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Energien der Erde
Die wichtigsten, momentan genutzten Energieträger sind Steinkohle, Braunkohle, Erdöl und Erdgas. Dies sind fossile Energieträger. Der Anteil der
regenerativen Energien ist hierbei jedoch sehr gering nämlich etwa 2 % des gesamtdeutschen Energiehaushaltes .Dieser sieht folgendermaßen aus:
Als regenerative Energien bezeichnet man vor allem Wasser-, Solar-, Wind-, Bio-masse , und Biogasenergien .
· WASSER
Wird Wasser als Energieträger verwendet ist der Wirkungsgrad meistens unge- wöhnlich hoch .Er beträgt rund 5 %. So ist auch das wirtschaftliche Potential
zur Stromerzeugung hoch. Die theoretisch mögliche Stromerzeugung beläuft sich auf ca. 0 Mio. GWh/Jahr. Davon werden allerdings nur knapp 0 % genutzt. In Deutschland und der Schweiz werden bereits etwa 0 %, in ganz Europa 3 % der theoretischen Wasserkraft genutzt. Wasserkraft ist Vorteilhaft für all jene
Länder, die konfrontiert sind mit der Klimagefährdung durch CO , oder bei
denen die fort-schreitende Industrialisierung und ansteigendes Bevölkerungswachstum problema tisch sind bzw. werden. Zu Energie wird Wasser letztendlich durch Turbinen, die in Wasserkraftwerken eingesetzt werden. Man unterscheidet hauptsächlich 3 Wasser-kraftwerke: Lauf-, Speicher- und Pumpspeicherwasserkraftwerke.
Laufwasserkraftwerke bieten den Vorteil einer Nutzung bei geringen Fallhöhe des Wassers und vor allem, dass sie kontinuierlich einsetzbar sind. Weiterhin kann der Wirkungsgrad der Stromerzeugung bei bis zu 5 % liegen. Speicherwasserkraftwerke sind vorteilhaft bei hohen Fallhöhen des Wassers z.B. bei höher gelegenen Seen mit natürlichem Wasserzulauf. Nicht sinnvoll sind
sie aller-dings bei kontinuierlicher Nutzung.
Pumpspeicherwasserkraftwerke dienen vor allem als Reserveenergie beim Ausfall von anderen Kraftwerken. Hier wird Wasser nämlich in ein höhergelegenes Spei- cherbecken gepumpt, um es bei bedarf in Strom umzuwandeln. Hier kann der Wir- kungsgrad bis zu 5 % betragen.
Kaplan-Turbine
Konstruktionsprinzip: Flügelradturbine, deren Laufrad sich ähnlich einer Schiffs-schraube im Wasserstrom dreht .Laufradschaufeln und Leitwerk sind verstellbar konstruiert, um eine Anpassung an schwankenden Wasserstand und Gefäßveren-gungen zu gewährleisten. Verwendet wird sie vor allem in Laufwasserkraftwerken. Kaplan-Turbinen werden vor allem bei Fallhöhen zwischen
10 - 0 m eingesetzt . LEISTUNG:125MW
WIRKUNGSGRAD : 5 %
2. Francis-Turbine
Konstruktionsprinzip: Im Unterschied zur Kaplan-Turbine sind nur die Leitschau-feln des Leitapparates verstellbar. Wasser strömt durch den Ringkanal über ver-stellbare Leitschaufeln in das Laufrad ein. Verwendung finden sie v.a. in Speicher- und Pumpspeicherwasserkraftwerken. Francis- Turbinen werden vor allem bei Fall-höhen zwischen 0 - 0 m und großen Wassermengen eingesetzt .
LEISTUNG:750MW WIRKUNGSGRAD: 0 %
3. Pelton-Turbine
Konstruktionsprinzip: Turbinentyp, der vom Aussehen und physikalischen Prinzip an ein klassisches Stoßwasserrad erinnert.
Auf dem Laufrad sitzen max. 0 becherförmige, in 2 Halbschalen gegliederte Schaufelblätter. Wasser spritzt über Düsen auf Schaufelblätter, erfährt dort Ablen-kung um fast ° und gibt so die Energie fast vollständig an die
Turbine ab. Ein-satzbereich: Bei größeren Fallhöhen bis 0 m und geringen
Wassermengen. Die Pelton-Turbine ist ein typischer Turbinentyp für Kraftwerke im Hochgebirge.
