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Referat GPB - Maturaarbeit - Bolschewismus und Menschewismus

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Inhaltsverzeichnis:

1) Wichtige Persönlichkeiten: 2

1.1) Zar Nicolaus II. 2

1.2) Wladimir Iljitsch Lenin. 2

1.3) Lew Dawidowitsch Trotzkij 3

1.4) Josif Wissarionowitsch Stalin. 4

2) Bolschewismus und Menschewismus. 5

2.1) Unterschiede der zwei Fraktionen. 6

2.2) Spaltung in zwei Parteien. 6

3) Die Revolution von 1905. 6

3.1) Die Ursachen. 6

3.2) Verlauf der Revolution 1905. 7

4) Die Russische Revolution 1917. 7

4.1) Die Februarrevolution. 7

4.2) Der Petrograder Sowjet 8

4.3) Die provisorische Regierung. 9

4.3.1) Konflikte zw. den beiden Regierungsorganen. 9

4.4) Lenins Aprilthesen. 9

4.5) Der Juliaufstand. 10

4.6) Die Regierung Kerenskij 11

4.7) Die Oktoberrevolution. 11

4.8) Die provisische Arbeiter - und Bauernregierung. 13

4.9) Die Beschlüsse der Regierung. 13

4.10) Der Bürgerkrieg. 14

5) Die Ermordung des Zaren. 14

6) Quellenverzeichnis: 16


1) Wichtige Persönlichkeiten:

1.1) Zar Nicolaus II.

Er wurde 18.5.1868 in Zarskoje Selo, St. Petersburg geboren und war der letzter Zar aus der Dynastie Romanow-Gottorf und Urenkel von Zar Nikolaj I. Pawlowitsch. Seit 1894 mit Alexandra Fjodorowna, Tochter des Großherzogs Ludwig IV. von Hessen-Darmstadt. Nikolaj führte innenpolitisch zunächst das autokratische Regiment seines Vaters Alexander III. fort, ohne die sozialen und politischen Konsequenzen aus der von S. J. Witte betriebenen Industriealisierungspolitik zu ziehen. Allerdings veranlasste ihn die Revolution von 1905, gegen eigene Überzeugungen im Oktobermanifest vom 30.10.1905 wesentliche Grundrechte, das allgemeine Wahlrecht und die Schaffung einer gesetzgebenden Volksvertretung (»Duma«) zu gewähren. Jedoch sorgte er durch den sogenannten Staatsstreich vom 3.6.1907 (Dumaauflösung, neues Wahlrecht) für eine konservative Mehrheit in der Duma.
Auf seine persönliche Initiative wurde 1898/99 die erste Haager Friedenskonferenz einberufen. Im übrigen folgte er den von seinen Außenministern empfohlenen traditionellen Zielen der russischen Außenpolitik, die 1914 für die Erhaltung des russischen Einflusses auf dem Balkan auch den Krieg riskierte. Gegen den Rat der Minister übernahm Nikolaj im Ersten Weltkrieg 1915 als Höchstkommandierender den Oberbefehl (mit General M. W. Aleksejew als Stabschef). Im Hauptquartier ohne Kenntnis der Lage im Inneren, abhängig von unverantwortlichen und z.T. unfähigen Ministern, konnte Nikolaj die Zerrüttung des Verkehrs- und Versorgungswesens nicht aufhalten und dankte angesichts des Revolutionsausbruchs auf Druck der Generalität am 15.3.1917 ab. Er wurde zunächst interniert, als Großbritannien ihm das Asyl verweigerte nach Sibirien verbannt und unter bolschewistischer Herrschaft zusammen mit der Kaiserin, dem 14jährigen Thronfolger und den vier Töchtern am 16.7.1918 kurz vor der Besetzung Jekaterinenburgs durch antibolschewistische Truppen - ermordet.

1.2) Wladimir Iljitsch Lenin

Lenin, mit richtigen Namen Uljanow, wurde am 22. April 1870 in Sibirsk geboren und starb in Gorki bei Moskau am 21. Januar 1924. Sein Vater war als Gouvernementschulrat in den Dienstadel aufgestiegen, seine Mutter eine zeitweise deutsch erzogene Arzt- und Gutsbesitzertochter. Das Erlebnis der Hinrichtung seines älteren Bruders Alexandr (1887) wegen eines geplanten Attentats auf Kaiser Alexander III. bewirkte Lenins Wendung zur revolutionären Bewegung bereits während seines juristischen Studiums in Kasan und Petersburg und nach seiner dortigen Zulassung als Rechtsanwalt. Nach Rückkehr von einer Reise in die Schweiz wurde er wegen politischer Agitation unter den Arbeitern verhaftet und von 1897 bis 1900 nach Sibirien verbannt. Dort lernte er seine spätere Frau und enge Mitarbeiterin N.K. Krupskaja kennen. Ab 1900 in der Emigration (London, München, Genf), gründete Lenin, der sich diesen politischen Decknamen um 1901 zulegte, mit Mitarbeitern die sozialdemokratische Zeitung "Iskra" (=Der Funke). Darin und u.a. in seiner bedeutendsten theoretischen Schrift "Was tun?" (1902) entwickelte und begründete er sein Konzept einer Kaderpartei von Berufsrevolutionären als Vorhut des Proletariats im Kampf um die Herbeiführung des Sozialismus. In der Revolution von 1905 spielten der viel zu spät (November 1905) nach Russland zurückgekehrte Lenin und seine Anhänger eine insgesamt unbedeutende Rolle. Lenins erneuerte Emigrationszeit (1907-1917) mit den Hauptstationen Genf, Paris, Krakau, Bern und Zürich war gekennzeichnet einerseits durch sein Ringen um Festigung der zahlenmäßig dezimierten Bolschewiki als Kaderpartei sowie andererseits - ab 1914 - durch sein unablässiges Agitieren gegen den 1. Weltkrieg, den er als höchst imperialistischen Kapitalismus wie als Voraussetzung und Hebel für eine allgemeine proletarische Revolution deutete. Die auch ihn überraschende Februarrevolution 1917 in Russland gab ihm die Möglichkeit , sein Konzept praktisch zu erproben, nämlich "den Krieg in einen Bürgerkrieg zu verwandeln" und so die proletarische Revolution herbeizuführen. Nachdem Lenin in einer Gruppe von Gesinnungsgenossen mit offizieller deutscher Reisehilfe über Deutschland, Schweden und Finnland am 16. April 1917 Petrograd erreicht hatte, verkündete er tags darauf in den Aprilthesen sein radikales Aktionsprogramm. Besonders wichtig waren dabei die drei einfachen Parolen "Frieden um jeden Preis!", "Alles Land den Bauern!", "Alle Macht den Sowjets!". Ein von L.D. Trotzkij vorbereiteter Aufstand in Petrograd lief am 25 Oktober bis 7. November 1917 erfolgreich ab und brachte Lenin als Vorsitzender des Rates der Volkskommissare an die Macht(Oktoberrevolution). Er handhabte sie von Anfang an mit großer, sich rasch zum Terror steigernder Härte, auch gegenüber den anderen sozialistischen Parteien. Gegenüber dem Ausland verfolgte Lenin eine doppelpolige Politik: die langfristige der Weltrevolution und eine kurzfristige des zeitweisen Auskommens mit kapitalistischen Mächten. Mit der Schaffung des Politbüros und des Sekretariats des Zentralkomitees (1919) sowie dem Verbot der Fraktionsbildung (1921) verwirklichte Lenin die Verlagerung der Macht innerhalb der Partei in eine Kleine elitäre Führungsgruppe. Er förderte dadurch zugleich die Bürokratisierung der Partei, und schuf insgesamt ein neuartiges Herrschaftssystem. Die Abberufung Stalins vom Amt des Generalsekretärs der Partei, die er in seinem sogenannten "Testament" vom Dezember 1922/Jänner1923 forderte, konnte Lenin u.a. wegen einer rasch fortschreitenden Gehirnsklerose, die ihn nach einem ersten Schlaganfall (Mai 1922) teilweise, nach einem zweiten (März 1923) völlig handlungsunfähig machte, nicht mehr durchsetzen.

