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Die Herren Roms:
Vorwort:
Welcher römische Imperator drohte damit sein Pferd zum Konsul zu ernennen?
Hat nicht einer von ihnen über 700 Gladiatorenkämpfe bestritten?
War Kaiser Hadrian tatsächlich homosexuell?
Die Persönlichkeiten der Männer, die über das römische Weltreich herrschten, haben spätere Generationen bis zum heutigen Tag fasziniert.
Von Augustus bis Konstantin folgten einander rund 54 'anerkannte' Herrscher im Amt, dazu kommen eine Unzahl von Rivalen und Rebellen, die den Kaisertitel ebenfalls beanspruchten, sowie ihre Nachfolger im geteilten Reich.
Die zeitgenössischen Geschichtcschreiber haben genüßlich jede Gelegenheit genutzt, skurrile und pikante Anekdoten festzuhalten:
wie z.B. Cailigula in Essig aufgelöste Perlen trank, oder wie Nero seine eigene Mutter verführte
Dagegen schildern christliche Historker in den gräßlichsten Farben, so zusagen als Gottesstrafe, das Ende derjenigen Wüteriche, die sie verfolgten.
So soll etwa Galerius von einer tückischen Krankheit zerfressen worden sein, während Valerian von den Persern bei lebendigem Leib gehäutet wurde.
Doch obwohl die Macken und Verfehlungen der einzelnen auch groß waren, gelang es ihnen über 400 Jahre lang ein Imperium zusammenzuhalten, das von den britischen Inseln im Norden, der Sahara im Süden, dem Atlantik im Westen und den Euphrat im Osten reichte.
Selbst der Begriff 'Kaisar' stammt von einem Römer:Julius Caesar.
Doch die Völker der Antike sprachen von Imperatoren.
Als Imperator grüßten die Legionen einen siegreich heimkehrenden General, und mit demselben Zuruf wurde er geehrt wenn er als neuer Herrscher den Purpur anlegte.
Aber sie waren nicht nur bloße Militärführer, sondern zugleich auch Politiker, Bauherren und Familienväter.
So schmücken kaiserliche Namen einige der berühmtesten Stätten des antiken Rom.
Die Caracalla-Thermen,
der Konstantinsbogen,
die Trajanssäule,
die Hadriansvilla,
der Tempel des Mars-Ulator (von Augustus erbaut)
oder das Kolloseum (gebaut unter Vespasian und Titus)
aber auch Bauprojekte der römischen Kaiser, außerhalb Roms tragen den imperialen Stempel:
die großen Bäder in Karthargo,
der Hadrians-und der Antonius Wall,
und Kaiser Konstantins neue Hauptstadt Konstantinopel das heutige Istanbul.
Auch sind uns eine Vielzahl von Porträtbüsten erhalten, die uns die Herren Roms als Individien vor Augen führen.
Auch ein faszinierender Aspekt ist die komplexe Rolle der Frauen im Kaiserhaus als Mütter, Schwestern, Ehegattinen und Konkubien.Viele von ihnen erlangten selbst historische Bedeutung:
Livia (Frau des Augustus, sie soll eine ganze Reihe von Nachfolgern, um ihren Sohn Tiberius den Trohn zu sichern, ermordet haben).
Agrippina ( die Mutter Neros, sie wollte mittels ihres Sohnes über Rom herrschen).
Und während des 3Jh. lenkten zwei syrische Prinzessinen die Staatsgeschäfte während sich Kaiser Elagabal religiösen und sexuellen Exzessen hingab.
In nahezu jeder Hinsicht haben Rom und seine Herren das Gesicht Europas letztlich bis zum heutigen Rage geprägt und über die Renaissance auch der Welt von heute etwas von ihrer glanzvollen Ara hinterlassen.
Die Anfänge des Imperiums:
Rom war schon lange ein Reich bevor es einen Kaiser bekam.Das Reich mit seinen verschiedenen Territorien, einem Kerngebiet, das von den eroberten Provinzen und Vasallenstaaten umgeben war, so gesehen bestand das römische Imperium etwa seit dem 3Jh.v.Ch.
Noch im sechsten Jh.v. Chr. war Rom ein bloßer Stadtstaat unter der Herrschaft von Etruskerkönigen gewesen.
Doch im Laufe der Zeit beherrschte Rom ganz Italien und hatte mit Sizilien seine erste Überseeprovinz errungen.Bis zur Zeitenwende kamen zahlreiche Eroberungen hinzu: Spanien, Syrien und Nah-Ost, Gallien, Griechenland, u.s.w.
Und was die Überlieferung schon lange wußte wurde jetzt von archäologischen Funden bestätigt:
Rom blickte schon auf eine 700 jährige Geschichte zurück, als der erste Kaiser (Augustus) an die Macht kam.
In den ersten beiden Jh. wurde Rom von etruskischen Königen regiert, deren letzterer Tarquinius Superbus um 510v.Chr. aus der Stadt vertrieben wurde.
Rom wandelte sich zu Republik.
Doch die wechselnden Kräfte zwischen Volk(Populares) und Senat(Optimares) hatten im letzten Jahrhundert der römischen Republik zu ernsten Krisen geführt.
Während die führenden Köpfe, überwiegend Senatoren, teils die aristokratische Klasse beführworteten, trachteten andere danach ihren Einfluß mit Unterstützung der Volksmassen zu vergrößern.
Zur selben Zeit etwa waren die alten Verwaltungsformen für ein ständig expandierenden Reich völlig überfordert und wirkungslos.
Und die überwältigenden Erfolge des römischen Heeres verliehen einer Reihe von Feldherrn bis dahin beispiellosen Einfluß:
erst Marius, dann Sullas, schließlich Pompeius und Julius Caesar.
Es schien als ließe sich der Frieden im Reich, erschüttert durch die Privatfehden mächtiger Generäle, nur durch eine Zentralisierung der Kräfte in einer Hand wiederherstellen.
Doch zuerst sollten andauernde Bürgerkriege folgen:
Um 50v. Ch. gipfelte die Rivalität zwischen Pompeius dem 'Großen' und Julius Caesar.Die sich vor wenigen Jahren zusammen mit Crassus zum ersten Triumvirat zusammengeschloßen hatten.
Caesar hatte soeben die Eroberung Galliens siegreich abgeschlossen und wußte eine mächtige Armee hinter sich.49.v.Chr. überquerte Caesar den Rubikon und fiel in Italien ein.Pmopeius und seine Anhänger wurden bis zum Balkan verfolgt, nachdem Pompeius bei der Schlacht von Pharsalus nach Agypten floh, ließ ihn Ptolemaios (XIII), der Bruder der Kleopatra (VII) dort ermoden.
Caesar wurde Diktator, doch schaffte er es nicht ausreichenden Rückhalt zu gewinnen.Am 15.März, den berühmten Iden des März fiel er einem Attentat zum Opfer.
Draufhin entbrannte ein erneuter Bürgerkrieg, in dessen Verlauf die Mörder, angeführt von Brutus und Cassius, vernichtend geschlagen wurden.
Als Gewinner gingen Mark Anton und Octavian, Caesars Adoptievsohn hervor.Sie schloßen sich zuammen mit Lepidus zum zweiten Trumvirat zusammen.
Mark Anton erhielt die herrschaft über den Osten, Lepidus über Afrika, Oktavian über den Westen.
Doch dieser hatte bereits die Vormachtstellung ins Auge gefaßt.Antonius wußte sein Chancen nicht zu nutzen und unterlag ihm Jahre 31 v.Chr., trotz der Unterstützung seiner Geliebten Kleopatra, mit seiner Flotte bei der Schlacht von Actium.
Caesars Ermordung jedoch hatte Okatvian vorsichtig gemacht vier Jahre später erzielte er eine Einigung mit dem Senat, die ihm absolute Macht verlieh.
Unter dem neuen Namen 'Augustus' wurde er der erste römische Kaiser.Das Zeitalter der Imperatoren hatte für Rom begonnen..
Die wichtigsten Quellen
von antiken Autoren:
Die meisten der antiken Autoren waren überwiegend Senatoren, die Wächter der alten republikanischen Ordnung und Angehörige einer Klasse, die unter den neuen kaiserlichen Verhältnissen schmerzhalft an Bedeutung verloren hatte.
Als Historiker schwelgen sie in Schreckensbildern von
Dekadenz, Intrigen und Korruption und tun sich mitunter sichtlich schwer auch einmal ein freundliches Wort für die Beschriebenen zu finden.
Doch geht aus den Quellen auch hervor, daß zur Kaiserzeit, trotz einzelner Exzentriker, das Reich in ruhiges Fahrwasser kam.
So darf man den manchmal übelgesinnten Berichterstattern nicht immer wortwörtlich glauben schenken, denn in manchen Fällen schrieben sie ihr Werke ohnehin lange nach den Ereignissen:
So ist der zeitliche Abstand eines Cassius Dio zu Augustus nicht geringer als der eines modernen Biographen zu Napoleon.
Doch die wesentlichen Berichte von Kaiser Augsutus bis Konstantin haben folgende römische Historiker überliefert:
TACITUS:
Der berühmteste Historiker der römischen Kaiserzeit ist Cornelius Tacitus, er kam um 56n.Chr. in Norditalien oder Südgallien zu Welt.Seine Karriere gipfelte im Konsulat des Jahres 97.Seine Hauptwerke sind die Annalen ( vom Tod des vergöttlichten Augustus an und behandeln den Zeitraum von 14 bis 68) und die Historien (die den Bericht bis zur Ermordung Domitians im Jahre 96 fortsetzten).Leider sind nur die ersten Bücher der Historien erhalten und auch die Annalen weisen große Lücken auf.