LEISTUNG:500MW WIRKUNGSGRAD : 0 %
Durchströmturbine
Konstruktionsprinzip: Turbinentyp, der aus gekapseltem, walzenförmigen Laufrad mit gekrümmten Schaufeln besteht. Das Wasser wird dem Laufrad über den Lei- tapparat zugeführt, der in zweiteiliger Ausführung einen hohen Wirkungsgrad im Teillastbereich gewährleistet. Einsatzbereich: Einsatz bei Fallhöhen von -
200 m und Wassermengen zwischen 0 bis 0 l, somit sehr weites Einsatzgebiet. Im Hinblick auf Verschleißfestigkeit sind Durchströmturbinen anfälliger als Francis , Pelton- oder Kaplanturbinen, auf Grund des relativ geringen Preises und ihrer guten Steuerbarkeit haben sie sich jedoch insbesondere im Bereich der Kleinwasserkraft anlagen durchgesetzt. Wasserkraftwerke bieten die 2 Vorteile, dass sie 'unerschöpf-lich' und 'umweltfreundlich' sind.
Nachteile sind allerdings, dass sie hohen Reparaturkosten unterliegen, nur ergän-zend sind und sie sind an bestimmte Standorte gebunden .
· SOLARENERGIE
'Solarenergie' kann drei verschiedene Dinge bedeuten:
Zwei Formen thermischer Energienutzung, die die Strahlung der Sonne in Form von Wärme nutzen und die Photovoltaik-Technik.
Nun wollen wir aber noch einmal die Unterschiede der drei Nutzungsformen her- ausarbeiten:
1. Passive Solarenergie ( bei Häusern ) wird in der Solararchitektur implementiert, um den erforderlichen Heizenergiebedarf herabzusetzen. Das Grundprinzip ist es, das gesamte Haus nach Süden auszurichten, also große Fenster im S den zu plazieren, sowie im Norden die Schlafräume einzuplanen.
Weitere Maßnahmen sind verbesserte Dämmung und gezielte Lüftung. Es gibt sogar Konstruktions-pläne mit integrierten (Wasser Speichern, die die Energie eines Sommers bis in den nächsten Winter zwischenspeichern sollen.
2. Aktive Solarenergienutzung kann man wiederum unterteilen in
Niedertemperatur und Hochtemperatur-Systeme:
Niedertemperatursysteme, auch Sonnenkollektoranlagen genannt, funktionieren ganz ähnlich einem in der Sonne geparkten Auto. Die Sonne erwärmt das Innere und die Wärme wird gespeichert (Treibhauseffekt . Anlagen dieses Typs dienen zur Brauchwassererwärmung, zur Schwimmbadheizung, zur Raumheizung .
· Hochtemperatursysteme bestehen aus sogenannten konzentrierenden Kollekto- ren, die im Solarfarm- oder Solarturm-Konzept angeordnet sind. Sie dienen der großskaligen Stromgewinnung.
3. Photovoltaik-Technologie ist grundverschieden von den beiden oben beschriebe-nen Technologien. Sie nutzt nicht die Strahlungsenergie in Form von Wärme, son-dern wandelt die Energie der Photogen direkt in elektrischen Strom um.
· Windenergie
Wo weht der Wind am stärksten?
Zur Nutzung der Windenergie für die Stromerzeugung kommen nur Gebiete mit ausreichender Windgeschwindigkeit in Betracht, die im Jahresdurchschnitt minde-stens 4 m/s (Windstärke , besser aber über 5 m/s betragen muss. Die durch-schnittliche Windgeschwindigkeit ist deshalb für die Stromerzeugung von so gravie-render Bedeutung, weil die Leistungs- und Energieabgabe von Windkraftanlagen mit der Windgeschwindigkeit steigt.
Gebiete mit ausreichendem Windangebot sind in der Bundesrepublik hauptsächlich die Nordseeküste mit den vorgelagerten Inseln, Bereiche der Ostseeküste sowie
eini-ge Kuppen der Mittelgebirge.
Unterschieden wird hier vor allem zwischen Horizontalachsenkonverter (Windräder mit waagerecht angeordneter Welle) und Vertikalachsenkonverter (Windräder mit senkrecht angeordneter Welle)
Horizontalachsenkonverter bieten den Vorteil, dass der Winkel der propellerartigen Rotorblätter verändert werden kann, so dass sich die Leistungsaufnahme regulieren lä t.
Vertikalachsenkonverter hingegen müssen nicht nach dem Wind ausgerichtet wer- den. Sie sind nicht regelbar und brauchen hingegen zu Horizontalachsenkonverter keine Anlaufhilfe.
