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Referat Victor Hugo "Der Glöckner von Notre-Dame"

literatur referate

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Victor Hugo "Der Glöckner von Notre-Dame"

Autor

Victor Hugo wurde am 26. Februar 1802 als Sohn eines Offiziers in Besançon geboren. Schon in seiner Kindheit reiste er sehr viel mit seinem Vater, er lernte dabei Spanien, die Insel Elba und Italien kennen. Da er wie sein Vater Offizier werden sollte, ging er zuerst auf das Pariser Polytechnikum. Mit fünfzehn Jahren bekam er in Paris einen Preis der Akademie für eine Ode verliehen und widmete sich seitdem nur noch der literarischen Tätigkeit zu. Er wurde zum Führer der Hochromantik, vor allem durch sein Drama "Hernani". Außerdem wurde Victor Hugo Abgeordneter in der Pariser Kammer und blieb bis an sein Lebensende der Politik treu. Die Jahre 1851 - 1870, die Zeit des zweiten Kaiserreiches, verbrachte er in der Verbannung. Am 22. Mai 1885 starb er in Paris.

Aufbau

"Der Glöckner von Notre-Dame" (Originaltitel: "Notre-Dame de Paris") ist ein historischer Roman der Romantik, der aus einem Vorwort und zehn Büchern besteht.

Inhalt und Interpretation

Die ersten zwei Bücher schildern das Paris im Spätmittelalter. Am Tag des Narrenfestes (6. Januar) des Jahres 1482 hat das Mysterienstück des Dichters Pierre Gringoire im Palais du Justice Premiere und "fällt durch". Bei der Wahl des Narrenpapstes danach wird Quasimodo, der Glöckner von Notre-Dame gewählt. Seinem Herren Dom Claude Frollo, dem Archidiakon von Notre-Dame, gefällt das allerdings  überhaupt nicht und der Geistliche ruft seinen Untergebenen wieder zurück. Da Gringoire durch seinen Mißerfolg pleite gegangen ist, geht er der Zigeunerin Esmeralda auf der Suche nach einem Schlafplatz für die Nacht nach. Der Dichter wird Zeuge, wie Quasimodo Esmeralda zu entführen versucht. Die Tänzerin, die von Dom Claude Frollo verachtet wird, kann aber vom Hauptmann der königlichen Bogenschützen, Phoebus de Chateaupers, gerettet werden. Gringoire gelangt darauf in die cour des miracles, das Zentrum der truands (= Pariser Unterwelt), und soll gehängt werden, außer eine Frau will ihn zum Mann haben. Esmeralda, die in letzter Minute kommt, bewahrt ihn vor dem Tod. Im dritten Buch schildert Victor Hugo Notre-Dame und wieder das Paris des 15. Jahrhunderts, allerdings schweift er hier ziemlich aus und verarbeitet einen sehr großen Teil der Geschichte Paris. Im vierten Buch erfährt man, daß Dom Claude Frollo Quasimodo vor der Kirche gefunden und ihn aufgezogen hat. Außerdem werden die Charaktere der beiden Personen geschildert. Das fünfte Buch, das ebenfalls eine Rückblende ist, zeigt, daß sogar König Ludwig XI., noch als Abt von St. Martin, ein Schüler bei Frollo auf dem Gebiet der Alchimie war. Das sechste Buch setzt die Geschichte mit der Verhandlung für die versuchte Entführung fort. Ein tauber Richter verhört den ebenfalls tauben Glöckner. Natürlich entstehen Mißverständnisse, die Leute lachen und der Richter glaubt, er wäre beleidigt worden. Deshalb wird Quasimodo eine Stunden lang öffentlich ausgepeitscht und auf dem Rad gedreht. Esmeralda sieht ihn und gibt ihm Wasser, was Quasimodo ihr niemals wieder vergißt. Außerdem wird in diesem Buch die Geschichte von einer Frau Paquette la Chantefleurie erzählt, deren Kind von Zigeunern gestohlen wurde. Sie ist heute eine Einsiedlerin, die in einer Zelle auf der Place de Grève lebt, was man aber erst später erfährt.

