsschiff war ein aus Eichenstämmen elegant geformtes, 14 m langes und 3,4 m breites Fahrzeug. Das Schiff war gut geeignet für die Fahrt in den dänischen Gewässern und auf der Ostsee und hatte eine Besatzung von 4-5 Mann. Die Segelfläche betrug 45 qm und das Schiff konnte eine Ladung von 5 Tonnen aufnehmen. Das kleine Kriegsschiff aus dem Skuldelev-Fund war aus Eichen-, Eschen- und Fichtenholz gebaut. Mit 17,5 m Länge und 2,5 m Breite bot es Platz für 13 Riemenpaare und einer Besatzung von insgesamt 30 Kriegern. Entlang der äußeren Relingkante war ein Riemen angebracht, an dem die Schilde der Mannschaft befestigt waren. Bei dem zweiten Kriegsschiff handelte es sich um ein so genanntes Langschiff von rund 30 m Länge und 4,5 m Breite; es bot Platz für 30 Riemenpaare und einer 60-100 Mann starken Besatzung. Das Schiff war aus Eiche gebaut, und Analysen des Holzes haben ergeben, dass es wahrscheinlich gegen Ende der Wikingerzeit in Irland, in der Nähe von Dublin gebaut wurde. Das Schiff hatte ein Rahsegel mit einer Segelfläche von etwa 150qm.

EXPANSION

Nun möchte ich auf den Hauptgrund der Expansion, dem Handel mit Silber eingehen. Männer der Wikingergesellschaft erlangten eher durch Handel als durch Kriegstaten Reichtum. Es bestanden ausreichende Handelsbeziehungen zwischen Ost und West, die über den skandinavischen Raum abgewickelt wurden. Im Norden war eine wichtige Handelsroute angelegt, die durch verschieden Münzen und einer russischen Roggensorte belegt wird. Verschiedene Städte wurden ausgebaut, und Städte wie Haithabu wurden zu strategisch wichtigen Punkten. Gehandelt wurde innerhalb Skandinaviens mit norwegischen Speckstein, Eisenerz und dänischen Getreide, aber es handelte sich mehr um Tauschgeschäfte, obwohl Münzen bekannt waren. Es gab auch Waren wie Pelze, die aber nur gering gehandelt wurden. Ebenso kaufte man Taue, seltene Essenzen, Walrosselfenbein, getrockneten Fische und Honig. Aus dem Krieg brachten die Wikinger Gewürze, Wein, Waffen, Glaswaren und Keramik nach Hause.

Nun zu den Zahlungsmitteln neben Nahrungsmitteln. In fremden Ländern war Silber das beliebteste Zahlungsmittel, da es sehr rar war, was eine richtige Gier zu Folge hatte. Zu Beginn des 9. Jahrhunderts begann man mit Münzprägungen nach karolingischen Vorbild. Neben ihren eigenen Münzen , benutzten die Wikinger auch gleichberechtigte Münzen, wie die der Araber.

In dieser ersten Phase kam es zu abtastenden Versuchen, in denen die Gegner auf die Probe gestellt wurden. Dänen und Norweger operierten oft gemeinsam. Die Norweger drangen von ihren Küstengebieten nach Westen, die Dänen waren mehr im Südwesten und Süden, und die Schweden waren vor allem am Südosten und Osten interessiert.

Die Dänen stießen an drei verschiedenen Fronten vor, nämlich Great Britain, Friesland und Westeuropa. Großbritannien bestand zum Ende des 8. Jahrhunderts aus mehreren unabhängigen Königreichen, wobei Mercien das zweifellos mächtigste war. Im Jahr 796 starb der König dieses Reiches, 825 übernahm endlich Egbert von Wessex die Oberhoheit, was die Dänen an Raubzügen nicht hinderte. Northumbrien und Schottland waren nicht in der Lage sich wirkungsvoll zu verteidigen, so kam es vermehrt zu Gefechten und Plünderungen, die Angst und Schrecken hervorriefen. Außerst betroffen waren berühmte Klöster. Noch schlimmer war es auf der einen Seite in Irland, da die Insel innerhalb schlimmste Probleme besaß, da sich die verschiedenen Königreiche untereinander bekriegten. 851 fand der Erste, durch Quellen nachgewiesene Überfall auf Irland statt, doch sicherlich gab es schon viel früher Übergriffe. Auf der anderen Seite stießen die Wikinger auf starken Widerstand. Das Vordringen der Dänen war keine politische Strategie gewesen, da die Wikinger erst nach und nach erkannten, wie erfolgreich die Überfälle waren. In den Jahren 844/45 hatten die Küsten Westeuropas unter den dänischen Raubzügen zu leiden. Anführer waren die Söhne Ragnarrs, sie tauchten in Aquitanien auf und fuhren sogar bis nach Toulouse , welches sie verschonten. Dann erschienen sie an der Küste Asturiens, wo sie auf Widerstand stießen, so gelang es ihnen auch nicht La Coruna einzunehmen. Anschließend wurde ihnen auch noch von einem arabischen Fürst eine Niederlage versetzt, sodass sie abzogen.

Nun zu den Schweden, die in dieser ersten Phase noch eher ruhig waren. Mittelschweden und Gotland unterhielten Handelsbeziehungen zu Finnland, dem Baltikum und Russland. Russland besaß durch seine vielen arabischen Münzen eine starke Anziehungskraft. Die Wikinger trieben auch zwischen Konstantinopel und Kiew Handel mit Fellen und Sklaven, die gegen Waren aus dem Süden oder Orient getauscht wurden.

850 begann sich der gesamte skandinavische Raum zu bewegen, da die Wehrlosigkeit der Gegner nun offen lag. Es wurden vermehrt Expeditionen unternommen, die die Eroberungen in Dänemark und Norwegen, die Machtübernahme in Schweden und eine dauerhafte Besiedlung in Island zum Ziel hatte. Die Ziele der Expansionen waren der angelsächsische Raum, Westeuropa und Friesland.

In England überwinterten die Dänen das erste Mal im Jahr 850, nachdem London und Canterbury von ihnen geplündert worden war. Um 860 unternahm Ragnarr Lodbrókr einen Einfall in das Königreich York. Um 865 marschierten etwa 1000 Mann, unter dem Befehl seiner Söhne gegen Ostanglien. Durch diese Kämpfe bemächtigten sich die Dänen Deira, ein Teil Northumbrien. Dort erhoben sie das erste Mal Danegeld, das ihre wichtigste Waffe war und die schwächen der Könige offen legten. 889 überfielen Ivarr und Ubbi Ostanglien, wo sie König Edmund hinrichteten und so die Herschafft über Ostanglien und Deira errangen. 870 wurde Wessex angegriffen, doch die Bevölkerung setzte sich zu Wehr und konnte, mit König Alfreds Hilfe, die Skandinavier vertreiben. In den Jahren 872- 874 wurde Mercia erobert, nach der Überwinterung teilte sich das große Heer. Die eine Hälfte kehrte mit Hálfdan nach Deira zurück, die anderen ließen sich mit Häuptling Guthrum in Ostanglien nieder.Genau dieser Häuptling verlor 878 eine Schlacht gegen König Alfred von Wessex, so musste er sich taufen lassen, doch wurde auch eine Vereinbarung getroffen,die, die Gebiete zwischen Alfred und den Wikingern aufteilte.Langsam begann der Kolonisierungsprozess, der zur Entstehung Danelags, führte. Danelag war die Bezeichnung für das Gesamtgebiet, wo sich Dänen ansiedelten. In den folgenden zehn Jahren waren die Wikinger wenig aktiv und es kehrte Ruhe ein. 886 eroberte König Alfred London zurück. Ab nun begann er sein Gebiet methodisch zu verteidigen, ebenso rüstete er seine Flotte auf um die Dänen in ihrem Gebiet zu schlagen. Man kann sagen Alfred war bis zu seinem Tod 899, der erste wahre Gegner der Wikinger. Danelag verblieb unter dänischer Herschafft und von nun an konnten sich Wikinger hier niederlassen, Ackerbau betreiben, sowie ihre Gesetze und Bräuche einführen und ihre Sprache verbreiten. Die Dänen strebten die Kolonisierung (900-980) fremder Gebiete an. Sie verloren sogar Danelag, was dem Zustrom keinen Abbruch tat. Seit 916 wurde gegen die Dänen gekämpft, doch mit Edwards Söhnen endete der Kampf, und sie bemühten sich in gutem Einvernehmen mit den Dänen zu leben. Es folgten Könige auf Könige, doch Danelag verblieb englisch.