Die Weiterentwicklung und Erprobung dieser Technik, insbesondere in den Windparks der deutschen Energieversorger, hat dazu geführt, dass Anlagen mit bis zu 0 kW Leistung heute als markterprobt und betriebsreif betrachtet werden können. Auch Anlagen im Bereich von 0 kW Leistung werden bereits seit Jahren mit stei-gender Tendenz erfolgreich betrieben .
Besonders Vorteilhaft für den Standort Deutschland ist die Tatsache, dass die Komponenten der Windkraftanlagen vor allem von deutschen Hersteller mit klang- vollen Namen wie Siemens, Thyssen und Preussag - Stahl, Krupp und Demag pro- duziert werden. Für alle Komponentenlieferanten sind die
Windkraftanlagenprodu-zenten umsatzstarke und daher umworbene Kunden.
· Biogas anhand der Biogasanlage Wittmund
In Wittmund, im fernen Ostfriesland, ist der Bau einer Biogas- Gemeinschaftsanlage geplant. Die Initiatoren unseres Projektes haben sich in
einer GmbH zusammenge-schlossen und betreiben die Realisierung. Gesellschafter sind vier Privatpersonen, zwei örtliche Banken, eine
Elektrizitätsgenossenschaft, ein Hoch- und Tiefbau-Unternehmen und ein Wirtschaftsförderkreis. Die Gesellschafterversammlung, die das Projekt geplant und finanziell ausgestattet hat und die nun auch der Bauherr ist, hat eine
dänische Firma mit der Generalunternehmerschaft beauftragt, weil die Dänen
sehr viel Erfahrung im Umgang und in der Produktion von Biogas haben und aus dieser Erfahrung heraus die entsprechende Großtechnologie entwickelt haben. Eine Gemeinschaftsanlage unterscheidet sich erheblich von den Anlagen, die als Hofanlagen für einzelne Betriebe errichtet werden. Nicht so sehr von der
Zielset zung her, sehr wohl aber von der Menge der zugeführten Biomasse, von der um-fangreichen Technik, von den Kosten und natürlich auch von der Quantität der er-zeugten Energie, wobei in erster Linie die Unterbringung der Wärme - dort wo Fern-wärmenetze oder industrielle Großabnehmer fehlen - Probleme bereitet. Die Kapa-zität der Anlage beträgt täglich 0 t Tierdung,
25 t Klärschlämme und 5 t organi-sche Industrieabfälle. Das sind insgesamt
350 t Biomasse täglich. Aus der Perspek-tive der Landwirtschaft betrachtet, leben und arbeiten unsere Landwirte in einer Grünlandregion, d.h. Schwerpunkt der landwirtschaftlichen. Produktion ist die Rindviehhaltung mit der Milcherzeugung. Demzufolge kommt der weitaus größte Teil des Tierdungs aus der Rindviehhaltung. Der Tierdung, der aus dem Bereich der Schweinehaltung kommt, hier mit dem Schwerpunkt Sauenhal-tung/Ferkelproduktion, wird mit in die Anlage übernommen. Will man 0 t Tier-dung Tag für Tag in die Anlage einbringen, so ist man in unserer Region gehalten, über 0 landwirtschaftliche Betriebe in das Konzept einzubinden. Dabei sollen Laufstallbetriebe, die Gülle produzieren und Anbindebetriebe, in denen Stallmist und Jauche als organische Düngemittel anfallen, in das System einbezogen werden. Die Klärschlämme und die organischen Industrieabfälle sind an die Biogasanlage anzuliefern und werden gegen Gebühr über die Anlage
entsorgt. Der Betrieb einer Biogasanlage in dieser Größenordnung auf der Basis, dass lediglich Tierdung - ko-stenlos für die Landwirtschaft - als Biomasse zur Verfügung steht, erreicht derzeit keine Wirtschaftlichkeit. Erst die Übernahme industrieller organischer Substanzen gegen Gebühr ermöglicht eine Wirtschaftlichkeit der Anlage. In dieser Beurteilung sind sich alle
Experten, auch die dänischen, einig. In ihrem Statusbericht 'Biogas -
Großanlagen' vom Oktober 2 weist die Dänische Energiebehörde darauf hin, dass die gesamte Gasproduktion von Januar 8 bis Juli 2 pro Tonne verwen- deter Biomasse bei allen Anlagen gestiegen ist. Ursache hierfür ist eine gestiegene Zufuhr organischer Abfälle. Der Gasertrag pro Tonne Biomasse ist ein wichtiger Pa-rameter, um die Betriebsbedingungen einer Anlage zu beurteilen, da die Betriebsko-sten in hohem Ma e von der Menge behandelter Biomasse abhängen, die Einnah-men dagegen hauptsächlich von der Gasproduktion. Die dänischen Biogasanlagen verwenden heute eine Mischung aus % G lle und 10-25% organischen Abfäl-len. Bei letzteren dominieren Magen-/Darminhalte aus Schlachtereien, Fischabfälle, Flotationsschlämme aus der nahrungsmittelverarbeitenden Industrie sowie Blei cherde aus der Speise lraffination.
