Die Feldzüge Cäsars
Aufgrund seiner erfolgreichen Feldzüge bildete Cäsar mit seiner ihm ergebenen
Armee eine Bedrohung für den römischen Senat. Als dieser Cäsars Macht
beschneiden wollte, überschritt der Feldherr den Rubikon (»Alea iacta est«:
»Der Würfel ist gefallen«), besiegte im Bürgerkrieg von 49 bis 45 v. Chr. erst
Pompeius und wurde dann der mächtigste Mann des Römischen Reiches als Diktator
auf Lebenszeit mit außergewöhnlichen Vollmachten.
Der politische Konflikt zwischen Cäsar und dem Senat erhielt seine militärische
Sprengkraft durch den starken Machtzuwachs, den der Feldherr und Prokonsul
Cäsar vor allem durch die Niederwerfung Galliens von 58 bis 51 v.Chr.
erreichte. Durch die Gegenstrategien in den außenpolitischen Krisensituationen
war - auch schon mit Marius und Sulla - eine völlig neue Führergewalt als
militärisches Nebenregiment zum Senat entstanden.
Cäsar gibt darüber in seinen »Aufzeichnungen über den Gallischen Krieg«
Auskunft und Rechenschaft. Er verfaßte das Werk im Winter 52/51 v.Chr., als die
ehemalige Freundschaft mit Pompeius in Gegnerschaft umgeschlagen war. Cäsar
beschreibt die vorläufigen Eroberungen Galliens und die Expeditionen in angrenzende
Gebiete, die ihn bis nach Britannien und mit Hilfe einer besonderen
Brückenkonstruktion über den Rhein führten. Cäsar schließt mit der endgültigen
Befriedung Galliens, bei der er zunächst von den unter Vercingetorix
vereinigten gallischen Truppen bei Gergovia geschlagen wurde, aber schon im
gleichen Jahr 52 v.Chr. bei Alesia überwältigend siegte.
Ein Randergebnis dieser Geschichtsschreibung besteht darin, daß Cäsar gerade im
Zusammenhang mit der Schilderung von Strafaktionen gegen die aufständischen
Gallier eine herausragende Quelle zur Kultur der keltischen Spätzeit lieferte.
Er eroberte danach im Laufe des Bürgerkriegs zunächst 49 v.Chr. Spanien.
Schließlich siegte er 48 v.Chr. in der entscheidenden Schlacht bei Pharsalos
endgültig über Pompeius.