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Auf dem Wiener Kongreß sollten die politischen Verhältnisse Europas und Deutschlands neu geordnet werden. Der Frieden in Europa wurde
auf dem Gleichgewicht von 5 Großmächten aufgebaut: Rußland, Preußen, Österreich, England, Frankreich in den Grenzen von . Diese Staaten sicherten das Gleichgewicht in Europa für ein halbes Jahrhundert. Man schloß eine Heilige Allianz, um Europa vor Revolutionen zu schützen.
Deutschland war noch immer in vielen Kleinstaaten zersplittert.
Das Volk wollte ein Kaiserreich, aber die Fürsten fürchteten den Verlust ihrer eigenen Macht. Fürst Metternich, österreichischer Staatskanzler und Vorsitzender des Wiener Kongresses, beließ alles beim alten. Man
schloß einen Deutschen Bund, einen losen Zusammenschluß, der praktisch
nur aus einem ständigen Kongreß der Gesandten der deutschen Einzel- staaten bestand. Ziele: Gemeinsames Heer, gemeinsame Außenpolitik und Verfassung für jedes Land. Da Österreich und Preußen sich nicht
an das Verfassungsversprechen hielten, gewannen die Fürsten wieder an Einfluß ( der Deutsche Bund bestand aus 9 Einzelstaaten und
Mio. Einwohnern .
Diejenigen, die es wagten, gegen die fürstliche Obrigkeit anzukämpfen, hießen wegen ihrer freiheitlichen Auffassung Liberale (Liberalismus). Die Liberalen forderten mehr Rechte und Freiheit für das Volk und eine Verfassung, die freie Meinungsäußerung, Versammlungsfreiheit, Betei- ligung an der Rechtsprechung garantierte.
7 Studenten und Professoren schlossen sich in Burschenschaften zusammen und vertraten diese Ziele.
8 Nicht alle Fürsten waren für die Wiederherstellung der alten Zustände,
manche gaben auch neue Verfassungen.
9 Nachdem der Student Karl Sand den Dichter Kotzebue, der die Burschenschaften bekämpft hatte, ermordet hatte, wurden die Burschenschaften verboten, radikale Studenten verhaftet, Sand hingerichtet. Zeitungen und Zeitschriften wurden zensiert.
0 Friedrich List als Abgeordneter im Landtag trug Beschwerden seiner
Wähler gegen ungerechte Behandlung durch königliche Beamte vor. Er wurde inhaftiert wegen Majest tsbeleidigung - Festung Hohenasperg - und stand dann vor der Wahl: Weitere Haft
oder Auswanderung nach Amerika. List wählte wie viele Demokraten die Auswanderung.
Sein Beispiel zeigt, daß in Baden Württemberg, wie auch woanders, Verfassungstext und Verfassungswirklichkeit nicht übereinstimmten.
2 treffen sich die Vaterlandsfreunde auf dem Hambacher Schloß.
(Hambacher Fest).
4 kritisiert Georg Büchner die Verhältnisse zwischen den Armen und den Reichen in Dichtungen und Schriften. Hessischer Landbote, zusammen mit Weidig).
4 Weberaufstand. Schlesische Weber arbeiteten in Heimarbeit für Unternehmer. Sie wurden von den Unternehmern unterbezahlt (Maßstab :5 0, 1: 00 ).
Dazu kamen schlechte Ernten. Den Webern fehlte es am nötigsten zum Leben. Ihr Aufstand wurde niedergeschlagen.
8 /
Mißernten und Absatzschwierigkeiten führen zu großer Not der ärmeren
Schichten z B.: Irland: Kartoffelfäule 84 ).
Viele glaubten, daß eine Revolution notwendig wäre.
8 ereichten Franzosen durch Demostrationen dire Abdankungen des
Königs und die Ausrufung der Republik.
Dies führte auch in Deutschland zu Unruhen. Zahlreiche Regierungen wurden dann von den liberalen Führern geführt ( nicht von den Adligen).
48 In Wien trat nach Straßenkämpfen Fürst Metternich, der Staatskanzler von Österrich, zurück ( nach 0 Jahren als Staatskanzler .
Ein Bürgerausschuß übernahm die Regierung, der Kaiser versprach eine Verfassung und die Ordnung des Habsburger Reiches brach auseinander.
8 In Berlin verlangten die Bürger vom König Friedrich Wilhelm dem IV.
Truppenabzug, Pressefreiheit und einen deutschen Einheitsstaat. Obwohl der König den Forderungen zustimmte kam es zu Straßenkämpfen 0 Tote . Am nächsten Tag zog der König die Truppen ab und eine Bürgerwehr übernahm den Schutz von Ruhe und Ordnung.
