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Shaolin
Wer andere kennt, ist klug,
wer sich selbst kennt ist weise.
Wer andere bezwingt, ist stark,
wer sich selbst bezwingt, ist unbezwingbar.
Wer sich durchsetzt, hat Willensstärke,
wer sich begnügt, ist reich.
Wer nicht seinen Platz verliert hat Dauer,
wer auch im Tode nicht vergeht lebt ewig.
Lao-Tse
Buddhistische Lehre von Körper, Geist und Meditation
Meditative Kampfdisziplin
Shaolin bedeutet Junger Wald, als Ausdruck für die einsame Lage in den Wäldern
durch die Mischung von Kung- Fu und Zen- Buddhismus soll die Einheit von Körper und Geist erreicht werden
dient nur der Selbstverteidigung
495 n.Chr. ließ der chin. Kaiser Xiaowen am Fluss des heiligen Berges Song Shan ein Kloster für den indischen Mönch Ba Tuo errichten
Der Legende nach: 527 n.Chr. Bodhidharma (buddhistischer Mönch) macht sich mit wenig Gepäck auf den Weg von Indien in die chin. Provinz Henan
Mönche des Shorinji Tempels interessierten sich für ihn und boten ihm den Eintritt an
B. lehnte ab und zog sich in eine Höhle oberhalb des Klosters zurück, in der er für 9 Jahre sitzend meditierte
starrte dort auf eine Wand; um nicht einzuschlafen schnitt er sich die Augenlieder ab
Vögel nisteten auf seinen Schultern
das Meditieren war die praktische Anwendung der neuen Form des Buddhismus, die Bodhidharma in Henan entwickelte
er nannte diese Idee Ch'an, welche später unter der japanischen Bezeichnung Zen bekannt wurde
um das stundenlange, regungslose Sitzen ohne Krämpfe und Kreislaufprobleme zu überstehen, ist neben einem gesunden Geist auch ein gesunder Körper Voraussetzung
deshalb beschäftigte sich B. neben dem Chan auch mit einer anderen Tradition (4500 Jahre alt) - das Wushu (Kung Fu), welches er durch neue Atem- und Bewegungstechniken ergänzte --- es entstand das sogenannte "sho pa lo han", später "Shaolin -Kung - Fu" ("Arbeiten mit den Händen und mit den Füßen") genannt
es diente der Stärkung des Geistes; da es aber auch den Körper zunehmend stärkte und die Fähigkeit der Selbstverteidigung ausprägte, wurden die Shaolin Mönche vom chin. Kaisers als Leibwache engagiert
bis 1900 wurde es nur heimlich einigen ausgewählten Personen gelehrt
Zen - Buddhismus
Gewalt gehört nur im Falle der Selbstverteidigung zur Religion (alle anderen Religionen verbieten Gewalt strickt
Weltliche Dinge (z.B. auch Kunst) waren wie in anderen Religionen kein Tabu mehr
Lage: 14 Zugstunden südlich von Peking am Berg Song Shao (auf Folie zeigen)
Wird vom Abt Shi Yongxin geleitet
heute in der Nähe des eigentlichen Shaolin Klosters 20 Kung Fu Schulen angesiedelt
in diesen Schulen lernen Anhänger (aus allen Teilen der Welt)
70 Mönche leben dort (nur ein kleiner Teil besteht aus Kampfmönchen)
nur Chinesen dürfen Mönch werden; keine Ausländer
Kontakt zu Außenstehenden wird weites gehend vermieden
In seltenen Fällen bekommen Ausländer ein Shaolin Mönch als Lehrer, jedoch dürfen sie nicht im Kloster wohnen
von 9 - 16 Uhr - - Kloster zur Besichtigung für Touristen geöffnet
Jährlich 2 Mio. Touristen --- Kloster finanziert sich durch Eintrittsgelder und Spenden, da der Staat die Mittel streicht
kurz geschorene Haare
Kleidung ist meist gelb, orange, grau (seltener auch blau)
Weite, bequeme Kleidung
Häufig eine Kette, die einem Rosenkranz gleich kommt
Stoffschuhe
Im Leben gibt es
Leute, die bewirken, dass Dinge geschehen
Leute, die zusehen, wie Dinge geschehen
Leute, die sich fragen, was eigentlich geschieht.
Fürchte Dich nie, nackt zu sein in den Augen der anderen. Wisse, dass einfaches
einfach zu erkennen ist. Man maskiert sich selbst oft so, dass das einfache selten
verstanden wird. Der Staub der Wahrheit wirbelt auf und findet seine Ritzen, um einzudringen.
