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Literaturblatt
von Mathew und Andreas
LEBENSBILD DES DICHTER:
(siehe beigelegte Blätter)
INHALT:
I.
Gregor Samsa, ein Reisender in Tuchwaren, hat eines Morgens den Wecker überhört und findet sich "in seinem Bett zu einem ungheuren Ungeziefer verwandelt". Während er versucht, das Bett zu verlassen und die Eltern und seine Schwester Grete durch die verschlossene Tür wegen seiner Verspätung zu beruhigen, kommt der Prokurist seiner Firma, um ihn zur Rede zu stellen. Mühsam gelingt es ihm, aufzustehen und die Tür seines Zimmers zu öffnen. Sein Anblick lässt den Prokuristen aus der Wohnung flüchten, während der Vater ihn mit einem Stock in sein Zimmer zurücktreibt, wo er verletzt liegenbleibt.
II.
Gregor, der seit dem Zusammenbruch des väterlichen Geschäfts vor fünf Jahren allein durch seine aufopferungsvolle Berufstätigkeit für den Lebensunterhalt der Familie gesorgt hat, muss nun von der Schwester in seinem Zimmer wie ein Tier mit Nahrung versorgt werden, während sich der Vater eine Stelle als Diener in einer Bank sucht. Da Gregor an den Wänden und der Decke herumzukriechen beginnt, beschließt seine Schwester eines Tages - es sind schon zwei Monate vergangen -, sein Zimmer gemeinsam mit der Mutter auszuräumen, Doch Gregor, durch die Einwände der Mutter an seine menschliche Vergangenheit erinnert, versucht wenigstens ein Bild an der Wand zu retten. Die Mutter fällt bei seinem Anblick in Ohnmacht, und während er ihr helfen will, kommt der Vater in die Wohnung zurück. Die Situation missverstehend, bombardiert er Gregor mit Apfeln, von denen einer in seinem Rücken steckenbleibt.
III.
Gregor leidet über einen Monat an seiner Wunde, isst kaum mehr etwas, nimmt aber noch ein wenig am Familienleben teil, da abends die Tür zum Wohnzimmer geöffnet wird. Auch Mutter und Schwester tragen nun zum Lebensunterhalt bei, und außerdem ist eines der Zimmer and drei Zimmerherren vermietet worden. Eines Abends bitten sie die Tochter Grete, die ihr Bruder Gregor aufs Konservatorium schicken wollte, bei ihnen Violine zu spielen. Von der Musik angezogen, versucht Gregor sich seiner Schwester durch die and diesem Abend geöffnete Tür zu nähern und wird von einem der Zimmerherrn entdeckt.
Angewidert kündigen die drei Untermieter, während die entnervte Familie um Fassung ringt und die Schwester nur noch den Wunsch hat, das "Untier" loszuwerden. Gregor schleppt sich mühsam in sein Zimmer zurück und stirbt noch in derselben Nacht. Die resolute neue Bedienerin, die and die Stelle der beiden früheren Dienstmädchen getreten ist, beseitigt am nächsten Morgen die Leiche. Das Ehepaar Samsa und Greten unternehmen, nachdem sie Entschuldigungsbriefe an ihre Arbeitgeber geschrieben haben, einen Ausflug vor die Stadt und besprechen ihre Aussichten für die Zukunft.
CHARAKTERISTIK:
Gregor Samsa:
Im Gegensatz zur Vermutung des Lesers, dass Gregor über seine Verwandlung schockiert wäre, macht es für ihn keinen großen Unterschied zu seinem sonstigen Dasein, weil er sich auch schon vor seiner Metamorphose als lästiges Ungeziefer gefühlt hat, abgesehen davon, dass es jetzt für alle offensichtlich ist. Die Tatsache, dass er ein Käfer ist, stört ihn nur deswegen, weil er nicht mehr zur Arbeit gehen kann, um seine Familie zu ernähren.
Am Anfang will Gregor die Abneigung seiner Eltern nicht wahrhaben, und versucht öfters sich wieder in das Familienleben einzugliedern, aber er merkt bald, dass er nicht in ihrer Nähe erwünscht ist und aus diesem Grund versucht er ungesehen zu bleiben (dies tut er vor allem, um die Nerven seiner schwachen Mutter zu schonen).
Zum Schluss krepiert er an seiner Wunde, was für ihn mehr oder weniger eine Erlösung ist.
Grete:
Grete ist die einzige, die sich wenigstens in irgendeiner Weise um Gregor kümmert. Obwohl sie nicht gerade erfreut darüber ist sich in der Umgebung ihres "Bruders" zu begeben, tut sie es trotzdem.