Tacitus betrachtet die Geschichte vom senatorialen Standpunkt, er beklagt das Ende der Republik und den Aufstieg des Kaisertums.Siene Schilderung ist lebhaft und detailliert, kann aber kaum als unparteiisch gelten.Tacitus starb vermutlich in der Regierungszeit des Hadrian.
SUETON:
Gaius Suetonius Tranquillus, ein Freund des jüngeren Plinius (ebenfalls ein antiker Schriftsteller), war Rechtsanwalt, bevor er zur Feder griff.Am Hofe Trajans erhielt er einen hochrangigen Sekretärsposten, wurde jedoch 122n Chr. von Hadrian entlassen, weil er der Kaiserin Sabina gegenüber nicht die nötige Edikette gewahrt hatte.Suetons Hauptwerk: Caesarenleben, ist eine Sammlung von zwölf Biographien die von Julius Caesar bis Domitian reicht.Bei seiner priviligierten Stellung dürfte Sueton Zugang zu den Staatsarchiven gehabt haben, und obwohl er sichtlich Freude an Klatsch und Gerüchten hat, gelten seine Berichte im allgemeinen als zuverlässig.
CASSIUS DIO:
Lucius Cassius Dio, war Bithynier und Sohn eines römischen Senators, der als Statthalter von Kilikien und Dalamatien wirkte.Er ist um 160.n.Chr. geboren, wurde um 180 Mitglied des Senats und war in den Jahren 205 und 229 als Konsul tätig.Seine umfassende Geschichte Roms, von der nur wenige Kapitel erhalten sind, reicht von den Anfängen bis Alexander Severus.
Cassius Dio hielt die senatoren Würde hoch und tadelte unbarmherzig jede kaiserliche Anmaßung.
HERODIAN:
Herodian wurde vermutlich um 175 in Kleinasien geboren und schrieb eine Geschichte seiner Zeit vom Tod Mark Aurels bis zur Thronbesteigung Grodians, die sich dadurch auszeichnet, daß die Ereignisse in Rom während dieser Periode aus der Perspektieve des Augenzeugen geschildert werden.Vieles, wenn nicht alles, könnte jedoch anderen Berichten und Herodians Phantasie entstammen.Als kleiner Beamter, der wohl in der Regionalverwaltung tätig war, ist Herodian frei von der senatsfreundlichen Voreingenommenheit seines Zeitgenossen Cassius Dio.
LAKTANZ:
Laktanz, eigentlich Lacantius, wurde um 250 n.Chr. in Afrika geboren.Diokletian holte ihn als Rhetoriklehrer nach Nicomedia seiner neuen Hauptstadt des Ostreiches.
Bald drauf bekehrte sich Laktnaz zum Christentum und während der großen Christenverfolgung von 303 floh er in die Westprovinzen.
Dort schrieb er 314 sein Werk: Von den Todesarten der Verfolger.
Ein Abriß der Jahre 303 bis 313, der zeigen sollte, daß alle Kaiser, die Christen verfolgen ließen, ein schlimmes Ende genommen hatten.
EUSEBIUS:
Der christliche Historiker Eusebius war Bischof von Caesarea im heutigen Israel und ein glühender Bewunderer des Kaisers Kosntantin.Seine Kirchengeschichte ist die erste historische Darstellung des Christentums, dessen Entwicklung er bis zum Sturz des Licinius im Jahr 324 verfolgt.Der unversöhnliche Kritiker christenfeindlicher Kaiser verfaßte eine schmeichelhafte Biographie Konstantins, nachdem dieser 337 verstorben war und starb selbst zwei Jahre später.
ZOSIMUS:
Zosimus war ein griechischer Höfling und Verwalter des Staatsschatzes.Um das Jahr 500 schrieb er sein Werk, die Neuere Geschichte, die im dritten Jahrhundert einsetzt.Da der Autor ein überzeugter Heide war, bildet sein Bericht ein nützliches und interressantes Gegengewicht zu den frühchristliches Historikern.Er sieht die Ursache für den Fall des Westreiches in der Abkehr von den alten Göttern und Traditionen.
Abriß einiger bedeutender Kaiser nach Augustus bis zur zeit der Adoptivkaiser.
TIBERIUS:
Nach Sueton war Tiberius hellhäutig unt trug das Haar so lang daß es sogar über den Nacken auf die Schultern fiel.
Tacitus hingegen schildert den Kaiser als vollkommen kahlköpfig, mit Pickel und Furrunkel im Gesicht, die er meist mit Pflastern bedeckte.
Natürlich wurde er weder mit Glatze noch Pickel porträtiert, wie diese Büste aus dem Pariser Louvre zeigt.(Folie1)
Er war feist und kräftig gebaut und überragte den Durchschnitt.Mit steifem, vorgebeugtem Nacken schwieg er die meiste Zeit, wechselte nie oder nur selten ein Wort mit den Menschen seiner nächsten Umgebung.
All diese Sonderbarkeiten, die die Zeichen seiner unerträglichen Arroganz waren, bemerkte Augustus sehr wohl und versuchte sie oft vor dem Senat und dem Volk als angeborene Schwächen zu entschuldigen, für die er nichts konnte.
Sueton:Leben des Tiberius.
Kaiser Tiberius ist eine rätselhafte Gestalt.Tacitus und Sueton haben ihn als heimtückischen Diktator geschildert, der vor Blutvergießen nicht zurückschreckte und ein abgesondertes, lichtscheues Leben auf Capri führte, während Intrigen und Meuchelmorde Rom unsicher machten.
Doch statt als Erzschurke kann man in Tiberius genausogut einen Menschen sehen der sich seinem Amt ganz einfach nicht gewachsen fühlte.
Er ist ein Herrscher der das öffentliche Leben schon vor seiner Thronbesteigung nach Kräften gemieden hat und seine besten Jahre nicht als Politker in der Haupstadt sondern als Feldherr in Germanien und dem Balkan verbrachte.Überdies war er schon 54 als er Kaiser wurde 67 als er sich auf Capri zurückzog, 77 als er starb.
Sein Lebensweg verlief alles andere als glatt.
Tiberius wurde am 16 Nov. 42.v.Chr auf dem Palatin, damals ein nobles Villenviertel geboren.Sein Vater war Tiberius Claudius Nero, ein Mitglied der adligen Dynastie der Claudier, seine Mutter die berühmte Livia Drusillis.Tiberius Vater hatte im Bürgerkrieg gegen Oktavian gekämpft und mußte 40n.Chr nach Griechenland flüchten.Im folgenden Jahr kehrte er nach Rom zurück und ließ sich von seiner Frau Livia scheiden, damit Oktavian sie heiraten konnte.
Binnen 12 Jahren war Oktavian Augustus geworden und Tiberius plötzlich der Stiefsohn des Kaisers.
THRONFOLGE MIT HINDERNISSEN:
Obwohl Tiberius der Stiefsohn des Augustus war, war er damit nicht automatisch der Erbe des Imperiums.
25.v.Chr bekam er sein erstes militärische Kommando als Offizier, dann feierte er Erfolge im Partherfeldzug und wurde 16.v Chr als Statthalter Galliens eingesetzt.
Zusammen mit seinem Bruder Drusus eroberte er neue Territorien im Alpengebiet und Teilen Germaniens
.Seine militärischen Leistungen waren überragend, beim Partherfeldzug des Jahres 30v. Chr gewann er die Feldzeichen zurück die 33 Jahre zuvor die Legionen des Crassus bei Carrhae an den Fein verloren hatten.
Doch als er 13v.Chr sein erstes Konsulat erhielt währte die Freude nicht lange.Augustus zwang ihn sich von seiner geliebten Gattin Vipsania Agrippina (Tochter des Agrippa, 64-12 v.Chr, Staatsmann und Feldherr) scheiden zu lassen, um des Kaisers verwitwete Tochter Julia zu heiraten.
Da auch Julia schon ein Auge auf Tiberius geworfen hatte schien alles nach Plan zu laufen, doch die Zuneigung war einseitig, die Ehe ein Katastrophe.
Tiberius war die meiste Zeit auf Feldzügen außer Landes, seine exzentrische Frau war er endgültig leid.
Sueton berichtet:
er habe sich von seiner Frau abgestoßen gefühlt, doch konnte er sie weder zurechtweisen noch wegjagen, obwohl er ihre Gegenwart nicht ertrug.
Schließlich bat er Augustus und Livia sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen und ging ins freiwillige Exil.
DER ERBE DES ZUFALLS:
Tiberius zog sich auf Rhodos zurück, wo er acht Jahre verbrachte, dann wurde Julia wegen Ehebruchs verband, und Tiberius von ihr geschieden.Schließlich wurde ihm gestattet nach Rom zurückzukehren.
Nun konnte Livia offen für die Interessen ihres Sohnes eintreten.Wie Augustus über Tiberius dachte ist unklar.
Mit Sicherheit hielt er ihn für allzu streng und hölzern und als er ihn schließlich adoptierte stellte er ausdrücklich fest:
'Dies tue ich aus Staatsnöten!' sein Stiefsohn schien ihn also nicht gerade in Begeisterung zu versetzten.
Nach der Adoption kehrte er zu den Legionen am Rhein zurück.
Seine militärische Erfolge waren über jeden Zweifel erhaben, so gelang es ihm weit ins germanische Gebiet vorzustoßen, einen Aufstand am Balkan konnte er niederschlagen, doch in der Staatskunst fehlte es ihm noch an Erfahrung.
Und da sich Augustus auch anscheinend nicht die Mühe machte ihn in der Staatsführung untterichten zu lassen, war er auch schon wieder auf dem Weg zum Balkan als er ans Sterbebett des Kaisers gerufen wurde
DER NEUE KAISER:
Als Augustus am 19. August, 14n.Chr starb, war Tiberius der unbestrittene Nachfolger.Obwohl frühere Herrscher wie Sulla, oder Caesar die Macht nicht ererbt sondern mit Gewalt ansichgerissen hatten.