Zunächst muß der Tierdung in einem Vorbehälter gelagert werden und die organi- schen Industrieabfälle in einem separaten Behälter. Für die Gasgewinnung in der Anlage ist von großer Bedeutung, dass die Biomasse in der Menge und in ihrer bio-logischen Zusammensetzung möglichst konstant zugeführt wird. Die Dosierung des Ausgangsmaterials und die Homogenisierung sind dafür eine wichtige Vorausset-zung. Weil die entgaste G lle später als Flüssigdünger in der Landwirtschaft einge-setzt wird, muss sie ein Substrat sein, das 'seuchenhygienisch unbedenklich' ein-gesetzt werden kann. Aus diesem Grund
wird die gesamte Biomasse nach gründli cher Homogenisierung für ein bis zwei Stunden bei einer Temperatur von 0 'pa-steurisiert', bevor sie für einen Zeitraum von ca. zwanzig Tagen bei einer Tempera tur von 5 bis ° Celsius unter anaeroben Verhältnissen, d.h. ohne Licht- und Sauerstoffzutritt in den Reaktoren ausfault. Das entstandene Biogas sammelt sich im Dom der Reaktoren, wird von dort über einen Gaszähler abgeleitet, entschwefelt, getrocknet, auf
etwa 4 bar komprimiert und über eine etwa 5 km lange Gasleitung zum BHKW transportiert und dort in einem Gasmotorgenerator verbrannt. Der er-zeugte elektrische Strom wird auf der Basis des Stromeinspeisungsgesetzes in das öffentliche Netz eingespeist und die entstandene Wärme zur Raumheizung und zur Warmwasserbereitung in den gesamten Kasernenbereich der in Wittmund statio- nierten Bundeswehr abgegeben. Die entgaste G lle, das Endprodukt des biochemi-
schen Ausfaulungsprozesses, der anaerob und mesophil abläuft, wird als organi-
scher Flüssigdünger an die landwirtschaftlichen Betriebe zurückgeliefert oder an Betriebe verkauft, die ausschließlich Ackerbau betreiben und Bedarf an preiswer-tem organischen Dünger haben. Den Landwirten entstehen keine Transportkosten. Erforderlich ist aber eine ausgefeilte Logistik. Weiterhin
ist geplant, die entgaste G lle dezentral auf den landw. Betrieben zu lagern. Einmal soll die entgaste G lle aus Gründen der Seuchenhygiene nicht mit der Rohgülle in Berührung kommen, sie muss also separat gelagert werden. Zweitens sollen die Wege zu den Feldschlä-gen möglichst kurz sein. Es ist beabsichtigt, etwa 0 0 m3 G llelagerraum für die entgaste G lle zu erstellen. Die Kosten für den zusätzlichen Lagerraum sind im Konzept enthalten. Die Landwirte zahlen für den erstellten Lagerraum Miete. In Dä-nemark hat sich das Interesse der Landwirte an Biogas - Großanlagen in den letz-ten Jahren verstärkt. Durch die Beteiligung an einer Biogas - Großanlage gehört der einzelne Landwirtschaftsbetrieb einer Organisation an, die auf eine wirtschaftlich vorteilhafte Art und Weise für die Aufbewahrung und Verteilung der G lle sorgen kann. Lieferant für eine Biogas - Großanlage zu sein, ist für die dänischen Land-wirte insbesondere deswegen vorteilhaft, weil sich dadurch Einsparungen beim Ein-kauf von Düngemitteln und beim Bau von Güllelagern bzw. G llekellern erzielen lassen.
Die Einsparungen beim Einkauf von Düngemitteln sind zum einen auf die Zufuhr von Nährstoffen aus anderer Biomasse, zum anderen auf eine bessere Stickstoff- nutzung nach der Vergärung und zum dritten auf das bessere Verhältnis von Phos-phor zu Kalium zurückzuführen, das durch die Vermischung von Rinder- und Schweinegülle in der Biogasanlage besteht.