780 ließen sich Norweger auf den Orknay-Inseln, den Shetlands und den Hebriden nieder. Um das Jahr 800 kolonisierten sie die Farör- Inseln. Ebenso zeigten sie Interesse an Friesland, doch hier waren sie mehr an der Erschließung von Siedlungsgebiet interessiert als an Plünderungen. Auch hier war das schutzlose Irland ein verlockendes Ziel. Durch die Instabilität konnte keine gemeinsame Front gegen die Fremden gebildet werden. Weiters erlaubte Irland, mit sein weit verzweigten Flussnetz, den Wikingern ein schnelles einfallen in das Landesinnere, die Küsten wurden aber weiter geplündert. Die Plünderungen waren sicherlich die Ursache, dass viele irische Keriker auswanderten, was somit einen großen Teil der hoch entwickelten Kultur und des geistigen Lebens vernichtete. Turgeis war der Anführer der Flotte, die 886 in Irland auftauchte. Sie gingen in Ath Cliath an Land, schlugen ihr Lager auf , und machten aus dem Ort einen der reichsten Handelskontore. Turgeis plünderte wie seine Vorgänger Klöster und vertrieb Mönche, aber er war auch für die Gründung vieler Handelskontore verantwortlich. Nach 842 erlebten die Wikinger in Irland einige Niederlagen, wobei auch Turgeis gefangen genommen wurde und umkam. Den Wikingern war es zu verdanken, dass Dublin internationale Bedeutung errang und Irland für den Handel erschlossen.

Irland befand sich um 850 noch immer in der Hand der Norweger, die sich vor allem an den Küsten niederließen. Schon im Jahr 840 wurde Irland von Olaf, aus dem Geschlecht der Turgeis heimgesucht. Olaf war eine Art Vizekönig, der für seinen Vater das Heerschaftsgebiet regierte. Er unternahm von Dublin aus Feldzüge nach England und Schottland. Während Olaf zwei mal nach Norwegen fuhr, verblieb sein Bruder Ivar als Stadthalter auf der grünen Insel. Olaf fiel 871 in einer Schlacht, so trat sein Bruder an sein Stelle. Ivars Herrschaft bescherte Irland eine ruhige Phase, da auch die Entdeckung Island in diesen Zeitabschnitt fiel und sich so alles verlagerte. Irische Fürsten erhoben Machtansprüche auf den Königstitel, Ivar stritt um seine Ansprüche auf die Krone und Deira. Diese Streitigkeiten zogen sich über viele Jahre, und schwächten so die Stabilität des Landes, was im Jahre 902 die Rückeroberung Dublins durch Leinster, als Resultat hatte. Erst 921 wurde Dublin wieder dänisch. 980 verlor Olaf Sigtryson, die Wikinger Macht an die Iren, ab nun waren die Wikinger nur mehr eine passive Gesellschaftsschicht.

Nun zu den Ereignissen in Westeuropa und Friesland. Am europäischen Festland kam es zum Ende des 8. Jahrhunderts zu den ersten Überfällen, Friesland wurde bis 830 vereinzelt aber dennoch heftig heimgesucht. Die politische Schwäche Frankreichs schuf eine günstige Voraussetzung für die Wikingereinfälle. 845 wurde Paris das erste Mal überfallen, Karl der Kahle wagte es nicht die Wikinger anzugreifen sonder verhandelte. Karls beklagenswerte Politik sollte leider rasch in Europa Schule machen. Nach seinem Tod nahmen die Wikingerüberfälle wieder zu. Sein Nachfolger Karl der Dicke, ließ sich auch auf Zahlungen ein, doch diese waren schon wirkungslos. Nachdem er Paris, nach einem Überfall, nur durch Lösegeld freikaufen konnte, wurde er abgesetzt. Die Landesverteidigung wurde nun verbessert, da auch viele dienstwillige Wikinger ihre Arbeit anboten. Mit der Entstehung der Grafschaft Normandie ging die Wikingerzeit in Frankreich zu Ende.

Nun zu den Schweden, die in der ersten Phase noch eher ruhig waren. Mittelschweden und Gotland unterhielten Handelsbeziehungen zu Finnland, dem Baltikum und Russland. Russland besaß durch seine vielen arabischen Münzen eine starke Anziehungskraft. Die Wikinger trieben auch zwischen Konstantinopel und Kiew Handel mit Fellen und Sklaven, die gegen Waren aus dem Süden oder Orient getauscht wurden. Die skandinavische Ostexpansion war vorwiegend von den Schweden getragen. In wurden viele verschiedene Name, wie RUS, gegeben. Über diesen Namen gibt es viele Interpretationen, deshalb werde ich nicht darauf eingehen, wieso die Wikinger so genannt wurden. Es bestand zwischen den Rus und Byzanz kein gutes Verhältnis, so musste das oströmische Reich viele kriegerische Auseinandersetzungen abwehren. Um 808 unternahmen die Wikinger ihre ersten Raubzüge in den Iran, viele weitere sollten folgen.

Schweden besaß in dem Zeitabschnitt zwischen 900-1015 große Macht und Aktivität, da die Menschen im Land in Wohlstand und sorglos lebten. Innerhalb des Landes gab es deshalb, außer den Konflikt mit Schweden, selten Probleme. Schweden zeigte, fast ausschließlich Interesse an Ost und Russlandreisen.

Im Jahr 907 kam es zu einem Zusammenstoß von 2000 Schiffen und 80 000 Männer der Wikinger mit Byzanz. Es kam immer wieder zu solchen Treffen, doch jedes mal wurden die Schweden, unter Ingvar besiegt.  Es wurde ein Vertrag ausgehandelt, der den Russen den Aufenthalt in Byzanz im Winter untersagte. Im Jahr 912 soll eine Expedition bis nach Aserbaidschan stattgefunden haben. Ingvars Sohn Swjatoslaw ließ sich 955 taufen und setzte Jahre später seine Söhne als Herrscher über Kiew ein. Nach dem Tod Swjatoslaw herrschte sein Sohn Wladimir, der seine Bruder umbrachte, allein über das Reich. Er herrschte bis 1015, doch schon 982 bekehrte er sich zum Katholizismus, forderte den Kirchenbau und die Christianisierung seiner Völker. Altslawisch wurde durch ihn zur Kirchensprache erhoben, so öffnete sich das zukünftige Russland dem byzantinischen Einfluss. 1019 folgte Jaroslaw seinem Vater auf den Thron und beherrschte diesen souverän bis 1054. In seinem Handeln schien er sich immer seiner schwedischen Herkunft bewusst. Er betrieb mit Europa Heiratspolitik und so heirateten alle seine Kinder in große Adelshäuser ein. Zum Dank über Siege wurden viele Klöster, Kathedralen und Schule von ihm erbaut. Mit seinem Tod verlor sich der skandinavische Einfluss auf die slawische Welt.