8 Vorparlament: Abgesandte der Länderparlamente traffen sich in
Deutschland in Frankfurt in der Paulskirche. Die Radikalen wollten die Republik und das Ende der Fürstenherrschaft. Die Liberalen fürchteten die Volksherrschaft.
Die Abgeordneten schrieben freie Wahlen für Eine deutsche National -
versammlung aus. Am 8 tratten die Abgeordneten der deutschen Nationalversammlung wieder in der Paulskirche zusammen. Nach langen Diskussionen einigten sie sich auf die Verkündung von Grundrechten für das deutsche Volk z.B.: Gleichheit, Freiheit in Meinungsäußerung, Glauben, Wissenschaft und Lehre, Briefgeheimnis, Freiheit der Person und gleiche Wehrpflicht.
8 Doch Österreich wollte sich nicht in ein einheitliches Staatengebäude
eingliedern lassen, sondern selbständige Großmacht bleiben.
Es hatte inzwischen die Aufst nde seiner Mitgliedsstaaten (Ungarn, Mailand, Venedig, Kroatien) niedergeschlagen. Auch der preußische
9 König lehnte die Kaiserkrone im April 9 von einer Delegation der
Paulskirche ab, womit auch die Revolution gescheitert war (die Ar- mee hatte seine Macht wiederhergestellt).
9 Die Nationalversammlung löste sich allmählich selbst auf bzw. wurde
in Stuttgart von Truppen verjagt. Alle weiteren Volkserhebungen wur-
den von den Truppen niedergeschlagen Reaktion).
Die Vertreter der Revolution erlitten standrechtliche Erschießungen, hohe Zuchthausstrafen oder sie wanderten aus. Bis 1 verließen über eine Million Menschen Deutschland und wanderten nach Amerika aus.
Viele Deutsche wünschten sich die deutsche Einheit aufgrund der
Gemeinsamkeiten: Sprache, Geschichte, Kultur. Durch Reisen oder durch Zeitungen erfuhren sie diese Gemeinsamkeiten über die be- grenzte Erfahrung ihres Lebensraumes hinaus. Die wirtschaftliche Entwicklung erforderte einen reibungslosen Warenaustausch, wo-
bei die Kleinstaaten hinderlich waren. Um konkurrenzfähig zu bleiben, brauchten sie auch eine starke politische Macht. Preußen und Öster- reich, die einzigen, die die Einheit durchsetzen konnten, konkurrierten. Zuerst drängte Preußen Österreich wirtschaftlich aus der Einheit hinaus.
6 Otto von Bismarck (Ministerpräsident von Preußen ) sucht die krie- gerische Auseinandersetzung. In der Schlacht von Königgrätz besieg- ten die Preußen dank neuer Waffen ohne besondere Mühe Österreich. Bismarck bestimmte die Friedensbedingungen: Österreich verließ den Deutschen Bund und mußte das Land um Venedig an Italien abtreten. Preußen kassierte Sachsen, Mecklenburg, Hessen-Darmstadt und fast alle Gebiete nördlich des Maines. Bismarck wurde 2 Ministerprä- sident. Er war ein sehr realistischer Politiker, der vor allem die Interes- sen des Königs vertrat und die Armeen für das wichtigste Machtinstru- ment hielt.
Nach dem Frieden von 6 gründete Bismark den Norddeutschen Bund. Zu ihm gehörten Preußen und die Staaten nördlich des Maines. Preußen hatte die Führung. Mit den süddeutschen Staaten schloß er ein Schutz- und Trutzbündnis. Frankreich fürchtete ein geeintes
Deutsch-
land.
Als die Spanier einen Verwandten des preußischen Königs zu ihrem König machen wollten, protestierte Frankreich heftig. Dieser Hohenzollernprinz verzichtete aber. Doch der französische Botschaf- ter verlangte weitere Zugeständnisse von der Regierung. Der König lehnte ab und ließ Bismarck in den Emser Depesche unterrichten. Aus dieser Emser Depesche machte Bismarck einen Pressebericht . .daß S.M. den Empfang des französischen Botschafters abgelehnt hatte und ihm nichts weiter mitzuteilen habe).
Daraufhin erklärte Frankreich am 0 Preußen den Krieg.
Preußen besiegte Frankreich in wenigen Wochen. Das Kaiserreich brach zusammen, eine neue Regierung rief die Republik aus. Der gemeinsam gewonnene Krieg hatte das Nationalgefühl der Deutschen gestärkt.
Bismarck verhandelte mit den einzelnen Fürsten. Am . . 1
wurde Wilhelm in Versailles zum ersten Kaiser des Deutschen
Reiches proklamiert.
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