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Der Ort ist ein Dorf an der Küste des Goldstroms bei New Orleans. Dort leben fast nur Sizilianer. Zu ihnen gehört auch Serafina delle Rose, eine überaus religiöse Schneiderin. Ihr Herz gehört vollständig ihrem Mann Rosario, dessen Brust eine tätowierte Rose ziert. In der Nacht der Empfängnis ihrer Tochter Rosa vor gut zwölf Jahren sah sie eben jene Rose für einen kurzen Moment auf ihrer eigenen Brust. Seitdem glaubt sie an religiöse Zeichen und Wunder. Sie ist es gewohnt zu einer Statue der Mutter Gottes zu sprechen und auch Antworten zu erhalten. Eines Abends sitzt sie daheim und wartet auf Rosario, der für die Gebrüder Romana arbeitet und in einem Lastwagen Rauschgift schmuggelt. Doch dieses Mal soll es das letzte Mal sein und Serafina träumt schon von der Zukunft. Eine Frau namens Estelle Hohengarten kommt, um eine Schneiderarbeit zu bestellen. Als sie ein Foto Rosarios erblickt, erkennt sie darin ihren Geliebten. An diesem Abend erhält Serafina die Nachricht von dem Tod ihres Mannes, er war hinter dem Steuerrad erschossen worden.
Drei Jahre vergehen, Serafina trauert innig, sie vernachlässigt ihre Tochter und ihre Pflichten. Sie geht nicht mehr aus dem Haus, zieht sich nicht mehr anständig an, hat keine Freunde mehr und macht nur noch selten Schneiderarbeiten. Im Wohnraum hat sie einen Altar mit der Aschenurne ihres Mannes aufgebaut. Sie lebt von den Erinnerungen an ihre Liebe. Rosa ist nun fünfzehn, sie schließt die Schule ab. Bei einem Tanzabend lernt sie den jungen Matrosen Jack kennen und verliebt sich. Serafina erfährt davon und sperrt sie im Haus ein. Als Rosa sie als ekelerregend beschimpft und zugibt, dass sie sich ihrer schämt, läßt Serafina sie betroffen gehen. Bei einem Streit mit einer Kundin erfährt sie von der Affäre ihres Mannes. Sie will es jedoch nicht wahrhaben und beschimpft die Kundin als Lügnerin. Rosa kommt mit Jack heim, sie will ihn ihrer Mutter vorstellen. Diese nimmt Jack das Versprechen ab, nicht mit Rosa zu schlafen.
Durch einen Zufall kommt Alvaro, ein junger Lastwagenfahrer, in ihr Haus. Er ähnelt ihrem Mann äußerlich sehr, Serafina fühlt sich zu ihm hingezogen. Alvaro hat auch Interesse an ihr, er sehnt sich nach einem Liebesleben, und findet auch ihr Haus und ihren Nebenerwerb nicht unangenehm. Sie lädt ihn für den Abend ein. Serafina richtet sich das erstemal seit drei Jahren wieder hübsch her, sie will Alvaro gefallen. Dieser hat sich extra eine Rose auf die Brust tätowieren lassen. Die beiden betrinken sich. Er bringt sie dazu mit Estelle zu telefonieren. Rosarios einstige Geliebte erzählt ihr die ganze Wahrheit. Serafina ist mit den Nerven fertig, sie gibt der Mutter Gottes die Schuld an allem und beschließt ihren Glauben aufzugeben. Sie verbringt die Nacht mit Alvaro. Rosa kommt heim, sie ist traurig, Jack hat sein Versprechen nicht gebrochen, obwohl sie es wollte. Jack fährt am nächsten Tag weg, sie beschließt mit ihm zu gehen.
Am Morgen danach wacht Alvaro auf, er sieht die schlafende Rosa und noch betrunken vom Kater des Vortages nähert er sich ihr voll Bewunderung. Rosas Schrei weckt Serafina auf. Zuerst spielt sie ihr vor Alvaro wäre ein Einbrecher, doch dann gesteht sie ihrer Tochter die Wahrheit und sucht verzweifelt nach Entschuldigungen für ihre Tat. Rosa verläßt ihre Mutter, sie geht zu Jack. Serafina spürt das Brennen der Rose auf ihrer Brust, sie ist wieder schwanger. Sie zündet die Kerze auf dem Altar wieder an und geht, um Alvaro zu finden.