1.3) Lew Dawidowitsch Trotzkij

Lejb Bronstejn wurde am 7. November 1879 als Sohn einer jüdischen Mittelstandsfamilie im russischen Janowka geboren.
Er studierte in Odessa und geriet bald in Kontakt mit revolutionären Zirkeln. 1897 gründete Bronstejn den "Südrussischen Arbeiterbund", worauf er verhaftet und 1899 nach Sibirien verbannt wurde.
1902 konnte er ins Ausland fliehen, wo er sich fortan den Decknamen Leo Dawidowitsch Trotzkij zulegte. Durch seine Mitarbeit an der Emigrantenzeitschrift "Iskra", für die auch Wladimir Lenin tätig war, verschaffte sich Trotzkij eine führende Position in der russischen Sozialdemokratie. Dabei traten zwischen beiden Aktivisten tiefe Differenzen auf, die lange Jahre anhalten sollten. Anlässlich der Spaltung der russischen Sozialdemokraten in Menschewiki und Bolschewiki versuchte Trotzkij ab 1903 eine vermittelnde Position einzunehmen. Seine spezifische politische Programmatik basierte auf der theoretischen Vorstellung der "permanenten Revolution", dem Kerngedanken des sogenannten Trotzkismus.
Trotzkij übernahm in der russischen Revolution von 1905/06 Führungsaufgaben in St. Petersburg. Nach der Niederschlagung der Erhebung geriet er in Haft, aus der ihm jedoch erneut die Flucht ins Ausland gelang. Das folgende Jahrzehnt verbrachte Trotzkij im Wiener (1907-1914), Pariser (1914-1916) und schließlich US-amerikanischen Exil (1917). Im Zuge der Auseinandersetzungen über den Ersten Weltkrieg vollzog er eine Annäherung an die Positionen Lenins und dessen Revolutionsidee. In den USA gab er die revolutionäre Zeitschrift "Novy Mir" ("Neue Welt") heraus.
Die russische Februarrevolution bot 1917 beiden die Gelegenheit zur Rückkehr in die Heimat. Trotzkij schloss sich nun den Bolschewiki an, in dessen Zentralkomitee und Politbüro er noch im selben Jahr aufrückte. Mit seinen agitatorischen Fähigkeiten trug er wesentlich zum Ausbruch der Oktoberrevolution bei, mit der sich die Bolschewiken gegen die bürgerlich-sozialdemokratische Revolutionsregierung erhoben. Unter Lenins Führung stieg Trotzkij nun zum Außenkommissar im Rat der Volkskommissare auf. In dieser Funktion wirkte Trotzkij anfangs an den diplomatischen Verhandlungen mit, die zum Frieden von Brest-Litowsk und damit zur Beendigung des Ersten Weltkriegs führten. Da er jedoch die ungünstigen Friedensbedingungen ablehnte, legte er bereits 1918 noch vor Unterzeichnung des Friedensvertrags sein Amt wieder nieder. Im März 1918 wurde Trotzkij zum Kriegskommissar berufen. Als solcher baute er die Rote Armee auf, über die er auch den Oberbefehl führte und mit deren Hilfe er bis 1921/22 auf entscheidende Weise den Sieg der Bolschewisten im russischen Bürgerkrieg herbeiführte.
Nach dem Tod Wladimir Lenins (1924) verschärfte sich das bereits gespannte Verhältnis zwischen Trotzkij und Lenins Nachfolger Josif W Stalin. Trotzkij prangerte zunehmend die Konzentration der Macht in der Person Stalins an, gegen den er auf ideologischer Ebene nun verschärft seine Theorie der "permanenten Revolution" setzte: Während Stalin sich auf den Aufbau und die Konsolidierung des Sozialismus "in einem Land", nämlich in der Sowjetunion, konzentrieren wollte, propagierte Trotzkij die Notwendigkeit einer revolutionären Offensive und Expansion, mit der die nationale Revolution auf die übrige, noch kapitalistische Welt auszudehnen sei. Denn nach Auffassung des Trotzkismus könnten nur durch eine internationale Umwälzung die revolutionären Errungenschaften der Sowjetunion langfristig gesichert werden.
Stalin gelang jedoch sukzessive die Entmachtung Trotzkijs, der 1925 zunächst seine Absetzung als Kriegskommissar, 1926 seine Entlassung aus dem Politbüro und 1927 schließlich den Austritt aus dem Zentralkomitee hinnehmen musste.
1928 folgte seine Verbannung nach Kasachastan, 1929 seine Ausweisung aus der Sowjetunion. Aus dem Exil setzte Trotzkij jedoch auch im folgenden Jahrzehnt seine Agitation gegen den Stalinismus fort. Im Zuge der stalinistischen Säuberungen in der Sowjetunion wurde Trotzkij dort 1936 in Abwesenheit zum Tode verurteilt. 1938 gründeten die Trotzkisten die IV. Internationale, die sich offen gegen das sowjetisch-stalinistische Sozialismusmodell aussprach.
Leo Dawidowitsch Trotzkij wurde am 20. August 1940 in seinem Exil in Coyoacán bei Mexiko City durch einen sowjetischen Geheimagenten ermordet. Der von ihm begründete Trotzkismus besteht jedoch bis heute als "linke" Splitterabweichung des Marxismus fort.