Beispiel der Besiedelung an Island & Normandie

Die Expansion der Wikinger dauerte lange, doch zwischen 900 und 980 trat Ruhe ein, da sich die Wikinger versuchten anzusiedeln.

Island war ein zentrales Element der Wikinger Geschichte, welches den eigentlichen Charakter der skandinavischen Expansion enthüllte. Über die Entdeckung Islands weiß man, dass ein Norweger 850 oder 860 zu den Farör-Inseln unterwegs war und den Kurs verfehlte. Um 870 brach der nächste Norweger, Flóki Vigerdarsson, mit der notwendigen Ausrüstung auf, um Island zu besiedeln. Er ließ sich ganz im Westen nieder und als ihm das Vieh starb, kehrte er nach Norwegen zurück. Durch seine Erlebnisse im Winter gab Flóki der Insel ihren Namen, Island, Eisland. Um 874 kam es erneut zu einem Besiedelungsversuch, der eine gewaltige Wanderungsbewegung mit sich zog, sodass man 60 Jahre später die Bevölkerung auf 20 000 bis 50 000 Menschen schätzte.

Das Land wurde den neuen Siedlern entweder durch spezielle Riten oder durch Verhandlungen mit den Alteingesessenen übergeben. Es kam auch zu einer starken ethnischen Durchmischung, da die Mehrzahl der Einwanderer zwar Skandinavier waren , aber auch viele Sachsen, Engländer und Kelten ihr Glück versuchten. Die Kelten kamen vor allem aus Irland und von den nordatlantischen Inseln, wo die skandinavischen Kolonisatoren oft lange Zwischenstationen machten, Sklaven und Konkubinen raubten.

Unter den Kolonisatoren befanden sich freie Großgrundbesitzer, die teilweise königlicher Abstammung waren, viele berühmte Händler und reiche, berühmte Wikinger Hauptmänner. Diesen Personenkreis könnte man schon als Aristokratie bezeichnen . Gesamt gesehen war die isländische Gesellschaftsstruktur schon ähnlich der skandinavischen. Über Island erzählte man sich Wundergeschichten, doch trotz des Reichtums war die Insel kein Paradies. Die Siedler lebten von der Schafzucht, da die Insel viele Wiesen und Weiden besaß, doch genau die führten durch ihren Gemeindebesitz oft zu Streitigkeiten. Durch die Viehzucht konnten sich die Menschen selbst versorgen, selbst etwas Landwirtschaft konnte im Süden betrieben werden. Es konnte aber nur Buchweizen angebaut werden, so musste Getreide importiert werden. Eine wichtige Einnahmequelle ist war der Fischfang in Flüssen und Meeren, aber auch Robben und Waljagd waren von Wichtigkeit.

Die Kolonisierung der Normandie wird den Dänen zu geschrieben. Rollo , ein Wikingerhauptmann zog jahrelang plündernd durch Frankreich. Im Jahr 911 lag er vor der Stadt Chatres, ohne sie einnehmen zu können. Karl, der Einfältige schloss mit Rollo einen Vertag, über größere Lehngebiete der heutigen Normandie, ab. 912 ließ Rollo sich taufen, da er unter heidnischen Glauben, nicht Herzog der Normandie werden konnte. Auch Huldigungen das Land zu verteidigen brachte er dem König dar. Man sieht nun das in der Normandie keine Invasion stattfand, da die Skandinavier viel zu gering an der Zahl waren. Die Skandinavier brachten Führungskräfte, Verwaltungs- und Gesetzesstrukturen in die Normandie. Die normannische Gesellschaftsstruktur entwickelte sich aristokratisch und feudalistisch, im Gegensatz zu Dänemark & Danelag. Ab der zweiten Hälfte des 10. Jahrhundert waren die Dänen in Frankreich mehr aktiv unterwegs.

DIE RUNEN

Die Kultur der Wikinger war zwar eine Buchlose, aber nicht schrift- undlLiteraturlose Zeit. Die Skandinavier verwendeten etwa ab 200 n.Chr. verschiedene Zeichen, die so genannten Runen. Diese Zeichen waren den griechischen , römischen und etruskischen Alphabeten stark nach empfunden. Anfänglich bestand das Alphabet aus 24 Zeichen, die mit den Jahren auf 16 Zeichen vereinfacht wurden. Für jeder einzelne Rune stand ein Schrift- und Symbolzeichen. Runen wurden mit einem spitzen, harten Gegenstand in Stein, Holz, Metall oder sogar Knochen geritzt. Selten wurden sogar ganze Texte auf Papier oder Pergament gebracht. Runensteine bestanden aus behauenen Findlingen oder natürliche Felsplatten, auf diesen befanden sich nun die Runen, oder Inschriften, die individuell gestaltet waren. Häufig waren die Runensteine bunt bemalt und mit Tierdarstellungen geschmückt, wobei die sich in den Schwanz beißende Schlange, das häufigste Motiv war.


GESELLSCHAFTSORDNUNG UND DAS ÖFFENTLICHE LEBEN

Die Gesellschaft gliederte sich in 3Teile, KNECHTE - FREIE MANNER - KÖNIGE. Die Grundlage dieser Teilung stammte aus einem Edda-Lied.

Die erste Gruppe waren, nur in den seltensten Fällen Sklaven, im Sinne wie uns heute Sklaven bekannt sind, die meisten waren Knechte, die schwere Arbeiten verrichteten. Knechte konnten sich relativ leicht freikaufen, da die Knechtschaft auch eher als "Ungnade" zu betrachten ist. Bei Kindern aus gemischten freien und unfreien Elternpaaren differenzierten sich deren Freiheit von Land zu Land verschieden, doch prinzipiell waren Kinder von Freigelassenen frei.

Die Gesellschaftsschicht der freien Männer war hierarchisch gegliedert. Diese Schicht war auch unter dem Namen "Bondi" bekannt, der auf dem altgermanischen Stammes- und Sippensystem "der Personen und Redefreiheit basierte". Ein freier Mann musste einen festen Wohnsitz und eine eigene Hausgemeinschaft besitzen und außerdem musste er versuchen seinen Boden fruchtbar zu erhalten. Ebenso musste ihm die Hälfte des von ihm bewohnten Landes gehören. Umso länger Land im Besitz eines freien Mannes oder seiner Familie war desto höher stand dieser in der Rangordnung. Freie Männer konnten an Prozessen und an anderen öffentlichen Angelegenheiten im thing teilnehmen. Ein sehr großes Interesse eines solchen Mannes war es, in den Genuss von Recht zu kommen, dass für ihn, bei einem Verbrechen, eine vollständige Wiedergutmachung bedeutete. Durch diese Vorrechte hoben sich frei Männer von der Gesellschaft ab. Es gab natürlich auch freie Männer, die keine Bondi waren. Zu diesen zählten Verwalter, Freigelassene oder Lagerarbeiter, da es für ehrenwerte Männer nicht ehrbar war sich auf einem Stück Land zu betätigen. Könige sind kaum erwähnt.

