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Klaus Mann:
Mephisto
Der inhaltliche Aufbau
Arbeitsfrage zum Kapitel VII:
Welchen "Pakt mit dem Teufel" schließt Höfgen?
Das Buch Mephisto - Roman einer Karriere" von Klaus Mann handelt vom geschichtlichen Werdegang seiner Hauptfigur Hendrik Höfgen. Um seine Ziele zu erreichen, geht Hendrik H fgen einen "Pakt mit dem Teufel ein. Damit man verstehen kann, was mit dem Pakt gemeint ist und welche Konsequenzen damit verbunden sind, ist es wichtig, ein wenig auszuholen. In welcher Zeit spielt der Roman? Was sind H fgens Ziele? Welchen Pakt schließt er? Und warum schließt er diesen Pakt? Auf diese Fragen m chte ich auf den nächsten Seiten ausführlich eingehen, um sie dann zu beantworten.
Klaus Manns Buch "Mephisto - Roman einer Karriere" erstreckt sich über einen Zeitabschnitt von zehn Jahren. In den Jahren 6 bis 1936 wird über die Karriere eines deutschen Schauspielers namens Hendrik H fgen geschrieben.
In dieser Zeit kündigt sich das Emporsteigen eines neuen Sternes am politischen Himmel an, der Nationalsozialismus. Seine Anhänger sind brutal, unnachgiebig und wollen die Macht über Deutschland erlangen. Zu dieser Zeit sind den Nationalsozialisten die kommunistisch denkenden Menschen der größte Dorn im Auge.
Hendrik H fgen selbst sympathisiert zu dieser Zeit mit den Kommunisten. Mit seinem Freund Otto Ulrichs plant er sogar das revolutionäre Theater aufzuführen. Doch die politische Richtung ist im Begriff sich zu ändern. Man merkt schnell, dass Hendrik H fgen seine Meinung schnell umgestalten kann und das sagt, was gerne gehört wird.
Hendrik H fgen glaubt schon in frühen Jahren, dass er zu Hohem berufen ist und m chte mit einer Schauspielkarriere aus den ärmlichen Verhältnissen seines Zuhauses entfliehen. Dabei genügt es ihm nicht, nur gut zu sein, sondern er verfolgt auch das Ziel, mit seiner Schauspielerei über allem und jeden erhaben zu sein. Er m chte der Beste und Erfolgreichste Schauspieler und Komödiant sein.
Nachdem er in Hamburg alle Lorbeeren abgeerntet hat, heiratet er Barbara, die Tochter des Geheimrats Bruckner. Diese Ehe besteht zwar nur auf dem Papier, wird ihm allerdings helfen, auch in Berlin schnell Fuß zu fassen.
Mit der Zeit kündigt sich eine Machtübernahme der Nationalsozialisten an. Dies wird in dem Roman unter anderem durch den Ausdruck verdeutlicht:
"Es ist Nacht in unserem Vaterlande" (Seite .
H fgen selbst kann es kaum fassen und hätte nie geglaubt, dass es so weit kommen würde. Seine größte Sorge gilt allerdings sich selbst. Er denkt daran, dass "zahlreiche Personen, denen er immer nur Böses angetan hatte, jetzt vielleicht die Möglichkeit hätten, sich an ihm zu rächen." (Seite )
Einerseits ist H fgen der festen Überzeugung, dass es noch weit zur NS- Herrschaft ist, andererseits versucht er sich zu beruhigen: So ist er sich sicher, dass man ihm als parteilosen, blonden, Nichtjuden nichts anhaben kann. Doch diese Gewissheit überzeugt ihn nicht. (Seite )
H fgens Beunruhigung ist nicht ganz unbegründet, da er durch seine frühere politische Gesinnung und seine bolschewistischen Auftritte den Nationalsozialisten schon lange ein Dorn im Auge ist. Deshalb steht er auf der ,Schwarzen Liste' der Nationalsozialisten. (Seite )
Als sich die politische Situation in Berlin zuspitzt, wird ihm geraten, ins Ausland zu gehen. H fgen beherzigt den Vorschlag und geht nach Paris, damit er Zeit zum Nachdenken f r sich gewinnen kann. (Seite f)
In Paris verbringt er keine einfache Zeit. Unter anderem erfährt er, dass sein Freund Otto Ulrichs nach dem Reichstagsbrand verhaftet wurde (Seite
) und die Nationalsozialisten die Macht an sich gerissen haben. H fgen spielt mit dem Gedanken, seine Solidarität denjenigen zu erklären, welche gegen das "blutbefleckte Regime kämpfen wollen" (Seite . Doch dies bleiben nur Gedanken.