Serafina ist eine Frau, die vollständig mit ihrem Herzen lebt und denkt. Sie ist tief religiös und abergläubisch. Mit 14 schon ist sie verheiratet worden, kurz darauf hat sie bei der Empfängnis ihrer Tochter dieses schicksalhafte Erlebnis. Leichtgläubig wie man in diesem jungen Alter ist, sieht sie darin den göttlichen Beweis für die unendliche Liebe zwischen ihr und Rosario. Nichts läßt sie an der Treue ihres Mannes zweifeln. Selbst die Zeit verändert es nicht. Symbolisch dafür ist folgende Phrase: Meine Uhr ist mein Herz, und mein Herz sagt nicht tick - tick, sondern es sagt Liebe - Liebe! Die Zeit vergeht nicht!
Nach dem Tod Rosarios bricht für sie die Welt zusammen. Sie lebt nur noch für ihre Trauer und die Erinnerung. Alles ist ihr egal. Der Spott der Nachbarn kümmert sie nicht. Als sie das erstemal von der Affäre ihres Mannes erfährt, ist sie wie betäubt. Sie ist hilflos und weiß sich nicht anders zu helfen, als sich einzureden, es sei eine Lüge. Sie wartet auf ein Zeichen der Mutter Gottes, das ihr Rosarios Unschuld beweisen soll. Und als dann Alvaro, der ihrem Mann so ähnelt, in ihr Leben tritt, sieht sie ihn als das Zeichen an. Sie will endlich wieder lieben, aber sie ist wütend auf die Begierde, die in ihr tobt. Wie bei Rosario übersieht sie alle Schwächen Alvaros. Sie sieht nicht, dass er bloß jemanden sucht, der ihn finanziell über Wasser halten kann und seine sexuellen Gefühle befriedigt. Aber vielleicht ist es gerade das, was sie braucht. Jemand den sie lieben kann, den sie umsorgen kann. Leidenschaft ist für sie gleich Liebe. So erzählt sie beispielsweise stolz, dass Rosario und sie sich in jeder Nacht ihrer Ehe geliebt hätten.
Das letzte Gespräch zwischen Serafina und ihrer Tochter zeigt, was die Tochter von der Beziehung ihrer Eltern hielt Ja, ich sehe dich an mit den Augen meines Vaters. Ich sehe dich, wie er dich gesehen hat. Wie das, wie dieses Sparschwein! Serafina war für Rosario anscheinend nicht mehr als eine brav daheim sitzende, ihn verehrende Frau. Da selbst die junge Tochter das erkannt hatte, mußte Serafina völlig blind vor Liebe gewesen sein. Es wußte ja auch jeder von der heimlichen Geliebten ihres Mannes, jeder außer ihr. Doch Rosa hat Mitleid mit ihrer Mutter. Sie will nicht, dass sie weiter um Rosario trauert, sie will dass sie ein neues Leben anfängt, sie will, dass sie endlich wieder zu leben beginnt. Darum meint sie Er hat mich nicht berührt, er hat nur gesagt "Che Bella!" wie um ihrer Mutter ein Zeichen zu geben, dass sie mit Alvaro einverstanden ist.
Das Wort das mir sofort zu "Die tätowierte Rose" und allen anderen Theaterstücken von Tennessee Williams einfällt, ist Intensität - in ehrlicher, lauter Sprache. Die Dialoge zeigen einem die Gefühle der Personen, man muß sie sich nicht noch extra erläutern lassen. Die Probleme der Personen werden uns sozusagen pur präsentiert, ohne jeden Versuch sie psychologisch auszuleuchten. Denn die Dialoge zeigen mehr Gefühle, als man in detaillierten Charakterstudien finden kann. Er sieht ein, dass der Charakter und die Gefühle der Menschen nicht klar definierbar, sondern viel komplexer und unergründbarer sind.