Durch die Adoption war Tiberius der Erbe des immensen Privatvermögens des Kaisers, doch nun hatte der Senat zu entscheiden welche Ehrentitel von Agustus auch Tiberius verliehen werden sollten, da es mit der dynastischen Erbfolger verfassungsrechtliche Probleme gab.
Doch Tiberius griff nur zögernd nach der Macht, die Zurückhaltung kränkte die Senatoren und Tiberius wollte jene Fiktion des Augustus aufrechterhalten daß der Kaiser nur der erste Bürger des Staates war.
Und auch wenn die tatsächliche Machtverteilung nie zur Diskussion stand unterstützte er somit die alte republikanische Traditon.
Als nächster mußter er sich mit den Legionen einigen, da diese einen Treuschwur auf Augustus abgelegt hatten, und es erschien ihnen als willkommene Gelegeheit für eine Solderhöhung.
Tiberius schickte seinen Sohn Drusus (aus erster Ehe mit Vipsania) um die Anlegenheit zu klären, aber die Meuterei der Reihnarmee ließ sich nur schwerlich niederschlagen.
TIBERIUS REGIERUNGSZEIT:
Während der ersten Regierungsjahre des Tiberius spielte dessen Adoptievsohn Germanicus, und auch Drusus ein große Rolle.
Germanicus war nicht nur des Kaisers Adopitvsohn sondern auch der Großneffe des Augustus, und stammte direkt von der julischen Linie ab.Er heiratet schließlich Agrippina die ältere.
Hingegen war Tiberius Beziehung zu seiner Mutter Livia weit weniger herzlich, und er bemühte sich ihren starken Einfluß auf die Politik zu begrenzen.
Tiberius verweigerte ihr schließlich den Titel Augusta und das von ihr erstrebte Liktorenamt.
Germanicus hingegen blieb bei der Reihnarmee und es gelangen ihm einge erfolgreiche Feldzüge.
Doch der Gedanke die römische Grenze über den Reihn auszudehnen war längst aufgegeben.
Und obwohl Sueton berichtet daß Tiberius neidisch auf die Erfolge des Germanicus war, ist das wohl eher Propagande die zeigen soll daß Germanicus einen besseren Kaiser abgegen hätte, da die unnützen Expedition in germanisches Gebiet ohnehin nur kostspielig und zwecklos waren.Tiberius beorderte seinen Adoptivsohn nach Rom zurück, im folgenden Jahr wurde er Konsul.
Damit galt Germanicus als vermeintlicher Nachfolger.
Als er schließlich auf dem Weg in die Ostprovinzen, in eine Auseinandersetzung mit Gnaeus Piso, dem Statthalter Syriens geriet, überschritt er bei einem ungenehmigten Besuch Agyptens seine Befugnisse.
Als Germanicus erkrankte und am 10.Okt. 19.n Chr. in Antiochia starb, glaubte man, Piso habe ihn vergiftet.
Piso wurde verurteilt und zum Selbstmord gezwungen.
Doch man munkelte weiterhin daß Piso auf Befehl von Tiberius selbst gehandelt habe.
Sueton preist Germanicus in den höchsten Tönen, sodaß er schon übermenschlich erscheint.
'Man ist sich allgemein einig, daß Germanicus mit allen körperlichen und geistigen Vorzügen so glücklich ausgestattet war, daß niemand an ihn heranreichte.
Ein gutaussehender Mensch von unvergleichlicher Tapferkeit, in griechischer und römischer Beredsamkeit hochgebildet und mit einzigartiger Liebenswürdigkeit.'
Sueton: Leben Caligulas.
In Wirklichkeit war Germanicus keineswegs so vollkommen.Er war der Sohn von Drusus dem Bruder des Tiberius, von dem er 9.v Chr. adoptiert wurde
Seine erste bedeutende Rolle spielte er, als er die Meuterei der Reihnsarmee niederschlug. Im allgemeinen war seine militärische Begabungn jedoch eher bescheiden.
Doch nach seinem Tod im Jahr 19. n.C. wurde er zum Volkshelden, auf den sich alle beriefen, die mit Tiberius Regierung unzufrieden waren.
So wurde Tiberius eigener Sohn Drusus zum Kronprinz.
Er wurde Statthalter Pannoniens und ebenfalls hatte er das Konsulat inne.Aber auch er fand ein vorzeitiges Ende und starb mit Ende 30, im Jahr 23 in Rom.Es sollte sich später heraustellen daß er von seiner Frau Livilla vergiftet worden war.Sie hatte zusammen mit ihrem Liebhaber, Sejanus dem Päfekten der Prätorianergarde, ein Komplott geschmiedet.
DIE INTRIEGEN DES SEJANUS:
Der Mord an Drusus ist nur eines der Verbechen die Sejanus angelastet werden.Und nach dem Tod des Thronfolgers begann er sich mit der Forderung, Livilla zur Frau haben zu wollen, ganz offen am Ränkespiel zu beteiligen.Obwohl er seine Heiratspläne nicht verwirklichen konnte wuchs sein Einfluß bei Hof beträchtlich, als Tiberius Rom verließ und nach Campanien ging.27. n.Chr übersiedelte der Kaiser schließlich auf seine Residenz in Capri und kehrte nie wieder in die Hauptstadt zurück.
Da nun Sejanus über den kaiserlichen Terminkalender bestimmte, und Tiberius keinerlei Überblick über die Vorgänge im Senat hatte, verschaffte er sich eine beispiellose Vormachtstellung.
Die Beziehung zwischen Tiberius und seiner Mutter Livia waren nach wie vor frostig.Der Konflikt mit ihr war mitunter einer der Gründe weshalb er Rom verließ.
Als sie schließlich im Jahr 29, im hohen Alter von 86 starb, blieb der Sohn dem Begräbnis fern, verweigerte der Toten die Vergöttlichung und ignorierte ihr Testament.
Inzwischen ging Sejanus daran alle möglichen Rivalen auszuschalten.So wurde Agrippina, die Witwe des Germanicus verhaftet, auf das Eiland Pandateria verbannt und so schrecklich verprügelt daß sie dabei ein Auge verlor.
Auch ihr Sohn Drusus wurde im Palast eingekerrkert, wo man ihn verhungern ließ, in seiner Not versuchte er sogar die Füllung seiner Matratze zu essen.
Wahrscheinlich plante Sejanus tatsächlich die kaiserliche Macht an sich zu reißen.Doch Tiberius, der von der Antonia, seiner Schwägerin, gewarnt wurde, zögerte nicht Sejanus endgültig auszuschalten.
Tiberius schaffte sich einige Komplizen innerhalb der Prätorianergarde, und ließ den völlig überaschten Sejanus mitten während einer Senatssitzung aus dem Saal zerren.Sejanus wurde kurz darauf umgebracht.
Ebenfalls seine Familie, seine Anhänger wurden aufgestöbert und mit einer selbst für die Zeitgenossen unfaßbaren Grausamkeit zur Strecke gebracht.
DER KAISER GANZ PRIVAT:
Wie bei vielen seiner späteren Amtskollegen kam es auch bei Tiberius im Laufe der Jahre zu einem Wandel im persönlichen Verhalten.Anfangs war Augustus sein Vorbild gewesen und er hatte regelmäßig die Senatssitzungen besucht, großzügige Stiftungen und Schenkungen unterm Volk verteilt.
Doch es fehlte ihm an der Offenheit des Augustus, zur Geselligkeit hatte er weder Neigung noch Talent, was ihm den Ruf einbracht, steif und arrogant zu sein.
Die Abneigung gegen Tiberius verbreitete sich unterm Volk als er in späteren Jahren nicht mehr gewillt war, verschwenderische und blutrünstige Spiel auszurichten.So war er der einzige Kaiser dem es gelang die Munera (Gladiatorenspiele) in Rom drastisch einzuschränken.
Tiberius wachsende Scheu vor der Öffentlichkeit gipfelte schließlich in seiner Übersiedlung nach Capri, wo er sich mit Sterndeutern umgab und seinen literarischen Neigungenfrönte, die schon immer eines seiner liebsten Steckenpferde gewsen waren.
So schrieb ein Zeitzeuge, daß die Reden die er in den Anfangsjahren seiner Regierung vor dem Senat hielt 'durch schwülstige Manierismen und Pedanterie' oft schwer verständlich waren, die latneische Sprache/Schrift wollte er reformieren.Er beherrschte auch griechisch flüssig und verfaßte Verse im Stil seiner griechischen Lieblingsdichter.
Doch Tiberius wurden auf seiner abgeschiedenen Insel noch ganz andere Sachen nachgesagt.
Schon von Augustus wurde Capri als kaiserlicher Sommersitz genutzt.
Sueton beschreibt die Insel so:
Nachdem er Campanien durchquert hatte begab er sich auf die Insel Capri, welche ihm besonders gefiel, weil sie nur einen einzigen, obendrein schmalen Anlegeplatz besaß und sonst ringsum steil abfallende, hohe Felswände und von tiefem Meer umgben war.
Hier verbachte Tiberius seine letzten 10 Jahre, seinen Luxuriösen Palast, der mit allen Komforts von heißen Thermen bis zu einem Speisesall mit Meerblick ausgestattet war, ließ er an der zerklüftete Ostküste erbauen.
Doch dies alles ließ die Gerüchtekche erst so richtig prodeln.
Man sagte ihm allgemein sexuelle Perversionen nach, die er auf Capri auslebte.Nach Sueton soll er selbst Kleinkinder nicht geschont haben und 'er ließ noch nicht entwöhnte Säuglinge an seinem Glied saugen wie an der Mutterbrust, was ihm sowohl seiner Veranlagung wie seines Alters wegen besonderes Vergnügen bereitete'
Die Abgeschiedenheit in der er lebte begünstigten solche Gerüchte, die ihn als greisen Lustmolch erscheinen ließen, doch sind diese Ausschweifungen sehr zweifelhaft und unglaubwürdig.
