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politik referate |
Konjunktur, Konjunkturpolitik und umweltschonende Wirtschaftspolitik
Je nach Dauer der wirtschaftlichen Schwankungen, die in der Regel an der Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemessen werden, unterscheidet man langfristige strukturelle) , mittelfristige konjunkturelle) und kurzfristige (saisonale) Wirtschaftsschwankungen.
Strukturelle Schwankungen
Diese Schwankungen dauern ca. 5 0 Jahre. Der Grund liegt hier in tiefgreifenden Veränderungen der Wirtschaft, die durch technische Neuerungen hervorgerufen werden (Dampfmaschine, Flugzeuge, Raumfahrt, Computer)
Konjunkturelle Schwankungen
Mittelfristige Wirtschaftsschwankungen werden als Konjunkturschwankungen bezeichnet. Man rechnet heute mit einer Zyklendauer von ca. 8 Jahren.
Saisonsschwankungen
Jahreszeitliche wiederkehrende saisonale Schwankungen haben ihre Ursachen in erster Linie im Klimawechselder Jahreszeiten. Dies betrifft vor allem die Bau , Land-, Forst- und Transportwirtschaft
im Winter. Außerdem werden von den Jahreszeiten die Kleider- und Getränkeindustrie sowie der Brennstoffhandel beeinflußt. Auch Festtage eines Jahres (z.
B. Ostern und Weihachten) beeinflussen Umsatz und Beschäftigung vieler Wirtschaftsbereiche, wie z. B. Einzelhandel und Reiseveranstalter.
Wirtschaftsschwankungen
Lange Wellen Konjunkturschwankungen Saisonschwankungen
Zyklen von 0- bis |
Zyklen von 3- bis jähriger |
Zyklen innerhalb eines |
|||
jähriger Dauer |
Dauer |
Jahres |
Merkmale des Konjunkturverlaufs
Konjunkturschwankungen sind Abweichungen vom Trend. Dabei versteht man unter Trend eine gedachte) wirtschaftliche Auf- oder auch Abwärtsbewegung langfristiger Natur.
Unter Umständen kann man eine Strukturelle Schwankung auch als Trend ansehen. Man bezeichnet einen Trend auch als Wachstumspfad.
Aufschwung
Der Konjunkturaufschwung ist durch zunehmende Kapazit stsauslastung gekennzeichnet. Unternehmen arbeiten mit sinkenden Stückkosten, es bleibt trotz steigender Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern das Preisniveau noch relativ stabil, sofern nicht Materialpreise und/oder Löhne überproportional steigen. Käufer von Aktien erwarten steigende Unternehmensgewinne und die Aktienkurse steigen so in die Höhe (Effektenhausse . Zu Beginn des Aufschwungs ist Kreditmarkt flüssig, das bedeutet Banken haben genügend Überschußreserven. Somit bleiben die Zinsen raltiv niedrig, es sei denn die Notenbank greift bremsend ein. Im Aufschwung entspannt sich zwar der Arbeitsmarkt, die Arbeitslosenzahl bleibt jedoch hoch, da die Unternehmen während des Abschwungs Rationalisierungsmaßnahmen ergriffen haben.
Oberer Wendepunkt
Wenn Staat oder Notenbank nicht rechtzeitig eingreifen, kann es zur sogennanten
Konjunktur berhitzung kommen, die als Boom oder Hochkonjunktur bezeichnet wird.
Auf den Kreditmärkten werden die Mittel knapp - die Zinsen steigen - die Wertpapierkurse sinken - Preissteigerungsraten erhöhen sich - Löhne steigen schnell, weil beschäftigte Arbeitnehmer nicht um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen - durch erhöhte Kosten nehmen Unternehmergewinne ab - Investitionsg ternachfrage nimmt ab - Nachfrage nach Konsumgütern steigt weiterhin - die ersten Betriebsstilllegungen und Entlassungen finden statt - die Konjunktur kippt um - der Abschwung wird eingeleitet.