Ein weiterer Wunsch ist es, mit Barbara, seiner Frau, zu sprechen, da er sie lange Zeit nicht gesehen hat. Doch dann kommt es zu einem völlig unerwarteten Ereignis. H fgen bekommt von Angelika Siebert, einer früheren Arbeitskollegin, einen bedeutungsvollen Brief. Sie schreibt, dass sie Bekanntschaft zu Lotte Lindenthal, einer Schauspielerin habe, welche die Freundin des einflussreichen Propagandaministers sei. In dem Brief
steht des weiteren, dass er, H fgen, sich nicht vor den Nationalsozialisten fürchten braucht, da er ja kein Jude, parteilos und obendrein blond sei. Außerdem würde sich Lotte Lindenthal freuen, ihn als Kollegen begrüßen zu können. Er sei einfach unentbehrlich und solle zurück nach Berlin kommen. (Seite 6 f)
Als H fgen diesen Brief liest, ist er sehr erleichtert. Seine vorangehenden Überlegungen und politischen Gesinnungen lässt er danach fallen und beschließt nach Berlin zurückzukommen. (S.238ff)
Am Ende seines Parisaufenthaltes sieht er durch Zufall Barbara mit ein paar anderen Personen. Doch er schämt sich f r das was er tun will und hat nicht den Mut, mit ihr zu sprechen. In der Vergangenheit hat er ihr oft vorgeworfen, dass sie im Falle eines Machtwechsels durch die Nationalsozialisten, diese tolerieren und nicht wie er sich dagegen wehren würde. Nun ist es genau anders herum. (Seite ff)
Schon bald bemerkt H fgen, dass Lotte Lindenthal, die Freundin des einflussreichen Ministerpräsidenten, ihm von Vorteil sein kann. Er schmeichelt ihr und kann sie immer mehr f r sich gewinnen. Ohne Lotte Lindenthal wäre er verloren, da er sich beim Propagandaminister einschmeicheln muss um ganz nach oben zu gelangen.
H fgen ist klar, dass er in dem Theaterstück "Faust", durch sein schauspielerisches Können auf der Bühne, den anwesenden mächtigen Ministerpräsidenten f r sich gewinnen muss. Das ist f r ihn die einzige Möglichkeit, seinen Durchbruch zu schaffen. Für dieses Gelingen benötigt er allerdings die Hilfe von Lotte Lindenthal, da die männlich Hauptrolle schon unerreichbar an einen langjährigen Nationalsozialisten vergriffen scheint. Durch seinen Einfluss auf die Schauspielerin Lindenthal, welche wiederum ihren Mann, den Ministerpräsidenten beeinflussen kann, bekommt H fgen die Hauptrolle "Mephisto" doch noch zugewiesen (Seite
f .
Berlin hat aber auch seine Schattenseiten f r den Schauspieler und Komödianten H fgen. Unumgänglich trifft er hier wieder auf Schauspieler vergangener Tage wie zum Beispiel den jungen, erfolglosen und kranken Miklas. (Ein Streit zwischen den beiden hatte dazu geführt, dass Miklas seine Stelle als Schauspieler verlor.) Als sie sich wiedersehen, hofft H fgen, dass Miklas, Lotte Lindenthal nichts aus vergangenen Tagen erzählt, in welches sich H fgen lauthals über die schlechten schauspielerischen Fähigkeiten der Frau Lindenthal aufregt hatte. Miklas spielt zwar mit dem Gedanken, da er Höfgen abtrünnig hasst, doch er tut es nicht. (Seite )
Zur Aufführung des "Faus" im Staatstheater ist der mächtige Ministerpräsident mit seiner Freundin Lotte Lindenthal geladen. Den Einfluss des Ministerpräsidenten kann man daran erkennen, dass die
Aufführung erst beginnt, als er mit Lotte Lindenthal den Platz in seiner
Loge einnimmt. (Seite .