In der Wikingergesellschaft ließen sich spezielle Berufe erkennen. Es gab die Gesetzgeber, die die Kenntnis vor dem Gesetz gründeten und eine hohe Position in der Gesellschaft innehatten. Diese Männer wurden ,durch ihr Wissen über das Gesetz, oft um Rat gefragt und ihnen stellte man auch oft Fragen, die sie zu beantworten hatten. Der nächste Berufszweig waren die Arzte-Wunderärzte und Heiler. Sehr oft wurden diese Aufgaben von Frauen durchgeführt, da ihnen durch ihr Bewusstsein für Traditionen magische Kräfte nachgesagt wurden. Die Tätigkeit brachte großes Ansehen, da die Frauen auch in der Gesetzestätigkeit mitwirken konnten.

All diesen war das Eigentum und die Freiheit im Rahmen der Sippe gegeben.

Nun kommen wir zu der Stellung der Frau in der Gesellschaft. Die Frauen besaßen einen besseren Standpunkt als viele ihrer Genossinnen irgendwo anderes auf der Welt. Wikingerfrauen hatten relativ wenig Einschränkungen. Doch die Hochzeit konnte auch ohne der Zustimmung der Frau erfolgen, da es sich um gesellschaftliches Ereignis handelte und so Gefühle keinen Platz hatten. Frauen war es vorbehalten sich um Nahrung und um den gesamten Haushalt zu kümmern, ebenso musste sie Kleidungsstücke anfertigen. Die Traditionen wurden fast nur von Frauen erhalten und so sagte man vielen Hexenkünste nach. Während die Männer aufbrachen, bewirtschafteten Frauen deren Ländereien.

Trotz aller Fähigkeiten und Befugnissen besaß der Mann, das Recht über die Kinder. Diese hatten erst ein Recht zu leben, wenn der Vater sie anerkannt hatte. Namen der Kinder wurden nicht willkürlich ausgesucht, sondern variierten von Zeit und Ort, doch eines ist sicher, dass auf Ahnen zurückgingen. Die Kinder waren mit frühestens 12 und spätestens 15 oder 16 Jahren volljährig. War ein Kind unehelich, so wurde es aus der Erbfolge ausgeschlossen, was nur der Vater ändern konnte und dieser konnte das Kind auch durch ein Ritual in die Sippe auf nehmen.

In der Wikingergesellschaft gab es zwei wohltätige Organisationen. In der Ersten wurde Sorge für die Armen getragen, falls deren Sippe selbst nicht für sie sorgen konnte und so übernahm der Bezirk, die Provinz oder sogar das Land die Versorgung. Die zweite Institution war ähnlich, einer uns heute bekannten Versicherung. Die Einrichtung bekämpfte die Armut und stand für Vieh- oder Brandschäden ein. Sie war auf einen geografischen Raum festgelegt. Die Dritte und letzte Gesellschaftsschicht waren die vornehmen Leute. Diese betätigten sich nur vornehm und aus diesen gingen zwei Geschlechter hervor, aus diesen Könige proklamiert wurden. Um auch wirklich König zu werden, musste deren Abstammung sehr weit rückverfolgt werden können, deshalb gab es wahrscheinlich auch nur diese zwei Geschlechter. König war man nicht von Natur aus sondern musste anerkannt und durch Riten gefestigt werden. Ein König war es nicht in unserem Sinn, da dieser nicht über dem Gesetz stand und dessen Autorität von einem Häuptling eingeschränkt war. So kann man auch die Anfangsbewegung der Wikingerexpansion erklären, da es keine Macht gab, die verschieden Entwicklungen einschränkte. Die Aufgaben eines Königs waren Ehre, Sicherheit und das Wohlergehen des Volkes zu bewahren und nicht Kriegsheer zu sein .

Das thing war die wichtigste skandinavische Institution, und diese hatte 3 Funktionen. Es diente zum Handel, da Geschäfte oft getätigt und viele Märkte abgehalten wurden. Zweitens entschied man Rechtsstreitigkeiten, erließ Gesetzte und drittens hatte es religiöse Bedeutung, da es ursprünglich an Kultstellen abgehalten wurde. Mit diesen 3 Funktionen war somit das öffentliche Leben eines Wikingers voll abgedeckt. Es ist möglich, das diese Gesellschaft, die sich ein fruchtbares Jahr und Frieden als Ziel setzte, das thing ursprünglich als logistischen und juristischen Rahmen für die Unternehmungen sah.

Wie oben erwähnt, war eine wichtige Funktion des things , "Recht zu sprechen". Diesem Begriff wurde in der normannischen Gesellschaft viel Bedeutung beigemessen. Ein Verstoß gegen eines der Gesetzte war gleichzeitig ein Angriff auf den heiligen Charakter der geschädigten Person, seiner eigenen Familie, ohne der der Angeklagte nicht existieren konnte, und auch gegen die Gemeinde in der er lebt. Wenn es zu einer Schädigung kam, musste diese auch wieder gutgemacht werden, mit einer "Wiedergutmachung". Damit war nicht die Todesstrafe gemeint, da man von dem Ableben des Angeklagten keinen Vorteil gewann, sondern es war "Mannbuße" gemeint, die durch das Gesetzt festgelegt war. Es waren verschieden Strafen zur Wiedergutmachung vorgesehen. Es gab die "Verbannung" , die auf 3 Jahre verhängt wurde, die endgültige Achtung und die Friedlosigkeit. Ebenso gab es den "Waldgang" als Strafe, hier musste der Verurteilte durch den Wald irren, und man durfte weder von jemanden aufgenommen werden, noch Nahrung erhalten. Bei schweren Vergehen verlor der Verurteilte seinen heiligen Charakter und war somit kein Mensch mehr sondern nur mehr ein Wolf, und aus der Gesellschaft wurde er auch ausgestoßen, was äußerst schwer war , da die Wikinger eine starke Zugehörigkeit Gemeinschaft besonders zur Familie besaßen. Zu diesen schweren Verbrechen zählten Vergewaltigung, Ermordung eines Schlafenden oder am Boden Liegenden.

Das thing wurde an Orten, in der Nähe von Kultstätten abgehalten. Es war eine Versammlung für frei Männer, die dort einstimmige Entscheidungen und Urteile fällten. Alle Männer besaßen eine uneingeschränkte Redefreiheit. Vor den Versammlungen gaben die Männer ihre Waffen ab um das schmeißen der Waffen wegen einer Unstimmigkeit zu vermeiden. Über Jahre hin erlangten die Könige immer mehr Macht und versuchten so auch die Oberhand über das thing zu beanspruchen, doch das thing verblieb, eine sakrale auf der Gemeinschaft basierende Institution , woran selbst die Christianisierung nichts ändern konnte.