1.4) Josif Wissarionowitsch Stalin

Josif W. Dschugaschwili wurde am 21. Dezember 1879 in Gori Georgien als Kind eines Schuhmachers und einer Waschfrau geboren. Noch im Jugendalter trat er 1894 dem orthodoxen Priesterseminar von Tiflis bei, wo er sich erstmals mit marxistischen Schriften befasste. Vier Jahre später wurde er Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR). Wegen seiner Beteiligung an revolutionären Aktivitäten erfolgte 1899 der Ausschluss des Sozialisten, der sich jetzt Stalin nannte, aus dem Priesterseminar.
Infolge der politischen Spaltung der SDAPR von 1903 wechselte Stalin auf die Seite der Bolschewiken unter Wladimir Iljitsch Uljanow, alias Lenin. Kurz darauf wurde er nach Sibirien verbannt.
1903 heiratete der Revolutionär Jekaterina Swanidse, mit der er einen Sohn bekommen wird. Ein Jahr später gelang Stalin die Flucht aus Sibirien, worauf er sich an Raubüberfällen beteiligte, um die nötigen Mittel für die Umsetzung seiner politischen Anschauungen zu organisieren. So war Stalin auch an einem spektakulären Überfall auf die Reichsbankfiliale in Tiflis am 25. Juni 1907 maßgeblich beteiligt. Noch im selben Jahr starb seine Frau.
1912 berief Lenin den revolutionären Aktivisten ins Zentralkomitee der Bolschewiken, wo er sich den Beinamen 'der Stählerne' zulegte. Infolge seiner erneuten Verhaftung verbrachte Stalin die folgenden Jahre in sibirischer Verbannung. Im Zuge der russischen Oktoberrevolution von 1917 erlangte er seine Freiheit zurück. In der Folge übernahm er führende Aufgaben in der Parteiorganisation der Bolschewiken in St. Petersburg.
Stalin wirkte mit an der Vorbereitung der Machtübernahme und trat der Redaktionsleitung der 'Prawda' bei. Als Volkskommissar für Nationalitätenfragen betrieb er mit Hilfe der Roten Armee die gewaltsame Wiedereingliederung der von Sowjetrussland abgefallenen Kaukasusvölker.
1919 wurde Stalin bei der Neuordnung der Partei sowohl Mitglied des Polit- als auch des Organisationsbüros. Er heiratet im selben Jahr Nadesnda Allilujewa.
In den folgenden Jahren konnte Stalin, insbesondere nach dem Tod Lenins (1924), seine Machtposition in Partei und Staat der sozialistischen Sowjetunion immer mehr ausbauen.
1928 stieg Stalin zum unbestrittenen Führer der KPdSU und der Sowjetunion auf. Im Rahmen seines Fünfjahresplanes und der damit verbundenen 'Großen Säuberung' ließ Stalin seine politischen Gegner in großer Zahl ermorden. Prominentestes Opfer der stalinistischen Verfolgung wurde sein früherer Mitstreiter und Parteigenosse Leo Trotzkij, den er bis in sein Exil verfolgen und dort ermorden ließ.
1941 wurde Stalin Vorsitzender des Rates der Volkskommissare. Nach dem Angriff des nationalsozialistischen Deutschland auf die Sowjetunion übernahm Stalin, der noch kurz zuvor mit Adolf Hitler einen Nichtangriffspakt geschlossen hatte, die Kriegsführung. Er proklamiert den 'vaterländischen Krieg' gegen Hitler-Deutschland. Seinen erstgeborenen Sohn ließ Stalin als Landesverräter hinrichten.
Nach dem Ende des Zeiten-Weltkrieges führt Stalin seine diktatorische Innenpolitik fort, die weitere Säuberungsaktionen gegen politische Gegner vorsah. Im außenpolitischen Bereich versuchte der Diktator 1948 unter Verstoß gegen die Alliiertenverträge durch die Berlin Blockade die gesamte Vier-Sektoren-Stadt in die Hand zu bekommen.
Während der Verhandlungen über Deutschland und den EVG-Vertrag versuchte Stalin 1952 die Westintegration der Bundesrepublik Deutschland zu verhindern.
Am 2. März 1953 starb Josif Stalin in Moskau. Als Todestag wurde der 5. März bekannt gegeben. Die Beisetzung des ehemaligen Staatschefs erfolgte im Moskauer Mausoleum.
Wenige Tage später schritten seine Nachfolger zu einer Neuverteilung der Macht. Der am 13.9.1953 zum Ersten Sekretär des ZK der KPdSU erhobene Nikita Chruschtschow leitete in den folgenden Jahren die Abkehr vom Stalinismus ein, der als einer der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der Sowjetunion gelten kann.

2) Bolschewismus und Menschewismus

Der Begriff Bolschewismus kommt aus dem Russischen von dem Wort bolschinstwo und heißt so viel wie Mehrheit. Es beschreibt hier die Theorie und Taktik des revolutionären marxistischen Flügels der russischen Arbeiterbewegung mit dem Ziel, die Diktatur des Proletariats zu verwirklichen. Menschwismus ist die gemäßigtere sozialistische Bewegung Russlands.

Bei beiden Gruppen handelt es sich um die praktische Umsetzung der Theorien von Karl Marx, die von Lenin weiterbearbeitet und neu formuliert wurde und schließlich von Stalin verwirklicht wurde.

Zwei Fraktionen entstanden 1903 auf einem Kongress in London, wobei Lenin die radikalen anführte. Er wollte eine Partei bestehend aus aktiven Berufsrevolutionären schaffen, die mit allen Mitteln einen kommunistischen Staat in Russland aufbauen.

Sie andere Fraktion hatte zwar das selbe Ziel, wollten aber auch die Partei für diejenigen offen halten, die mit den Ideen sympathisierten aber nicht gleich aktiv in die Revolution einsteigen wollten.

Bei der Abstimmung auf diesem Kongress erhielt Lenin mit seiner Partei die Mehrheit. Daraus resultieren auch die Namen: Bolschewiki, Mehrheitler, und Menschewiki, Minderheitler. Diese Namen blieben bestehen, obwohl die Bolschewiki nicht immer die Mehrheit bildete.

