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Die Impressionisten hatten keine gemeinsamen Programme und Theorien wie spätere Künstlergruppen, daher gibt es in ihren Werken große Unterschiede. Obwohl sie sehr selbständig waren, entstanden zeitweise auch sehr ähnliche Gemälde. Es gab 8 Gruppenausstellungen der Impressionisten, danach war in ihren Bildern nur mehr wenig von einer gemeinsamen Richtung zu erkennen. Der "Salon", die damals wichtigste, jährliche Kunstausstellung in Paris lehnte die Werke der Impressionisten anfangs ab, sie organisierten ihre Ausstellungen meist selbst. Es entstand auch ein "Salon des Refusés", ein Gegenstück zum offiziellen Salon, als Protest gegen die gesellschaftlich anerkannte, konservative Kunst.
Monet arbeitete in seiner Jugend als Karikaturist, dann erhielt er Unterricht von Eugène Boudin und begann mit Landschaftsbildern. Er hatte auch Kontakt zu Jongkind und Courbet. Später ging er nach Paris und bildete mit Renoir, Sisley und Bazille den Kern der impressionistischen Gruppe. Bei einem Aufenthalt mit Camille Pissarro in England beschäftigte er sich mit den Werken von Constable und Turner, er malte die Themse und Londoner Parks. In Argenteuil entstanden die populärsten Bilder des Impressionismus. Er wurde zum konsequentesten Künstler der Impressionisten und führte seine Malerei bis zur völligen Auflösung der Form in farbige Nebel weiter. Gegen Ende des Jahrhunderts konzentierte er sich auf Serien von Gemälden, bei denen er das gleiche Motiv bei verschiedenen Lichtverhältnissen darstellte. Die erste Serie entstand am Bahnhof Saint-Lazare. Monet interessierte sich besonders für die Darstellung des Rauchs der Lokomotiven. Bekannt ist die Serie "Die Kathedrale von Rouen", die er zu allen Tageszeiten und bei verschiedenen Wetterlagen malte. Bemerkenswert war dabei auch, dass er das Gebäude nicht ganz darstellte, sondern nur einen Ausschnitt.
In der Zwischenzeit hatte er auch zunehmenden Erfolg mit seiner Malerei. Finanziell und gesellschaftlich erfolgreich war er mit der Serie von Heuhaufen. Sie bestand aus 25 Bildern zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten. Nach einem Aufenthalt in der Bretagne wurden zerklüftete Felsenlandschaften ein beliebtes Motiv. Er unternahm viele Reisen und verfeinerte seine Maltechnik, um eine intensive Leuchtkraft in seinen Bildern zu erreichen, kombinierte er die Farbtöne oft mit Weiß und gab auch die Schatten in sehr hellen Farben wieder. Nachdem er sich einen Wassergarten errichtet hatte, malte er die Serie "Wasserrosen". Um auf besonders großen Leinwänden arbeiten zu können, richtete er sich ein spezielles Atelier ein. Auf bis zu 6 m breite und 2 m hohen Leinwänden malte er mit dicken, breiten Pinseln schnell und großflächig. Das Thema der Seerosen beschäftigte ihn während seiner letzten Lebensjahre. Obwohl er immer schlechter sah, malte er bis kurz vor seinem Tod 1926.
Manet stammte aus einer wohhabenden Pariser Familie, nach einer Lehrzeit als Maler unternahm er zahlreiche Reisen durch Europa. In Argenteuil traf er Monet und Renoir, und begann im Freien zu malen. Er gehörte zwar nicht direkt zur Gruppe der Impressionisten und beteiligte sich auch nicht an ihren Ausstellungen, man zählt ihn aber trotzdem zu diesem Stil, weil er eine sehr ähnliche Malweise hatte. Auch er wurde von der Presse verachtet und musste um Anerkennung kämpfen. Als Motiv bevorzugte er Menschen, meist Einzelpersonen. Er malte nur wenige Landschaften. Die Themen waren für ihn weniger bedeutend als die farbliche Gestaltung eines Bilds, obwohl er auch an malerische Traditionen anknüpfte. Er verwendete oft schwarz, grau, blau und braun, seine Bilder haben oft nicht so kräftige, leuchtende Farben wie die Werke anderer Impressionisten. In seinen späteren Werken wurde seine Farbpalette heller. Das Gemälde "Frühstück im Freien" löste einen Skandal aus, weil darauf eine nackte Frau neben zwei bekleideten Männern zu sehen war, und weil man die Personen erkannte, die dargestellt waren. Als Skandalbild sah man auch "Olympia". Manet malte auch viele Stilleben.
