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Die bürgerliche Emanzipation
18. Jahrhundert: sogenannte Übergangsepoche zur "bürgerlichen Gesellschaft"
Begleiterscheinung der europäischen Aufklärung: Emanzipation des deutschen Bürgertums verzögert durchgesetzt
Zunächst wenig direkten Einfluss auf die politischen Zustände
Literatur polisiert sich
Bildet sich im Bürgertum kein übergreifend oppositionelles Verhalten gegen die Träger der Herrschaft
Mögliche Ansätze zu politischer Kritik durch zahllose Zensurbestimmungen untergraben
Friedrich II war ein aufgeklärter, absolutistischer Herrscher, aber trotz allem nur religiöse Freiheit und keine politische - politisches Engagement schien unmöglich
gebildete Bürger richteten ihre Anstrengungen eher auf die kulturelle und ökonomische Emanzipation
Gänzlich unmöglich war es, für die Rechte der Untertanen zu kämpfen oder den Hof zu kritisieren - im Gegensatz zu Frankreich und Dänemark
Selbstbewusst werdende Bürger: relativ geringer Anteil in den Städten - nahm zahlenmäßig zu, blieb aber begrenzt
Immer noch dominierend war die Ständeordnung, die sich vor allem durch die Kleiderordnungen hervorhob
Die meisten Städte waren sehr klein, schmutzig und unbedeutend (sogar Weimar)
Bedürfnisse des Hofs bestimmten das Leben in den Residenzstädten, hielten diese in wirtschaftlicher Abhängigkeit
Wer es zu Ansehen bringen wollte, musste Hofbeamter sein
Den Bürgern wurden ihre Chancen und Grenzen ihrer Entfaltung vor Augen geführt
Aufstrebende Städte (Hamburg spielte u.a. eine sehr große Rolle): Bildung eines weltoffenen Bürgertums
Fand man aber nur in See- und Handelsstädten, da das Finanzbürgertum erst gegen Ende des Jahrhunderts seine gesellschaftliche Bedeutung erreichte
Impulse für neue soziale Einstellungen und Überzeugungen musste von gebildeten Bürgern ausgehen
Dieses Bildungsbürgertum forderte eine vernünftige Herrschaft, Menschlichkeit, Natürlichkeit, Toleranz - es fehlte ihnen aber an materieller Unabhängigkeit
Gebildete waren dem Adel gesellschaftlich gleichgestellt: Juristen, Arzte, Professoren und Geistliche - erfasst von humanistischen Idealen
Diskutierten u.a. die Frage nach der nationalen Zukunft des reiches, den Patriotismus und das Weltbürgertum, schufen ein eigenes Kulturbewusstsein in einigen Städten (Hamburg, Berlin, Göttingen, Franfurt,)
Aufgeklärte Schriften - bürgerliche Einstellung gegen den Adel
viele Adelige propagierten im Laufe der Jahre bürgerliche Lebensideale
Ständegrenzen fingen an zu "verwischen"
England als Beispiel: neue Zeitschriften als neu entdecktes Medium des aufgeklärten Bürgertums
Vor allem in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden Vernunft, Religion und Tugend als erstrebenswerte bürgerliche Ideale gegenüber der Prinzipienlosigkeit der kalt berechnenden höfischen Welt hervorgehoben
Individualität, Gemeinsinn, Bürgerfleiss, Bescheidenheit wurden großgeschrieben
Noch immer musste der Adel als die bestimmende Gruppe im Staat angesehen werden, obwohl vom gebildeten Bürgertum die gesellschaftlichen Initiativen mit weitreichender Signalwirkung ausgingen
England und Frankreich als Vorbild
Kaffe das neuste Getränk in den o.g. Ländern und dadurch wurden Kaffeehäuser immer mehr zu Orten der bürgerlichen Öffentlichkeit und Geschäftigkeit
In Deutschland Kaffee erst in der Familie populär, aber trotz allem eine soziale Bedeutung
Das Lieblingsgetränk der bewunderten englischen Bürger wurde mit symbolischer Bedeutung getrunken
Gründung von Bibliotheken mit Lesegesellschaften - besonders im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, Orte der lehrreichen und unterhaltenden Aufklärung
Politische Zeitschriften, Bücher bildeten die Grundlage zur Bildung
Trotz allem beschnitten Zensurmaßnahmen häufig die Entfaltung
Die Französische Revolution hatte somit praktische Konsequenzen für das deutsche Bürgertum
Bildung wurde ermöglicht, das veränderte Leseverhalten bewirkte, dass die Bildung weitere Kreise ziehen konnten, Bücher wurden immer vielfältiger
Das Theater stellte sich die Aufgabe, die Problematik bürgerlicher Emanzipation zu thematisieren
Mit neuer Musik, der Malerei und der Architektur entwickelte man sich stetig von den höfischen Idealen fort und neue Ideale des Bürgertums wie Individualität, Behaglichkeit und Gefühle prägten das Leben
Frauen wurden innerhalb von freundschaftlichen Treffen vielfach gleichberechtigt und man pflegte einen möglichst natürlichen Umgang
Die Selbstverständlichkeit der Schulbildung entwickelte sich, die sich sogar auf die Bildung und Ausbildung der Mädchen auswirkte
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