2.1) Unterschiede der zwei Fraktionen


In den grundsätzlichen Zielen - Sturz des Zaren, Schaffung einer verfassungsmäßigen Regierung und schließlich Sturz des Kapitalismus - waren sich die Parteien einig, sie verfolgten sozusagen die gleichen Ziele.

Der Weg, um diese Ziele zu erreichen, war aber in beiden Parteien ein anderer. Die Bolschewiken wollten die Ziele mit einer Revolution erreichen. Die Menschewiken hingegen legten mehr Nachdruck auf Reformen, wie zum Beispiel die Schaffung einer parlamentarischen Regierung, weil sie der Ansicht waren das Russland noch nicht bereit für eine Revolution sei.

Bei der Revolution im Jahr 1905 spielten beide Fraktionen keinen große Rolle. Nur Leo Trotzkij nahm aktiv an der Revolution teil, gehörte aber weder zu den Bolschewiki noch zu den Menschewiki. Er versuchte zwischen den beiden zu vermitteln.

Als nach der Revolution die Duma einberufen wurde boykotierten die Bolschewiken diese, oder verwendeten sie zur Agitation. Die Menschewiken versuchten higegen auf parlamentarischem Weg die Fraktion der Gegner des Zaren zu verstärken.

Trotz dieser unterschiede bildeten sie dennoch eine Partei.

2.2) Spaltung in zwei Parteien

Mit der Zeit wurden die Differenzen zwischen den beiden Fraktionen immer Größer und 1912 kam es zum endgültigen Bruch. Den Bolschewiki gelang es ihre Zahl der Mitglieder von 45 000 auf 240 000 zu erhöhen. Sie lehnten den ersten Weltkrieg als imperialistischen Krieg, der gegen die Interessen der Arbeiterklasse ging, ab. Die Menschewiki und Sozialrevolutionäre hingegen befürworteten die Teilnahme Russlands am Krieg.

Infolge der hohen Verluste Russlands während des Krieges brach im März 1917 eine Revolution aus. Der Zar musste abdanken und eine parlamentarische Regierung wurde geschaffen. Die Bolschewiken waren aber mit dieser Regierung, der auch die Menschewiken angehörten, unzufrieden und sie übernahmen in der Oktoberrevolution 1917 die Macht.  

3) Die Revolution von 1905

3.1) Die Ursachen

Als Ursachen für die revolutionäre Lage sind die unmenschlichen Bedingungen unter denen viele Menschen lebten, zu nennen. In den Städten bildete sich ein immer größer wachsendes unzufriedenes und von den Industriellen brutal ausgebeutetes Proletariat. Am Land gab es für die Bauern kaum die Möglichkeit eigenes Land zu erwerben. Sie mussten unter schweren Bedingungen für die Großgrundbesitzer arbeiten. Außerdem wurde Russland brutal von den Zaren regiert und politisch Andersdenkende wurden verfolgt. Dazu kam eine schwere Wirtschaftskrise, infolge des japanisch-russischen Krieges 1904-1905.

Es kam zur Gründung revolutionärer, am Marxismus orientierter Parteien. 1898 wurde die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands gegründet, die sich 1903 in die Fraktion der Bolschewiki und Menschewiki spaltete. 1902 gründete sich aus dem Narodniki-Gruppen die Partei der Sozialrevolutionäre.

3.2) Verlauf der Revolution 1905

Am 22. Januar 1905 schossen zaristische Truppen in eine vor dem Winterpalais in Sankt Petersburg friedlich für wirtschaftliche und soziale Reformen demonstrierende Menschenmenge(Blutsonntag). Daraufhin kam es beinahe überall im Land zu Unruhen, Streiks und Aufständen. Am 3. März 1905 kündigte Zar Nikolaus II. die Einberufung einer beratenden Versammlung an, woraufhin die Unruhen vorübergehend abflauten. In den folgenden Monaten entstanden in der Intelligenz, unter den Arbeitern und den Bauern revolutionäre Gruppen, auch Teile des Militärs schlossen sich dem Aufstand an (Meuterei auf dem Panzerkreuzer Potjomkin am 14. Juni 1905). Im Oktober weiteten sich die Aktivitäten zum Generalstreik aus; in Sankt Petersburg trat erstmals ein Rat (Sowjet) der Arbeiterdeputierten zusammen, Moskau und schließlich das ganze Land folgten dem Petersburger Beispiel.

Nikolaus sah sich nun zu Zugeständnissen gezwungen und erließ am 30. Oktober das so genannte Oktobermanifest, in dem er die Einberufung einer Volksvertretung mit eingeschränkter gesetzgebender Gewalt und den Erlass einer Verfassung zusagte sowie die bürgerlichen Grundrechte wie Presse-, Rede- und Versammlungsfreiheit zugestand. Die sozialdemokratischen und -revolutionären Gruppen, insbesondere die Bolschewiki, setzten unterdessen die Unruhen und Erhebungen gegen die Regierung fort. Am 16. Dezember 1905 wurde der Petersburger Sowjet verhaftet; der anschließende Arbeiteraufstand in Sankt Petersburg (22. Dezember 1905 bis 1. Januar 1906) wurde blutig niedergeschlagen, ebenso die spontanen Bauernaufstände auf dem Land.

4) Die Russische Revolution 1917

Die erste Revolution, die 'Februarrevolution', die mit dem Aufstand vom 8. bis 12. März 1917 (23.-27. Februar nach dem damals in Russland gebräuchlichen julianischen Kalender) begann, führte zum Sturz der autokratischen Zarenherrschaft. Die zweite, die 'Oktoberrevolution', war der bewaffnete Aufstand der Bolschewiki gegen die im März eingesetzte Provisorische Regierung am 6. und 7. November (24./25. Oktober) und endete mit dem Sturz der Provisorischen Regierung und der Einsetzung einer Räteregierung.

4.1) Die Februarrevolution


Die unmittelbare Ursache der Februarrevolution von 1917 war der Niedergang des Zarenregimes unter der gewaltigen Belastung des 1. Weltkrieges sowie die Weigerung des Zaren Nikolaus II., längst überfällige politische, wirtschaftliche und soziale Reformen durchzuführen. In den Schützengräben hungerten die Soldaten und hatten oft weder Schuhe noch Munition, manchmal nicht einmal Waffen. Die Verluste der Russen waren so hoch wie nie zuvor in irgendeinem Krieg oder irgendeiner Armee. Hinter der Front wurden die Waren knapp, die Preise stiegen rapide an, und 1917 standen vor allem die großen Städte vor einer Hungersnot. Die Verbitterung der Zivilbevölkerung wuchs zusehends, und auch in der Armee litt die Moral unter der katastrophalen Versorgungslage und zusätzlich noch unter einer Reihe von militärischen Niederlagen. Anfang 1914 waren in Russland wie fast überall in Europa alle Parteien außer einer kleinen Gruppe von Sozialdemokraten für den Krieg. Aber bereits ab 1915 kam es zu empfindlichen Engpässen in der Versorgung, die besonders die großen Städte zu spüren bekamen, die von Flüchtlingen aus dem Frontgebiet überschwemmt wurden. Die Protestbereitschaft der Zivilbevölkerung stieg, und immer häufiger kam es zu Streiks und Demonstrationen.

