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Referat Friedrich Schiller "Die Jungfrau von Orleans" - Charakterisieren

literatur referate

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Facharbeit im Grundkurs Deutsch

Friedrich Schiller "Die Jungfrau von Orleans"

Charakterisieren Sie die Familie Johannes!

Analysieren Sie die Szene IV,1 aus Schillers Drama und arbeiten sie dabei insbesondere Johannas inneren Konflikt heraus!

Wortzahl:                               2253

Note / Punktzahl:

Im folgenden werde ich die Familie Johannes charakterisieren, wobei ich auf Johanna und ihren Vater besonders eingehen möchte.

Das Drama handelt im 15. Jahrhundert. Es greift den Krieg zwischen England und Frankreich auf, der bereits im 14. Jahrhundert begonnen hatte.



Johannas Vater Thibaut d'Arc

Thibaut d' Arc ist ein Vertreter des Bauernstandes, er ist ein reicher, wohlhabender Landmann, der stolz auf seinen Besitz ist. Er ist Vater von 3 Töchtern, deren Namen Margot, Lousin und Johanna sind.

Thibaut ist, wie schon gesagt, stolz auf seinen Besitz, betont die Mitgift, die seine Töchter bekommen, ist aber ein schlichter, einfacher Mann. Daß er großen Wert auf Geld und Gut legt, sieht man u.a. daran, daß er die Einwilligung zu der Eheschließung von Margot, deren Freier vermögend ist, ohne Verzögerung gibt. Im Gegensatz zur Eheschließung von Lousin und ihrem Freier, der ein armer Schäfer ist. Erst die treue Liebe der beiden und der Wunsch, seine Tochter in die Hände eines treuen und zuverlässigen Mannes zu wissen, ändert seine Meinung und er stimmt der Heirat zu. Für politisches Geschehen zeigt er kein Interesse und im Gegensatz zu Johanna ist es ihm egal, wer die Krone trägt. Er sagt:

" Und unser Herr ist, wer die heil'ge Ölung

Empfängt und sich die Kron' aufsetzt zu Reims." (Prolog, dritter Auftritt)

Thibaut fühlt sich nur mit seinem Grund und Boden verbunden, den ihn niemand wegnehmen kann. Selbst mit einer Destruktion seines Hofes würde er sich abfinden.

" Wir können ruhig die Zerstörung schauen,

Denn sturmfest steht der Boden, den wir bauen.

Die Flamme brenne unsre Dörfer nieder,

Die Saat zerstampfte ihrer Rosse Tritt,

Der neue Lenz bringt neue Saaten mit,

Und schnell erstehn die leichten Hütten wieder." (Prolog, dritter Auftritt).

Im Falle einer Zerstörung des Hofes würde er ihn wieder aufbauen.

Im Gegensatz zu seinen Schwiegersöhnen, kommt er zu der Krönung nach Reims, weil er seine Tochter Johanna liebt und nicht aufgrund von Patriotismus.

Wie es zu seiner Zeit üblich war, glaubt auch er an Mystizismus, böse Geister, genauso auch an die Existenz göttlicher Personen. In seinen Träumen, die er als Wahnträume bezeichnet und als eine Prädestination Gottes hält, sah er figurativ das Vorhaben von Johanna.

" Nicht vergebens zeigt sich's mir

In Träumen an und ängstlichen Gesichten.

Zu dreien Malen hab' ich sie gesehn

Zu Reims auf unsrer Königs Stuhle sitzen,

Ein funkelnd Diadem von sieben Sternen

Auf ihrem Haupt, das Zepter in der Hand,

Und ich, ihr Vater, ihre beiden Schwestern

Und alle Fürsten, Grafen, Erzbischöfe,

Der König selber neigten sich vor ihr." (Prolog, zweiter Auftritt)

Infolge dessen weiß er nicht, was er machen soll. Auf der einen Seite will er schweigen und zum anderen fragt er sich, ob er seine Tochter anklagen könne. (45 - 46). Aufgrund seines Aberglaubens kommt er, durch die Liebe zu Johanna, auf eine falsche Spur. Durch seine depressive Art nimmt er das Schlimmste an, da ihm gewisse Sachverhalte vorliegen, wie z.B. Johannas Hang zur Einsamkeit und ihr häufiger Aufenthalt bei dem Druidenbaum. Als ihn die Nachricht über ihre großen Taten erreicht und seine Träume Wahrheit annehmen läßt, ist er davon überzeugt, daß Johanna vom Teufel besessen ist. Deshalb ist es sein Wunsch, sie aus des Teufels Fängen zu befreien und sie zu ihrem Gott zurückzuführen.

