Daidalus
und Icarus
Daidalus, lege ,die
er atl'eois~-bcr Ii fi'tdct sein Name bedeutet der Einfallsreiche. Er war wegen Lahlreicher Eertigkeiten und Erfindungen berühmt. Sein Vater, angeblich von König Erechtheus abstammend, war Eupala-
mos (der Geschickte) oder Metion der Gebildete). Sokrates behauptete zum Schein, von Daidalos abzustammen. Daidalos wuchs zum besten Bildhauer und Maler Athens heran; seine Arbeiten waren 0 naturgetreu, daß sie wie
wirklich erschienen. Von seiner Schwester bekam er deren Sohn Perdis (auch Talos oder Kalos genannt) zum Lehrling,- doch der junge Mann war sogar ein m besserer l Handwerker als l)Daidalos Er erfand fand dir Säge wobei er sich einen Schlangenkiefer>lsttgenkiefer oder das R ckgrat eines ~isches zum Vorbild nahm), den
Geometerzirkel und die Töpferscheibe. In einem Anfall von Eifersucht brachte Daidalos ihn um; er stürzte ihn von der Akropolis oder von einem Felsen ins Meer. Athene, die ihn wegen seiner Kunst geliebt hatte, ssh ihn fallen und verwandelte ihn in das Rehhuhn, das nach ihm benannt ist. Daidalos wurde f r sein Verbrechen auf dem Areopag vor Gericht gestellt. Er ging in die Verbannung nach Kreta; entweder freiwillig oder weil er daztt verurteilt wurde.
In Kreta empfing ihn König Minos, f r den er viele kunstvolle Arbeiten schuf. Die eigenartigste Erfindung gelang Ihm wohl mit jener k nstlichen Kuh, in der sich Königin Pasiphae verbarg, um ihre Lust nach einem Stier zu befriedigen. Der Stier ließ sieh von der Vorrichtung täuschen, und Pasiphae empfing den Minotauros, der halb
Mensch, halb Stier war.
Minos schämte sich so sehr über die Existenz dieser Mißgeburt, daß er sie zu verstecken beschloß und Daidalos mit der Konstruktion des Labvrinths beauftragte. einem
Gewirr unterirdischer Gänge und Tunnels, das nur einen
einzigen Eingang hatte und so gebaut war, daß niemand, der es betrat, je wieder herausfand. Den Minotauros
plazierte man in die Mitte der Anlage.
Er nährte sich von Menschenfleisch; denn die Athener, die Minos im
Krieg besiegt hatte, mußten jährlich oder alle neun Jahre als Tribut sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen senden, die dann nacheinander dem Minotauros
rot als Nahrung zugeführt wurden. Als einige Jahre später Theseus nach Kreta kam, verriet Daidalos der Ariadne
(und damit Theseus) die Möglichkeit, mit Hilfe eines Fadens dem Labyrinth zu entkommen, nachdem er den
Minotauros erlegt hatte. Als Minos DaidalosVerrat entdeckte, schloß er ihn mit seinem kleinen Sohn Ikaros (den
ihm eine der Sklavinnen Minos' geboren hatte) in dem Labyrinth ein und hielt ihn dort gefangen. Da normale Fluchtmethoden nutzlos waren, beschloß Daidalos, dem Gefängnis mit Hilfe von Schwingen, wie sie die Vögel haben, zu entfliehen. Mit Federn und Wachs baute er für Ikaros und sich je ein Paar Fl gel und schärfte dem Jungen ein, weder zu hoch noch zu niedrig zu fliegen, damit in der Sonnewärme das Wachs nicht schmelzen und
durch den Gischt des Meeres die ledern, nicht schwer würden. Dann schwang sich Daidalos empor in die Luit und Ikaros folgte dicht hinter ihm.
Sie flogen in nordöstlicher Richtung.
vorbei an Paros, Delos und Samos; doch
als sie sich über dem Meer zwischen den Sporaden Inseln und der ionischen Küste Kleinasiens befanden, nahm
die Freude am Fliegen bei Ikaros überhand, und er flog zu hoch. Er näherte sich der Sonne, das Wachs an den
Flügeln schmolz und er stürzte kopfüber