Wie schon erwähnt war der Handel, auch dem thing unterstellt. Es gab damals kaum Städte sondern mehr Versammlungsorte, an denen jährlich Handwerker, Händler und Amtsträger zusammen trafen. Man könnte diese Orte auch leicht als Handelszentren bezeichnen. Haithabu ist mit Sicherheit, einer der bekanntesten und häufig genannte Handelsplatz. Der Ort verfügte über eine Festungsanlage, die von einer halbkreisförmigen zum Hafen offenen Mauer umgeben war. Die Stadt war in mehrere Viertel geteilt, in denen jeweils verschiedene Handwerke betrieben wurden. Etwa um 800 v. Chr. kam es in Folge des Handels zwischen der friesischen Küste und dem Ostseeraum, zum aufstieg des Zentrums. Die Stadt war dicht besiedelt und unterhielt Handelsbeziehungen zu ganz Europa. Haithabu war mit Sicherheit auch die erste Stadt, die eigene Münzen prägen ließ. Im Jahre 1066 n.Chr wurde das Zentrum von den Wenden geplündert, dass den Untergang der Stadt und der Wikingerzeit bedeutete. Es waren viele Städte vorhanden, die den Wikingern als Ausgangsbasis dienten. Viele von diesen lagen auch im schon vorhanden oder erst gegründet, im Ausland und den vorhandenen Orten gaben die Wikinger oft wichtige Impulse.

DAS ALLTAGSLEBEN

Die Wikinger waren das Gegenteil, von dem, was wir heute unter "Barbaren" verstehen, denn sie hatten eine "Kultur".

Im Norden waren mehrere Haustypen bekannt. Der erste Typus besaß einen rechteckigen Grundriss mit einem Innenhof, doch diese Form war für das damaligen Nordeuropa eher ungewöhnlich. Die zweite Hausform, das Langhaus war weit verbreitet. Das typische Langhaus ging ursprünglich aus dem eisenzeitlichen Hallenhaus hervor und zeichnete sich durch einen lang gestreckten Zentralraum mit in der Mitte verlaufenden Lagerfeuer aus.

Der dritte Häusertyp war einen Abwandlung, des Langhauses. Bei dieser Wohnart war der Fußboden nur teilweise von Bodenplanken besetzt, sie waren auch an den Wänden verlegt, dass man am blanken Fußboden laufen musste. Die Hauskonstruktionen unterschieden sich je nach Region voneinander. In Skandinavien waren die Häuser meist Holzbauten, wobei die Balkenrahmen mit waagrechten Brettern zu Wänden verschalt wurden. In waldärmeren Gegenden wurde, um die Wände zu verschalen ,mit Lehm beworfenes Flechtwerk benutzt. In York und Dublin wurden viele solcher Häuser entdeckt

Die durchschnittliche Maße eines typischen Hauses schwankten zwischen 10 und 30 Metern Länge und einigen Metern Breite. Die Mauern bestanden aus Steinen, die mit Lehm verfugt worden waren. In Island wurde einen neue Bautechnik entwickelt, in der abgeschrägte Torfquader aufeinander geschichtet wurden. Wegen des rauen Klimas ließ man nur kleine Eingänge.

Nun eine Beschreibung einer solchen Behausung:

Den gekrümmten Wänden sind über die gesamte Länge niedrige Holzpodeste vorgelagert , die als Sitzgelegenheit und Nachtlager dienten. Nur bei größeren, allein stehenden Bauernhöfen gab es vereinzelt Nebenzimmer, die meistens als Schlafgelegenheit für den Hausherrn diente. Ebenfalls an den Langwänden befanden sich Hochsitze für den Hausherrn und für Gäste, denen einen besondere Ehre zuteil wurdn, und für die vornehmste Frau, also die Hausherrin. In der Mitte des Hause befand sich ein rechteckiger Feuergraben, in dem es stetig brannte. Diese Feuer diente als Heizung, zur Beleuchtung und zum kochen. Bei einem normannischen Essen gab es eine bestimmte Sitzordnung, die eingehalten werden musste, da es sonst zu Streitigkeiten kam. Gesamt gesehen war das Mobiliar äußerst spärlich. Es bestand wesentlich aus Truhen für Kleider und Wertgegenstände, manchmal auch aus Schränken, die zur Aufbewahrung von Nahrung dienten. An den Wänden hingen kostbare Waffen, wie rheinische Schwerter. Die Beleuchtung in den Häusern war dürftig, da neben dem Lagerfeuer fast nur Öllampen aus Speckstein standen. Bei den Wikingern konnten Männer wie Frauen die Kunst des Webens. In fast ganz Skandinavien wurde der warme, Wasser abweisende, grobe, widerstandsfähige Schafwollstoff, nicht nur für Kleindung, sondern auch als Zahlungsmittel verwendet. Gewebt wurde auf einem Vertikalwebstuhl, der ebenso ein sehr wichtiger Einrichtungsgegenstand in den Häusern war.

Der Mann trug ein Hemd mit rundem Halsausschnitt, einen Kittel und eine eng anliegende bis zum Boden reichende Hose. Alles bestand damals aus Wolle und Leinen. Für Schuhe wurde Leder kunstvoll ausgeschnitten und zusammengenäht. Darüber trug der Mann Strümpfe oder Wickelgamaschen. Frauen trugen lange Woll-. oder Leinenhemden, die bis auf die Füße fielen, und auch eine Art Hose. Das Hemd war oberhalb der Brust mit 2 Spangen verschlossen, die zum Stillen einfach nur geöffnet werden mussten. Dies war eine praktische Erfindung, da eine Schwangerschaft der anderen folgte. Junge Mädchen trugen ihre Haare lang und offen , und sobald sie verheiratet waren wurden ihre Haare zu einem Knoten hoch gesteckt.


Die Hauptnahrungsmittel stellten Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Grützebrei da. Fleisch wurde gekocht und manchmal anschließend gebraten. Serviert wurde es im Saucenfond, der auch zum würzen diente. Brot wurde aus Gerste, Roggen, Erbsen und Baumrinde gebacken, und es ähnelt dem heute üblichen schwedischen Knäckebrot oder dem norwegischen flatbrØd. Auch Früchte und Gemüse waren nicht ganz unbekannt, doch in großen Teilen Skandinaviens konnten diese nicht angebaut werden. Getränke waren Bier, Met und manchmal auch Wein, doch der musste eingeführt werden. Das Bier wurde oft mit Honig gemischt, aber viel mehr als den Namen hatte es mit unserem heutigen Bier nicht gemeinsam. Die Wikinger zeichneten sich durch ihre Trinkfreudigkeit aus. Männer mussten des Trinkens fähig sein, um als Männer würdig zu sein. In der Freizeit wurden oft Würfel.- und Brettspiele gespielt, manchmal auch der Loswurf, der auch in der Rechtssprechung angewendet wurde. Wikinger gingen auch der sportlichen Betätigungen nach, diese körperliche Betätigung wurde durch das eisige Klima besonders gefördert. Die beliebtesten Sportarten waren rudern, laufen, springen, Ski fahren, schwimmen und ringen. Schwimmen entsprach nicht den heutigen Vorstellungen. Die Gegner gleicher Größe mussten sich solange unter Wasser drücken bis einer aufgab. Aber an Beliebtheit unübertroffen blieb der Pferdekampf, der oft in brutalen Raufereien endete. Zwei Ponys wurden durch Knüppelschläge ihrer Besitzer aufeinander gehetzt . Das Pferd, dass das Andere zu Boden zwang war der Sieger.

Über das Verhältnis zwischen Mann und Frau ist leider nicht viel zu sagen, da es kaum Überlieferungen gibt. In der Wikingergesellschaft gab es die Vielehe, die durch die hohe Kindersterblichkeit die soziale Absicherung garantieren sollte. Während der Wikingerbeutezüge blieben die Frauen daheim und betrieben die Wirtschaften und Gehöfte, der Männer und sicherten so das Überleben durch Nahrung.


