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Magnetplattenspeicher
Sie sind Speichersysteme, die einen relativ schnellen Zugriff auf die Daten ermöglichen, aber auch relativ teuer sind. Man unterscheidet hier zwischen zwei Arten von Plattenlaufwerken:
- Festplattensysteme
- Wechselplattensysteme
Bei ersteren kann man den Plattenstapel nicht mehr
austauschen, da sich dieser in einem hermetisch verschlossenen
Raum befindet, der sie vor Staub und anderen Arten von
Umweltschmutz schützt.
Bei zweiteren können die Platten gewechselt werden; sie
bieten dafür im allgemeinen pro Plattenstapel eine geringere
Speicherfähigkeit. Zur Verringerung von
Umweltschmutzeinflüssen arbeiten sie aber mit Unterdruck in
einem ebenfalls sehr gut verschlossenen System, das durch
ein Filter mit Luft versorgt wird. Aus diesem Grund darf
auch ein Wechseplattensystem während des Betriebes nicht
geöffnet werden.
Die Speicherfähgkeit von Plattensystmen liegt bei Systemen
für Großrechenanlagen zwischen 144MB (Wechselplatte) und 1,8GB
(Festplatte).
1 Mechanischer Aufbau
Bild 1 Mechanische Baugruppen Wie man an Bild 1 erkennen kann, besteht ein Magnetplattengerät zunächst aus dem eigentlichen
Plattenstapel der entweder (bei Wechselplatten) ausgetauscht werden kann, oder aber (bei Festplatten) fest integriert ist. Auf diesen Platten sind die Daten abgelegt; diese werden mit den Datenköpfen, die alle auf einer gemeinsamen Bewegungseinrichtung sitzen, geschrieben und gelesen. Die Bewegung der Schreib/Leseköpfe efolgt meist mit einem Tauchspulmotor der, ähnlich einem Lautsprechersystem, aus einem Permanentmagneten und einer Spule, die mit diesem in magnetische Wechselwirkung tritt, besteht. Der Plattenstapel selbst wird von einem Motor mit Drehzahlen von 2600 bzw. 3400
U/min angetrieben.
1.1 Der Plattenstapel
Bild 2 Plattenstapel
Der Plattenstapel besteht meistens aus 7 einzelnen Platten, die auf einer gemeinsamen Achse sitzen. Der Plattenstapel ist in Zylinder und Spuren eingeteilt, wobei ein Zylinder aus den 9 übereinanderliegenden Spuren besteht, die durch eine mechanische Positionierung erreicht werden können. Die heute üblichen Stapel benützen dabei 823 Zylinder, die von außen nach innen durchnumeriert sind, wobei die innersten Zylinder als sogenannte Ersatzzylinder verwendet werden, die nur dann zur Speicherung verwendet werden, wenn auf einem der äußeren Zylinder ein Defekt auftritt, d.h. keine Speicherung möglich ist.
Eine der Ebenen ist dabei für die Positionierung reserviert. Auf dieser Ebene sind nur die Spursignale aufmagnetisiert,
die bereits vom Hersteller geschrieben werden, und bei deren Löschung die
1.2 Schreib/Lesekopf
Da es bei einem System wo der Schreib/Lesekopf auf der Speicherebene schleift, wie es bei Audiotonbändern aber auch bei Floppy Disks der Fall ist, bei den in der Magnetplattentechnik üblichen Drehzahlen zu unzumutbaren Abmützungen sowohl der Speicheroberfläche als auch des Kopfes kommen würde, mußte bei den Magnetplattensystemen nach einer neuen Methode gesucht werden.
Bild 3 Schreib/Lesekopf
Der Ausweg war hier, daa man den Magnetkopf so gestaltet, daa er aerodynamisch wirksam wird. Damit erreicht man in Zusammenhang mit den hohen Drehzahlen, daa der Magnetkopf in einer geringen Höhe über der Plattenoberfläche fliegt. Die Flughöhe beträgt hierbei etwa 0 bis 1um.
Diese Flughöhe
wird durch ein Gleichgewicht der Kraft der Befestigungsfeder und des
Aerodynamischen Auftriebes des
Kopfes erreicht. Da zum Flug des Kopfes bereits eine gewisse Drehzahl vorhanden sein muß, und dieser bei einer Landung beschädigt würde, müssen
hier spezielle Maßnahmen für den Anlauf und das Abschalten getroffen werden. Beim Anlauf tastet hier ein Sensor die Drehgeschwindigkeit
der Platte ab, und erst nach dem Überschreiten einer bestimmeten Drehzahl werden die Köpfe von
ihrer Ruheauflage auf die
bewegt. Beim Abschalten sorgt eine Kondensatorbatterie dafür, daa auf jeden Fall noch genügend Energie vorhanden ist, um die Köpfe auf die Auflagen zu bewegen.