SENAT UND REICH:
Der Regierungsstil Tiberius zeichnete sich durch seine Lässigkeit aus, er behielt die Fäden in der Hand, ohne sich wegen jeder pingeliegen Kleinigkeit einzumischen.Die fermeintliche Freiheit die er den Senatoren ließ, dann aber doch die egentliche Entscheidungsgewalt für sich beansprucht brachte ihm oft dem Vorwurf der Heuchelei ein.
Doch er war auch zu entschlossenem Handeln fähig, wenn ein Statthalter seine Befugnisse überschritt, oder ein Krisensituation ausbrach.So bewilligte er den Römern eine großzügige Katastrophenhilfe, als die Stadt von verheerenden Großbränden heimgesucht wurde.
In spätern Jahren sah er sich jedoch gezwungen die Steuern zu erhöhen.
Besonders problematische war seine Beziehung zum Senat.Doch obwohl er die Kooperation des Senats suchte, kam es im Lauf der Zeit zu einem immer größeren Zerwürfnis.
Das wachsende Mißtrauen des Kaiser gegenüber dem Senat führte in zu einer Serie von Hochverratsprozessen, die seine letzten Regierungsjahren als Schreckensherrschaft erscheien lassen.So reichten die haltlosesten Verleumdungen für ein Todesurteil.
So wurde ein angesehener Konsul hingerichtet der mit einer Münze (die natürlich das kaiserliche Portrait trug) in der Tasche aufs Klo gegangen war.
Tiberius beschuldigte ihn:
'Mit meiner Münze im Gewande, hast du dich auf den ekelhaften, stinkenden, Abort begeben und dein Geschäft verreichtet!'
ALTER UND TOD
Während in Rom die Hochverratsprozesse Angst und Schrecken verbreiteten, sonnte sich Tiberius in seinem Alterssitz auf Capri.Wilde Gerüchte kursierten über seine homosexuellen Praktiken, die er angeblich mit Scharen von halbwüchsigen, den sogenannten Strichjungen, trieb.
Es hieß, die Schlafzimmer seien mit erotische Wandmalereien und Skulpturen dekoriert um seine Bettgefährten anschaulich zu demonstrieren, was von ihnen verlangt wurde.
Das meiste davon ist wohl nachträglich erfunden und dazugedichtet, man bedenke daß Tiberius zu dieser Zeit schon weit über 70 war, doch es zeigt wie sehr der alte Mann mittlerweile in Verruf gekommen war.
Die Thronfolge war noch immer ungeklärt.
Doch wurde schließlich der 20jährige
Gaius (Caligula), der Sohn des Germanicus
als Kronprinz auserkoren, da Tiberius den Sohn des Drusus verdächtigte daß er womöglich nicht sein Enkel sondern Livillas Seitensprung mit Sejanus entstammte.
Tiberius wurde zu Beginn des Jahre 37, auf einer Reise durch Campanien krank.Typischerweise versuchte er die Krankheit mit zusammengebissenen Zähnen zu ignorieren, doch streckte sie ihn schließlich doch auf das Krankenlager.Am 16.März starb er im Alter von 77 Jahren.Tacitus erzählt einer abenteuerliche Geschichte, wie Tiberius schon für tot gehalten wurde und Caligula ihm den Siegelring abstreifte, um als neuer Kaiser ausgerufen zu werden.
Dann aber soll sich der Kaiser noch einmal erholt und etwas zu essen verlangt haben.Caligula war entsetzt, doch der Prätorianerführer Macro eilte geflissentlich ans Sterbebett und erstickte den Alten mit einem Kissen.
Die Todesnachricht wurde keinefalls mit Kummer aufgenommen.
Und Obwohl einige Verlangten den Leichnam wie den eines gemeinen Verbrechers in den Tiber zu werfen, sorgte Caligula für die standesgemäße Überführung nach Rom wo er eingeäschert und im Mausoleum des Augustus beigesetzt wurde.
Doch kam es nacher werder zur Vergöttlichung des Toten, noch zur Verdammung seines Andenkens.Das zweideutige Ende eines wiedersprüchlichen Lebens.
CALIGULA:
Caligulas Eitelkeit kontrastierte mit seinem häßlichem Außeren und dem schütteren Haar.In den erhaltenen Protraits, wie dieses aus dem Louvre(Folie2), wurden natürlich beide Schönheitsfehler sorgfältig retuschiert.
Sueton, Leben des Caligulas:
Er war von hohem Wuchs, extrem blasser Gesichtsfarbe und unförmiger Gestalt, sein Hals war dünn, Augen und Schläfen eingefallen, die Stirn breit und finster, das Haar dünn und auf dem Scheitel gänzlich gelichtet, der übrige Leib jedoch stark behaart.
Deshalb galt es als Kapitalverbrechen von oben auf ihn herab zusehen, wenn er vorüberging, oder in seiner Gegenwart aus irgendeinem Grund das Wort 'Ziege' auszusprechen.
Von Kaiser Gaius den man gemeinhin unter dem Namen Caligula kennt hat uns die Geschichtsschreibung kein freundliches Bild überliefert, was er auch kaum verdient hätte.
Er war ein launischer junger Mann, brutal, unsicher und hypernervös, doch von wachem Verstand und seiner Familie treu ergeben, aber das ist auch schoon das Beste was sich von ihm sagen läßt.
Ob er verrückt, oder ein übler Charakter war hängt davon ab wie weit man den Überlieferungen vertraut.
Spiegeln die Ansichten Suetons und Cassius Dio tatsächlich nur die Ansichten des Senats wieder?
Sicher ist daß Caligula zu grausamen Scherzen neigte, doch war vieles davon leere Prahlerei und bloßes Theater.Dennoch gewinnt man den Eindruck der dritte Kaiser Roms sei ein gefährliches, abstoßendes und zum Größenwahn neigendes Individium gewesen.
KINDHEIT:
Gaius Germanicus kam am 31. Aug. 12.n.Chr. in Antium zur Welt, rund 40km südlich von Rom.Sein Vater war der berühmte Germanicus, Neffe des Kaisers Tiberius.Caligulas Spitzname stammte von einem Soldatenschuh und heißt übersetzte soviel wie 'Stiefelchen!'Der kleine Gaius war erst 2 Jahre, als er einer Anekdote zufolge im Lager der Reihnarmee, wo er zusammen mit seiner Mutter kurzfriestig als Geisel genommen wurde.Die feindlichen Soldaten sollen vom Anblick des kleinen im Mini-Waffenrock und der Mini-Stiefel so begeistert gewesen sein, daß sie sich anscheinend freiwillig ergaben.Die Geschichte wurde später reichlich ausgeschmückt.
Doch Caligula selbst verabscheute diesen Spitznamen und als Kaiser bestrafte er jeden der ihn benutzte, aber seinen wirklichen Namen konnte er freilich ebensowenig leiden.
Sein Vater Germanicus, genoß vor seinem geheimnisumwittertem Tod im Jahre 19, beträchtliches Ansehen und galt als Volksheld, was sich Caligula später zunutze machte.
Doch Caligula hatte 5 ältere Brüder und es sah nicht aus als würde er der Kaisererbe werden, und drei Schwestern zu denen er ein inniges, möglicherweise allzu inniges Verhältnis entwickelte.
Seine Kindheit war überschattet vom Schicksaal seiner Mutter Agrippina und seinen beiden Brüdern, sie wurden die Opfer der Intrigen des Sejanus, und ihr Tod muß Caligula schwer getroffen haben.Er sicherte sich schließlich die Freundschaft mit Tiberius und so eine Chance zur Nachfolge.Caligula war 18, als Tiberius nach Capri zog, und als der greise Kaiser im Jahre 37 das zeitliche segnete sorgte der Prätorianerprefekt Macro für den reibungslosen Machtwechsel.
EIN VIELVERSPRECHENDER ANFANG:
Caligulas Thronbesteigung wurde von allen Römern jubelnd begrüßt, sogar vom Senat.Er wurde mit den üblichen Machtbefugnissen ausgestattet und die Knauserei unter Tiberius schien vorbei, der jungendliche Monarch sollt alle Hoffnungen erfüllen, die sein Vater Germ. verkörperte.
Eine seiner ersten Amtshandlungen bestand darin die Asche seiner Mutter und des Bruders nach Rom bringen zu lassen und sie im Mausoleum des Augustus beizusetzen.
Seinen Onkel Claudius machte er zum Konsul und seine Großmutter genoß dieselben Privilegien wie Livia.
Doch damit war die Familienidylle auch schon zuende.
Doch die sonnigen Aussichten wurden nicht weiter getrübt, Calig. stellte die Hochverratsprozesse ein unt teilte großzügige Geschenke unterm Volk und den Gardisten aus um sich einzuschmeicheln, nichts deutete auf das Kommende hin..
ENDE DER SCHONZEIT:
6 Monate nach seiner Thronbesteigung wurde Cal. schwer krank.Womöglich erlitt er einen Nervenzusammenbruch, aber es könnte auch ein körperliches Leiden gewesen sein, da er als Jugendlicher epileptische Anfälle gehabt haben soll.
Später litt er dann unter Schwächezuständen, Panikattacken und Schlaflosigkeit, dem zeitgenössischen Klatsch zufolge alles Nachwirkungen eines allzu potenten Liebestranks.
Laut Sueton schlief er nachts nur 3 Stunden und wurde von gräßlichen Alpträumen geplagt.Er sei stattdessen im Palast umhergewandelt und habe wirres Zeug vor sich hingestammelt.