Die übrigen Bücher handeln ausschließlich von Esmeraldas Schicksal. Dom Claude Frollo, der dem Mädchen ein Liebesgeständnis machte, was sie ablehnte, läßt sie als Hexe und Mörderin verurteilen (Inquisition). Sie lehnt ebenfalls sein Angebot an, mit ihm zu fliehen. Kurz vor der Hinrichtung wird sie aber von Quasimodo gerettet: er bringt sie in die Kathedrale, wo sie Asyl genießt. Frollo erzwingt die Aufhebung des Asyls durch ein Parlamentsurteil, worauf die truands versuchen, ihr Mitglied Esmeralda zu befreien. Sie flüchtet mit der Hilfe von Quasimodo und Frollo, den sie aber erst später erkennt, und kommt bis zur Place de Grève, wo sich herausstellt, daß Esmeralda die entführte Tochter von Frau Paquette la Chantefleurie ist. Aber kaum wieder vereint, entdecken sie die Wachen und das Mädchen wird gehängt. Quasimodo, der alles vom Dach der Kathedrale mit verfolgt hat, erkennt, daß sein Meister am Tod Esmeraldas verantwortlich ist. Er stößt Frollo von einer Turmgalerie und stirbt selbst an Esmeraldas Grab.

Mit "Norte-Dame de Paris" wollte Victor Hugo sein Idealbild eines Romankunstwerks verwirklichen. Dies war für ihn "der Roman, der zugleich Drama und Epos ist" ("pittoresque, mais poétique, réel, mais idéal, vrai, mais grand").

Der Roman schildert das Leben der Pariser im Hochmittelalter. Außerdem ist es eine Art Reiseführer für Paris, da Victor Hugo alle Ecken und Winkeln der damaligen Stadt beschreibt und ihre Geschichte schildert. "Notre-Dame de Paris" ist einer der bedeutendsten historischen Romane der Franzosen.

Charakterisierungen

Quasimodo ist sehr treu zu Esmeralda und Dom Claude Frollo. Sie sind die einzigen Personen, die er kennt, dadurch ist er ihnen zutiefst ergeben. Obwohl er erkennt, daß die Dinge, die Frollo tut, falsch sind, hilft er ihm trotzdem, da er in ihrer Schuld steht. Man könnte glauben, daß er kein richtiger Mensch sei, da er sich etwas anders verhält als die Pariser. Er benimmt sich aber nur so, da er nicht sehr oft Kontakt mit Menschen hat. Er hat zu seinen Glocken eine bessere Beziehung als zu den Menschen. Die Beziehung zu Esmeralda hat außer der tiefen Verbundenheit noch etwas anderes. Es ist nicht nur Liebe. Er bewundert die Zigeunerin auch und bewacht sie wie ein treuer Hund sein Frauchen.

Esmeralda ist naiv. Obwohl sie mit den truands lebt, denkt sie, daß die Welt gut ist. Sie ist in den Rittmeister Phoebus de Chateaupers verliebt und hofft, von ihm als Märchenprinz auf sein Schloß geholt zu werden. Ihr Herz ist groß und sie ist frei von Vorurteilen. Sie hat zum Beispiel Quasimodo Wasser gegeben, obwohl er versucht hat, sie zu entführen.

Dom Claude Frollo ist ein sehr fleißiger Mann. Er hat in seinem Leben fast alle damaligen Studien absolviert, beschäftigte sich mit Alchimie und wollte wie Faust das gesamte Wissen erlangen. Da seine Eltern starben, mußte er schon sehr früh die Erziehung seines Bruders übernehmen. Aufgrund seines Berufes hatte er keine Zeit für die Liebe, was dadurch seine Liebeslust nur noch steigerte. Dadurch verhielt er sich so psychopathisch bei Esmeralda.

Quellen: Kinders Literaturlexikon



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