RELIGION

Bei den Wikingern gab es, wie auch bei anderen Naturreligionen, ebenso bei Griechen und Römern, Götter die für verschieden natürliche Geschehnisse verantwortlich gemacht wurden. Alles was nicht verstanden wurde, wurde entweder verehrt, gefürchtet oder beschwichtigt.

Nun ein Überblick über die Schöpfungsgeschichte des Heidenkults.

Am Anfang war Kälte und Hitze. Auf der einen Seite die Gegend Nifelheim (Nebelheim) mit Frost und Nebel, auf der Anderen Muspelheim ein Meer aus lodernden Flammen und dazwischen war nichts, außer einer Schlucht. Es kam zu einer Begegnung von Feuer und Eis, so formten diese beiden den Frostriesen YMIR und die riesige Kuh AUDHUMLA. Die Kuh begann eines Tages einen Eisblock zu belecken, Tage später kam ein Mann zum Vorschein, Buri, der Stammvater des Göttergeschlechts ASEN. Unterdessen bekam der Yimir Kinder mit sich selbst, unter den Armen gebar er Mann und Frau mit den Füßen den Stammvater des Trollen -und Riesengeschlechts. Odin wurde als Sohn einer Riesentochter und eines Buri-Sohnes geboren, er hatte auch zwei Brüder Wili und We, mit denen er eines Tages den Aufstand gegen Ymir übten. Sie töteten Ymir und erschufen aus seiner Leiche die Welt. Sie wählten vier Zwerge aus, die das Himmelsgewölbe, Ymirs Schädel, an den vier Ecken der Welt bewachen sollten, so entstanden die vier Windrichtungen.

Odin ging mit seinen Brüdern am Strand spazieren, als sie zwei Baumstämme fanden. Sie schufen Menschen daraus. Odin hauchte ihnen Leben ein, Wili gab ihnen Verstand und Bewegung und We gab ihnen ein Antlitz, Sprache, Gehör und ein Gesicht. Plötzlich waren die Stämme kein Treibholz mehr sondern Mann und Frau, Ask und Embla.

Die Asen waren ähnlich Pionieren, denn sie schufen Lebensräume für sich und die Menschen. Midgar nannten sie die Wohnstätte, der Menschen und in Mitten dieser erbauten sie Aasgard, ihren Wohnsitz. In der Mitte von Asgard pflanzten die Götter Yggdrasil, den Weltenbaum. Solange der Baum, der auch das Zentrum der Welt war, grün ist, kann die Welt bestehen.

THOR :Der Gott des Donners und des Blitzschlages. Auch ist er Beschützer der Bauern und Schutzherr des Kriegshandwerks. THOR wird auch als Gott der Stärke und der Verteidigung verehrt. Mjöllnir ('Zerstörer') ist sein mächtiger, magischer Kriegshammer. Dieser einzigartige Hammer kehrt immer zurück in die Hände seines Herrn, egal wie weit THOR in davon schleudert. Und wenn er von THOR geschwungen wird, dann gebt acht auf euer Leben ihr Riesen!!!!. THOR ist der einzige, der MJÖLLNIR vom Boden hochheben kann. Er wird auch 'Der Herr des Donners' genannt, Bester unter den Göttern und Feind der Riesen und Trolle; Immer gewährt er den einfachen Leuten MIDGARDS (die Erde) Hilfe und schützt diese. Auch steigt er oft zu ihnen hinab

Er wurde von JORD geboren, der Frau von ODIN . Sein magischer Gürtel MEGINGJARDAR ('Kraftverstärker') verleiht ihm seine unglaubliche Kraft. THOR lenkt einen Streitwagen, der von 2 riesigen Ziegenböcken gezogen wird. Zu seiner Frau hat er die Göttin SIF gemacht. Auch wenn THOR manchmal vorschnell handelt, ist er doch ein total loyaler Freund und Mitstreiter im Gefecht. Sein rotes Haar und der rote Bart wirbeln während des Kampfes wild herum. Seine Rüstung scheint mit ihm verwachsen, da er sie nie ablegt.


ODIN : In der germanischen Mythology wird er als WOTAN verehrt. Er ist der älteste unter den nordischen Göttern. Vater aller Götter des Nordens. ODIN ist der Gott der Magie, der Poetik, der Weisheit und des KRIEGES. Er gehört der Rasse der ASEN an. Es wird erzählt, dass ODIN seine Weisheit erlangte als er sich 9 Tage und 9 Nächte am Weltenbaum aufhängte, und dort dann von einem Speer durchbohrt wurde. In diesem spirituellen Tod opferte er sich an sich selbst.
Andere Legenden sprechen davon ,dass er ein Auge opferte ,um aus der Quelle der Weisheit trinken zu dürfen. Von diesem Tage an wird er der einäugige Gott genannt.
Seine Ratgeber sind 2 schwarze Raben : HUGINN (Gedanke) und MUNINN (Erinnerung).Die beiden überfliegen jeden Tag die Welt, um ODIN deren Neuigkeiten zu überbringen. SLEIPNER (das achtbeinige Pferd) ,sein treuer Gefährte , Gungnir (sein Speer, den LOKI von den Zwergen stahl) und Draupner (ein Ring) sind sein größter Besitz.


BALDUR :Andere bezeichnen ihn auch als Balder(bal-der). Er ist der Sonnengott, der durch einen Pfeil, geschnitzt aus einem Mistelzweig, getötet wurde. Eigentlich war er unverwundbar, da seine Mutter FRIGGA allen Elementen, Kreaturen, Metallen usw., einen Eid abgenommen hat, dass sie ihren Sohn nicht verletzen werden. Nur die Mistel schien ihr zu schwach, um ihm zu schaden, und so nahm FRIGGA ihr kein Versprechen ab.
BALDURS Mörder war der blinde Gott HODOR, der von LOKI, dem Gott der Verschlagenheit und der Täuschung, überlistet wurde Später aber fand BALDUR wieder ins Leben zurück .

'Der Strahlende' oder auch Aesir Sonnengott sind zwei Beinamen BALDUR's, der als einer der besten Freunde THOR's gilt. Er ist der Sohn von ODIN und FRIGGA und somit auch Halbbruder des Donnergottes. Heilige Wellen entspringen den Hufen seines Pferdes. Seine Attribute sind : Licht, Rat erteilen, Schönheit, Freundlichkeit, Wiedergeburt, Weisheit, Harmonie und Glück.

LOKI : Obwohl er den ASEN angehört ,ist LOKI den anderen feindlich gesinnt. Doch manchmal ist LOKI freundlich zu den Göttern, die seine klugen Pläne bewundern. Aber seine Verschlagenheit, seine Fähigkeit zur Täuschung und seine Bösartigkeit übertrifft alles andere. Er war der Schuldige an BALDURs Tod.


LOKI ist ein Formwandler. Er kann sich in jede gewünschte Sache verwandeln ,ja sogar sein Geschlecht kann er wechseln. Er ist Vater von HEL, der Totengöttin, JÖRMUNGUND, der bösen Schlange, die THOR`s Todfeind ist und auch FENRIS ,der Wolf, gehört zu seinen Kindern.


HEL : Die Totengöttin. Sie bewohnt eine der drei Wurzeln des heiligen Aschenbaumes Yggdrasil und residiert in ihrer Halle, Elvidnir (Elend) in Niflheims Unterwelt, die Welt der Dunkelheit. HEL ist die Tochter von LOKI und der Riesin ANGERBOTHA (Angerboda). Odin selbst sandte HEL nach Niflheim ,welches auch als HEL bekannt ist. Über das Totenreich hat sie ,durch ODINs Gnade, absolute Macht. In ihrem Herrschaftsbereich erleiden die Toten unvorstellbare Qualen. Aber solche, die heldenhaft im Kampf gestorben sind, die fahren auf nach Valhalla, der Heldenhalle.
HEL wird als halb weiß und als halb schwarz beschrieben. Sie gebietet auch über Plage, Krankheit und Katastrophen.