" Will ich zu ihrem Gott, dem sie entsagt,

Zurück sie führen." (4. Aufzug, achter Auftritt)

Johannas Verhalten bei der Krönung in Reims bestätigt seine Vermutung und er führt seinen Plan zur Rettung seiner Tochter durch. Thibaut beschuldig sie vor versammelter Menge eines Bundes mit der Hölle. (2975, 2986-2996)

Johannas Schwestern Margot und Louisin

Beide wurden kurz vor dem Krieg von ihrem Vater verheiratet. Margot hat von ihrem Vater die Freude am äußeren Besitz geerbt. Wie man an der Wahl ihres Ehemannes sieht, hat sie sich einen Vermögenden Freier ausgewählt.

Lousin hingegen achtet weniger aufAäußeres, wie Besitz, sondern auf innere Werte,wie Liebe.

Dieses kann man, wie bei ihrer Schwester, an der Wahl des Gemahles erkennen. Sie hat sich für einen schlichten, sie liebenden Schäfer entschieden.

Margot ist nur nach Reims gekommen, um sich im Ruhm / Glanz von Johanna zu baden.

" Wir kommen, deine Herrlichkeit zu sehn." (2280)

" Wir werden sie im Glanz

Und in der Hoheit sehn und zu und sagen:

Es ist Johanna, es ist unsre Schwester!" (4. Aufzug, fünfter Auftritt)

Im Gegensatz dazu ist Louison nach Reims gekommen, um ihre Schwester zu sehen.

" Wir werden unsre Schwester sehn, Margot!

Mir pocht das Herz." (4. Aufzug, fünfter Auftritt)

Sie ist nicht vom äußeren Glanze, wie Margot, geblendet, sondern sieht, wie Johanna im Inneren leidet. Margot will ihre Schwerter anreden und sie begrüßen. Lousin hingegen reicht es, sie zu sehen und möchte danach nach wieder heimkehren . Margot nimmt an, daß sich ihre Schwester Johanna in der Stunde ihres Höhepunktes wohl fühlt, was aber eine falsche Vermutung ist.


" Du bist doch glücklich? Ja du mußt es sein,

Da du so groß bist und geehrt! (4. Aufzug, neunter Auftritt)

Lousin hingegen kann sich nicht freuen, sie gesehen zu haben, da sie Johannas inneren Konflikt bemerkt.

" Und unter ihrer Fahne ging sie zitternd-

Ich konnte mich nicht freuen, da ich sie sah." (4. Aufzug, siebenter Auftritt)

Schiller hat beide Schwestern mit gegensätzlichen Charaktereigenschaften ausgestattet.

Johanna (Die Jungfrau von Orleans)

Sie ist bäuerlicher Abstammung, 16 Jahre alt, jung, unschuldig und ungebildet. Wie ihre Schwestern soll auch sie verheiratet werden, aber eine Heirat kommt nicht zustande. Sie wird im Verlaufe des Dramas verlassen, von Ihren Freunden, und ist umgeben von Feinden. Die Heilige Mutter Gottes verkündet ihr ihre wahre Aufgabe. Durch eine innere Stimme fühlt sie, daß sie andere (folgende) Aufgaben erfüllen soll:

- für Frankreich zu kämpfen,

- Landesfeinde vertreiben,

- und ihren König in Reims zukrönen.

Der Helm spielt eine große Rolle in diesem Drama, mit ihn empfängt sie ihre neuen Kräfte.

" Ein Zeichen hat mir der Himmel mir verheißen -

Er sendet mir den Helm, er kommt von ihm,

Mit Götterkraft berüht mich sein Eisen." (Prolog, 4. Auftritt)

Johanna wird tapfer und empfängt übernartürliche Kräfte. Aber Sie darf nur nach ihrem Werk streben, nicht heiraten und sie muß sich jeder irdischen Liebe widersetzen.

" Nicht Männerliebe darf dein Herz berühren


Doch werd ich dich mit kriegerischen Ehren,

Vor allen Erdenfrauen dich verklären." (Prolog. 4. Auftritt)


Durch ihre heilige Botschaft gab Johanna den Menschen Mut und Kraft. Ihr starker Willen und ihr einzigartigen Mut, ließen sie nicht von ihrem Ziel abhalten. Johanna zeigte ihren Mitbürgen, daß der Feind (England) besiegbar ist.