Auf Grund der zentralen Produktion von Biogas kommt auch die erzeugte Energie zentral zum Einsatz. Bei 0 Biogasanlagen, für jeden einzelnen Betrieb also eine Anlage, müßte der elektrische Strom z.B. an 0 Stellen in das öffentliche Netz ein-gespeist werden. Die anfallende Wärme ist oftmals kaum unterzubringen. Bei der zentralen Konzeption wird der Strom an einer Stelle eingespeist und alle Gebäude im Kasernenbereich der Bundeswehr werden von einer Stelle aus mit Wärme ver sorgt.
Die Großtechnologie von Biogas ermöglicht auch die Übernahme anderer organi- scher Substanzen als nur die von Tierdung. Wie bereits ausgeführt, ist beabsichtigt, Klärschlämme, Schlachtabfälle, Essens- und Speisereste und Abfälle der lebens-mittelverarbeitenden Industrie in die Anlage zu übernehmen. So ist eine Biogasan-lage in der geplanten Größenordnung durchaus in der Lage, die sehr schwierigen Entsorgungsprobleme für die Gemeinden, Industrie und Schlachtstätten so hervor-ragend zu lösen, dass nicht nur die umweltgerechte Entsorgung gesichert ist, son-dern alle in den Abfällen enthaltenen Nährstoffe kehren in den natürlichen Kreislauf zurück. Und damit sind wir bei der umweltpolitischen Bedeutung dieser Biogas-Großtechnologie. F r die Landwirtschaft ergeben sich folgende Vorteile:
Aufgrund der Erhitzung der Biomasse in der Pasteurisierung auf ° C werden un-erwünschte Bakterien oder Krankheitserreger vernichtet. Das ist eine unabdingbare Voraussetzung, um die entgaste G lle später zur Düngung in den landwirtschaftli chen Betrieben 'seuchenhygienisch unbedenklich' einzusetzen. In der Biomasse enthaltene, unerwünschte Pflanzensamen haben auf Grund der Erhitzung ihre Keimkraft verloren und damit entfällt eine spätere Bekämpfung mit Mitteln des Pflanzenschutzes. Schadstoffe, wie organische Säuren, die ohne
Behandlung oft-mals zu Verätzungsschäden an den Pflanzen bzw. zu Narbenschäden des Grün-lands führten, werden während des biochemischen Prozesses abgebaut. Verät zungsschäden treten nicht mehr auf und die G lle wird geruchsneutral ausge-bracht. Am Fuße der Reaktoren wird die entgaste Gülle entnommen und separiert. Bei der Separation werden etwa % organischer Bestandteile abgesondert, das ist die sog. Faserfraktion, die als Bio-Dünger vielleicht im Handel untergebracht wer-den kann oder der Landwirtschaft als Humusdünger für die Düngung der Ackerflä chen zur Verfügung steht. Die organische Substanz wird insgesamt bis zu % ab-gebaut. Damit wird das Substrat besser homogenisier-, pump-, dosier- und verteil-bar, weil das an die
landwirtschaftlichen Betriebe zurückgelieferte Substrat aus ei-ner reinen Flüssigphase besteht. Der Düngungswert der entgasten G lle ist verbes-sert. Der Stickstoff in der Rohgülle liegt zum großen Teil in organisch gebundener
Form vor, als sog. Ammoniumstickstoff. Über den biochemischen Prozess wird ein
Teil dieses Stickstoffs mineralisiert, so dass er nach der Ausbringung den Pflanzen-wurzeln sofort als Nährstoff zur Verfügung steht und damit die Verweildauer im Boden bis zur erfolgten Mineralisierung für einen Teil des Stickstoffs entfällt.
Der Zukauf von Mineraldünger wird eingeschränkt, die G lle ist exakter dosierbar, sie kann aufgrund ausreichender Lagerkapazität zum optimalen Zeitpunkt während der Vegetationszeit ausgebracht werden. Da ohnehin pflanzenbedarfsgerecht zu düngen ist, besteht die große Chance Boden- und Wasserbelastungen vorzubeugen und mit Hilfe von Schleppschlauchtechnik sehr gezielt zu düngen. Aufgabe der Bio-gas-Gemeinschaftsanlage wird sein, Tierdung
und organische Abfälle unterschiedli cher Herkunft zu verwerten und daraus
Biogas und geruchlosen Flüssigdünger für die Landwirtschaft zu produzieren. Wesentlich ist dabei auch, dass diese Anlage hilft CO Emissionen zu vermeiden, indem anstelle von Erdöl, Erdgas oder Kohle CO - neutrales Biogas zur Strom- und Wärmebereitstellung genutzt wird.
