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Saddam Hussein
Saddam Hussein wurde am 28.04.1937 in Takriti bei Bagdad als Sohn von einer Kleinbauernfamilie geboren.
Man vermutet, dass Saddam aus einer außerehelichen Beziehung seiner Mutter entstammte.
Sein Vater verließ die Familie als er erst 1 Jahr alt war.
Danach kam er zu seinem Onkel Khairallah Tulfah nach Bagdad. Er erzog ihn misstrauisch gegenüber Fremden und nationalstolz zu sein, dies begründet auch seinen tiefen Hass gegenüber den Juden, die er als eine Mischung aus Dreck und abgestandenen Resten verschiedener Völker bezeichnete. Hussein war schon als Jugendlicher sehr brutal, was sicher auch daran lag, dass er oft von seinem Onkel geschlagen wurde.
Erst mit 10 Jahren wurde er eingeschult, seine Schulbildung jedoch blieb eher dürftig, da er sich schon früh einer der berüchtigten Bagdader Jugendgangs angeschlossen hatte. Auch dort fiel er mit seiner Brutalität auf. Seit seinem 12. Lebensjahr trägt er außerdem schon eine Waffe bei sich, die er sogar nachts unter sein Kopfkissen liegen hat und die er auch heute noch bei Kabinettssitzungen bei sich haben soll.
Auf Grund seiner schlechten Schulleistungen wurde er auch bei der Bagdader Militärakademie abgelehnt. Aus Arger darauf ernannte er sich später als Alleinherrscher sofort zum ordensgeschmückten General.
1957 wurde Saddam als 20-Jähriger unter Mordanklage verhaftet. Den Auftrag erhielt er von seinem Onkel, der ebenfalls verhaftet wurde. Im Gefängnis knüpfte er dann erste Kontakte mit der damals noch unbekannten Baath-Partei, für die er sich schon in seiner Schulzeit interessierte. Sie ist panarabisch und sozialistisch orientiert. Noch in seiner Haftzeit trat er in die Partei ein.
Nach seiner Haftentlassung 1959 wurde Hussein von der Partei zum Auftragskiller ausgebildet.
Im gleichen Jahr noch verübte er mit einigen Offizieren, von denen die meisten aus der Baath-Partei kamen, einen Attentatsversuch an dem damaligen irakischen Premier General Abdul Kamir Kassem. Dieser Putschversuch gelang aber nicht und Saddam setzte sich ins Ausland ab. Nach einer Legende, die er selbst heute noch pflegt, schwamm er durch den Tigris, schnitt sich eine Kugel aus seinem Bein und floh als Beduine verkleidet auf einem Esel nach Syrien.
Diese Geschichte wird aber von vielen Experten bezweifelt.
Sicher ist aber, dass er in Syrien von den Behörden verhaftet wurde. Der damalige syrische Präsident Nasser, begnadete Hussein, da der Premier Kassem einer der größten Feinde Nassers war. Im Jahr 1963 heiratete er seine Cousine Sajida, die Tochter seines Ziehvaters.
Anschließend ging Hussein nach Kairo, denn im Irak konnte er sich nicht mehr blicken lassen, weil er dort sofort wieder ins Gefängnis käme. In Kairo begann er ein Jurastudium. Das dazu nötige Hochschulreifezeugnis ersetzte er durch eine vorgehaltene Waffe. Dieses Studium brach er jedoch nach zwei Semestern schon wieder ab. Im Irak gab es nähmlich Unruhen und es gelang einer nasseristischen Gruppe von Militärs um General Abd al-Salam Arif, Premier Kassem endlich zu stürzen. Kassem wurde gleich am nächsten Tag hingerichtet. Hussein brach kurze Zeit später in den Irak auf und wurde dort wieder aus ungeklärtem Grund inhaftiert. 1965 gelang Saddam die Flucht und wurde 1966 amnestiert.
Nach Rebellionen der Opposition im Sünden und den Kurden im Norden 1967 war die Arif Partei der Lage nicht mehr gewachsen und nahm Hilfe der Baath-Partei an. Die jedoch hatte andere politische Ziele und stürzte Präsident Arif am 17 Juli 1968.
In den folgenden zehn Jahren bekleidete Ahmed Hassan al-Bakr das Amt des Präsidenten. Unter ihm wurde Hussein zum Vizepräsidenten und Chef über alle 5 Geheimdienste des Iraks ernannt. Alle standen natürlich im Dienst der Baath-Partei. Alle wichtigen Regierungspositionen ließ er durch Familienangehörige besetzen.
Im Volk machte er sich Einräumung aller Berufsrechte für die Frauen, Integrierung des Erdölsektors in die Volkswirtschaft, Bekämpfung des Analphabetismus und Zulassung von Privatwirtschaft beliebt.
Im geheimen bereitete Hussein schon seine Alleinherrschaft vor.
1979 schließlich ließ er al-Bakr langsam vergiften, damit er aus ,gesundheitlichen Gründen' aus seinem Amt zurücktritt. Al-Bakr wurde unter Hausarrest gestellt.
Jetzt hatte Hussein endgültig die Macht über den Irak. Er wurde Staats-und Regierungschef sowie Generalsekretär der Baath-Partei. Die Opposition, die ihn eigentlich an die Macht gebracht hatte unterdrückte er aufs äußerste.
Außenpolitisch versuchte Saddam die Zusammenarbeit zur UdSSR und Saudi-Arabien zu stärken, die Beziehungen zu Syrien dagegen verschlechterten sich zusehends.