Bild 4 Größenverhältnisse
2 Positionierung
Hier mua man genaugenommen zwei Arten von
Plattenlaufwerken unterscheiden: einmal jene für Minicomputer
und Mainframes und jene für PCs, die im Prinzip gleich
arbeiten jedoch im allgemeinen anders Positionieren.
Um zunächst einmal auf zweitere zu sprechen zu kommen:
Diese haben keine eigene Servoplatte, sondern arbeiten,
ähnlich wie Floppys mit Schrittmotoren. Dadurch sind sie
zwangsläufig etwas langsamer und ungenauer, als die größeren
Plattensysteme, die mit einer Servoplatte und einem
Tauchspulmotor arbeiten. Die weitere Beschreibung wird sich
auf letztere Systeme beziehen.
Hier ist, wie bereits erwähnt eine Plattenebene für die
Spursignale reserviert. Auf dieser Ebene ist
die
Hersteller mit Servoinformationen beschrieben. Von diesen
Servoinformationen wird abgeleitet:
- TRACK SERVO Signal, das den Abstand der Köpfe von der
Spurmit tellinie angibt.
- Begrenzungsanzeigen über die Position der Köpfe innerhalb oder außerhalb des normalen Zylinderbereiches.
- Zylinderimpulse, die bei Positionierungen das Überschreiten von Zylindern anzeigen.
Außerdem werden noch Signale wie die Schreibfrequenz und die Sektorenzählung abgeleitet.
Bild 5 Positionierung
Die Positionierung wird hierbei grundsätzlich so durchgeführt, daa die Anzahl der überschrittenen Spuren gezählt, und so die aktuelle Position bestimmt wird. Beim Hinfahren zu einer bestimmten Spur wird dabei eine bestimmte Maximalgeschwindigkeit eingehalten, und rechtzeitig vor dem Erreichen der gewünschten Spur die Geschwindigkeit reduziert, sodaa auf Anhieb die gewünschte Position erreicht wird. Die Maximalgeschwindigkeit liegt hierbei bei ca. 2m/s.
Bild 6 Aufbau der Servoplatte
Abgesehen von der grundsätzlichen Positionierung der Köpfe, bei der sie einmal prinzipiell auf die richtige Spur gebracht werden, müssen sie nun noch dort gehalten werden, nachdem der Tauchspulmotor im Gegensatz zu einem Schrittmotor einer Bewegung im nichterregten Zustand keinerlei Widerstand
entgegensetzt. Diese Regelung erfolgt über den Spurfolge- Regelkreis.
Bild 7 Spurfolge-Regelkreis
Die Positionsmessung erfolgt hierbei anhand der Signale der Servoplatte. Diese ist so beschrieben (gerade und ungerade Servospuren), daa aus dem Lesesignal die Kopfposition abgeleitet werden kann.
Die Spuren auf der Servoplatte und die Datenspuren sind jeweils um eine halbe Spurbreite gegeneinander versetzt. Die Grenzlinie zweier Spuren auf der Servooberfläche definiert damit die Spurmitte der Datenspuren. Bild 8 zeigt die Spannung am Servokopf für zwei verschiedene Positionen. In Position 1 liest der Kopf gleich große Anteile des Signals auf den Spuren A und B. Die Datenköpfe befinden sich dann genau über der Mitte der Datenspuren. In Position 2 liest der Kopf mehr Signal von der Spur des Typs A. Die Positionsmeßelektronik trennt mit gesteuerten Gleichrichtern
die von den verschiedenen Spuren stammenden Signalanteile, woraus sich der Positionsfehler ergibt.
Bild 8 Positionsmeßspuren und Positionsmeßsignal
3 Aufzeichnungsverfahren
Bei Magnetplatten wird hier die sogenannte MFM-Aufzeichnung verwendet. Diese hat den Vorteil, daa nur wenige Flußwechsel nötig sind, um ein Binärzeichen aufzuschreiben. Dadurch kann ohne Erhöhung der Aufzeichnungsfrequenz eine höhere Aufzeichnungsdichte erreicht werden als bei anderen Systemen. Aufgrund der geringeren Anzahl der Flußwechsel ist die gegenseitige Signalbeeinflussung geringer und die Amplitudenauswertung leichter möglich.
Der Nachteil dieser Aufzeichnungsart wiederum ist, daa die Impulspolarität keine Beziehung zur aufgezeichneten Information hat, da nur der Zeitpunkt des Flußwechsels innerhalb der Bitzellzeit ausgewertet wird. Dadurch wird der Aufwand an Dekodierelektronik höher.
Bild 9 MFM-Aufzeichnung
Hier sind die Schreibdaten so codiert, daa eine '1' durch ein HIGH in der zweiten Hälfte der
Bitzellzeit, und eine '0' durch
ein HIGH in der ersten Hälfte der Bitzellzeit repräsentiert wird. Folgen aber zwei HIGHs
unmittelbar hintereinander, so wird das Zweite weggelassen. Die
auf die
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