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Der Kondensator-Motor (einphasig)
Problem Einphasenwechselstrom
Um mit Einphasenwechselstrom einen Motor anzutreiben, muss man zur Trickkiste greifen, da mit Einphasenwechselstrom kein direktes Drehfeld erzeugt werden kann.
Einer dieser Tricks ist z.B. der Kollektormotor. Dieser ist jedoch wegen der Funkenbildung nicht für alle Anwendungen geeignet (z.B. Ex-Anlagen).
Eine andere Möglichkeit ist, mit einem Kondensatormotor zu arbeiten.
Magnetisches Drehfeld
Wie wir aus obigem Abschnitt schon erfahren haben, wird mittels Einphasenwechselstrom
kein Drehfeld erzeugt. Auch mit einer Hilfswicklung entsteht nur ein sich umkehrendes, nicht aber ein drehendes Magnetfeld.
Schliesst man aber an eine der beiden Wicklungen einen Kondensator in Serie an, dann
verschiebt sich der Strom in Bezug zur Spannung um 90 Grad, d h. der Maximaldurchgang in der Sinuskurve erfolgt in der Hilfswicklung 5 ms früher als in der Hauptwicklung - es entsteht ein magnetisches Drehfeld.
Drehrichtungsumkehr
Eine Drehrichtungsumkehr wird erreicht, indem die
Stromrichtung der Hilfswicklung umgepolt wird: Dies
geschieht durch Tausch des Kondensators und der
Brücken am Klemmenbrett.
Die Wicklung mit dem Kondensator heisst
Hilfswicklung, die ohne Kondensator Hauptwicklung.
Anlaufkondensator
Ein hohes Anzugsmoment entwickelt der Kondensator bei Verwendung eines Anlaufkondensators CA und eines Betriebskondensators CB
Das Anlaufmoment kann durch die Kapzität beider
Kondensatoren auf den Wert des 2- bis 3-fachen Nennmomentes gesteigert werden. Der Motor kann dadurch unter Last anlaufen.
Nach dem Hochlaufen wird der Anlaufkondensator ausgeschaltet. Dies geschieht mittels eines Zeitschalters, eines Thermo- oder eines Fliehkraftschalters.
Das Abschalten ist erforderlich, da durch die hohe Kapazit t der beiden Kondensatoren ein zu
grosser Strom durch die Hilfswicklung fliessen würde, was bei Dauerbetrieb eine Überhitzung zur Folge hätte.
Dimensionierung des Kondensators
Der Betriebskondensator soll je kW Motorleistung eine Blindleistung von 1,3 kvar aufweisen.
Für die Kapazität des Anlaufkondensators wird meist der dreifache Wert des
Betriebskondensators gewählt.
Kondensator und Induktivität (Spule) bilden einen Reihenschwingkreis. Deshalb ist die am Kondensator anliegende Spannung grösser als die Netzspannung. Deshalb müssen die Kondensatoren für die grösste auftretende Spannung (dies ist bei Leerlauf des Motores der Fall) bemessen sein.
Anwendungen
Kondensatormotoren mit Nennleistungen bis 2kW werden als Antrieb für Haushalts- Werkzeug- und Baumaschinen verwendet, z.B. Kühlschränke und Waschmaschinen.
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