Zu Beginn der Aufführung (Seite ) scheint der Ministerpräsiden gelangweilt, bis Hendrik H fgen auftritt. H fgen kann den Minister vom ersten Moment an begeistern, schafft es ein ums andere mal, dass er lauthals und beherzt lacht. Der Ministerpräsident amüsiert sich k stlich, was auch die anderen Theaterbesucher wahrnehmen können. Lotte Lindenthal begreift gleich, dass das "Liebe auf den ersten Blick" (Seite
) ist.
In der Pause lässt der Minister den Schauspieler H fgen zu sich bitten. Hendrik H fgens Traum, einen der wichtigsten Männer des neuen Regimes zu Gesicht zu bekommen, lässt ihn vor Ehrfurcht schwach und blass werden. Die beiden kommen ins Gespräch. Der Ministerpräsident ist sichtlich angetan von Hendrik Höfgen, klopft ihm auf die Schulter, erhebt sich und streckt ihm die Hand hin.
Die im Saal anwesenden denken: "der Schauspieler verführt die Macht." (Seite )
Was der Schauspieler H fgen jedoch in diesem Moment empfindet ist weder Glück noch Stolz noch Angst, sondern Ekel, denn es sieht f r ihn so aus, als wolle der Mächtige einen Bund mit dem Komödianten schließen und ihn seiner Seele zu berauben. (Seite )
Hendrik H fgens Gefühl sagt: "Jetzt habe ich mich beschmutzt. Jetzt habe ich einen Flecken auf der Hand, den bekomme ich nie mehr weg... Jetzt habe ich mich verkauft... Jetzt bin ich gezeichnet!" (Seite f)
Hendrik H fgen hat durch den Händedruck mit dem Ministerpräsidenten den "Pakt mit dem Teufel" geschlossen. Mit Teufel ist in diesem Fall das NS-Regime gemeint. Der Pakt besteht darin, dass Höfgen durch sein Händeschütteln zeigt, dass er sich durch den Ministerpräsidenten geehrt fühlt. Ehre kann man allerdings nur dann empfinden, wenn das was der andere macht als ehrenwert wahrgenommen wird. Damit drückt der Schauspieler aus, dass er ein Teil des "neuen Deutschlands" sein m chte, indem er das NS-Regime akzeptiert und sich loyal zeigt, sich sogar ihm unterwirft. Dabei nimmt er kommenden Ruhm, Macht und Ehre dankend auf, muss sich aber verantworten gemeinsame Sache mit den Nazis zu machen. Gleichzeitig beinhaltet der Pakt aber auch, dass er seine Seele verkauft, da er seine eigenen Ideale verrät. Sein Handeln erträgt er nur, indem er sein Gewissen unterdrückt und sich selber einredet, dass er auch gute Taten getan hat (beispielhafter Gewissenswiderspruch: Rettung Otto Ullrichs aus dem Gefängnis und Juliette ins Exil geschickt).
Es ist immer wieder erstaunlich, wie wandlungsfähig Hendrik H fgen ist. Er verrät seine politische Gesinnung, und lässt Freunde, Kollegen, Bekannte und seine Frau im Stich. H fgen ist nur darauf aus, so schnell
wie möglich und ohne Rücksicht auf Verluste zu grenzenlosem Erfolg, Ruhm und Ehre zu gelangen. Dabei wirkt er relativ kalt, gefühllos und leer. Wie jeder Mensch hatte auch er mehrere Möglichkeiten sich zu entscheiden. Doch sein Streben hat ihn zu dem gemacht, was er ist. Es war ihm egal, durch wessen Hilfe er nach ganz oben gelangen kann, ob Kommunisten oder Nationalsozialisten. Ihm ist jedes Mittel recht. Und so schließt H fgen einen Pakt mit dem NS-Regime, dem "Pakt mit dem Teufel"!
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