1915 schloss sich die Mehrheit der Duma zu einem interfraktionellen, progressiven Block zusammen und forderte angesichts der wachsenden Unzufriedenheit und der Versorgungslage politische Reformen. Der Zar lehnte ab und verschärfte seinen innenpolitischen Kurs noch. Seit Jahresbeginn 1917 riss in der russischen Hauptstadt Petrograd (heute Sankt Petersburg) die Welle der Hungerdemonstrationen und Streiks nicht mehr ab. Am 3. März (dem 18. Februar nach dem julianischen Kalender) traten die Arbeiter des Putilow-Werkes in Petrograd, eines der größten Industriebetriebe in Russland, in den Ausstand. Fünf Tage später, am 8. März, schlossen sich Zehntausende von Frauen der sich ausweitenden Protestbewegung an und demonstrierten gegen Hunger, Krieg und Zar, und am folgenden Tag kam es in Petrograd schließlich zum Generalstreik. Auf Transparenten und in Sprechchören forderten die Demonstranten und Streikenden die sofortige Beendigung sowohl des Krieges, als auch der autokratischen Zarenherrschaft. Auf Befehl des Zaren wurden schließlich zur Niederschlagung der Demonstrationen die gefürchteten Kosaken mobilisiert; die aber blieben neutral oder verbrüderten sich sogar offen mit den Aufständischen. Am 11. März erteilte Nikolaus II. den Truppen der Petrograder Garnison den Befehl, den Aufstand niederzuschlagen. Einige unbewaffnete Arbeiter fielen zunächst im Kugelhagel; trotzdem zogen sich die Demonstranten nicht zurück, bis schließlich Teile der zaristischen Truppen auf die Seite der Arbeiter wechselten und sich weigerten, weiter auf das Volk zu schießen. Die Revolution war nun nicht mehr aufzuhalten.

Am 12. März setzte sich die Revolution in der Hauptstadt durch. Regiment um Regiment der Petrograder Garnison ging auf die Seite des Volkes über. Innerhalb von 24 Stunden hatte sich die gesamte Garnison bis auf einige hundert Soldaten den Aufständischen angeschlossen. Die Regierung erkannte ihre Machtlosigkeit und trat geschlossen zurück. Etwa gleichzeitig mit dem Provisorischen Komitee konstituierte sich auf Initiative der Menschewiki ein 'Provisorisches Exekutivkomitee des Arbeiterdeputiertenrates', und bereits am 13. März wurde in Petrograd ein Arbeiter- und Soldatenrat (Sowjet) gewählt.

Die Macht lag jetzt in den Händen zweier neuer Organe, des Petrograder Sowjets der Arbeiter- und Soldatendeputierten und des Provisorischen Komitees der Duma, eines revolutionären und eines bürgerlichen Organs.

4.2) Der Petrograder Sowjet

Am 14. März erließ der Sowjet den berühmten Befehl Nr. 1. Dieser Befehl wies die Soldaten und Matrosen an, sich in allen politischen Angelegenheiten dem Sowjet und seinen Ausschüssen unterzuordnen, nur die Befehle zu befolgen, die den Weisungen des Sowjets nicht widersprachen, und Ausschüsse zu wählen, die die ausschließliche Verfügungsgewalt über die Waffen hatten. Vorerst waren die Bolschewiki im Petrograder Sowjet aber noch eine unbedeutende Minderheit; die Mehrheit hatten die Menschewiki und die Sozialrevolutionäre. Im Gegensatz zu den Bolschewiki definierten die Menschewiki die Februarrevolution als bürgerliche Revolution, in deren Folge sich die kapitalistische Gesellschaft und ihre demokratische Verfassung erst voll entwickeln mussten, bevor, laut Karl Marx, die wesentliche Voraussetzung für eine sozialistische Revolution gegeben war. Vor allem aber waren Menschewiki und Sozialrevolutionäre auch für die Fortsetzung des Krieges, damit sich Russland nicht etwa einem Diktatfrieden unterwerfen musste. Unter Führung der gemäßigten menschewistisch-sozialrevolutionären Mehrheit erklärte sich der Petrograder Sowjet dann auch zur Zusammenarbeit mit der Provisorischen Regierung bereit, was von den Bolschewiki als Verrat an der Revolution strikt abgelehnt wurde.

Die Bolschewiki sahen aber das kapitalistische System in Russland soweit fortgeschritten, dass die Periode der bürgerlichen Demokratie übersprungen werden und der Sozialismus gleich aufgebaut werden konnte.

4.3) Die provisorische Regierung

Am 12. März 1917 verkündete das Provisorische Komitee der Duma, es übernehme die Verantwortung für die Wiederherstellung der Ordnung. Am 13. März übernahm es kommissarisch die Leitung der Ministerien. Das Provisorische Komitee bildete in Absprache mit dem Sowjet eine 'Provisorische Regierung' und forderte die Abdankung des Zaren, was auch geschah.

In Bezug auf die wesentlichen sozialen Problemen erklärte die Provisorische Regierung, dass sie, eben weil sie ein Provisorium sei, grundsätzlich keine einschneidenden Veränderungen wie die Enteignung des adeligen Grundbesitzes zugunsten der Bauern durchführen könne. Alle grundlegenden Reformen mussten bis zur Entscheidung durch eine konstituierende Versammlung verschoben werden, aber die Wahlvorbereitungen zogen sich in die Länge, der Wahltermin wurde immer wieder verschoben. Denn für die liberale Mehrheit in der Provisorischen Regierung stand zu befürchten, dass nicht sie, sondern die verschiedenen sozialdemokratischen und sozialistischen Parteien die Mehrheit in der konstituierenden Versammlung erhalten würden. Die einzige Chance der Provisorischen Regierung zum Machterhalt bestand in einem Sieg an der Seite der Alliierten im 1. Weltkrieg.

