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Referat Friedrich Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker - Kritik an der Schweiz

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Friedrich Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker - Kritik an der Schweiz


Darstellung der Schweiz


In Dürrenmatts Kriminalroman spielt die präzise, kritische Darstellung der Schweiz eine bemerkenswerte, auffallende Rolle. Dabei fällt auch öfters der Name `Bern von Kommissär B rlach sein goldenes Grab`benannt. Dabei mman aber noch erwähnen, daß der bekannte Dramatiker Friedrich Dürrenmatt selbst Schweizer ist. Er wurde nämlich 1 21 zu Konolfingen im Kanton Bern geboren. Seine gnadenlose Blo stellung von Mi st nden sowie die seelische Charakterisierung unserer Zeit begndet Dürrenmatt in diesem Zitat:

"Ich schreibe, um das Absurde dieser Welt wissend, aber nicht verzweifelnd denn wenn wir auch wenig Chancen haben, sie zu retten - es sei denn, Gott sei uns gnädig - , bestehen wir sie immer noch nicht "

Dieses Zitat zeigt seine tapfere Einstellung sowie seine positiveHaltung zum Leben. Er nimmt die Dinge wie sie

sind.


Kritik an der Polizei


Dürrenmatt msich beim Schreiben seiner Werke immer gro artig am siert haben. Gnadenlos verspottet er die Polizei, die Berner, sie Juraseparatisten, die Inhaber von bedeutenden, staatlichen Amtern und Titeln, die Militaristen, die Schweizer Künstler usw. Wobei sich Dürrenmatt in diesem Kriminalroman hauptsächlich auf

die damalige Polizeiverhältnisse stürzte.

Schon auf den ersten Seiten wird der Eindruck von einer ahnungslosen Dorfpolizei vermittelt, die im Vergleich zur Polizei im Ausland bei schwierigeren und blutigen F llen oft ratlos dasteht. Denn im Vergleich zu der New Yorker und Chicagoer Polizei muß man erschüttert sein ber denvorweltlichen Stand der Verbrecherabwehr der schweizerischen Bundeshauptstadt Bern.

Das führt dann auch immer wieder zu Konflikten oder Diskussionen. Ein Beispiel ist der interessante Wort- wechsel zwischen Kommiss r B rlach und seinem Vorgesetzten Dr. Lucius Lutz Seite ).

Einen weiteren Wortwechsel bietet uns der Text von Seite 4 9 In dieser Auseinandersetzung zwischen Lucius Lutz und von Schwendi, wird der Schweizer sowie die gesamte Polizei aufs Schlimmste kritisiert. Aber es ist auch nicht zu bersehen, daß Lutz die eindeutig schlechteren Karten besitzt und von Schwendi eigentlich restlos ausgeliefert ist. F r den jedoch war die Polizei in ihrere schwierigen Lage ein gefundenes Fressen und er spielte seine günstigere Position und seine berlegenheit gnadenlos aus Von Schwendi erklärt den Schweizer für einen geschmacklosen Kunstbanausen, der den anderen Euroern vom Denken her meilenweit hinterher ist und keine Erziehung besitzt. Dabei hat Lutz das Pech, daß Tschanz, d h. einer seiner Leute den Hund eines politisch sehr wichtigen Mann erschossen hat, doch im Fall Schmied bis jetzt noch nichts herausgebracht hat. Au erdem z hlt Gastmann zu den besten Exemplaren der schweizerischen Gesellschaft und ist daher für die Polizei unantastbar. Das wiederum zeigt, daß die Polizei solange akzeptiert wird, solange sie die politischen Vorg nge nicht st rt oder beeinflu t.

Ein weiterer Nachteil r Lutz ist, daß einer seiner ehemaligen Leute, n mlich der ermordete Polizeileutnant Ulrich Schmied, sich mit falschem Namen bei Gastmann eingeschmuggelt hatte. Dies wirft natürlich ebenfalls einen Schatten auf die Polizei. Der Nationalrat profitiert davon und stellt Lutz unter gewaltigen Druck. Er klagt den Untersuchungsrichter an.

Zitat Seite 9 )

Ihr seid hier die Angeklagten, nicht wir, lieber Lutz

Der Nationalrat begrenzt die Macht der Polizei ber gewisse Personen und erteilt ihnen Anordnungen, wie sie ihre Arbeit zu verrichten haben. Natürlich alles zu Gunsten Gastmanns. Oft verwendete von Schwendi eine provozierende Redensweise und bog sich die Polizei so hin, wie er sie gebrauchen konnte.

(Seite 5 / 5) Hier wird deutlich gezeigt, wie hilflos die Polizei gegenüber den Interessen des Kapitals ist.

Besonders auffallend ist auch die ungeschickte Arbeitsweise der Polizei. Am Anfang setzt der Polizist Clenin, der die Leiche entdeckt, den Leser durch sein dilettantisches Vorgehen in Erstaunen. Er fuhr den Wagen samt Schmied nach Biel. Ohne Spurensicherung und alles. Hier zeigt sich wieder die schockierende Unerfahrenheit der dortigen Polizei.

Ebenso verblüffend verhält sich der Kommissär Bärlach durch sein eigenartiges Verhalten: er weigert sich dem

Untersuchungsrichter seinen Verdacht zu nennen und lobt Clenin f r dessen ungeschickte Entfernung von Leiche und Wagen. Er trägt fast nie eine Waffe bei sich und entspricht auch sonst nicht dem Modell eines Detektivs: Er ist alt unt totkrank und seine Interesse an der Aufkl rung des Mordes scheint auffallend gering. Wobei der Leser spätestens bis zu der Szene bei der T tung des Hundes feststellen mu , daß Kommissär B rlach seine einfältige Denkweise vort uscht, damit er untersch tzt wird und sich somit einen Vorsprung verschaffen kann. Doch dies steht im Schatten des negativen Gesamtbildes, das die Polizei in diesem Kriminalroman zuge- teilt bekommt.

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