Akzeptiere die Wege der anderen; respektiere zuerst deinen eigenen.
Die Einsicht in das Wesen der Welt und das Gleichgewicht von Körper und Geist
"Ruhe in der Bewegtheit" - keines von beiden kann ohne das andere existieren
die Ausübung der Techniken soll zur gegenseitigen Achtung und Vervollkommnung anregen
absolute mentale und physische Stärkung (Geist + Körper)
Über das Medium Körper soll der Geist der Shaolin die Welt und ihre Gesetze inhalieren
Perfektion des Qigong: - für die Mönche eine geistige Technik, die es ihnen
ermöglicht, die gesamte Körperenergie Qi auf einzelne
Körperstellen zu fixieren)
eigentlich eine chin. Gesundheitslehre (über 3000 Jahre alt), die in das Kung Fu eingeflossen ist
Durch Selbstdisziplin den Schmerz besiegen
Absolute Körperbeherrschung
Meditation und Kampfübungen bestimmen den Alltag der Shaolin Mönche
um 4.00 Uhr - - Beginn der Meditation aller Mönche in der Haupthalle
anschließend steigen sie das erste mal am Tag auf den Berg Shao (2500 Stufen)
vor der Bodhidharma Höhle absolvieren sie die ersten Trainingseinheiten
Abstieg zum Frühstück; darauf folgen Klosterarbeiten (=Arbeitsgemeinschaft) und Training
Gegen 12.30 Uhr - -Unterbrechen des Trainings für das Mittag (selbstgemacht + rein vegetarisch); danach Meditation bis um 14.00 Uhr
Arbeit und Training
Vor dem Abendessen zweiter Aufstieg auf den Berg Shao; Studien, Training und die 2. Stunde Meditation
ca. 23.30 Uhr - - Ende des Kampftrainings
Bis 1.00 Uhr - - Meditation
1.00 - 4.00 Uhr - - Schlafphase
Fähigkeit ohne Schmerzempfinden auf glühende Eisenketten einzuschlagen
Halb eingeschlagene Nägel mit den bloßen Fingern an dem Holz ziehen (Bild)
Zhizuanqiang (durchbohren einer Wand mit dem Finger)
Zuerst rammen sie monatelang in Bohnen- oder Reissäcke
später ersetzen des Sackinhalts durch Sand
ständig sich wiederholender Prozess der Hornhautbildung und -schälung
Austauschen des Sandes durch Eisensand
Fingerspitze wird irgendwann so hart das es möglich ist ein Wand zu durchbohren
Gießen sich kaltes Wasser in die Augen und starren dann 15 min lang in die Sonne
Lecken mit der Zunge an glühenden Schaufeln
Qigong (spielt bei fast allen Dingen die sie machen eine sehr große Rolle)
Wird in innere und äußere Übungen unterteilt:
das innere mentale Training soll den Körper/ einzelne Körperstellen vor Verletzung schützen
das äußere Training soll ungewöhnliche Kräfte verleihen
Legenden zu folge sollen einige Mönche in der Lage gewesen sein, den Gegner schon aus einige Metern Distanz zu überwältigen
oder auch durch eine Wand hindurch eine Kerze zu löschen
Trainingserfolge: - nach 40 Jahren kann man eine hölzerne Säule brechen
nach 30 Jahren kann man Ziegel zertrümmern
nach 10 Jahren kann man mit den Fingern ein Loch in die Wand bohren
nach jahrzehntelangen Training kann ein Mönch einen 250 kg schweren Stein an seine Hoden binden und ihn durch die Gegend ziehen
nach ca. 5 Jahren kann der Mönch sich auf dem Kopf stellen und so verharren
ursprünglich dienten die Kampfelemente zur Verteidigung gegen die wilden Tiere in den Bergen
in den Bewegungssequenzen ahmen die Mönche die Natur pantomimisch nach
es gibt 7 verschiedene Tierstile (Kranich, Affe)
"Diamant - Faustkampfes" (52 Bewegungen): erzählen von einem hungrigen Tiger, der einen Berg ersteigt;
vom goldenen Vogel, der seine Flügel ausbreitet und vom
Umarmen des Mondes
"Adlerklauen - Faustkampf" (ying chao pai): ein Adler stürzt sich auf sein Beutetier
Mönche ahmen die Bewegungen von Kranichen, Drachen, Leoparden, Hunden, Schlangen, Ameisen und Enten nach
Erfordert die Zusammenarbeit von 2 Personen
18 verschiedene traditionelle Waffenarten
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