Roman
Die Geschichte handelt in New York, genauer gesagt in New Yorks Künstlerviertel Greenwich Village. Niedergeschrieben wird diese Geschichte von einem etwa 30jährigem, homosexuellen Schriftsteller. Er - sein Name wird nie erwähnt - erzählt uns von seinem Leben und seinen Freunden. Er kommt aus Alabama und ist mit 15 von daheim fortgelaufen. In New York lernt er dann Lance und Moise kennen. Lance ist ein schwarzer Eiskunstläufer, er ist homosexuell und wird zu der ersten großen Liebe im Leben des Erzählers. 13 Jahre lang leben sie gemeinsam in einem umfunktionierten leerstehenden Lagerhaus. Lance stirbt an einer Überdosis. Obwohl er schon zwei Jahre lang eine Beziehung mit Charlie hat, trauert er immer noch Lance nach. Er bezeichnet sich selbst als gescheiterten Schriftsteller, da alle Verlage ihn bisher aufgrund der obszönen Sprache in seinen Werken abgelehnt haben. Moise ist Malerin, ihr Leben gilt der Kunst und sie lebt ständig am Existenzminimum. Fast nie schafft sie es ein Gemälde zu vollenden. Mit dem Erzähler verbindet sie eine dicke Freundschaft. Die Nacht, in der uns das alles erzählt wird, beginnt mit einer Party bei Moise. Sie hat eine Bekanntmachung zu geben: sie hat den letzten Gönner, den sie noch hatte, verloren, und werde sich damit nun endgültig aus der Welt der Vernunft verabschieden .
Der Roman schildert in einem chaotischen Fluß die Empfindungen, Erinnerungen und Erlebnisse des Erzählers in einer einzigen Nacht. Er läßt uns am Moment des Schreibens teilhaben, er spricht zu dem Leser, macht sich Gedanken darüber wie er etwas ausdrücken soll und erzählt unter anderem auch von seiner Abneigung gegen Rufzeichen. Mit einfallsreichen Assoziationsketten, die manchmal unerwartet und ungewöhnlich scheinen, verkettet er die Geschehnisse der Nacht mit Rückblicken auf sein Leben. All das passiert so fließend, dass man den Eindruck hat, direkt am Geschehen zu sein, direkt die Gedankenflüsse mitzubekommen. Denn wie in den eigenen Gedanken gibt es hier unvorhersehbare Sprünge, wirre Stellen und plötzlich abgebrochene, unvollendete Sätze, für die der Erzähler eine besondere Vorliebe zu haben scheint. So wird uns zum Beispiel auch genau beschrieben wie der Name der Titelperson Moise richtig ausgesprochen gehört.
Dieser Roman macht es schwierig eine ausführliche Inhaltsangabe zu schreiben, da immer wieder Personen beschrieben werden, die nicht wirklich wichtig für die Handlung zu sein scheinen. Es wird die Szene der Künstler skizziert, wie wir sie uns vorstellen würden. Unwirkliche skurrile Gestalten, die einzig für die Kunst zu leben scheinen, und eigentlich schon alle Abschied von der Welt der Vernunft genommen haben. Uns, die wir doch wirklich alle in dieser Welt der Vernunft leben, erscheint das alles irgendwie märchenhaft, unreal. So möchte man Moise etwa mal kurz richtig durchschütteln, um sie aufzuwecken. Sie lebt wie in einem Trancezustand, völlig hilflos der Außenwelt gegenüber, stets geistesabwesend. Ich glaube nicht, dass es solche Personen gibt, außer natürlich sie befinden sich ständig unter der Einwirkung von Drogen.
Für mich ist das Besondere dieses Buches die Sprache und nicht die Handlung. Es wird keine wirkliche Handlung erzählt, es gleicht einer Momentaufnahme der Gefühle und Gedanken des Erzählers. Man bekommt einen Einblick in sein Leben, kann aber noch lange nicht behaupten, ihn oder die anderen beschriebenen Personen zu kennen. Und diese Darstellung wird auch nur dadurch beendet, dass das letzte Heft des Erzählers vollgeschrieben ist.