Als dann die Engländer kurz vor Orlean stehen, nimmt sie Abschied von ihrer Heimat, und folgt ihrer Stimme:

" Lebt wohl, ihr Berge, ihr geliebten Triften,

Ihr traulich stillen Täler, lebt wohl!" (Prolog, 4. Auftritt)

" Es treibt mich fort mit Sturmes Ungestüm,

Den Feldruf hör ich mächtig zu mir dringen,

Das Schlachtroß steigt, und die Trompeten klingen." (Prolog, 4. Auftritt)

Als sie in Chinon ankommt, stellt Dunois sie auf die Probe, aber sie läßt sich nicht von ihm täuschen. Der Hofgesellschaft verkündet sie ihre Berufung durch die Heilige Mutter Gottes. Außerdem nennt sie den Ort, wo das für sie bestimmte Schwert zu finden sei. Mit einen Bild der Himmelskönigen auf der Fahne zieht sie in den Kampf und eilt von Sieg zu Sieg. Als "siegreiche Jungfrau" lähmt sie die englischen Unternehmungen. Durch geschickte diplomatische Erfolge kann sie Herzog von Burgund wieder auf die Seite von Frankreich zurückgewinnen. Die tapfersten Ritter Frankreichs Dunois und La Hier bewerben sich um ihre Hand. Johanna aber bleibt ihrem Gelöbte treu und entsagt den Anträgen. Als ihr Gegenspieler Talbot fällt, schein ihr Weg frei zu sein, aber dann taucht der schwarze Ritter auf, der das Symbol ihres Verhängnisses ist. Er fordert sie auf, weiter vorzudringen und den Kampf einzustellen. Beim Zweikampf mit Lionel kann sie ihn nicht töten, da er sie zum einen als Mann beeindruckt und zum anderen, weil es ihrer inneren Neigung widerspricht, ihm Leid zuzufügen. Johanna fühlt ihr Gewissen belastet und sich schuldig, da sie beide Gelübde gebrochen hat. Sie kann ihn nicht aus ihren Gedanken verdrängen. In- folge dessen entwickelt sich ihr innerer Konflickt zwischen Neigung (Liebe zu Lionel) und Pflicht (gegen England zu Kämpfen).

In der Stunde ihres Triumpfes, der Krönung, die sie selber herbeigeführt hat, sieht sie sich selbst als Verräterin an ihrem göttlichen Auftrag. Gegen die Anschuldigungen ihres Vaters, der sie als Hexe und Zauberin bezeichnet, wehrt sie sich nicht. Donnerschläge scheinen die Anschuldigungen des Vaters zu bestätigen. Aufgrund dessen wird sie vom König verbannt. Johanna flieht mit Raimond, ihrem einstigen Verlobten, weist aber Donios von sich.

Die Engländer können vordringen und nehmen sie gefangen. Von ihnen wird sie als "Hexe von Orleans" bezeichnet. In den Händen von Isabeu übergibt diese Johanna an Lionel mit einem Hinrichtungsauftrag. Dieser aber führt diesen nicht aus und bietet Johanna an, sie zu retten, indem sie seine Frau wird. Johanna kann diesmal aber ihren Neigungen widerstehen und sieht Lionel nur nocht als Feind ihres Landes. Isabeau legt sie in schweren Ketten und hält einen Dolch bereit, den sie im Falle einer Niederlage Englands für den Mord an ihr verwenden würde. Die Schlacht wendet sich aber zugunsten Englands und Donios wird verwundet. Der König droht in Gefangenschaft zu kommen. Johanna fleht innig zu Gott. Ihre Gebete werden erhört und es gelingt ihr, die Fesseln zu zerschlagen und sich zu befreien. Sie eilt in den Kampf und bewirkt, daß sich der Kampf zugunsten Frankreichs wendet. Aber Johanna wird dabei tötdlich verwundet. Sie schlägt ihre Augen zum letzten Mal auf und heißt die Gnade von Gott, nochmals unter ihrem Volke zu sein und es zum Siege geführt zu haben, willkommen. Dann entgleitet ihr die Fahne, mit dem Bild der Himmelskönigen und sie sinkt tot zu Boden. Alle stehen stumm herum und auf ein Zeichen des Königs werden alle Fahnen der französischen Armee auf sie niedergelassen.

Johanna stirbt mit Gott und der Weltversöhnt auf dem Schlachtfeld.