Später war er durch eine Lähmung gezwungen, wieder im Atelier zu malen. In der letzten Phase seines Werks wechselte er von Öl- zur Pastellmalerei.
Pissarro lernte bei seinem Studium in Paris Monet, Manet und Cézanne kennen, in London beschäftigte er sich mit dem Werk William Turners. Anfangs malte er realistische Landschaften, dann begann er mit impressionistischen Bildern. Motive fand er oft in kleinen Orten in der Nähe von Paris, er bevorzugte dörfliche und bäuerliche Landschaften, zB "Im Garten" oder "Bäuerin im Kohlfeld". Personen waren zwar häufig zu sehen, sie standen aber oft nicht im Vordergrund, sondern bildeten eine Teil der Landschaft. Sie wirken unbeobachtet und nicht gestellt.
Er gab jungen Malern gerne Anregungen zB Cézanne und später Gauguin. Mitte der achtziger Jahre stellte er zum ersten Mal außerhalb von Europa, in New York aus. Vorübergehend wendete er sich dem Neoimpressionismus zu und malte pointillistische Gemälde. In seinen letzten Lebensjahren litt er an einer Augenkrankheit, er malte hauptsächlich durchs geschlossene Fenster. In dieser Phase entstanden viele Städtebilder in hellen, eher ruhigen Farben.
Pierre Auguste Renoir begann als Porzellanmaler, während seines Studiums lernte er andere Impressionisten kennen. Seine ersten Bilder waren von Gustave Courbet beeinflusst, dann begann er mit Wald- und Wiesenbildern in der freien Natur. Wichtig war ihm vor allem die Stimmung des Motivs. Er hatte einen Sinn für Schönheit und wollte in seinen Bildern etwas Hübsches und Erfreuendes schaffen. Er beteiligte sich an drei der acht Impressionistenausstellungen. Enttäuscht von den Misserfolgen und auch wegen finanziellen Problemen nahm er später oft Porträtaufträge von reichen Bürgern an, es entstanden traditionelle Familienszenen. Zeitweise veränderte sich sein von der Farbe bestimmter Stil und er malte wieder mit genauen Konturen, er beschäftigte sich mit den Werken Raffaels und entwickelte strengere Formen. Häufige Motive waren Figuren- und Landschaftsbilder, Frauen und Akte. Typisch ist zB "Die großen Badenden", badende Frauen waren in späteren Werken ein häufiges Thema. In einigen Bildern bevorzugte er rote und rosa Farbtöne. Er malte auch einige Bilder von Freunden, wenn er sich keine Modelle leisten konnte. Selbst sah er sich eher als Handwerker als Künstler, mit 6000 Ölgemälden war er einer der produktivsten Maler des 19. Jahrhunderts.
Später erreichte er finanzielle Erfolge. Mit einem Gehilfen schuf er auch Skulpturen. In seiner letzten Phase malte er viele Gärten und Landschaften an der Côte d´Azur. Als er wegen einer Erkrankung den Pinsel nicht mehr halten konnte, ließ er ihn an der Hand festbinden, um weiterhin malen zu können.
