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Franz Schubert
1 Wichtige Lebensdaten
1 85 Schuberts Eltern: Franz Theodor Schubert aus Neudorf, Mähren, und Elisabeth Vietz aus Zuckmantel, Schlesien, getraut am 7. Januar in der Pfarrkirche Zu den sieben Nothelfern in Lichtenthal (Wien).
1 97 Franz Peter Schubert geboten am 31. Januar, Himmelpfortgrund Nr 72 in Lichtenthal.
1 08 Franz Schubert tritt im Oktober als Chorknabe in die Hofkapelle ein.
1 10 Seine erste erhaltene Komposition, eine Phantasie für Klavier zu vier Händen.
1 11 Die ersten Lieder.
1 12 Tod der Mutter ( 8. Mai); die ersten größeren Kompositionen (Kirchenmusik, Ouvertüren).
1 14 Schubert wird Hilfslehrer an der Schule seines Vaters; die ersten Meisterheder; die erste
Messe F-Dur); die erste Oper, Des Teufels Lustschloß .
1 15 Mehr als 50 Lieder, darunter ~Erlkönig~ und ,Rastlose Liebe .
1 16 Erfolglose Bewerbung um eine Lehrstelle in Laibach; Schubert gibt den Schuldienst auf und zieht zu Schober (Freund Schuberts).
1 18 Erste öffentliche Aufführung eines Werks von Schubert (wahrscheinlich die Italienische
Ouvertüre in C Dur); Sommeraufenthalt in Zseliz in Westungarn bei J. K. von Esterhazy.
1 19 Das Forellem-Quintett; die verlorene Kantate ,Prometheus~
1 20 Das Oratorium ,Lazarus~; Aufführung der Oper ,Die Zwillingsbrüder~ am Kämmertortheater
. Juli); Aufführung der ,Zauberharfe, im Theater an der Wien . August).
1 21 Skizze einer Symphonie in e Moll E Dur.
1 22 Symphonie in h-Moll ( Die Unvollendete~); ,Wanderer~-Phanrasie; die Oper Alfonso und
Estrella~.
1 23 Die Opern ,Die Verschworenen und Fierabras,; ~Die schöne M llerin,; Aufführung von
,Rosamunde ( 0. Dezember); schwere Erkrankung.
1 24 Zweiter Sommeraufenthalt in Zseliz; Streichquartett in a Moll; Divertissement ä l'Hongroise~.
1 25 Sommerreise mit Vogl (Freund Schuberts) nach Gmunden, Salzburg, Gastein; Klaviersonate in D-Dur; Divertissement in e-Moll für Klavier zu vier Händen.
1 26 Erfolglose Bewerbung um die Stelle eines Vize-Hofkapellmeisters; Streichquartette in d Moll
( Der Tod und das Mädchen ) und in G Dur.
1 27 Die Winterreise ; Klaviertrios in B Dur und Es-Dur; Beethovens Leichenbegräbnis, an dem
Schubert als Fackel
träger teilnimmt 2 . März).
1 28 Erstes und einziges ffentliches Konzert von Schubert in Wien (26. März);
Große Symphonie in C Dur begonnen 18 5); Messe in Es-Dur; Streichquintett in C-Dur; Schwanengesang~; drei posthume Sonaten in c Moll, A Dur, B Dur; Schubert zieht zu seinem Bruder Ferdinand . September); Anfang
November erkrankt er an Typhus; Tod am 19. November.
2 Charakter und Schicksal
Den Mangel an Stoßkraft und die Passivität jedem ußerlichem Druck gegenüber lag tief in Schuberts Charakter. Die Herrlichkeit seiner Musik kam aus einer Fantasiewelt die jenseits der reellen liegt. Bei Werken, wie "Der Tod und das Mädchen" wird Schuberts Charakter besonders gut sichtbar, denn die Idylle gewinnt immer wieder die Oberhand über den Tod, der nur als finstere Drohung im Hintergrund bleibt.