Mit seiner Genesung einige Wochen später, war die Schonfrist für die Römer vorbei.
Manche glauben seine Krankhei habe zu geistiger Verwirrung und Wahnvorstellungen geführt.
Caligula fürchtete an allen Enden und Ecken Intrigen gegen ihn und glaubte man würde nach seinem Leben trachten.Er schien zur Einsicht gekommen daß auch er ersetzlich sei und andere nur darauf warteten seine Stellung einzunehemen, Gamellus, und auch der Prätorianer prefekt Macro, der ihm eigentlich erst zur Macht verholfen hatte, wurden gezwungen Selbstmord zu begehen.
EHEFRAUEN UND SCHWESTERN:
Das folgende Jahr brachte dem Kaiser einen schweren persönlichen Verlust:Seine Schwester Drusilla starb.
Es ist einer Ironie des Schicksals, daß Caligula mit eben dieser Schwester des Inzests besschuldigt wurde.Sueton berichtet er sei als Teenager mit Drusilla im Bett ertappt worden.Das mag eine Erfindung sein, aber Drusilla war in der tat Caligulas Lieblings- Schwester, und als sie im Jahr 38 starb, befahl er sofort ihre Vergöttlichung und es wurde eine öffentlich Trauerperiode ausgerufen, während der Herrscher Rom verließ und Trost auf einer Campanienreise suchte, um den schweren Schock zu überwinden.
Neben den zwei weiteren Schwestern, die im folgenden Jahr verbannt wurden, weil sie zusammen mit Drusillas Witwer eine Verschwörrung angzettelt hatten, gab es weitere vier Ehefrauen:
Claudia die er 33n. geheiratet hatte, die aber bald darauf im Kindbett starb.
Livia Orestilla, die schon verlobt war als Caligula mitten in die Hochzeitsfeierlichkeiten platzte und um Livia für sich selbst zu beanspruchen, doch zwei Monate später hatte sie ebenfalls ausgedient und
Lollia Paulina trat an ihre Stelle, aber auch diese Ehe wurde bald geschieden.
Mit seiner 4 Frau hatte Cal. mehr Glück. Milonia war zwar ein paar Jahr älter als er, hatte aber schon eine Probezeit als seine Geliebte absolviert.
Sie schenkte schließlich einer Tochter daß Leben, die wie könnte es anders sein, im Gedenken an Cal.s Schwester den Namen Drusilla erhielt.
THEATER UND SPIELE:
Eine der berüchtigsten Geschichten über Cal. betrifft sein Lieblingspfer Incitatus.Das Tier wurde in luxuriöser Umgebung gehalten:
ein Stall aus Marmor, Krippe aus Elfenbein, Purpurne Decken, edelsteinbestztes Zaumzeug.Gäste wurden in seinem Namen zum Diner eingeladen und dem Pferd selbst wurde an der kaiserlichen Tafel Hafer aus goldenen Schüssel kredenzt.Einmal äußerte er sogar er wolle Incitatus zum Konsul machen.
Caligula soll sogar eine Brücke über die Bucht von Neapel errichtet haben lassen, um prunckvolle, verschwenderische Wagenrennen auszurichten.Natürlich war er selbst der Haupdarsteller und preschte mit einem Streitwagen, unter dem Jubel der Menge dahin.Das extravagante Schauspiel muß Unsummen gekostet haben, doch paßt es ins Bild wenn man sie mit seiner Angewohnheit vergleicht, in Essig ausgelößte Perlen zu trinken oder Spritztouren in juwelenbesetzten Purnkbooten zu unternehmen.
DER WEG IN DIE TYRANNEI:
Bei so teuren Vergnügen war das immense Erbe das ihm Tiberius hinterlassen hatte, bald aufgebraucht.Doch der Kaiser behalf sich dem bewährtem Mittel der Erpressung: er erhob neue Steuern, darunter eine für Prostitution, und er soll angeblich sogar selbst ein Bordell eröffnet haben um sich zu bereichern.
Und zu allem Überfluß konfiszierte er unter fadenscheinigen Vorwänden das Vermögen fremden Erbguts.
Auch die Beziehung zum Senat verschlechterte sich.
Schließlich gab es die ersten Schwierigkeiten als er beide Konsulen aus dem Amt jagte, vermutlich waren sie and der Verschwörung der beiden Schwestern Cal.s beteiligt.Ebenfalls beteiligt war der ehemalige Mann der verstorben Drusilla, während er hingerichtet wurde, verbannte Cal, die beiden Schwestern auf die Pnotischen Inseln.
FELDZUG NACH GERMANIEN:
Im Jahr 39, verließ Cal. Rom und zog nach Norden, er plante nichts geringeres als dier Eroberung Britanniens, wofür er extra zwei neue Legionen rekrutiert hatte.
Doch lag das Scheitern seines Vorhaben nicht allein am Kaiser, obwohl Cal., kein sonderlich talentierte Feldherr war.
Entscheident war die schlechte Disziplin der Reihnarmee, und die Inkompetenz ihres Kommandanten, dieser wurde des Verrats angeklagt und hingerichtet.Im Jahr darauf erreichte Cal selbst den Reihn, und ernannte den späterne Kaiser Galba zum Befehlshaber Obergermaniens.Es gelangem ihm zwar einige Vorstöße in germanisches Gebiet, doch ein großer Sieg blieb aus.
Cal. marschierte mit seinen Truppen zur Kanalküste und befahl seinen Männern Seemuscheln zu sammeln, doch die Invasion Britanniens blieb aus, das Risiko schien ihm wohl zu groß.
Verbittert, entäuscht und zerknirscht kehrte der Kaiser im Jahr 40 nach Rom zurück.Seine Laune war unerträglich und das verhieß vorallem für die Senatoren nichts Gutes.
DER LEBENDE GOTT:
Während der letzten Monate seiner Regierung ließ sich Cal. als Gott verehren.In den Ostprovinzen war der Kaiserkult schon längst an der Tagesordnung, doch in der Hauptstadt wurde diese Frevelei nicht gerne gesehen.
Er weihte sich selbst einen Tempel auf dem Palatin und verlangte angesehenen Bürgern hohe Summen ab, für die Ehre ihm als Priester dienen zu dürfen.
Nach Sueton soll er sich in ' aller Öffentlichkeit, zuweilen mit Frauenkleidern und weibischen Halbschuhen, manchmal mit vergoldetem Bart, Blitz und Dreizack in den Händen, oder sogar nackt, als Venus selbst kostümiert' gezeigt haben.
Tacitus berichtet daß er Zwiesprache mt den Göttern hielt 'So pflegte er des Nachts unablässig mit einem Standbilds Jupiters zu sprechen: 'Erhebe dich zu mir!' sprach er 'oder sonst erhebe ich dich!'
Ob Cal. selbst all diesen Unsinn glaubte sei dahingestellt.So soll er einmal seine Höflinge gefragt haben ob sie die Göttin Luna (Göttin des Mondes) denn auch sehen könnten,
doch diese wagten es nicht aufzublicken und entgegneten im Flüsterton:'Nur ihr Götter vermögt einander zu erblicken!'
Dies klingt wie ein sorgsam inszinierte Witz.Weit weniger ironisch war sein Befehl den Tempel Jerusalems zu einem römischen Heiligtum umzuwandeln, doch bevor es dazu kam war Cal. schon tot.
DAS ATTENTAT:
Gegen Ende des Jahres 40 hatte Cal., durch seine Launen und Grausamkeiten nahezu alle Anhänger verloren.
Noch vor Jahresende deckte er eine weitere vermeintliche Intrige auf und ließ Senatoren hinrichten.
Doch der Anschlag auf ihn war schon längst in Vorbereitung.
Hauptbeteiligt waren zwei Offiziere der Prätorianergarde, hinter ihnen standen noch mächtige Hofbeamte und einflußreiche Senatsmitglieder.
Das Attentat sollte am letzten Tag der palatinische Spiele stattfinden, denn bei solchen Gelegenheiten, denen der Kaiser meist beiwohnte, war es üblich daß er sich sich zum Mittagessen und einem Bad zurückzog, bevor er dann wieder am Schauspiel teilnahm.
Der Plan sah vor, ihn zu überfallen, wenn er das Theater verließ, doch Cal. zögerte an diesm Tag die Pause hinaus, weil er nach einer ausschweifenden Nacht an einer Magenverstimmung litt.Schließlich überredeten ihn die Senatoren, die in den Mordplan eingeweiht waren, und in einem engen Korridor wurde er umgebracht.
Laut einem Bericht stieß ihm einer der Verschwörer ins Genick ein anderer versetzte ihm einen Stoß in die Brust, er fiel zu Boden krümmte sich vor Schmerz und starb unter unzähligen Hieben.
Seine Gattin und kleine Tochter wurden ebenfalls ermordet.Einem seiner Sklaven gelang es den Leichnam zu bergen und die Überreste zu verbrennen.Als Cals. Schwestern aus der Verbannung entlassen wurden ordneten sie eine förmliche Bestattung an und ließen ihn im Augustus Mausoleum beisetzten.Obwohl seine Statuen gestürzt und sein Name aus den Chroniken gestrichen wurde, war die Erinnerung an Caligula nicht so leicht auszuradieren, und so wurde er zum verrückten Tyrannen, an dessen üblen Ruf nur noch Nero heranreichte.
NERO:
Sueton beschreibt Nero als jemanden, 'der seine Haare zu Locken legen ließ' eine Beschreibung, die genau zu dieser Marmorbüste aus dem britisch Museum paßt(Folie3).Diese Friusur war eine direkte Anleihe von hellinistischen Königen, z.b den Ptolemäern, zu denen auch Kleoptatra (VII) gehörte.Die individuellen Gesichtszüge sind ebenfalls ein Bruch mit der Tradition der julisch-claudischen Dynastie und Nero ist der erste Kaiser, den wir auf Portraits leicht wiedererkennen.