Jetzt werde ich aus dem 4. Aufzug den 1. Auftritt analysieren und Johannas inneren Konflik besonders herausarbeiten.

Schillers Drama "Die Jungsfrau von Orleans" handelt von einem Bauernmädchen, welches einen Aufrag von der Heiligen Mutter Gottes empfängt. Durch ihre innere Stimme kämpft sie gegen England. Als sie mit Lionel, einem englischen Anführer, im Zweikampf gegenüber steht, kann sie ihn nicht töten, da sie eine Zuneigung zu ihm verspürt. Dabei verstößte sie gegen beide Gelübde, die sie von der Heiligen Mutter Gottes vernommen hat.

Der 1. Auftritt aus dem 4. Aufzug spielt in einem festlich ausgeschmückten Saal, in dem die Säulen mit Festons umwunden sind. Hinter der Szene spielen Flöten und Hoboen. Johanna hält einen Monolog, der wichtig für die spätere Handlung ist.

Die Protagonistin Johanna fühlt sich in diesem Auftritt schuldig, weil sie gegen die beiden Gelübde verstoßen hat. Sie ist in einem inneren Zwiespalt, auf den ich im folgenden eingehen werde.

Johannas innerer Konflikt

Der schwarze Ritter hatte sie schon gewarnt, weiter vorzudringen und zu kämpfen, aber Johanna war so von ihrer Pflicht begeistert, daß sie die Warnung nicht erhörte. Bei der Begegnung mit Lionel traten ihre Gefühle mit ihrem Ziel in Konfikt. Deshalb konnte sie den Feind, zu dem sie sich hingezogen fühlte, nicht töten. Sie konnte ihm kein Leid zufügen. Sie wußte nicht, was sie machen sollte, auf der einen Seite liebte sie Lionel, den Feind des Landes, und auf der anderen Seite hatte sie eine Pflicht zu erfüllen. Ein Konflikt zwischen Neigung und Pflicht. Im Laufe des Molologs bewegte sie sich zwischen beiden Seiten. Sie fühlte zum ersten Mal die Sehnsucht derLiebe. Aber sie mußte ihr Ziel vollenden und sich durtef sich nicht von ihrer Neigung ablenken lassen. Es ist ihr Schicksal, sich vorwärts, zu ihrem Ziel, zu bewegen.

Der Monolog läßt sich in 4 Abschnitte unterteilen:

Abschnitt

Zeilen

kurz - Inhalt



- die Umwelt um Johanna

- Neigung (Liebe) zu Lionel



- Neigung, Sehnsucht nach ihm



- Vorwürfe (war ihr Handeln unmenschlich?)

- Pflicht (soll sie ihn töten?)



- will, aber kann ihre Pflicht nicht aufgeben, entsagt  

ihrer Neigung


Der 1. Abschnitt besteht aus 4 Strophen mit jeweils 8 Zeilen, ausgenommen die letze Strophe mit 9 Zeilen. In den ersten 3 Strophen ist ein abab Reim zu finden. In der 4. Strophe ein ab ab cc dd Reim.

Der 2. Abschnitt besteht aus 3. Strophen. Die ersten beiden haben 4 und die letzte Strophe hat 5 Zeilen.

Der 3. Abschnitt besteht aus 18 Zeilen, die sich nicht reimen. Es kommen mehrere lyrische Bilder vor, wie z.B. blindes Werkzeug oder Gottes Schild.

Der letzte Abschnitt, der aus 5 Strophen besteht, hat verschiedene Reimformen wie ab und aabb. Die ersten beiden Strophen haben 4 Zeilen, die letzten 3 jeweils 8.

Wie man anhand der Tabelle sehen kann, lassen sich die 4 Abschnitte inhaltlich unterscheiden. Johanna kommt zu dem Entschluß, daß sie ihrer Liebe zu Lionel entsagen muß und ihr Ziel, welches ihr die Heilige Mutter Gottes verkündet hat, weiterführen muß.

Dieser Monolog ist wichtig für den weiteren Verlauf der Handlung, denn, da sie ihrer Pflicht treu bleibt und ihrer Neigung entsagt, bleibt sie bei der Krönung stumm. Ihr Vater sieht seine Vermutung bestätigt und beschuldigt sie vor versammeltem Volk, einen Bund mit der Hölle zu haben. Aufgrund dessen, daß Johanna stumm bleibt, wird sie vom König verbannt und flieht.

(Schiller : das der Mensch im Glauben an Freiheit alle Widerstände überwinden kann)



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