4.3.1) Konflikte zw. den beiden Regierungsorganen

Die größten Differenzen der Provisorischen Regierung und des Petrograder Sowjet war die Entscheidung über den weiteren Verlauf des Krieges.

Während sich die Provisorische Regierung dazu verpflichtete, den Krieg fortzuführen und den Sieg davonzutragen, sprach sich der Sowjet  für eine Beendigung des Krieges und für Friedensverhandlungen aus.

Es kam schließlich zu einem Kompromiss zwischen den beiden: Der Krieg wurde fortgesetzt, die geheimen Annexionspläne jedoch gestrichen.

Trotz allem wurden die Konflikte zwischen der Regierung und dem Sowjet immer größer. Ein Grund war, dass der Sowjet nicht nur mehr eine Institution zur Bildung einer Demokratie war, sondern immer mehr Instrument des Sozialismus wurde.

Die Regierung beschäftigte sich mehr mit der Fortführung und Planung des Krieges als mit den im Land herrschenden Problemen wie das Wirtschaftliche Chaos und die Katastrophale Versorgungslage. Dadurch gelangten die Bauern und Arbeiter zu der Überzeugung, dass eher die Sowjets ihre Ansichten vertraten.

4.4) Lenins Aprilthesen

Vor Lenins Rückkehr aus dem Exil am 16. April war die bolschewistische Politik von Männern wie Lew Borissowitsch Kamenew und Josif Wissarionowitsch Stalin formuliert worden. Sie nur bedingt für eine Unterstützung der Provisorischen Regierung und für die Bildung eines Blocks mit den Menschewiki und den Sozialrevolutionären. Nach seiner Rückkehr legte Lenin seine Aprilthesen vor:

Sofortige Beendigung des Krieges nach dem Sturz des Kapitals

Keine Zusammenarbeit mit der Provisorischen Regierung und den diese unterstützenden Parteien

Enteignung des adeligen Grundbesitzes

Übernahme der Kontrolle über Produktionsmittel durch die Arbeiter.

Lenin erkannte, dass die Bolschewiki vorläufig nur eine kleine Minderheit waren. Durch Propaganda und geduldige Aufklärung überzeugten sie die Arbeiter von ihrer Politik und waren bald nicht mehr nur eine kleine Minderheit.

Die Aprilthesen bestimmten von nun an die Politik der Bolschewiki . Sie wurden verkürzt in den Parolen "Alle Macht den Sowjets" oder "Friede, Land, Brot!" ausgerufen. Mitte Mai kehrte Lew Trotzkij aus den USA zurück und schloss sich nach kurzem Zögern Lenin und den Bolschewiki an.

Am 1. Mai übersandte der Präsident der Provisorischen Regierung Miljukow eine Note an die Alliierten, in der die alten Annexionspläne und die Bündnistreue der Russen bestätigte. Dies stand im totalen Gegensatz zu früheren Erklärungen des Sowjets, die Friede ohne jegliche Annexionen und Reparationen vorschlug. Darauf folgten Proteste und Demonstrationen bewaffneter Arbeiter und Soldaten, die den Rücktritt der Regierung forderten. Daraufhin wurde die Note durch den Druck der Bevölkerung von der Regierung zusammen mit dem Sowjet Richtiggestellt, wodurch sich die Lage beruhigte. Trotzdem trat der Präsident der Regierung Miljukow zurück, und bei der Regierungsumbildung am 18. Mai erhielten die Menschewiken und de Sozialrevolutionäre 6 der 15 Ministerien. Kerenskij wurde neuer Kriegsminister.

4.5) Der Juliaufstand


Die Arbeiter vollzogen Streiks mit der Aufforderung an die Regierung, Maßnahmen zur Beilegung der Krise zu treffen. Für die neue Regierung hatte jedoch genau wie für ihre Vorgängerin die Fortführung des Krieges Vorrang vor allen anderen Problemen. Am 29. Juni befahl Kerenskij eine Offensive gegen die Mittelmächte, die so genannte Brussilow-Offensive, die in einem Misserfolg und praktisch der Auflösung der Armee endete: Die Disziplin in der Armee brach völlig zusammen, und Hunderttausende Soldaten strömten von der Front nach Hause.

Während der verhängnisvollen Brussilow-Offensive organisierte der Sowjet eine riesige Arbeiterdemonstration in Petrograd. Am 16. Juli rief ein Petrograder Regiment, möglicherweise unter dem Einfluss der Bolschewiki, zu einer bewaffneten Demonstration gegen die Regierung auf. Zehntausende strömten schließlich am 17. Juli am Taurischen Palais, dem Sitz des Sowjets, zusammen und forderten den Petrograder Sowjet und den Allrussischen Sowjetkongress auf, endlich die Macht zu übernehmen.

Nach anfänglichem Zögern übernahmen die Bolschewiki die Führung in dem Aufstand. Der Aufstand scheiterte. Die Regierung machte die Bolschewiki und vor allem Lenin für den Aufstand verantwortlich und sah in dem Aufstand einen Putschversuch Lenins, einen Versuch Lenins also, über einen bewaffneten Aufstand die Forderung 'Alle Macht den Räten' selbst in die Tat umzusetzen. Die Bolschewiki und ihre Publikationen wurden verboten, ihre Führer, u. a. Trotzki, verhaftet; Lenin konnte nach Finnland fliehen.

4.6) Die Regierung Kerenskij

Die Julirevolution machte das Leid der Bevölkerung bzw. Deren Nöte noch einmal deutlich sichtbar und zwangen die Regierung zum Handeln. Die Regierung sagte Reformen zu, unter anderem auch die Agrarreform. Kerenskij wurde neuer Ministerpräsident.

Am 10. August wurde eine zweite Koalitionsregierung gebildet, die hauptsächlich aus Menschewiken und Sozialrevolutionären bestand. An der Politik änderte sich jedoch nicht sehr viel, auch der Krieg wurde weitergeführt. Die wirtschaftliche Lage verschlechterte sich weiter und die Bolschewiki bekamen immer mehr Anhänger.

Kerenskij ersuchte den Oberbefehlshaber der Armee, Kornilow, loyale Truppen in die Hauptstadt zu bringen. Dieser wollte allerdings selbst die Macht übernehmen und die Regierung umbilden. Kerenskij wandte sich an den Petrograder Sowjet und bat um dessen Hilfe.