Er war von mittlerer Größe, sein Leib mit Flecken übersät und übelrichend, sein Haar lichtblond..
Seine Gesundheit war eisern, denn obwohl er sich den wüstesten Ausschweifungen hingab, wurde er insgesamt nur dreimal krank in den 14 Jahren seiner Amtszeit.
Sueton: Leben des Nero
Denn Nero hat den Rest seiner Tage so schändlich zugebracht, daß es peinlich und ekelhaft ist, die Exestenz eines solchen Menschen überhaupt festzuhalten, ganz abgesehen davon daß er über den Erdkreis herrschte
Aurelius Viktor: Buch der Caesaren
Nero ist derjenige römische Kaiser, den jeder von uns kennt.Romane und Hollywoodstreifen haben ihn als Scheusal dargestellt, als einen zügellosen Tyrannen, der Rom niederbrennt, weil es an Platz für sein Landhaus fehlte, der seine Gegner foltern und töten ließ und ein extravagantes Leben führte.Die historische Wahrheit hinter diesem Zerrbild ist komplizierter.
Doch war Nero tatsächlich ein kaltblütiger Mensch, der zwei Gattinen, einen Stiefbruder und die eigene Mutter auf dem Gewissen hatte und zahllose andere ins Exil den Selbstmord oder den Tod in der Arena trieb.
Aber zugleich war er ein Förderer der Künste, und seine ersten 5 Amtsjahre erscheinen im Rückblick als goldene Ara einer aufgeklärten und maßvollen Regierung.
Geboren wurde Nero am 15. Dez. 37.nChr. in einer kleinen italienischen Küstenstadt namens Antium.
Sein Vater stammte von einer führenden Familie der alten Republik ab.Doch es war seine Mutter auf die sich seine Machtansprüche beriefen.
Agrippina war die Tochter des Germanicus und die Schwester Caligulas.Neros Vater starb als er noch ein Junge war, und seine Mutter Agr. wurde von Caligula auf die Pontischen Inseln verbannt, doch als im Jahre 41 Claudius den Thron bestieg wendete sich das Geschick der Familie.Der Kaiser hohlte A. aus der Verbannung zurück und heiratete sie schließlich, Nero wurde von Claudius adoptiert.Im Jahre 51 ernannte er ihn zu seinem Thronerben und verheiratete ihn mit seiner leiblichen Tochter Oktavia.Wahrscheinlich war die Adoption und die Einsetzung als Thronerben eher auf Agr.s Bestreben hin geschehen, zumal Claudius immerhin einen leiblichen Sohn hatte.
Als Claudius im Jahre 54 starb, oder besser gesagt von Agr. vergiftet wurde, trat der 16jährige Nero ohne nennenswerten Widerstand die Nachfolge an.
DIE FRÜHEN JAHRE:
Unter dem neuen Kaiser lief zunächst alles gut.Nero hielt schleimende Reden vor dem Senat und stiftete enorme Geldsummen.Den Senatoren sollten wieder mehr politischer Einfluß gewährt werden, und die Freiheit ihre Meinungen zu äußern.Diese Regierungserklärung stammte aus der Feder Senecas, einem renommierten Philosophen der stoischen Schule.
SENECA:
Lucius Annaeus Seneca, war einer der führenden Philosophen seiner Zeit.Geboren im spanischen Cordoba 1v. Chr., kam er in seiner Jugend nach Rom und wurde in Hofkreisen bald ein geschätzter Mann, bevor in Claudius, wegen einer angeblichen Affaire mit einer Schwester Caligulas verbannte.49. wurde er zurückgeholt und zum Lehrer Neros ernannt.Er blieb einer seiner wichtigsten Ratgeber bis man ihn im Jahre 65 der Teilnahme an einer Verschwörung bezichtigte und zum Selbstmord zwang.Sen. schrieb eine Anzahl von moralischen Dramen und philosophischen Essays.
Seneca:Über die Todesfurcht
Gleich von Geburt ab wirst du zum Tode geführt.Mit solchen Gedanken möchten wir uns tragen, wenn wir in voller Seelenruhe jene letzte Stunde erwarten wollen, deren gefürchteten Eintritt, alle übrigen Stunden unruhig macht.
Senca: Über das Wesen der Philosophie
Die Philosophie lehrt handeln,nicht reden, sie fordert, daß jeder getreu seinem inneren Gesetz lebe, daß das Leben mit der Wahrheit nicht im Wiederspruch stehe.
Doch trotz Senacs Unterstützung gab es auch für Nero ein Problem:Britannicus, er war der leibliche Sohn des Kaisers Claudius und ein mächtiger Rivale, da viele ohnehin nicht begreifen konnte, wie es Nero überhaupt gelungen war an die Macht zu gelangen.
Es überascht daher nicht daß Br. wenige Monate nach seinem Vater ebenfalls vergiftet wurde.Als Br. beim Essen zusammenbrach behauptete Nero er habe einen epileptischen Anfall und ließ die Leiche wegschaffen um sie zu verbrennen
UNTATEN;VERGNÜGUNGEN;LEIDENSCHAFTEN:
Von allen Verbechen die aus Neros Amtszeit ist der Mord an seiner Mutter Agr. der bekannteste:
Agr. hatte enoremen Einfluß auf ihren Sohn und versuchte über ihn selbst zu regieren.Anfangs begegnete er ihr mit Ehrerbittung, und es gab sogar Gerüchte wonach A. ihn verführt habe um Nero noch stärker in der Hand zu haben.
Doch beschloß Nero, der seine machtgierige Mutter leid war, sie endgültig zu beseitigen.Gift kam dafür nicht in Frage, denn Agr. ahnte die Gefahr und traf entsprechnde Vorsichtsmaßnahmen. Daher verfiel Nero darauf, einen 'Unfall' auf See zu inszenieren.
Doch als die Todesfalle nicht ganz so wie geplant zuschnappte und das Schiff kenterte, war Agr. noch am Leben, doch sie war eine gute Schwimmerin und konnte sich ans Ufer retten, auch die Flucht in eine Privatvilla gelang.Nero sandte Soldaten aus Um ein Ende mit ihr zu machen.
Es wird berichtet ein Wahrsager habe ihr einst propjezeit, daß Nero zuerst Kaiser werden und dann seine Mutter töten würde, worauf Agr. geantwortet hat:
'Soll er mich doch töten wenn er nur regiert!'
Doch blieb diese Untat nicht Neros einzige.
Gerüchten zufolge machte der Kaiser nach Einbruch der Dunkelheit die Straßen unsicher, zog mit seinen Spießgesellen durch die Tavernen, raubte Passanten aus, belästigte Frauen und plünderte Läden und Marktstände.Außerdem warf man ihm sexuelle Exzesse vor von denen seine 'Hochzeiten' mit
seinen homosexuellen Liebhabern Pythagoras und Sporus am berühmtesten sind, letzterer war ein Knabe den er hatte kastrieren lassen.
Man munkelte Nero habe dei Sporus den Ehemann bei Pyt. die Frau gespielt.
Ebenso unerfreulich war in den Augen der Zeitgenossen, seine Liebe zur Musik.Er angaierte einen der bedeutendsten Lyraspieler als Lehrmeister und gab Privatvorstellungen für Freunde, bei denen er seine eigenen Kompositionen sang und sich dazu auf der Lyra begleitete.
Sein Debüt vor öffentlichem Publikum wagte er erst einige Jahr später, und auch nicht in Rom.
Doch das Konzert stand unter keinem günstigen Stern, daß Theater wurde von einem Erdstoß erschüttert und stürzte kurz darauf ein, Nero konnte in letzter Sekunde gerettet werden.
Im nachhinein sind seine künstlerischen Fähigkeiten schwer zu schätzen.Sueton beschreibt seine Stimme als schwach und heiser, Cassius Dio nennt sie schrill und monoton.Als Nero ein Jahr später in Rom auf der Bühne stand, war das Volk nicht gerade begeistert ihren Herrscher in Frauenkleidern zu sehen (er trug ein Lied aus der Rolle der Niobe vor), wie er laut krächzend vor der Menge herumtänzelte, so stellte man sich keinen Machthaber vor..
OKTAVIA UND POPPAEA:
Im Jahre 58 verliebte sich Nero leidenschaftlich in eine Hofdame von großer Schöhnheit:Poppaea Sabina.
Doch es gab ein Problem, nicht nur er sondern auch Poppaea war verheiratet.Pop.s Mann war:
Marcus Otho, der später sogar kurzfristig Kaiser wurde, und einer der engsten Freunde Neros war, wurde kurzerhand nach Lusitanien als Statthalter geschickt.
Während Pop, mit dem Kaiser das Bett teilte.
Doch Nero war noch immer mit Okatvia der Tochter des Claudius verheiratet.Schließlichj hielt er seine Position für gefestigt und ließ sich von Okt. scheiden, diese wurde zuerst nach Campanien geschickt, dann unter fingiertem Vorwand auf die Insel Pandateria verbannt, wo sie einen gewaltsamen Tod fand.
Der Gipfel war, daß ihr Kopf nach Rom gesandt und Pop.
zu Füßen gelgt wurde.
Doch Pop. hatte selbst nicht mehr lange zu leben,als sie schwanger war erschlug Nero sie in einem Wutanfall.
Nero heiratete wieder doch zog er seiner Gattin seinen Lustknaben Sporus vor, weil dieser Pop ähnelte.
WOLKEN AM HORIZONT:
Mit den Jahren wandelte sich die Politik des Kaisers grundlegend.Unter den Einfluß von Seneca war sie zu anfangs von Rücksicht und Vernunft geprägt.