NORNEN : Die Schicksalsgöttinnen für Götter und Menschen gleichermaßen. Es sind die drei Schwestern :

URD : die Göttin der Vergangenheit ,
VERDANDI : die Göttin der Gegenwart
SKULD : die Göttin der Zukunft.

VALKÜREN : Sie sind die schönen Botinnen ODINs. Die VALKÜREN helfen ihm, die kämpfenden Helden auszuwählen, welche im Kampf sterben sollen, damit sie nach VALHALLA auffahren können. Dort werden sie die Diener ODINs und Kämpfer gegen die STURMRIESEN im RAGNARÖK.

Wenn die Kämpferinnen des Allvaters auf dem Rücken ihrer geflügelten Pferde durch die Lüfte gleiten, dann erzeugt das Blinken und Schimmern ihrer Rüstungen das NORDLICHT ( AURORA BOREALIS).

HEIMDALL : Es wird gesagt, dass er der Sohn von 9 Müttern ist. Er lebt am Fuße von BIFROST, der Regenbogenbrücke, die ASGARD mit MIDGARD (die ERDE) verbindet. Er ist der Wächter und Beobachter aller Asen . Heimdall ist im Besitz des GJALLAHORN, das 'klingende' Horn, welches er ertönen lassen muss, wenn sich RAGNARÖK nähert .Das Ende der Welt. Das letzte Gefecht mit den STURMRIESEN.

TYR : 'Der Einhändige', Gott des Sieges und der Abwehr von Angriffen. Er wird als Mutigster unter den Göttern angesehen. er entscheidet über Sieg oder Niederlage im Kampf;

Er gebietet über das Gesetz, legale Kontrakte und über Angelegenheiten des Volkes . In den Fängen von FENRIS-WOLF, verlor er seine Hand. Deshalb der Beiname 'Der Einhändige'.

FRIJA - DIE FRAU AN TYRS SEITE

Der Name Frija bedeutet 'die Geliebte' oder 'die Gattin' und sie steht an der Seite des Tyr, dem Gott der Gerechtigkeit. Es ist möglich, dass Frija die althochdeutsche Form von Frigg darstellt und Tyr vielleicht Gott des Tyrsland ist Tyrsland = Deutschland was sich sicherlich nicht wissenschaftlich beweisen lässt, aber als Denkanstoß sicherlich verwertbar ist. Frija wird im Merseburger Zauberspruch erwähnt und ist auch Namensmutter des Freitags (althochdeutsch: Friatag, Frijetag, Frigetag oder Fritach). Tyr stand einst an oberster Spitze des Pantheons und wurde dann im Laufe der Geschichte von Odin verdrängt. Die etymologische Verwandtschaft von Frija, Frigg und Freyja sticht ins Auge.

FREYJA

Freyja ist die vornehmste nach Frigg; sie ist einem Manne namens Odhr vermählt, und ihre gemeinsame Tochter heißt Hnoss; die ist so schön, dass nach ihrem Namen alles (Hnossir) genannt wird, was schön und kostbar ist. Odhr zog fort auf ferne Wege und Freyja weint ihm nach und ihre Zähren sind rotes Gold. Diese Göttin hat viele Namen: Mardöll, Hörn, Gefn und Syr. Ihr Wohnsitz ist Folkwang. Dorthin kommen die im Kampf gefallenen Frauen, während Odin die andere Hälfte, nämlich die Männer in Walhall aufnimmt. Alle Männer des Götterhimmels begehren sie, ebenso die Riesen und alle hätten sie gern für sich, doch Freyja ist die Jungfrau, die Keinem gehört. Jungfrau ist hier nicht im christlichen, unbefleckten Sinn zu verstehen, sondern als die Frau, die mit allen und keinem das Lager teilen kann, wenn sie will. In Lokis Schmähreden heißt es, sie habe mit allen Göttern, Riesen und Zwergen geschlafen wie auch in allen späteren Texten Freyja als freizügige Frau dargestellt wird.

Sie war auch eine sehr freizügige Frau, nur hatte dies nicht einen schamlosen Charakter wie er durch Loki dargestellt wird.

FRIGG: Die Göttin Frigg ist die Gemahlin des Odin und beide stehen an der Spitze aller Gottheiten. So zumindest zeichnet die Edda das Bild des Pantheons. Unter dem Volk war es jedoch nicht so, dass es einen allgemeinen, höchsten Gott, samt Göttin gab. Manchmal stand Thor an oberster Stelle, manchmal Tyr je nach den Interessen der Bevölkerungsschichten dürften sich auch die 'Höchsten' geordnet haben.

FREYR: Freyr ist der trefflichste unter den Vanen. Er herrscht über Regen und Sonnenschein und das Wachstum der Erde und ihn soll man anrufen um Fruchtbarkeit und Frieden. So heißt es im Gylfaginning.

Freyr ist für den Reichtum, die Fruchtbarkeit, materielles und psychisches Wohlergehen, den Frieden und die Erotik zuständig.. Freyr kontrolliert die natürlichen Vorgänge auf dem Land, waltet über Regen und Sonnenschein und vermag den Menschen Wohlstand zu gewähren. Freyr wird angerufen, um sich aus physischen oder psychischen Fesseln zu befreien.

CHRISTIANISIERUNG

Es gab während der heidnischen Zeit einen starken dezentralisierten Kult. Jedoch war die öffentliche Form der Glaubensausübung, das Opfer, es wurde vor allem in der Sippe aber auch an fürstlichen Höfen zelebriert. Die Opferfeiern bestanden meist aus einem Speiseopfer, bei denen das Opfertier zubereitet wurde und von den anwesenden verspeist wurde. Das Blut der Opfertiere wurde in Kesseln aufgefangen und oft zum Vorhersagen der Zukunft verwendet. Menschen wurden nur äußerst selten geopfert.

Für die Wikinger war das Jenseits WALHALL, nicht wie in unsere christlichen Vorstellung, erfreulich. Als Walhall wurde ursprünglich, das mit Gefallenen übersäte Schlachtfeld bezeichnet, das durch den christlichen Einfluss später zum Kriegsparadies wurde. Die Wallküren brachten die Krieger in Odins Halle, wo sie den ganzen Tag kämpften, abends wieder lebend beisammen saßen, aßen , tranken und am nächsten Tag weiter kämpften.

Nun zu den Kontakten der "Wilden" mit dem Christentum. Die Wikingerzeit war bis zu ihrem Ende von dem Übergang zwischen Heidentum und Christianisierung gekennzeichnet. Zu Beginn des 9. Jahrhunderts war ganz Skandinavien heidnisch, doch durch viele Kontakte in die schon christlichen Teile Europas führten zu einer Glaubensvermischung. Das versuchte vereinzelte Missionsversuche, doch der christliche Glaube konnte nirgends in Skandinavien Fuß fassen. Die Wikinger hatten viele Kontakte mit dem Christentum , als sie erkannten, dass Klöster und Kirchen ein ungeschütztes Opfer für ihre Plünderungen darstellten. Zu den Glaubensvermischungen kam es oft durch Überwinterung oder Einheirat in angelsächsische oder irische Familien, so begann auch das gegenseitige Verständnis für die jeweils andere Religion.

