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APPEL, Sabine: Elisabeth I. von England - Die Biographie. - Esslingen München: Bechtle Verlag, 1994.
1 Die Autorin
Sabine Apple, geboren 1967, studierte Germanistik und Philosophie. Für die Elisabeth - Biographie, ihr vielversprechendes Debüt, recherchierte sie längere Zeit in Cambridge.
2 Inhalt
Als lüstern und hemmungslos beschimpft man sie, als Bastardkönigin und Ketzerin mit verlotterter Moral: gegen ihr "Weiberregiment" wetterte der schottische Reformator John Knox, und doch gab man einem Zeitalter ihren Namen: Elisabeth I. von England (1533 - 1603).
Was war an dieser Frau, dass sie die Gemüter ganz Europas aufs heftigste erregte und viele Historiker zu wenig schmeichelhaften Urteilen kommen läßt?
Wie so viele Frauen in der Geschichte war sie in der Beurteilung entweder heilig oder lasterhaft, zu engelsgleicher Reinheit erhöht oder zutiefst verbildet, Anlass zu vielfältigen Spekulationen.
Völlig unvorbereitet und überraschend bestieg Elisabeth I. den Thron von England. Aller Erwartungen zum Trotz trug sie die Regierung alleine, wollte mit niemandem ihre Macht teilen. Die Tochter Heinrich VIII. bevorzugte Mehrdeutigkeit, Subtilität und doppeltes Spiel. Sie blieb stets in der Defensive, rumorte im Untergrund, spielte mit großer Verschlagenheit und Wendigkeit die eine Seite gegen die andere aus.
Generationen von Historikern haben diese Seite an ihr als "typisch weiblich" klassifiziert, wie man auch zunehmend in unserem Jahrhundert die persönlichen Schwächen der Königin, ihre Launenhaftigkeit und Nervosität, ihre chronische Unfähigkeit, sich zu entscheiden, und ihre pathologische Angst vor Verantwortung und Konsequenzen mit dem Mysterium ihrer Sexualität in Verbindung brachte.
Doch das "böse Weib", die "Jezabel des Nordens", wie Philipp II. von Spanien
sie nannte, schlug mit allen diplomatischen Raffinessen Kapital aus ihrer
Ehelosigkeit, nutzte ihre Weiblichkeit schamlos aus, setzte ihren Ruf als
"Virgin Queen" bewußt und gekonnt ein, was sich nicht zuletzt in den
jahrzehntelangen und schließlich doch erfolglosen Heiratsverhandlungen mit
Spanien, Frankreich und anderen europäischen Mächten niederschlug, wobei sie
sich alle gewogen hielt.
In günstigem Zusammentreffen von Glück und Verdienst, unterstützt von fähigen
Beratern - allen voran William Cecil -, regierte Elisabeth I. 44 Jahre lang
innen- und außenpolitisch äußerst erfolgreich. Durch die Unterstützung der
Freibeuter (Drake u.a.) legte sie den Grundstein für das englische
Kolonialreich, im Inneren wurde die soziale Not gelindert.
Elisabeth, ein Vollblutweib, das da jagte und tanzte und manchmal fluchte wie
ein Pferdeknecht, und Elisabeth, die kultivierte Lady, die antike Philosophen
übersetzte, musizierte und sechs Sprachen beherrschte - eine durch und durch
weltliche orientierte Herrscherin mit Sinn für den rein praktischen Vorteil in
einer Zeit religiöser Eiferer.
Elisabeth hat als Herrscherin und als Frau aus den Begrenzungen ihrer Zeit
hinausgewiesen. Auch nach vierhundert Jahren geht von dieser Gestalt noch
genügend Reiz aus, um sich mit ihrem Leben und ihrer Zeit zu beschäftigen.
3
Persönliche Meinung
Diese Biographie bietet einen sehr interessanten Einblick in das Leben in
England in dieser Zeit. Elisabeth ist eine äußerst interessante Frau, über die
man nie genug wissen kann. Sie war außergewöhnliche Frau in einer Zeit voller
Kriege und Kämpfe. Es war nicht leicht für eine Frau in dieser Zeit zu leben.
Doch sie weigerte sich zu heiraten und ihre Macht zu teilen. Sie hatte Angst an
Macht zu verlieren und uninteressant zu werden. Elisabeth hatte viel erlebt und
hatte Angst um ihr Leben. Sie fürchtete sich vor Verantwortung und vor
Entscheidungen.
Jeder sollte sich mit dieser Frau auseinandersetzen. Sie spricht vollkommen
gegen die Zeit in der sie lebte, und bietet einen Einblick in das Leben einer
Frau, die von Angsten bestimmt war.
Ich habe auch den Kinofilm gesehen, den ich wirklich nur jedem empfehlen kann.
Der Film beruht größtenteils auf der Wahrheit und ist äußerst spannend
aufgebaut.
+: Gute Zusammenfassung. Versucht, ein ausgewogenes Bild Elisabeths zu zeichnen. Sprachlich schön.
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