Als Seneca schließlich zum Selbstmord gezwungen wurde, glaubten einige daß der Kopf hinter dem, und dem was Nero später verbrach, sein neuer Berater und Prefekt der Prätorianergarde:Tigellinus war.
Abermals wurden Hochverratsprozesse geführt, wieder wurden die Steuern erhöht und wohlhabende Römer enteignet.
Und als im Jahr 64 der berüchtigte Großbrand Rom verwüstete, schwächte dies Neros Stellung noch weiter.
Das Feuer brach am 19. Juli 64 in der Nachbarschaft des Circus Maximus aus, und verbreitete sich so rasch daß nur 4 Stadtbezirke intakt blieben.Das Forum und auch Teile des kaiserlichen Palast wurden zerstört.
Nero hielt sich gerade in Antium auf als das Feuer ausbrach, eilte jedoch sofort nach Rom, als sich das Ausmaß der Katastrophe abzeichnete.Er organisierte Hilfsmaßnahmen, ließ öffentliche Gebäude als Notunterkünfte herrichten und versorgte die Bevölkerung mit Getreide.Weiters stellte der Kaiser Geld für den Wiederaufbau zur Verfügung und erließ strenge Gesetze, um das Risiko eine neuerlichen Brandes auszuschließen.
Trotz alledem war das Volk überzeugt, daß Nero das
Feuer selbst gelegt hatte, um Gelände für sein geplantes goldenes Haus zu gewinnen.Die Anekdote, daß er auf dem Höhepunkt der Katastrophe vom Turm Maecenas aus die Schöhnheit des Flammenmeeres bewunderte und in seinem geliebten Bühnenkostüm die gesammte Eroberung Trojas(eine seiner eigenen Kompositionen) gesungen habe, machte die Sache nur noch schlimmer.Kaum jemand glaubte ihm, als er die Schuld an dem Großbrand den Christen in die Schuhe schob.
Die erste Christenverfolgung:
Tacitus Annalen:
'Nero suchte einen Sündenbock und bestrafte mit beispielloser Grausamkeit eine wegen ihrer Sitten und Gebräuche verhaßte Gruppe von Menschen, die im allgemeinen Christianer genannt werden..
Zahllose von ihnen wurden verhaftet und wahrlos schuldig gesprochen.Hohn und Spott begleiteten ihr Ende, man wickelte sie in Tierhäute und ließ sie von den Hunden zerfleischen oder schlug sie ans Kreuz und übergoß sie mit Pech, zündete sie in der Dämmerung an, sodaß sie bei Nacht als Fackeln dienten.'
Als Nero die Christen der Brandstiftung bezichtigte, führte dies zu Maßenhaften Aburteilungen von Schnellgerichten, wobei einige der Opfer als lebende Fackeln für Neros Circusspiele herhalten mußten.Vielen war vielleicht noch die Hinrichtung des heiligen Paulus in Erinnerung, als man nach einem Schuldigen suchte.
Der Tradition nach gehörte auch der Apostel Petrus zu denen, die bei dieser ersten Christenverfolgung gekreuzigt wurden, doch ob er wirklich in Rom starb ist sehr zweifelthaft.
BILDUNGSREIS NACH GRIECHENLAND:
In Rom war das Verhältnis zum Senat endgültig zerstört, und nachdem führende Senatoren ein Atentat auf Nero planten, daß jedoch aufgedeckt wurde, beschloß der Kaiser die Hauptstadt zu verlassen:
Sein Besuch in Griechland blieb seine einzige Auslandsreise während seiner Regierungszeit, und macht seine Bewunderung für die griechische Kultur deutlich.Unter anderem hatte er vor an den Olympische und den delphischen Spielen teilzunehmen.Eigens ihm zu liebe wurden diese um ein Jahr vorgezogen.Natürlich strich er sämtliche Preise ein, um sicherzugehen waren zuvor alle Schiedsrichter und die besten Künstler bestochen worden.
Dem Publikum wurde bei Strafe verboten, während seiner Auftritte die Plätze zu verlassen, was bei bis zu 7 Stunden Dauer sicher kein Vergnügen war.Der spätere Kaiser Vespasian schlief bei einer von Neros Darbietungen ein und wurde aus seiner Umgebung entfernt.Frauen sollen in der Arena Kinder zur Welt gebracht haben, und einige Zuschauer stellten sich tot, um hinausgetragen zu werden.
Und obwohl das Schauspiel eines kostümierten Kaisers auf der Bühne nicht zum Ansehen des Reiches beitrug, bewertete Nero seine Griechenlandfahrt als vollen Erfolg.
Doch seine Siege im Wettkampf konnten die am Schlachtfeld nicht ersetzten, eines der größten Defizite Neros war es daß ihm militärischer Ruhm versagt blieb.
Aber es mangelte in seiner Amtszeit nicht an kriegerischen Erfolgen, wie der Niederschlagung des Boudicca Aufstandes im Jahr 61.(Boudicca war eine west-britannische Königin vom Stamm der Icener (Norfolk-Suffolk) die einen Keltenaufstand anzettelte) oder die Siege gegen die Parther und Armenier.Doch diese Triumphe hatte Nero allein seinen fähigen Generälen zu verdanken, an seinem Image als Playboy änderte sich wenig.
VERZWEIFLUNG UND TOD:
Nachdem Nero nach Rom zurückkekehrt war hatten die Beziehungen zum Senat den Tiefpunkt erricht.Die wachsenden Steuerlasten sorgten dafür, daß auch sein Rückhalt in den Povinzen schwand.Im Jahr 68 kam es zu einem Aufstand der Reihnarmee die versuchten ihren eigenen Kommandanten zu proklammieren.
Doch schließlich gelang es dem Statthalter von Spanien Sulspicius Galba die Macht an sich zu reißen.Seine Mittelsmänner in Rom brachten den Kaiser um seine letzte Anhängerschaft während, Galba noch in Spanien abwartete.Nero plante nun offen seine Flucht, doch mittlerweile hatte sich auch die Prätorianergarde auf die Seite Galbas geschlagen.
Nero hoffte sich in Ostia einschiffen zu können, um irgendwo in den Ostprovinzen Zuflucht zu finden.Doch die Gardisten versagten ihm den Dienst und er sah sich gezwungen Rom zu Fuß zu verlaßen.
Abermals wurde er verraten, und als er sich im Hinterzimmer einer Landvilla versteckte, ertappten ihn die Soldaten und verhafteten ihn.
'Welch ein Künstler geht mit mir zugrunde' rief er voller Selbstmitleid, bevor er sich den Dolch in die Kehle stieß, wobei sein Privatsekräter etwas nachhelfen mußte.
So starb der berüchtigte Nero, mit nur 30 Jahren am 9 Juni 68.Er wurde in der väterlichen Gruft beigesetzt, und mit einem Marmorsarg geehrt, die Schändung, die so viele gestürzte Kaiser der Spätzeit treffen sollte, blieb ihm erspahrt.Aber so verhaßt er auch beim Senat und der konservativen Oberschichten, wegen seines unsittlichen Lebens, seiner öffentlichen Auftritte und seiner Bewunderung für die griechische Kultur, war, so populär blieb Nero beim Volk, und noch Jahre später wurde sein Grab regelmäßig mit Blumen bekränzt.
Und vielleicht sind es gerade seine Extravaganz und seine Verrücktheiten, die ihn auch heute noch so berühmt und berüchtigt machen.
Nero der Kaiser, von dem jeder schon gehört hat..
Nero ein unvergeßlicher Tyrann?
kurze Übersicht über:
WEITER WICHTIGE KAISER DES IMPERIUMS WAHREND DES 1-2JAHRHUNDERTS:
CAUDIUS:
Claudius wurde 10 v.Chr in Lugdunum in Gallien
(Lyon) geboren.Er war der Sohn des Drusus (Sohn der Livia, Burder des Tiberius) und der Antonia (Tochter Mark Antons) sowie der Onkel Caligulas.Er litt seit seiner Geburt unter einer körperlichen Behinderung die sich jedoch nur äußerte wenn er sich bewegte.
Doch war er keineswegs scheu und weltfremd wie z.B Tiberius, in seiner Jugend soll er sogar für seine Trinkexzesse berüchtigt gewesen sein.
Er begann seine politische Karriere als Konsul unter Caligula.
Claudius gelangte im Jahr 41 eher zufällig an die Macht.
Unter seiner Amtszeit wurde die Eroberung Britanniens begonnen, der Norden, der von piktischen Stämmen besiedelt wurde, konnte von den Römern nie erobert werden.
Claudius war viermal verheiratet, und es wurde ihm vorgeworfen daß er unter dem Einfluß seiner Frauen stand.
Doch diese intrigierten gegen ihn und planten ihn zu stürzen, allen voran Agrippina.
Claudius war ein großer Bauherr, so wurde z.b Ostia unter ihm neu angelgt.
Er hatte zwei leibliche Kinder Antonia und Britannicus.
Claudius zählte wohl nicht zu den fähigsten Herrschern aber auch nicht zu den schlechtersten.
Schließlich wurde er von seiner Frau Agr. vergiftet, die ihren Sohn Nero an die Macht bringen wollte.
VESPASIAN:
Vesp. wurde im Jahre 9n. Chr in der Nähe Roms geboren:
Er wuchs bei seiner Großmutter an der italienischen Westküste auf und stammte aus der bürgerlichen Mittelklasse.
Seine ploitische Laufbahn war bewegt und er kletterte die Karriereleiter schnell nach oben.
Er war mit Flavia Domitia verheiratet und hatte drei Kinder:
Titus, Domitian und Flavia.Vesp. sollte die Dynastie der Flavier begründen.