Während des Vormarsches der Truppen Kornilows bereiteten ie Arbeiter- und Soldatenmilizen die Verteidigung vor. Die Bolschewiki erkannten ihre Chance und übernahmen die Führung der Verteidigung. DA die Eisenbahngewerkschaft sich weigerte die Truppen Kornilows zu transportierten, mussten diese zu Fuß vorrücken. Schon vor der Stadt trafen sie auf die Truppen der bewaffneten Arbeiter und die Armee löste sich auf. Kornilow wurde am 14. September verhaftet. Im Gegensatz zu früher waren die Arbeiter diesmal bewaffnet und organisiert. Die Bolschewiki bekamen zum ersten mal die Mehrheit im Sowjet. Trotzkij wurde aus dem Gefängnis entlassen und wurde Präsident der Sowjets.

Dursch den Putschversuch verlor die Bevölkerung immer mehr das Vertrauen zur Regierung. Die Minister traten der Reihe nach zurück und es wurde eine neue Regierung unter Kerenskij gebildet. Am 29. Oktober entstand das Revolutionäre Militärkomitee, in dem die Bolschewiki unter Trotzkij dominierten. Einige Tage später mussten sich alle militärischen Befehlshaber dem Komitee unterwerfen. Dieser Schritt trug wesentlich zum Sturz der Regierung bei.


4.7) Die Oktoberrevolution

Bereits seit Ende September beschwor Lenin aus seinem finnischen Versteck und dann aus dem Petrograder Untergrund, unterstützt von Trotzki in Petrograd, die Notwendigkeit des Aufstands und des Sturzes der Regierung. Bereits Anfang Oktober war auf Initiative Trotzkis für den 2. November ein All-russischer Kongress der Arbeiter- und Soldatenräte nach Petrograd einberufen, dann auf den 7. November verschoben worden. Es war keineswegs sicher, dass der Kongress, in dem die Bolschewiki keine Mehrheit hatten, der Forderung der Bolschewiki nach Übernahme der Regierungsgewalt durch die Räte folgen würde, geschweige denn, dass die Bolschewiki über den Kongress selbst an die Macht kämen. Am 6. November (dem 24. Oktober nach dem julianischen Kalender) gab Trotzki das Signal zum Aufstand; der letzte Auslöser war die Besetzung der Redaktionsräume der Prawda, des Organs der Bolschewiki, durch die Polizei. Die Führung des Aufstands übernahm Trotzki. Die Rotgardisten besetzten innerhalb kurzer Zeit die strategisch wichtigsten Positionen in der Hauptstadt, und schon am Nachmittag des 7. November verkündete Trotzki das Ende der Provisorischen Regierung.

Am Abend des 7. November, als der Aufstand noch in vollem Gange war, begann der All-russische Sowjetkongress mit seinen Beratungen. Von seinen 670 Delegierten waren 300 Bolschewiki. Die Menschewiki und die rechten Sozialrevolutionäre verließen den Kongress. Der Kongress, immerhin ein demokratisch gewähltes Organ, bestand jetzt praktisch nur noch aus Bolschewiki, die Macht lag nahezu ausschließlich bei den Bolschewiki. Nur der linke Flügel der Sozialrevolutionäre beteiligte sich weiterhin an dem Kongress und bildete eine kurzlebige Koalitionsregierung mit den Bolschewiki.

Während der Kongress noch tagte, stürmten bewaffnete Arbeiter, Soldaten und Matrosen in der Nacht vom 7. auf den 8. November den Winterpalais, den Sitz der Provisorischen Regierung und verhafteten die Minister. Kerenskij konnte jedoch konnte fliehen und ging ins Exil.

4.8) Die provisische Arbeiter - und Bauernregierung

Am frühen Morgen des 8. November bildete der Kongress bis zum Zusammentreten einer konstituierenden Versammlung eine provisorische Arbeiter- und Bauernregierung, den 'Rat der Volkskommissare'. Bei seinem ersten Auftritt vor dem Sowjetkongress setzte Lenin mit seiner Eröffnungserklärung den Tenor für die weiteren Beratungen: 'Wir gehen jetzt zum Aufbau der sozialistischen Ordnung über.' Der Kongress griff dann die drei dringlichsten Themen - Frieden, Grund und Boden sowie Bildung einer neuen Regierung - auf.

In dem neuen Regierungssystem sollte der Sowjetkongress vorläufig die Rolle einer gesetzgebenden Versammlung übernehmen. Die Ausführung der Beschlüsse des Kongresses wurde dem Rat der Volkskommissare übertragen, der dem Sowjetkongress und dessen Zentralem Exekutivkomitee verantwortlich war. Die Volkskommissare entsprachen Ministern und standen jeweils einem Commissariat (Kommission) vor. Lenin wurde zum Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare, also zum Regierungschef, gewählt. Trotzki wurde Volkskommissar für Außeres und Stalin Volkskommissar für Nationalitätenfragen. Nach der Einsetzung der neuen Regierung vertagte sich der Sowjetkongress.

4.9) Die Beschlüsse der Regierung


Als erstes Dekret verabschiedete der Kongress einstimmig ein Manifest, das allen Krieg führenden Staaten den sofortigen Frieden ohne Annexionen und Kontributionen anbot. Außerdem schlug es einen sofortigen Waffenstillstand für die Dauer von mindestens drei Monaten vor. Die Beschlüsse über Grund und Boden wurden in Form eines Dekrets getroffen: 'Das Recht auf privaten Grundbesitz wird für immer aufgehoben Das Recht der Grundeigentümer auf ihren Besitz wird sofort und entschädigungslos aufgehoben ' Der gesamte Grundbesitz der Gutsherren, der Zarenfamilie, der Klöster und Kirchen wurde Staatseigentum und in die Verfügung von örtlichen Grund- und Bodenkomitees und Bauernsowjets überstellt. Das Land der Kleinbauern und der einfachen Kosaken war jedoch ausdrücklich von der Beschlagnahmung ausgenommen. Die Beschäftigung von Lohnarbeitern auf dem Land war verboten, das Land sollte dem 'gehören', der es mit eigener Hände Arbeit bestellte. Der Sowjetkongress legte den Grundsatz der gleichberechtigten Nutzung des Grund und Bodens fest, d. h. das Land sollte je nach den lokalen Gegebenheiten unter den Landarbeitern aufgeteilt werden, wobei entweder die Arbeit oder der Verbrauch als Bemessungsgrundlage dienen sollte.