Degas studierte zuerst Jura und wandte sich dann der Malerei zu. Er beschäftigte sich mit den Werken alter Meister und malte Porträts und Darstellungen geschichtlicher Ereignisse. Durch Edouard Manet kam er zum Impressionismus und zum Malen im Freien. Für sein Werk typische Motive waren anfangs Pferderennen, später Akte, Opern,- Zirkus- und vor allem Ballettszenen und Gestalten aus dem täglichen Leben. Balletttänzerinnen sind seine bekanntesten Motive. Im Gegensatz zu anderen Impressionisten malte er wenige Landschaften, sondern vor allem in Innenräumen wie Theaterbühnen oder Garderoben. Selbst sah er sich auch nicht als Impressionist und blieb in seiner Kunst immer unabhängig, er stellte aber gemeinsam mit den Impressionisten aus. Er fertigte auch Vorstudien und Skizzen für seine Gemälde an. Durch Überschneidungen und eigenwillige Bildausschnitte erzielte er ungewöhnliche Effekte. Die Figuren waren oft in Bewegung und reichten über den Rand des Bilds hinaus, oder die Hauptperson war in einer Ecke dargestellt. Er verwendete auch eigene Fotos als Vorlagen für seine Ballettszenen. Er legte Wert auf die Darstellung der Haltung und Bewegung und begrenzte auch in seinen impressionistischen Bildern die Figuren oft durch genaue Linien. Er malte häufig Pastelle, dafür entwickelte er eine eigene Technik. Später kombinierte er Pastellkreiden mit Gouache.
Weil er im Alter fast ganz erblindete, musste er das Malen aufgeben. Er begann mit der Bildhauerei. Er schuf kleine Skulpturen aus Wachs oder Ton von Frauenakten, Tänzerinnen und Pferden. Nach seinem Tod wurden sie in Bronze gegossen. Die einzige Skulptur, die er ausstellte, war die "Kleine vierzehnjährige Tänzerin".
"Blaue Tänzerinnen"
Auf dem Bild sind im Vordergrund vier junge Mädchen zu sehen. Sie tragen leuchtend blaue Ballettkleider. Sie haben dunkelbraune Haare und schauen zu Boden. Bei dem Mädchen in der Mitte kann man helle Ballettschuhe erkennen Der Boden ist in verschiedenen Blau- und Grüntönen gemalt, der Schatten der Tänzerinnen ist dunkelblau. Im Hintergrund sind noch zwei Gestalten zu erkennen. Den rechten Rand des Bilds bildet ein brauner Streifen, der ein Baumstamm sein könnte. Links und rechts hinten ist eine Fläche aus türkisen, rosa, braunen und anderen Flecken. Der Hintergrund ist nur undeutlich zu sehen, die Kleider und Arme der Tänzerinnen sind mit einigen dunklen Konturen abgegrenzt.
Alfred Sisley stammte aus einer englischen Familie, lebte aber in Frankreich. Sisley malte fast ausschließlich Landschaften, meist Flusslandschaften, zB die Überschwemmungen der Seine. Sein Stil erinnert teilweise an Claude Monet. Er malte ebenfalls bei verschiedenen Lichtverhältnissen, in seinen Bildern lösen sich die Motive aber nicht so sehr auf. Erst nach seinem Tod wurde sein Werk beachtet.
Berthe Morisot arbeitete zeitweise im Atelier ihres Schwagers Manet. Sie wurde auch von seinen Werken beeinflusst. Von der Malweise der Impressionisten kam sie später wieder zu einem großflächigen Auftrag der Farbe.
Mary Cassatt kam aus den USA, sie hatte schon im "Salon" ausgestellt, bevor sie zum Impressionismus kam. Sie malte ausschließlich Menschen, meist im Freien und stellte oft Frauen und Mütter mit ihren Kindern dar. Mary Cassatt brachte die Kunst der französischen Impressionisten in private Sammlungen in den USA.
Henri de Toulouse-Lautrec wurde von den Werken Degas' und vom japanischen Holzschnitt beeinflusst. Anfangs malte er impressionistisch, später entwickelte er sich weiter und wandte er sich der farbigen Lithographie und der Plakatgestaltung zu. (Die Lithographie ist ein Flachdruckverfahren, der Name bedeutet eigentlich "Steinzeichnung"). In seinen Werken kommen auch schon Elemente des Jugendstils vor. Er war eher Zeichner als Maler, teilweise erinnern seine Bilder an Karikaturen. Seine Motive waren Szenen aus Pariser Lokalen, Kabaretts, Zirkus und Rennplätze. Er ist auch weniger für impressionistische Bilder als für seine Darstellungen von Menschen des Pariser Nachtlebens bekannt.
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