Er wurede im Jahre 69 zum Kaiser ausgerufen, seine Herrschaft war durch kluge Reformen und eine verbesserte Verwaltung gekennzeichnet.
Tacitus und Sueton nennen ihn einen talentierten und energischen Character und Staatsmann.
Auch in militärischer Sicht konnte er einige Siege erringen.
So gelang es ihm den jüdischen Aufstand niederzuschlagen und Jerusalem einzunehmen.Ebenfalls eroberte er Teile Schottlands.
Er soll von fröhlichem und tolerantem Gemüt gewesen sein und antike Antoren berichten über ihn er sei der einzige Herrscher gewesen der sich durch sein Amt zum Besseren änderte.Er war einer der wenigen Kaiser die eines natürlichen Todes starben.
TITUS:
Titus kam im Jahre 39. in Rom zur Welt.Er war der Sohn des späteren Kaisers Vesp. und der Flavia Domitia.Seine Kindheit verbrachte er in ärmlichen Verhältnissen erst unter der Herrschaft des Claudius verbesserte sich der Status der Familie.
Er wurde Militärtribun in Germanien und Britannien und war bei der Niederwerfung des jüdisch Aufstands maßgeblich.
Als ein Vater schließlich zum Kaiser ausgerufen wurde war Titus von anfang an unbestrittener Thronerbe, da sein Bruder, und späterer Kaiser, Domitian der jüngere war.Obwohl man ihm zu dieser Zeit mit Mißtrauen begegnete (anscheinend sollte er ein ähnliches Leben wie Nero geführt haben) sollte er sich als kein schlechter Kaiser entpuppen.
Er war mit Arrecina Tertulla verheiratet und hatte eine Tochter namens Julia.
Als sein Vater im Jahre 79 starb wurde Tit. unbestritten zum Imperator ausgerufen.
In seiner kurzen Amtszeit von zwei Jahren erwarb er sich den Ruf einer der besten Kaiser zu sein die Rom je regiert hatten.
Er wurde als mild und großzügig beschrieben und vorallem beim Volk war er sehr beliebt.
In seiner Regierungszeit brach der Vesuv aus und legte Pompeji in Schutt und Asche, doch der Kaiser sorgte für großangelgte
Hilfsprogramme für die Betroffenen.
Auch das Kolloseum ließ Titus einweihen und 100tägige Spiele veranstalten.
Im Jahre 81 starb Titus eines pltötzlichen Todes und manche verdächtigten seinen Bruder Domititan.
TRAJAN:
Er war unter den römischen Herrschern einer der berühmtesten und der erste in der Reihe der Adoptievkaiser.
Er wurde im Jahre 53 in Sevilla geboren und sein Vater war ein begabter Feldherr gewesen.
Auch Trajan schlug die militärische Laufbahn ein und er wurde schließlich Statthalter von Obergermanien.
Trajan wurde vom Kaiser Nerva adoptiert und als dessen Nachfolger bestimmt.Im Jahre 98 wurde er Kaiser und seine Herrschaft war von einer Art aufgeklärtem Absolutismusgeprägt, er schuf gut funktionierende Verwaltungssysteme, kümmerte sich um seine Untertanen und unterhielt glänzende Beziehungen zum Senat, die antkien Autoren loben ihn in allen Tönen.
Doch am bekanntesten ist Trajan sicher durch seine militärischen Erfolge, er war ein glänzender Feldherr, so eroberte er Dakien (heutiges Rumänien) und riesige Gebiete der Parther.Unter seiner 19jährigen Herrschaft erreichte das römische Imperium seine größte Ausdehnung.
Verheiratet war er mit Pompeia Plotina, zu der er vermutlich große Zuneigung empfand.
Er adoptierte Hadrian und wählte ihn zu seinen Nachfolger.Er starb im Jahre 117 in Kilikien durch einen Schlaganfall.Sein berühmtes Grabmal ist die Trajansäule in Rom.
Trajans Ruf als vorbildlicher Herrscher überdauerte die Jahrhunderte.Er hatte Maßstäbe gesetzt die späteren Kaisern immer als Vorbild dienen sollten.
HADRIAN:
Hadrian wurde im Jahre 76.v chr in Rom geboren.Sein Vater war ein Cousin Trajans und stammte aus einer italienischen Provinz.Er erhielt eine gute Ausbildung, dann wurde er Konsul und später Statthalter von Syrien.Schließlich adoptierte ihn Tarjan, doch ist es bis heute unklar ob Hadrian nicht durch ein Komplot an die Macht kam.
Hadrian war nicht wie Trajan ein großer Eroberer, er sah seine Aufgabe daran die Grenzen zu sichern.Er ließ die nach ihm benannte Mauer an der grenze zu Schottland errichten und gab Teile der neu errungen Gebiete auf um das Reich besser unter Kontrolle zu haben.Gerade in jüngerer Zeit genießt er eine gute Presse, er gilt als pragmatischer Staatslenker, der Kriege nach Möglichkeit vermied und sich ganz auf die Verbesserung der inneren Angelegenheiten, wie Verwaltung und Wirtschaft konzentrierte.Rom beschehrte seine 20jährige Amtszeit eine Epoche des Wohlstands und eine Stärkung, sowie Sicherung der Grenzen.Antike Autoren charakterisieren ihn als eher kunst-und kulturliebend denn kriegerischen Herrscher.
Er war mit Vibia Sabina verheiratet auch wenn die Historiker heute überzeugt sind daß Had. homosexuell war.
Beweis hierfür wäre seine Liebe zu dem jungen Bethynier Antinous, der bei einer Agyptenreise des Kaisers starb.
Und auch für seine ausgedehnten Reisen war Hadrian bekannt, er war einer der wenigen Caesaren der fast alle seine Provinzen bereist hatte.Besonders die griechische Kultur faszinierte ihn, so trug er auch nach griechischem Vorbild einen Bart und war der erste Kaiser der sich so porträtieren ließ.
Ebenfalls stammen viele berühmte Bauten aus seiner Regeierungszeit: so stammt das weltberühmte Pantheon von Hadrian und auch sein Mausoleum steht heute noch, doch wurde es im Lauf der Jahr in die Engelsburg umgewandelt.Doch
rein menschlich gesehen muß der brillante wenn auch egozentrische Kaiser, kein so angenehmer Zeitgenosse gewesen sein wie es auf den ersten Blick scheint.
MARK AUREL:
Marcus Aurelius wurde im Jahre 121 in Rom geboren, sein Vater der aus einer adeligen Familie stammte, starb schon früh, doch zu seiner Mutter Domitia Lucilla hatte er zeitlebens eine enge Bindung.Kaiser Antonius Pius, heiratete seine Tante und der junge Mark war voller Bewunderung für seinen Onkel, in seiner Selbstbetrachtung lobt er ihn über alle Maßen.
Er wurde einige male Konsul bevor ihn Antonius Pius
schließlich adoptierte und ihn zu seinem Thronerben, erklährte Mark. A. heiratete die Tochter des Kaisers, Faustina, die für ihre Seitensprünge bekannt war, sie hatten mehrere Kinder zusammen, von denen sein Sohn Commodus die Nachfolge antreten sollte, als Faustina starb trauerte er lange und heiratete nie wieder.
Mark A. war der letzte in einer Reihe von Adoptievkaisern.
Im Jahre 161 starb Antonius Pius und er wurde zum Kaiser ausgerufen.
Aber Mark Aurel machte seinen Bruder Lucius Verus zum Mitregenten.Es handelte sich um eine Partnerschaft, doch blieb Lucius Verus stets ihm Schatten seines Bruder und er starb bereits 8 Jahre später.
Doch sollte sich die Institution der Doppelherrschaft vorallem in der spätrömischen Phase als feste Einrichtung bewähren.
Die Regierungszeit des Mark Aurel war von schweren nahezu andauernden Kämpfen geprägt, erst im Osten, gegen die Parther und später an der Nordgrenze gegen die Germanen.Pest, Seuchen,Invasionen und Meuterei machten alles noch schlimmer.Die Folge der Katastrophen schlägt sich im nüchteren Stoizismus seiner Selbstbetrachtung wieder.Dieses nachdenkliche Werk des Philosophen auf dem Kaisertrhon, der sich vom Schicksal gezwungen sah, den größten Teil seiner Kräfte auf Feldzüge im Donauraum zu verwenden, werden beherrscht von dem Gedanken an den Tod und die Flüchtigkeit des Lebens.Selten wird uns soviel in die wahre Persönlichkeit eines Kaisers gewährt wie hier.
Seine Aufzeichnungen laßen nicht das Bild eines glücklichen Menschen entstehen, doch sie zeugen von einer inneren Größe.
Antike Autoren wie Cassius Dio nennen ihn den besten regenten aller Zeiten.Er starb im Jahre 180 bei Sirmium (nahe Vindobona, Wien) vermutlich an Krebs.
Aus der Selbstbetrachtung:
Schau dich nicht um nach fremden Leitbildern,
sondern blicke geradeaus,
dorthin wohin dich das Leben lenkt,
und durch daß was dir begegnet wirst du erkennen was du tun mußt.
Riegierungszeiten der Kaiser zwischen 27 v. Chr und dem Jahr 235n.Chr:
Augustus: 27v.Chr-14n.Chr.
Tiberius:14-37
Caligula:37-41
Claudius:41-54
Nero:54-68
Galba:68-69
Otho:69
Vitellius69
Vespasian:69-79
Titus:78-81
Domitian:81-96
Nerva:96-98
Trajan:98-117
Hadrian:117-138
Antonius Pius:138-161
Mark Aurel (Lucius Verus):161-180
Commodus:180-192
Pertinax:192-193
Didius Julianus:193
Septimius Serverus:193-211
Caracalla:211-217
Geta:217
Macrinus:217-218
Elagabal:218-222
Alexander Severus:222-235
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