Die Beschlüsse des Sowjetkongresses zur Friedens- und Agrarpolitik verschafften der neuen Regierung große Zustimmung und gaben den Ausschlag für den Sieg der Bolschewiki in den anderen Städten und in den Provinzen. Am 15. November verkündete der Rat der Volkskommissare außerdem das Recht auf nationale Selbstbestimmung und Gleichberechtigung: Nationalitäten, die sich das Zarenreich gewaltsam angegliedert hatte, sollten sich von Russland trennen dürfen. Gleichzeitig machte der Rat jedoch deutlich, dass er mit einer Entscheidung der Arbeitermassen dieser Nationalitäten für den Verbleib bei Russland rechnete. Des Weiteren verstaatlichte der Rat alle Banken und sukzessive auch die Industriebetriebe und überstellte die Produktionsmittel der Verfügungsgewalt der Arbeiter.

Am 8. Dezember 1917 wurde die verfassunggebende Versammlung gewählt, in der die Bolschewiki, wie Lenin richtig vorhergesehen hatte, mit etwa einem Viertel der Sitze nur eine Minderheit bildeten; die Mehrheit hatten die Sozialrevolutionäre. Im Januar 1918 lösten die Bolschewiki die Versammlung bei ihrem ersten Zusammentreten, mit der Begründung, dass sich die Situation nach der Revolution verändert habe, auf. Die Macht sollten von nun an die Sowjets haben. In den ländlichen Räten, wo die Bolschewiki die Macht nicht hatten, wurden die Menschewiki und die Sozialrevolutionäre herausgedrängt. Im März 1918 übersiedelte die Regierung in den Moskauer Kreml, und am 10. Juli 1918 verabschiedete der 3. All-russische Sowjetkongress die Verfassung der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR). Damit war die erste Phase der Revolution abgeschlossen.

4.10) Der Bürgerkrieg


Entsprechend ihrem ersten Dekret vom 8. November 1917 schloss die bolschewistische Regierung noch im Dezember 1917 einen Waffenstillstand mit den Mittelmächten und am 3. März 1918 den Frieden von Brest-Litowsk, in dem Sowjetrussland die Unabhängigkeit Finnlands, Polens, der baltischen Staaten und der Ukraine anerkannte. Der eigene Machtverlust schürte die Opposition von Monarchisten, bürgerlichen Demokraten, Nationalisten, gegen die Bolschewiki und führten schließlich zum Bürgerkrieg, der bis 1922 andauerte. Am Ende siegten die Bolschewiki mit ihrer Roten Armee gegen die von den Entente-Mächten unterstützten antibolschewistischen 'Weißen'.

Im Zuge des Bürgerkrieges wurde beim 10 Parteitag der KPDSU 1921 ein Fraktionsverbot verhängt. Als Begründung nannte Lenin die französische Revolution, wo sich nach der erfolgreichen Revolution einzelne Revolutionsfraktionen gegenseitig bekämpften. Am 30. Dezember 1922 konstituierte sich aus der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, der Ukrainischen, der Weißrussischen und der Transkaukasischen Sozialistischen Sowjetrepublik die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR).

5) Die Ermordung des Zaren


Mitte Juli 1918, als weiße Truppen sich unerwartet Jekaterinburg im Ural, wo der Zar mit seiner Familie seit seiner Abdankung im Exil lebte, näherten, erhielten die dortigen Soldaten die Instruktion die zarische Familie zu töten. Die Morde ereigneten sich am 17. Juli um ca. 2 Uhr nachts. Pawel Medwedew, der Hauptmann der Einheit der die Romanows bewachte

beschreibt den Hergang der Hinrichtung:" Der Zar, die Zarin, die vier Töchter des Zaren, der Arzt, der Koch und der Diener kamen aus ihren Zimmern. Der Zar trug den Zarewitsch in seinen Armen. Der Herrscher und der Thronerbe trugen Militärhemden und Fellmützen. Die Zarin und ihre Töchter trugen Kleider, aber keine Mäntel. Der Herrscher ging mit dem Thronfolger voraus.

In meiner Gegenwart gab es keine Tränen, keinen Seufzer und keine Fragen. [] Sie wurden in das Eckzimmer neben der verschlossenen Vorratskammer geführt. Jurowskij befahl Stühle zu bringen. Die Kaiserin setzte sich vor die Wand, in der die Fenster waren- näher zur rückwärtigen Säule des Bogens. Hinter ihr standen drei ihrer Töchter, der Kaiser befand sich in der Mitte, neben dem Thronerben, und hinter ihm stand Dr. Botkin. Das Dienstmädchen [] stand links [].Neben ihr stand eine der Töchter. Das Hausmädchen hielt ein Kissen im Arm. Die Töchter des Zaren hatten kleine Kissen mitgebracht, eines davon legten sie auf den Sitz des Stuhles für den Thronfolger, das andere auf den Stuhl ihrer Mutter. Gleichzeitig betraten elf Männer den Raum []

Als er wieder ins Haus ging, waren zwei bis drei Minuten vergangen. Als er in das Zimmer ging, sah er alle Mitglieder der Zarenfamilie mit zahlreich Wunden am Körper auf dem Boden liegen. Blut strömte über den Boden. Der Zarewitsch war noch am Leben- und stöhnte. Jurowskij ging zu ihm hinüber und schoss aus kürzester Entfernung zwei- bis dreimal auf ihn. Der Zarewitsch wurde still.

>Bei diesem Anblick wurde mir speiübel<

Die Leichen wurden nach draußen zu den Lastwagen auf Bahren getragen, die aus einem Hemd bestanden, das über zwei Stangen [] gespannt war." Jurowskij beschreibt den Hergang wie man die Leichen entfernt. "Die Leichen wurden in eine Grube gelegt, [] und mit Schwefelsäure überschüttet um sie unkenntlich zu machen." und "der Ort der Grube bleibt ein Geheimnis".

Erst Anfang der 90er Jahre wurden die sterblichen Überreste der Romanows gefunden und identifiziert und schließlich feierlich beigesetzt. Viele Legenden hatten sich während der Jahrzehnte um die tragischen Morde und das mysteriöse Verschwinden der Leichen gebildet, z.B. die jüngste Tochter des Zaren, Anastasia, habe die Mordnacht überlebt.




























6) Quellenverzeichnis:

Zeitschriften:


Geschichte, historisches Magazin, Nr. 33, März/April 1980

Internet:


https://www.rasscass.com/templ/te_bio.php?PID=1101&RID=1

https://astro.physik.tu-berlin.de/~bolick/PvD/personen.php?job=e&id=26https://astro.physik.tu-berlin.de/~bolick/PvD/personen.php?job=e&id=26

https://www.rasscass.com/templ/te_bio.php?PID=1101&RID=1

https://www.

Ausarbeitungen:

Marvan Robert


Jahrgang 5DEN

Maros Marina


Jahrgang 5CEN



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