Schuberts Schüchternheit kommt wahrscheinlich nicht nur von seinem Elternhaus, sondern auch die vielen erfolglosen Bewerbungen hatten ihre Spuren hinterlassen. Er lebte für die Freude und seine Musik. Dabei war er zu anspruchslos und gab sich mit dem zufrieden, was er hatte. Solange er lebte gab es nur eine kleinere Gruppe Schubert-Fans erst nach seinem Tod begannen sich seine Lieder zu verbreiten, und er gehört heute zu einem der berühmtesten Komponisten aus der Romantik.
Die wichtigsten Leute in seinem Leben waren neben seiner Familie mit Sicherheit die sogenannten "Schubertiuden". Sie halfen Schubert Kontakte zu knüpfen und manchmal boten sie ihm auch ein Platz in der Wohnung an, wenn das Geld zu knapp wurde. Neben Schober, den Schubert am meisten mochte, gehören auch Vogler, Dachner und ein paar andere zu seinem Freundeskreis.
3 Die Unvollendete
Schuberts Symphonie in h-Moll ist das Einzige große Werk, das ohne sichtbaren äußerlichen Zwang (Tod, Erkrankung, . .) unvollendet blieb. Mozarts "Requiem" oder Bachs "Kunst der Fuge" wurden durch den Tod beendet, was aber hat Schubert dazu bewogen, nach zwei Sätzen seiner Symphonie aufzuhören? Wahrscheinlich lag es an seiner hastigen Arbeitsweise, denn sobald er Mängel bemerkte legte er das Stück weg und begann ein neues. So kommt es, daß es von Schubert eine ganze Reihe unvollendeter Symphonien gibt, jedoch wurde keine andere so bekannt, wie die h-Moll, die den Beinamen "Die Unvollendete" trägt. Manche Stücke wurden auch später noch vollendet, aber jedoch nicht im geringsten so berühmt, wie Schuberts Eigenkomposition.
4 Schuberts Stil
In Auseinandersetzung v.a. mit L. van Beethoven gelangte er zur unverwechselbaren Authentizit t seiner Musik. Im Streichquintett C-Dur (1828), in den beiden letzten Sinfonien sowie in den späten Streichquartetten (>Der Tod und das Mädchen<, 1824) und Klaviersonaten werden klass. Formprinzipien durch romant. Gehalte verändert. Im Zentrum seines Schaffens steht die Liedkomposition. V a. Goethes Gedichte (etwa 60 Vertonungen) inspirierten S. zu ersten Meisterwerken, u a. >Gretchen am Spinnrade< (1814) und >Erlkönig< (1815). Die Fülle von Formen und Gestaltungsweisen reicht vom stroph. bis zum durchkomponierten, vom Volkslied bis zum deklamatorischen Lied. Wobei sich die tragende
Rolle des Klaviers zeigt, das malend und ausdeutend in immer neuen Ver nderungen der
Singstimme gegenüber tritt.
5 Werke
8 Sinfonien, u.)a. 4. c-Moll (>Tragische<, 1816), 5. B-Dur (1816), 6. C-Dur (1818), 7. (früher
8 ) h-Moll (>Unvollendete<, 1822), 8. (früher 7. oder 9.) C-Dur (1826, revidiert 1828 ; 6
Ouvertüren. - Oktett für Blas- und Streichinstrumente F-Dur (1824); Klavier-(>Forellen-
<)Quintett A-Dur (1819); 20 Streichquartette; 2 Streichtrios - 23 Klaviersonaten; Tänze; vierh ndige Sonaten, Märsche u.)a. - Opern, Singspiele. - 6 Messen, >Dt. Messe< (1818 ; Kantaten; Chormusik; über 600 Klavierlieder, u )a. die Zyklen >Die schöne Müllerin< (1824),
>Winterreise< (1827), >Schwanengesang< (postum zusammengestellt, 1828).
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