Etwas Bruderliebe kommt eigentlich nur zum Vorschein, als sie sein Zimmer ausräumt, damit er die Möglichkeit hat auch auf den Wänden und an der Decke seinen "Auslauf" zu bekommen und abwechslungsreicher zu gestalten. (Gregor ist diese eigentlich nett gemeinte Aktion nicht recht)
Mutter:
Die Mutter zeigt in diesem Werk nicht viel von ihren Gefühlen gegenüber ihrem Sohn. Wahrscheinlich ist das so, weil sie das Ungeziefer nicht mehr als ihr Kind ansieht und eigenlich nur Ekel für das "Untier" empfindet.Den Anblick ihres verwandelten Sohnes kann sie nicht verkraften, was sogar dazu führt, dass sie in Ohnmacht fällt. Sie läßt sich auch stark von ihrem Mann beeinflussen und bald will sie wie ihr Gatte "Gregor" nur noch mehr loswerden.
Vater:
Für den Vater ist der Käfer nur ein lästiger Mitbewohner, für den er sogar noch sorgen muss. Gregor gegenüber war er noch nie gut gesinnt, weil jener viel zu faul und arbeitsunfähig war. Außerdem war er durch diese dumme Verwandlung auch noch gezwungen wieder zur Arbeit zu gehen, was ihn sehr verärgerte.
Am Ende des Werkes hat der Vater nur mehr einen Gedanken: Den ekelhaften "Parasiten" endlich zu beseitigen.
GRUNDPROBLEME:
Gregor Samsa verwandelt sich eines Morgens in ein käferartiges Ungeziefer, was zu einigen Problemen führt.
Gregors Tod ist nur eine Schlussfolgerung von der Tatsache, dass er seine Einstellung zur Familie nicht ändern wollte. Auch als Leser erwartet man sich Gregors Ausbruch aus der Familie, denn vielleicht hätte er sich dann als Mensch gefühlt und wäre dann eines Morgens wieder als Mensch aufgewacht.
Die Starrsinnigkeit der Eltern und Gretes führen dazu, dass sie nicht herausfinden, dass Gregor sie verstehen kann und sogar ihnen etwas mitteilen will.
Ohne die übertriebene Gewalttätigkeit des Vaters hätte Gregor vielleicht noch eine Chance gehabt sich wieder in die Familie einzugliedern.
AUFBAU UND SPRACHE:
Das Werk ist in einfachstem Prosa verfasst worden und durch die treffende Adjektiva wirkt das Stück für den Leser sehr detailliert und realistisch, obwohl die Handlung selber surreal ist.
Das ganze Stück wird in der Ich-Perspektive erzählt, was es wiederum auch realer wirken lässt.
Durch die vielen Schachtelsätze werden zwar die Sätze länger und anscheinend komplizierter, jedoch in Wirklichkeit wird die Schreibweise mittels der Attributsätze einfach und dadurch viel verständlicher.
REDEWENDUNGEN UND WICHTIGE AUSSAGEN:
In diesem Werk sind Redewendungen nicht vorhanden und es gibt - zumindest für uns - keine nennenswerten Aussagen.
GEGENWARTSWERT:
Dieses Stück ist sicherlich heute noch aktuell, allein weil es von Franz Kafka verfasst wurde, und Franz Kafka ein nicht so unbekannter Name ist. Das Werk ist auch deswegen so interesserant, weil man die eigentliche Aussage erst nach einer Weile erfasst. Die Handlung selber hat in gewisser Weise auch mit "Science-fiction" zu tun.
Auch heutzutage werden viele Menschen durch ihre Arbeit und Schulden sehr stark unter Druck gesetzt, was zur Folge hat, dass sie sich überfordert und in eine Stresssituation hineingedrängt fühlen.
EIGENE MEINUNG:
Mathew:
Für mich persönlich war "Die Verwandlung" von Franz Kafka das beste Reclam Heft, das ich bisher gelesen habe, und das aus mehreren Gründen:
Der Text ist wirklich einfach zu verstehen. Bei den meisten anderen Werken mußte ich eine Zeit lang darüber nachdenken, was diese oder jene Phrase wohl heißen mochte.
Die Handlung ist außergewöhnlich interessant beschrieben. Das Ende hat mich sehr zum Nachdenken gebracht, weil ich das ganze Stück lang gedacht habe, dass Gregor Samsa alles nur geträumt hat.
Ich benote dieses Werk mit "die beste Reclam-Ausgabe, die ich bisher gelesen habe".
Andreas:
Für mich ist das Werk deshalb interessant, weil der Autor ein Thema anspricht, das viele Menschen in der heutigen Zeit betrifft. Im Grunde genommen bin ich mit der Beurteilung des Stücks einer Meinung mit der von Mathew.
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