Abschwung
allgemeine Grundhaltung ist pessimistisch - Kaufzurückhaltung - Umsatzeinbußen - weitere Konkurse - Arbeitslosenzahl steigt - abnehmende Kreditnachfrage - sinkende Zinss tze - St ckkosten, Rohstoffpreise und Löhne steigen (auch im Abschwung erhöhen Gewerkschaften Löhne, jedoch nicht so stark wie im Aufschwung)
Oberer Wendepunkt
Abschwung kommt zum Stillstand - Konjunktur erholt sich - die Nachfrage nimmt zu - Aufschwung beginnt wieder
Konjunktur Seite 3 von 3
Konjunktur- phasen |
Auftrags- best nde/ Produktion |
Arbeits- losenzahl |
Lohnent- wicklung |
Zinsen |
Wert- papier- kurse |
Preisent- wicklung |
Spar- neigung |
Zukunfts- erwartungen |
Aufschwung |
steigend |
noch hoch |
mäßige Lohnerhöhun gen |
noch niedrig |
hoch |
geringe Preissteigerungsr aten |
sinkend |
optimistisch |
Boom (=Hochkonjunktur , Überkonjunktur, Überbeschäftigun g |
bei Konsumgütern noch steigend; bei Investitionsgüter n stagnierend oder sinkend |
sinkend |
kräftige Lohnerhöhun gen |
steigend |
sinkend |
hohe Preissteigerungsr aten |
niedrig |
optimistisch |
oberer Wendepunkt (Konjunkturgipfel) |
bei Konsumgütern stagnierend; bei Investitionsgüter n sinkend |
gleich- bleibend |
kräftige Lohner- höhungen ("Lohnlag") |
hoch |
niedrig |
hohe Preissteigerungsr aten |
niedrig |
abwartend bis pessimistisch |
Abschwung (=Rezession, Niedergang) |
sinkend |
steigend |
mäßige Lohner- höhungen Inflationsaus gleich); u. U. Abbau über- tariflicher Leistungen |
langsam sinkend |
langsam steigend |
abnehmende Preissteigerungs- raten (auf polypolistischen Märkten u. U. sinkende, auf olligopolistischen und monopolis- tischen Märkten weiter steigende Preise) |
steigend |
pessimistisch |
unterer Wendenpunkt =Talsohle) |
auf niedrigem Niveau verharrend |
hoch |
mäßige Lohnerhöh- ungen; geringe übertarif-liche |
niedrig |
hoch |
geringe Preissteigerungsr aten; Kosteninflation Stagflation) |
hoch |
abwartend oder vorsichtiger Optimismus |
Konjunkturindikatoren
Daten, die den Konjunkturverlauf messen und/oder Vorraussagen (Prognosen) für künftige Entwicklungen zulassen, werden als Konjunkturindikatoren bezeichnet.
Wichtige Konjunkturindikatoren
Entwicklung der Arbeitslosenzahl und offene Stellen
Steigende Arbeitslosenzahlen und sinkende offene Stellen - Wirtschaft unterbeschäftigt - Unternehmen investieren weniger - erwarten stagnierende oder zurückgehende Konsumg ternachfrage
Umgekehrte Reihenfolge tritt ein, wenn viele offene Stellen gemeldet werden und die
Arbeitslosenzahlen zurückgehen
Entwicklung der Konsumgüternachfrage
privater Konsum steigt (angezeigt durch steigende Einzelhandelumsätze) - Erwartung einer positiven Entwicklung der Wirtschaft - dadurch steigen nämlich die Gro handelsums tze und die Herstellerumsätze
Wirtschaft vollbeschäftigt - Preissteigerungen
Stagnierende oder sinkende Einzelhandelsums tze bewirken das Gegenteil
Entwicklung der Investitionsgüternachfrage
Steigung der Investitionsgüternachfrage (angezeigt durch steigende Umsätze und oder Auftragsbest nde in der Investitionsg terindustrie) - Erhöhung der Beschäftigung wird erwartet - Einfluß auf Arbeitsnachfrage
Vollbeschäftigung : hier kann man steigende Preise und L hne vorraussagen
Sinkende Investiotionsgüternachfrage lä t auf gegenteilige Entwicklung schließen
Entwicklung des Außenhandels
Export nimmt schneller als Import zu - Belebung der Konjunktur