· Biomasse
Mit dem Begriff Biomasse werden pflanzliche Substanzen und die aus ihrer Nutzung entstehenden Abfälle zusammengefa t. Im wesentlichen sind dies Holz, Stroh, Al-gen, Öl- und Pflanzen z.B. Schilf, Hanf, Baumwolle. Des weiteren menschliche und tierische Exkremente, organische Klärschlämme, Haus , Gewerbe
- und Industrie abfälle organischen Ursprungs sowie Papier.
In Deutschland könnte theoretisch 0 bis 0 % des Primärenergiebedarfs mit dem
Potential der Biomasse gedeckt werden. Biomasse ist gespeicherte
Sonnenenergie: 6 CO2 + 6 H O + Energie - C6H O6 + 6 O2
Des weiteren wird die Nutzung der Biomasse in zwei Bereiche unterteilt:
Die Verwertung von Rest - und Abfallstoffen, also von Holz und holzartigen Abfällen, Biogas, Deponiegas, Klärgas und Müll und die Nutzung von Energiepflanzen. Dies bezeichnet man auch als energy - farming.
Für die Nutzung stehen folgende Verfahren zur Verfügung: Verbrennen der Biomasse,
Pyrolyse Vergasung) thermische Zersetzung der Biomasse unter Luftabschluß), Fermentation Gärungsproze ) Ausfaulen pflanzlicher oder tierischer
Rückstände unter Mitwirkung von Bakterien zur Gewinnung von Biogas), Mahlen bzw. Raffination Verarbeitung von Ölpflanzen zur Gewinnung von Öle(Biodiesel . Ein großer Vorteil der Biomasse ist, dass sie eine der umweltverträg-lichsten Energieformen ist. Ein großer Nachteil ist, dass sie nur ergänzend ist.
· Geothermische Energie
Geothermik = Lehre vom Wärmefluß und Temperaturverteilung in der Erde. Im Gegensatz zu anderen regenerativen Energiequellen, hat die geothermische Energie den Vorteil, dass sie keinen meteorologischen Schwankungen oder Witte- rungseinflüssen unterliegt. Ihr Energieangebot ist kontinuierlich und steht so
ver-lä lich zur Verfügung.
Man unterscheidet zwischen Erdwärmequellen, die auf natürlichem Wege an die
Oberfläche treten und solchen, die durch bohrtechnische Verfahren künstlich er-schlossen und gefördert werden müssen. Die bislang erschlossenen Gebiete sind diejenigen, bei denen gleichzeitig hei es Wasser oder Dampf als Energieträger vor-liegt Ist hierbei der Druck höher als 4 bar und die Temperatur höher als ° C, kann damit Elektrizität erzeugt werden.
Bei der sog. Hot - Dry - Rock - Technik wird Wärme von Gesteinsschichten genutzt. Dieses Verfahren bietet den Vorteil, dass es theoretisch an jedem Ort der Erdkruste angewendet werden könnte.
Weltweit sind bisher 0 Erdwärmekraftwerke installiert, die zusammen fast 9
000 MW elektrische Leistung produzieren. Nachteile hierbei sind jedoch:
Die enorme Standortgebundenheit ,die starke Materialbeanspruchung und die Tat- sache das diese Energieform auch nur ergänzend ist.
Wasserstoff
Wasserstoff, welcher mit Hilfe der Elektrolyse entsteht kann mit Sauerstoff zu Was-ser verbrennen. Dabei wird Energie frei: 2 H2 + O2 - 2 H O + Energie Bei dieser Verbrennung entstehen fast keine Schadstoffe, fast nur Wasser. Dies wä-re eine brillante Möglichkeit, mit Hilfe des unerschöpflichen Wasserpotentials der Erde, einen umweltneutralen Energiekreislauf zu schaffen. Mit der Elektrolyse je-doch ist ein gewaltiger Energieeinsatz notwendig.
Dieser wiederum könnte mit Hilfe der Sonnenenergie gewonnen werden. Daher wäre die Verbindung von Solar - und Wasserstofftechnik ein gute Möglichkeit, an ein riesiges Energiepotential zu gelan-gen .
Ein großes Problem ist allerdings die geringe Energiedichte der Sonneneinstrahlung und die Tatsache, dass das Strahlungsenergieangebot dann am höchsten ist, wenn der Energiebedarf am niedrigsten ist.
Daher liegt ein Schwerpunkt der Forschung darin, hochwirksame und kostengün- stige Solarzellen zu entwickeln.