Nun ein kleiner Überblick über die Geschehnisse  und die Bekehrung zum Christentum. Im 10. Jahrhundert gewannen die Missionen wieder an Boden, so verstärkte sich der englische Einfluss und viele, vor allem Dänen, ließen sich in England taufen. Auch die Christianisierung der anderen skandinavischen Staaten stand unter dem Einfluss Englands. König Hakon, aus Norwegen, war in England getauft worden, kehrte 940 nach Norwegen zurück, wo er das Christentum einführte. Olaf Tryggvason besiegte Hakon, der trotz der Taufe ein Befürworter des Heidentums war, und so führte Olaf das Christentum, mit dem Schwert, als alleinige Religion ein. Nach dessen Tod erlitt das Christentum einen derben Rückschlag, da seine Söhne nur auf dem Papier Christen waren und den heidnischen Glauben wieder einführten. Im Jahr 999 nahm Island das Christentum freiwillig an. Mit Olaf, den Heiligen, setzte die Missionsarbeit wieder ein. Er propagierte christliche Gesetzte , respektierte aber auch die alten things. Ebenso ließ er zahlreiche Kirchen errichten, und als er 1030 starb hinterließ er ein bereits christliches Land. Nun komme ich zu Schweden, in dem sich der Bekehrungsprozess am längsten hinzog. Anfänglich blieben Missionserfolge erfolglos, trotzdem kam es zu einem christlichen schwedischen König Erik, der äußerst tolerant war. Dessen Sohn Olaf war aber der Erste der den Glauben aktiv förderte. Um 1081 gab es unter Blot-Sven, eine kurzzeitige Rückkehr zum Heidentum, und sogar Christen wurden verfolgt. Doch dieser Zeitabschnitt dauerte nur etwa 2 Jahre und so kann man Schweden seit 1083 als christlich bezeichnen.

LITERATUR

Die Lieder Edda sind eines, der zahlreichen literarischen Werke der Wikingerzeit, aber gewiss gehören sie zu den bekanntesten . Diese Arte der Literatur beinhaltete Götter und Heldenlieder, doch wurden diese erst etwa gegen Ende des 13. Jahrhunderts aufgeschrieben. Die Lieder der Skaldendichtung wurden auch erst in diesem Zeitabschnitt oder noch später aufgezeichnet.

Die Wikingerzeit hindurch kam es zu der Entwicklung einer äußerst komplizierten Vers- und Strophenform, die von reisenden Hofdichtern so genannten Skalden vorgetragen wurden. Die Skaldendichtung stammte ursprünglich aus Island, wo auch Frauen als Dichter tätig sein durften. Die Skalden waren oft an Fürstenhäuser angeschlossen und verewigten so die Taten der Fürsten in ihren Dichtungen. Sie wurden für ihre Taten mit Geschenken belohnt und verblieben so oft Jahre an ein und dem selben Hof.

Als Skalden wurden auch alle anderen Dichter, die gebundene Strophen verfassten, bezeichnet. Die Dichtung umfasste Gelegenheitsgedichte, Spott- und Schmähstrophen so wie Liebesgedichte.

DAS ENDE DER WIKINGERZEIT

Um 1050 fand die Wikingerexpansion ein Ende. Es gab mehrere Faktoren, jedoch keine isolierten Einzelfaktoren. Man kann die Gründe in inner- und außerskandinavische Ursachen gliedern. Eine offensichtliche Ursache war, dass die Wikinger nicht mehr genügend Männer für spektakuläre Feldzüge und Invasionen aufbringen konnten, so waren Plünderungen und Handstreiche sehr begrenzt.

Die Völkerschaften Skandinaviens bildeten keine ethnische Einheit, und die Menschen würden vielmehr von den fruchtbaren und wärmeren Gegenden angezogen, da das Leben dort leichter war und man auch oft schon einen vorhandenen Kultur vorfand.

Durch die Christianisierung verschwanden die Sklaven allmählich so konnten sich die Grundbesitzer nicht mehr monatelang fortbegeben, ohne einen Verlust zu erleiden. Ebenso versiegte für die skandinavischen Händler eine Einnahmequelle, da Sklaven die Hauptware waren.

Es kam noch zu weiteren technischen Entwicklungen. Der Handel trat immer mehr in den Vordergrund, so entwickelte man Schiffe, für schwere Lasten. Die skandinavischen Schiffe waren bis jetzt leicht gewesen, für eine kleine Besatzung gedacht und besaßen deshalb nur wenig Raum für den Transport. Im Bereich des Handels sind noch weitere Ursachen zu finden. Im 11.Jahrhundert wurde die Ost-Westverbindung über das Mittelmeer wieder nutzbar, so gewann der Warenhandel wieder an Wichtigkeit, da nicht mehr ausschließlich mit Luxusgütern gehandelt werden musste. Ebenso verlor der Tauschhandel an Bedeutung, sodass die Wikinger ihre traditionelle Weise zu handeln in Frage stellten.

Es waren sicherlich auch in Skandinavien selbst politische Gründe, die zu diesem Ende führten. Die Wikinger waren während ihrer Feldzüge im ständigen Kontakt mit fremden Ländern, so geschah es, dass die Stämme ihre Vorstellung aufgeben und übernahmen, die Art von Monarchie, die um 1000 n.Chr. in Europa üblich war. Aber die Monarchie wandelte sich infolge des irreversiblen Strukturwandels der Aristokratie. Es traten neue Herrn , wie Barone an die Stelle der Wikingerhäuptlinge, diese waren auch vermehrt um den Frieden im Land besorgt. Mit dem erscheinen dieser neuen Herrn war die Ara der Seekönige vorüber, da sich die Neuen auch die Befehlsgewalt über das Militär sicherten.

ZITAT PH. SAWYER: "Die Wikingerzeit dauerte so lange, wie die von den Wikingern bedrängten Völker sie als Fremde ansahen, sie nahm ein Ende, als der Begriff Fremder nicht mehr zu traf".

Es gab natürlich auch Ursachen , die von außerhalb Skandinaviens ein Ende forderten. Die skandinavischen Stämme besaßen ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit, so waren die Wikinger relativ schnell christianisiert. Mit wenigen Ausnahmen war Skandinavien ohne Märtyrer bekehrt worden. Die Stämme konnten nun nicht mehr ihre Plünderungszüge durchführen, da nun durch ihren christlichen Glauben, ihre Glaubensbrüder betroffen gewesen wären. Mit der Kirche kam die Stabilität, die Strömung der Jahrtausendwende.

Weiters ist zu sagen, dass die Wikingerexpansion zu Ende ging, da sich in den überfallenen Ländern starke Herrschaftsstrukturen etablierten. So lernten sich die Reiche gegen die Wikinger zu Wehr zu setzen oder sich sogar deren Kräfte zu Nutze zu machen. Als Fazit ist zu sehen , dass das Ende der Wikinger ganz und gar nicht isoliert war, sie wurden auch nicht vernichtet sondern die Bewegung verlor an Dynamik über 200 Jahre.

QUELLEN:

Rudolf Simek, DIE WIKINGER; Verlag C.H. Beck, 2 Auflage 2000

Régis Boyer, DIE WIKINGER, Klett-Cotta- Verlag, 2 Auflage -Stuttgart 1994

Imanuel Geis , Geschichte griffbereit 



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