Die Wutach
Die Wutach ist ein gefällsreicher Nebenfluss des Rheins, der bekannt ist für ihre malerischen Schluchten im Muschelkalk. Bei den meisten Geographen aber ist die Wutach bekannt wegen ihrer in der
Spätwürm erfolgten Flussanzapfung der Feldbergdonau
bei Aachdorf.
Diese Anzapfung
möchte
ich euch nun
etwas
näher bringen. Wie die Flüsse und ihre Läufe entstanden sind, wisst ihr ja
jetzt.
Früher also hatte die Donau ihr Einzugsgebiet beim
Feldberg mit den Nebenflüssen Gutach und Halsach.
Nun hat die Wutach den einen Nebenfluss, die Aitrach,
welche die zwei Flüsse Gutach und Halsach
vereint, angezapft.
Dies ist durch rückschreitende Erosion eingetreten. Das Beste Beispiel für eine rückschr. Erosion sind die Niagarafälle, die sich früher, d.
h. von 5 jährlich um 8 im Max. 5 M. zurückerodiert haben. Somit hat sie in diesen
63 Jahren 3 Ha ihres Flussbettes um rund 55Meter vertieft. Nun aber wieder
zur Wutach. Der angezapfte Fluss, die Brigach, fliesst nun in einem viel zu tiefen und bergrossen Flussbett. Das ist der beste Zeuge für eine Anzapfung.
Dieser Fluss liegt, wenn man eine Gefällskurve von der
Aitrach zur Brigach ziehen würde, auf einer normalen Gefällslinie. Bei der Anzapfungsstelle selbst hat die Wutach wegen den enorm grossen Wassermassen, die die Aitrach mit sich brachte, ein extremes Tal einerodiert. Die durchsschnittliche Eintiefung der letzten Eiszeit liegt bei 0 M. Die Wutach aber hat deren satte 75 M eingeschrammt. Deshalb ergab sich nun ein extrem tiefes und steiles Tal. Die Wutachschlucht hätte daher besser den Namen Wutachklamm bekommen. Diese so
extreme Erosion hat seit der Anzapfung rund 2 Kubikkilometer Gestein
fortgeführt. Die Hauptbedingung dafür war eben diese
Anzapfung, wobei die Wutach nun auf einmal 0 Kubikmeter Wasser pro Sekunde mehr führte, da
die meisten Schmelzwasser der Würmeiszeit in die Aitrach flossen.