Alternative Antriebsenergien in den USA
Bemühungen um alternative Antriebsenergien in den USA
Trotz Rekordumsätzen haben die Vertreter der Großen Drei' (General Motors, Ford, Chrysler) das Klagen nicht verlernt. Sie sind der Meinung, daß das Elektroauto zwar eine feine Sache sei, allerdings wissen sie nicht, wer die Batterietechnik der Zukunft liefert. Die Klagen werden immer vernehmbarer, je näher das Jahr 8 rückt. Dann nämlich gibt es Quoten auf dem Automarkt. Vorreiter ist Kalifornien, wo in drei Jahren zwei Prozent der neu zugelassenen Autos sogenannte 'Zero Emis-sion Vehicles' (abgasfreie Autos) sein müssen. Bis zum 3 wächst der Anteil auf zehn Prozent. Das gerade eingeführte saubere Benzin (Reformulated Gasoline) ist zunächst einmal ein erster Schritt zur kurzfristigen Verbesserung der Abgaswerte konventioneller Autos. 0 Million von ihnen rollen derzeit auf den Stra en der USA.80 Prozent der Luftverschmutzung in den Staaten wird auf den Stra enverkehr zurückgeführt,
der sich innerhalb von zehn Jahren verdoppelt hat. 1 haben sich
amerikanische und ausländische Firmen - darunter die Großen Drei' und der Es- sener Batteriehersteller Silent Power - zum United States Advanced Battery
Consor-tium (USABC) zusammengeschlossen. Dafür wurden 2 Million Dollar an öffentli-chen Forschungsgeldern und 0 Million Dollar der US-Regierung zur Verfügung gestellt. Sogar die Spitzen-US-Waffenforschungslaboratorien
beteiligen sich an der Forschung. Ziel ist es, Autos aus leichteren
Materialien mit alternativen Antriebse-nergien zu entwickeln. Man kann zwar schon heute ein Elektroauto z.B. Ford Escort oder Chrysler Minivan) kaufen, allerdings für einen fünf mal höheren Preis als ein normales Auto. Die Fahrzeuge haben jedoch noch andere Schwachstellen. Die Reichweite beträgt
gerade mal etwa 0 Meilen + 0 km) und das Aufladen der Batterie dauert bei
110 Volt etwa 4 Stunden. Die Detroiter favorisieren aber das Ultra-Low- Emission-Vehicle' (ULEV). Von diesen Erdgas-betriebenen Motoren bie-tet Chrysler bereits zwei Modelle an. Das Auto kostet zwar 0 Dollar mehr, dafür
bekommt man einen Steuernachlaß von 0 Dollar. Zudem ist Gas in den USA rund
30 Prozent günstiger als Benzin.
II. 'Eco Tour of Europe ' Die 'Eco Tour of Europe ' suchte nicht nur
den sparsamsten Kleinwagen, sondern wollte auch zeigen, dass es das 3-Liter- Auto be-reits gibt. Das 'European Eco Car ' wurde in der Benziner-Klasse der Suzuki Swift 0 GLS, der 4 Liter auf 0 km verbrauchte. In der
Diesel Klasse war es der Citroen AX Top Ds, der 8 Liter verbrauchte. Die
'Eco Tour' wurde bereits zum dritten Mal vom ADAC und seinem österreichischen Pendant +MTCA organi-siert. Dieter Wirsich (ADAC Sprecher) sagt: Spritsparen ist nicht nur ein deutsches, sondern ein europäisches Problem. Wir müssen in
die Köpfe der Leute bringen, dass man durch intelligenteFahrweise den Verbrauch reduzieren kann. Und das mit ei-ner Penetranz, bis sie es im täglichen Leben praktizieren.' Bei der 'Eco Tour' war jede Fahrweise, die Sprit spart erlaubt. Das 3-Liter-Auto macht die Schlagzeilen, wenn es ums Spritsparen geht. Doch es ist, zur Zeit jedenfalls, zu teuer. Der Opel Corsa
Eco 3 kostet rund 0 DM. Das kann niemand bezahlen, deshalb führt der Weg zum Spritsparen über den Fahrer. Ohne den intelligenten 3-Liter-Fahrer wird es kein 3-Liter-Auto geben.
Kernenergie
Der Druckwasserreaktor
Der Druckwasserreaktor ist ein Wärmekraftwerk, das hei t, das Prinzip der
Ener-gieumwandlung bleibt beim Druckwasserreaktor wie bei Kohle , Öl - oder Gaskraft werken gleich: Die hier durch die Kettenreaktion erzeuge Energie des Dampfes wird über eine Turbine zu Bewegungsenergie umgewandelt und wird über den Generator zur elektrischen Energie.