Nach einem Streit um die Grenze zwischen dem Iran und des Iraks invasierten am 22. September irakische Truppen in den Iran und lösten so den 1. Golfkrieg aus. Hussein dachte, das iranische Militär sei durch die islamische Revolution im Jahr 1979 geschwächt, was sie am Anfang auch als richtig erwies. Die westliche Welt, insbesondere die USA, kritisierten den Angriff nicht, da sie sich im Konflikt mit dem fundamentalistischen Regime des Irans befanden. Der Irak wurde von manchen Ländern sogar mit Kriegsgerät und Finanzhilfen unterstützt. Erst 1988 wurde ein Waffenstillstand ausgehandelt und am 20. August schließlich Frieden geschlossen und die alten territorialen Verhältnisse wieder hergestellt.
Über 1 Million Menschen hat der Krieg bis zum Ende das Leben gekostet.
1988 setzte Hussein auch erstmals Giftgas gegen die im Norden lebenden Kurden ein. Auch das führte zu keinen großen Protesten der westlichen Welt.
Diese Lage änderte sich schlagartig, als der Irak nach Kuwait einrückte. Grund dafür war, dass Kuwait dem Irak die Schulden nicht erlassen hatte, die der Irak wegen Kredithilfe Kuwaits beim 1. Golfkrieg gemacht hatte und das Öl Kuwaits.
Nachdem der
UN-Sicherheitsrat 18 Resolutionen verabschiedet hat, nach denen sich der Irak
aus Kuwait zurückziehen soll und diese von Hussein nicht beachtet worden waren,
begann eine Koalition unter der
Führung der USA mit der Bombardierung von militärischen Zielen in Kuwait und
Irak. Nur 4 Wochen nach der Operation ,Dessert Storm' war die irakische Armee
geschlagen. Obwohl das irakische Militär mit 980000 Mann zahlenmäßig den
Alliierten mit 570000 weit überlegen war, hatten sie keine Chance gegen die
technisch viel besser ausgerüstete Armee der Amerikaner und der Briten.
Insgesamt beteiligten sich 9 verschiedene Länder am Krieg gegen den Irak.
Nach dem Krieg wurde der Irak von der UN mit Wirtschaftssanktionen belegt, um das Volk zu retten wurde z.B. eine Aktion Lebensmittel für Öl gestartet.
Trotz diverser Putschversuche der Opposition und gegen den Willen der USA blieb Hussein im Amt. Seit dem 2. Golfkrieg hat er bis zu 5 verschiedene Doppelgänger eingesetzt, die ihn bei öffentlichen Auftritten aus Angst vor Attentaten unter Anderem der Geheimdienste schützen sollen. Alle wurden dazu gezwungen, ihnen wurde z.T. durch chirurgische Eingriffe ein fast gleiches Aussehen verpasst.
Hussein ließ nach der Niederlage im Krieg landesweite Säuberungen durchführen. Auch Familienangehörige verschonte er nicht. 1996 setzten sich seine beiden Schwiegersöhne Hussein Kamel und Saddam Kamel Hassan nach Jordanien ab und sagten gegen Hussein aus. Als sie später reumütig in den Irak zurückkehrten, hatten sie noch 48 Stunden zu leben. Saddam schickte ein Killerkommando in ihr Wohnhaus und ließ sie mit 6 anderen Erwachsenen und 3 Kindern abmetzeln, nur weil sie den Namen Kamel trugen. Insgesamt soll Hussein in seiner Regierungszeit über 500 Kabinettsmitglieder erschossen lassen oder selbst erschossen haben.
Als sein Nachfolger käme nur sein Sohn Uday in Frage, er steht seinem Vater in nichts nach. Er wurde schon als Kind gezwungen, zur Abhärtung Foltervideos und Hinrichtungen zu schauen.
Er ließ z.B. einmal eine Kommilitonin mit Honig beschmieren und von Dobermännern zerfleischen, nur weil sie schlecht über ihn gesprochen hatte.
Der Streit mit der UN war noch lange nicht beigelegt. Die Waffeninspekteure, die seit dem Ende des 2. Golfkriegs die Entwaffnung des Iraks beaufsichtigten, bemängelten, dass der Irak die Inspektionen behindere. 1998 spitzte sich die Lage dramatisch zu, da sich der Irak der Zusammenarbeit mit den Inspekteuren wiedersetzt hatte. Ein Krieg konnte in letzter Minute noch von der UN verhindert werden. Die Waffeninspekteure verwies Hussein trotzdem außer Landes.
Nach den Terroranschlägen des 11. Septembers 2001 schätzten die USA die Gefahr des Iraks wieder als sehr groß ein und zählen ihn zur Achse des Bösen.
Im Oktober brachte US-Präsident Bush die Resolution 1441 vor den Sicherheitsrat, die die vollständige Abrüstung aller B- und C-Waffen sowie unerlaubten Raketen zur Folge haben soll.
Falls der Irak nicht kooperieren und abrüsten sollte, würde wohl der 3. Golfkrieg folgen und der wäre gleichzeitig auch das Ende des Regimes von Saddam Hussein.
Kommilitonin: Studienkollegin
Alliierte Verbündete
Fundamentalistisch: geistige Haltung, die durch kompromissloses Festhalten a.
(ideologischen, religiösen) Grundsätzen gekennzeichnet ist
Baath arabisch: Wiedergeburt
Sozialistisch Entwicklungsstufe, die auf gesellschaftlichen o. staatlichen
Besitz der Produktionsmittel u. eine gerechte Verteilung der
Güter an alle Mitglieder der Gemeinschaft hinzielt.
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