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Literarische Referate
Die Judenbuche
(A. von Droste-Hülshoff)
Ich möchte heute über eine Novelle von Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) " Die Judenbuche " referieren.
Annette von Droste-Hülshoff stammt aus einem westfälsischen Adelsgeschlecht, ihr Werk ist lokal und thematisch auf ihre Heimat Westfalen beschrenkt, daher kann es dem Biedermeier zugeordnet werden. Allerdings durchbricht sie die biedermeierlichen Tendenzen, da sie in ihrer Epik dem poetischen Realismus nahesteht.In ihren Werken spielt die Natur eine große Rolle, wobei Naturstimmungen als Spiegelungen psychischer Prozesse auftreten. Dinge werden zu Symbolen für seelische Vorgänge, wie die Judenbuche in dem folgenden Stück. Die Stoffe entnimmt Annette von Droste-Hülshoff aus den heimischen Sagen und der westfälischen Geschichte. Sie schreibt Gedichte, Baladen und Erzählende Dichtungen, wie " Bei uns Zulande auf dem Land " eine erzählende Darstellung ihrer Heimat.
Doch jetzt zu dem eigentlichen Referatsthema. Annette von Droste-Hülshoff schrieb diese Novelle zwischen den Jahren 1837 u. 1842 nach einer wahren Begebenheit. Das Werk handelt von Friedrich Mergel der als einziger Sohn eines Großbürgertums geringer Klasse im Dorf B, einem kleinen armen, aber in einer wunderschönen Gegend liegenden Dorf in Deutschland, geboren wird. Sein Vater Hermann Mergel führt unter der Woche ein ganz normales Leben, nur am Wochenende betrinkt er sich. Trotzdem ist es nicht schwierig für ihn eine Frau zu finden und so heiratet Hermann. Doch seine erste Ehe währt nicht lange, da er im betrunkenem Zustand seine Frau mishandelt. Diese verläßt ihn und zieht zu ihren Eltern, wo sie bald darauf stirbt. Hermann der nun Witwer ist, gibt sich jetzt noch mehr der Trinkerei hin, läßt Haus und Hof verkommen. Doch auf einmal tritt er wieder als Bräutigam auf, und heiratet zum zweiten mal. Seine neue Frau trägt den Namen Magaret Semmler und ist eine sehr anständige Person. Doch auch diese Ehe ist nicht die beste, zwar ist das zweite Jahr dieser unglücklichen Ehe mit einem Sohn, Friedrich, erfreut, doch neun Jahre später stirbt Hermann, der seinen Sohn bis dahin sehr lieb gewinnt, an den Folgen seiner ewigen Trinkerei.
Als Friedrich zwölf Jahre alt ist, kommt sein Onkel Simon Semmler zu besuch. Dieser hat seit der Heirat nichts mehr mit seiner Schwester Magaret gesprochen. Simon bietet Magaret an, daß ihr Sohn bei ihm arbeiten kann. Magaret stimmt zu, und so geht Friedrich, der bis jetzt nur die Kühe seiner Mutter hütet, mit seinem Onkel mit. Bald erreichen die beiden die Schlucht im Teutoburger Wald, wo der Onkel Friedrich die große Buche zeigt, unter der sein Vater tot aufgefunden wurde. Kurze Zeit später kommt ein Junge namens Johannes in Magaretes Haus, den sie für den ihrigen hält. Doch das Mißverständis ist bald aufgeklärt, und Friedrich erklärt seiner Mutter das Johannes bei seinem Onkel als Schweinehirt arbeitet. Friedrich ist jetzt sehr oft unterwegs. Er achtet auf sein Außeres und wird zu einem angesehenen Bürger im Dorf.
Freidrich ist nun 18 Jahre alt. Er arbeitet als bester Mitarbeiter bei seinem Onkel. Nebenbei hütet er noch die Kühe. In dieser Zeit treibt eine Holzfällerbande ihr Unwesen. Eines Tages, als Friedrich die Kühe hütet, kommt der Oberförster zu ihm und fragt ihn, ob er etwas verdächtiges gesehen habe. Nach einem Streit, bei dem der Oberförster Friedrich wegen seiner Herkunft beleidigt, sagt dieser das er ein Geräusch gehört hat, und zeigt ihm den Weg. Doch es ist der falsche Weg. Am nächsten Tag findet man den Oberförster mit einer Axt im Kopf steckend im Wald. Friedrich ist der Tatverdächtige und wird im Dorf verhört. Dadurch, daß ihn einige Leute zur Tatzeit im Dorf gesehen haben, hat er ein Alibi und das Verbrechen kann nicht aufgeklärt werden.
Vier Jahre später ist ein sehr ertragreicher Herbst für die Bürger vom Dorf B. Und so findet eine Hochzeit statt. Auch Friedrich ist eingeladen. Dieser presentiert voll Stolz seine silberne Taschenuhr. Doch es erscheint der Jude Aaron auf der Hochzeit, um die zehn Taler einzufordern, die Friedrich ihm für die Uhr schuldet. Es kommt zu einem Konflikt und alle Bürger lachen über Frierich. Friedrich verläßt beschämt die Hochzeit. Am nächsten Tag findet man den Juden Aaron tod unter der großen Buche in der Schlucht. Friedrich ist der Hauptverdächtige, doch er ist spurlos verschwunden und mit ihm auch Johannes. Inzwischen bilden die Juden eine Gemeinschaft und sorgen dafür, daß die goße Buche erhalten bleibt. Sie schnitzen einen weisen Spruch in die Judenbuche.
Ein halbes Jahr später bekommt der Gutsherr einen Brief, welcher beweist, daß Friedrich unschuldig ist. Achtundzwanzig Jahre später, im Jahr 1788, am Vorabend des 24. Dezembers klopft ein Mann an die Tür eines Hauses im Dorf B. Der Fremde wird eingelassen und wenig später als Johannes erkannt, der damals mit Friedrich Mergel entflohen ist. Johannes wurde vom Gutsherrn aufgenommen, und muß diesem von seinen Abendteuern berichten. Er erzählt wie sie damals aus dem Dorf B geflohen sind und er am Ende dann als Sklave in der Türkei landete. Und der Gutsherr sagt Johannes das Simon und Frierichs Mutter Magaret gestorben sind.
Unterdessen wurde es schon Septemer Johannes ist wieder einmal unterwegs um einen Botengang für den Gutsherrn zu erledigen, doch es ist sein letzter.
Vierzehn Tage später findet man Johannes, er baumelt tot von einem Ast der Judenbuche. Der Gutsherr erkennt an der Breiten Narbe die sichtbar ist, daß dies nicht Johannes sondern Friedrich Mergel ist. Das ist eine wahre Geschichte, die sich 1789 ereignet hat. Die hebräische Schrift an der Buche heißt:
"Wenn du dich diesem Orte nahest, so wird es dir ergehen, wie du mir getan hast."
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