Der Druckwasserreaktor wandelt Kernenergie, anders als der Siedewasserreaktor in zwei verschiedenen Kreisläufen zu verschiedenen Energieformen um. Diese Kreis-läufe sind der Primär - und der Sekundärkreilauf. Dies hat zum
Vorteil, dass ra-dioaktive Stoffe aus dem Primärkreislauf, welcher sich im
Reaktorgebäude befindet nicht in den Sekundärkreislauf gelangen können.
· Der Primärkreislauf beschreibt den Wasserkreislauf vom Reaktordruckbehälter zu mehreren Dampferzeugern in denen es verdampft. Vorher wird das Wasser je- doch am Sieden gehindert indem es unter einem Druck von ca. 7 bar steht. Im Kreislauf befindet sich noch eine Pumpe, die Kühlmittelpumpe, die die Aufgabe hat, Kühlmittel in den Reaktordruckbehälter zu pumpen. Das Kühlmittel hat beim Eintritt eine Temperatur von 291,3 °C und beim Austritt eine Temperatur von
326,1 °C.
Der Sekundärkreislauf beschreibt den Dampf - und Wasserkreislauf vom Damp- ferzeuger über die Turbine zum Kondensator wo der Dampf wieder verflüssigt wird und als Speisewasser wieder in den Dampferzeuger gelangt. Das zum Spei-
sewasser umgewandelte Kondensat wird einer Vorwärmanlage zugeführt und auf 8
° C vorgewärmt.
Der Reaktordruckbehälter, bestehend aus 5 cm dicken Spezialstahl enthält ca.
200 Brennelementen, die bis zu vier Meter lang sein können. In jedem Brennele- ment sind bis zu 0 Brennstäbe mit ca. 1 cm Durchmesser zu einem quadrati- schen Bündel angeordnet .
Jeder der ca. 0 0 Brennstäbe besteht aus einem dünnwandigen Metallrohr und jeder einzelne von ihnen wird von 1 cm dicken Brennstofftabletten, die
Pellets, um-geben.
Die Brennstäbe enthalten insgesamt ca. 0 Tonnen Uran.
Sehr Wichtig bei der Betreibung eines solchen Reaktors sind die Sicherheitsvorkeh-rungen. So wird schon alleine für die Steuerstäbe des Reaktors eine Legierung aus Silber, Indium und Cadmium verwendet, da diese sich besonders gut als Aborber-substanz für die Neutronen, die für die kontrollierte Kettenreaktion nötig sind ge eignet sind.
Bei mögliche Gefahren schnell reagieren zu können ist weiterhin ein wichtiger Fak-tor. Da die Neutronen die größte Gefahrenquelle zur unkontrollierte Kettenreaktion bilden, kann für langsame oder langfristige Regelvorgänge Borsäure als Neutronen-absorber dem Reaktorkühlwasser zugesetzt werden. Für schnelle Steuervorgänge können 1 Steuerstäbe zum Teil oder ganz eingefahren oder herausgezogen werden können.
Des weiteren unterliegen die radioaktiven Stoffe im Kernreaktor einem sechsfachen Barrierensystem:
1. Die erste Barriere, ein Uran-Kristallgitter enthält schon ca. 5 % der radioaktiven Stoffe selbst. Sie werden in Brennstofftabletten (Pellets) festgehalten.
2. Die zweite Barriere ist eine Stahlhülle in der die Brennstäbe einliegen. Die Stahl-hülle ist gas - und druckdicht geschwei t und hält vor allem gasförmige radio-aktive Stoffe zurück .
3. Die dritte Barriere ist der Reaktordruckbehälter mit Rohrleitungen des Kühl-kreislaufs werden, falls erforderlich, austretende radioaktive Stoffe festgehalten.
4. Die vierte Barriere ist eine Betonwand, die 2 bis 2 cm dick ist und die die
Aufgabe hat entweichende Gamma - Strahlung und Neutronen aus den Brennstäben zu absorbieren.
5. Die fünfte Barriere ist ein Sicherheitsbehälter aus Stahl.
6. Die sechste und letzte Barriere ist die Stahlbetonhülle des
Reaktorgebäudes.
Vorgelegt: Janusch Lappo
Schule: Privatschule Dr. Löw, Köln-Mülheim
Erdkunde: Volker Barlen
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