Vollbeschäftige Wirtschaft - muß mit Preissteigerungen rechnen, da Gesamtnachfrage (Auslands- und Inlandsnachfrage) das Gesamtangebot der Volkswirtschaft übersteigt
Steigen Importe schneller als Exporte (Gegenteil), tritt der gegenteilige Effekt wahrscheinlich ein
Entwicklung der Staatsausgaben und -einnahmen
Staatshaushaltsplan zeigt Verh ltnis von Staatsausgaben zu Einnahmen
Strebt Staat gro e zusätzliche Konsum- oder Investitionsvorhaben an, ohne Steuern zu erhöhen, ist eine Belebung der Wirtschaftst tigkeit wahrscheinlich - Preiserhöungen sind zu erwarten, wenn Wirtschaft vollbeschäftigt ist Steuererhöhungen hingegen können Wirtschaftst tigkeit hemmen
Entwicklung der Lagerbest nde
Steigen Lagerbestände über das saisonal übliche Maß, so liegt offenbar Überproduktion vor - Unternehmen werden Produktion drosseln - Konjunkturabschwung
Nehmen die Lagerbestände ab, ist das Gegenteil der Fall
Unternehmererwartungen
Erwartungen der Unternehmer spielen eine große Rolle
Geld und Kredit
Zinssenkungen - Wirtschaftsbelebungen
steigende Zinss tze - "Übersch umen" der Konjunktur verhindern
Ursachen der Konjunkturschwankungen
Die Überproduktionstheorie
Diese sieht die Ursache des Konjunkturabschwungs in der ungleichen Einkommensverteilung.
Steigende Investitionen = Kapitalakkumulation - steigende Produktion, die aber von den Arbeitnehmern nicht vollst ndig gekauft werden kann, weil deren Einkommen nicht im gleichen Maß wie die Produktion steigt - Unternehmen bleiben auf Teil der Waren sitzen - müssen Produktion drosseln - Absatzkrise und Anfang des Abschwungs (der untere Wendepunkt des Konjunkturzyklus wird durch die Überproduktionstheorie nicht erklärt)
Die Unterspartheorie (auch Überinvestitionstheorie gennant)
im Laufe der konjunkturellen Aufwärtsbewegung wird der Verbrauch zu hoch - gesparte finanzielle Mittel reichen nicht mehr aus, um die von den Unternehmen in optimistischer Vorausplanung begonnen Investitionen zu finanzieren - Abbruch der Investitionen - Konjunkturumschwung (auch die Unterspartheorie erklärt den oberen Wendepunkt, aber nicht den unteren Wendepunkt eines Konjunkturzyklus)
Die monetären Konjunkturtheorien
Weiterführung der berinvestitionstheorie
Kreditinstitute sind in der Lage, Giralgeld zu schöpfen - Kreditangebot in der konjunkturellen Aufschwungphase ist höher als die Ersparnis - in dem Maße, wie sich die berschußreserven der Kreditinstitute verringern, erhöht sich das Zinsniveau - ursprünglich als günstige erscheinende Investitionen werden als unrentabel abgebrochen - Entlassungen, also steigende Arbeitslosigkeit (Diese Konjunkturtheorie hat den Vorteil, daß sie auch den unteren Wendepunkt erklären können: die im Tiefstand niedrigen Zinsen bewegen Unternehmen und oder private Haushalte zu vermehrter G ternachfrage - Konjunktur erholt sich wieder) Ausweitung des Geldangebots (Kreditangebots) durch die Notenbank: sinkende Zinssätze - steigende Kreditnachfrage Steigende private und staatliche Investitionsgüternachfrage
Steigende private und staatliche Konsumgüternachfrage
Faktoren, die den Konjunkturabschwung auslösen können:
Verknappung des Geldangebots (Kredit-
angebots) durch die Notenbank: steigende Zinssätze - sinkende Kreditnachfrage Sinkende private und staatliche Investitionsgüternachfrage
Sinkende private und staatliche Konsumgüternachfrage
Steigender Außenbeitrag (Export - Import) Sinkender Außenbeitrag (Export - Import)
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