Roman / Prosastück
Karen Stone ist eine alternde Schauspielerin, die die Fünfzig bereits überschritten hat. Mit eiskaltem Ehrgeiz und übernatürlicher Schönheit hat sie es zu einer beeindruckenden Karriere auf den Bühnen Amerikas gebracht. Mit Taktik hat sie sich überall Freunde geschafft und sich in die Herzen der Kritiker gespielt. Sie sonnt sich in all den Lobreden, die über sie gehalten werden. Sie hetzt von Friseurterminen zu Photoshootings, die Zeit vergeht, sie merkt nicht, dass nie richtig glücklich ist. Selbst die Beziehung zu ihrem Mann wird nie richtig vertrauensvoll. Dann fängt ihre Schönheit an zu schwinden, plötzlich wird ihr klar, dass ihr Talent nicht über die Mittelmäßigkeit hinausreicht. Als sie sich in ihrem fortgeschrittenen Alter noch einmal als jugendliche Julia versucht, dabei allerdings kläglich versagt, gibt sie das Ende ihrer Bühnenlaufbahn bekannt und flieht mit ihrem Mann nach Europa. Plötzlich hat sie keinen vollen Terminplan mehr, sie wird sich der Leere in ihr bewußt. Dann stirbt ihr Mann aufgrund eines Herzleidens. Alles was ihr bleibt, ist der Reichtum. Sie beschließt nach Rom zu gehen. Dort stößt sie auf eine alte Contessa, die ihren "Wunsch nach Gesellschaft" zu verstehen scheint und ihr neue junge Bekannte zuführt. Sie feiert Partys, lebt verschwenderisch, wie es sich für eine Diva gehört und umgibt sich mit den schönsten jungen Männern Roms. Sobald diese sie jedoch um Geld anbetteln und ihr ihre "Dienste" anbieten, zahlt sie ihnen zwar das Gewünschte, schickt sie aber damit fort. Dann kommt Paolo in ihr Leben. Er ist eben so schön und selbstverliebt wie die anderen Gigolos. Mrs. Stone ist von ihm begeistert, lange versucht sie zu widerstehen, doch schließlich entwickelt sich ein Verhältnis zwischen den beiden. Für kurze Zeit fühlt sie sich glücklich, sie erlebt ihren "römischen Frühling" mit Paolo. Doch er interessiert sich nur für ihr Geld. Die ständigen Einladungen, die hin und wieder spendierten teuren Anzüge reichen ihm nicht, er will mehr. Als Mrs. Stone sich weigert, beleidigt er sie schwer und geht von dannen, auf zu einer neuen Geliebten, die Aussicht auf mehr bietet.
"Mrs. Stone und ihr römischer Frühling" beschreibt das Leben einer Frau, die nie zu sich selbst gefunden und ständig in einer Selbstlüge von Schönheit und Erfolg gelebt hat. Und es handelt von dem "Nichts" und der Vereinsamung, in die man nach einem solchen Leben verfällt.
Sie läßt niemanden an sich heran, sie hat Angst davor, durchschaut zu werden, hat Angst davor, dass man erkennen könnte, welche Leere in ihr herrscht. Und doch haßt sie die Einsamkeit. Sie ist ständig unruhig, vermißt den Streß der alten Tage, sehnt sich nach Begleitung, auch wenn diese für sie im Falle von Paolo oft demütigend ist. All das, nur um sich selbst zu entfliehen. Aus Furcht davor, mit sich allein zu sein, sich mit ihrem eigenen Inneren zu beschäftigen. Sie hat Angst davor, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. In Rom umgibt sich mit jungen schönen Leuten, wie um sich selbst zu täuschen. Doch statt das gewollte Resultat zu erreichen, erinnert sie all die Schönheit um sie herum nur an ihren eigenen Verfall.
In kurzen Rückblicken werden Teile ihres Lebens erzählt, wobei die Geschichte von dem Bergkönig-Spiel charakteristisch für ihr Karriere ist: Bei diesem Spiel, das von der Schulleitung nicht gern gesehen und später verboten wurde, mußte eines der Kinder auf die Terrasse hinaufklettern, und es war dann so lange Bergkönig, wie es ihm gelang, die anderen am Ersteigen der Höhe zu hindern. Genauso wie sie sich in ihrer Kindheit in diesem Spiel durchsetzte, konnte sie sich in der Schauspielerei gegen Konkurrenten wehren. So bricht sie zum Beispiel einem vielversprechendem jungen Schauspieler aus Neid sprichwörtlich das Genick, indem sie ihm ihre Überlegenheit darin zeigt, dass sie ihn verführt und gleich darauf wieder fallen läßt. In gewissen unkontrollierten Momenten, in jenen Momenten, da das erwachsene und wohlerzogene Ich von seinem ursprünglichen und eigentlichen Ich eine Botschaft empfängt, hatte sie es jubelnd in sich flüstern gehört: Immer noch bin ich Bergkönig! Sie nützt die kleinen Eitelkeiten und Schwächen der anderen aus, um sie für sich zu gewinnen. Alles was sie tut, tut sie mit der Absicht, noch berühmter und beliebter zu werden. Stellvertretend dafür: Wer hat heute Geburtstag? fragte Mrs. Stone oder: Wer ist heute gestorben? Beide Fragen brachte sie in genau dem gleichen leidenschaftslosen und fast wissenschaftlich interessierten Ton vor Der Erfolg war, dass viele Leute sagten: Mrs. Stone ist eine wundervolle Frau, und zwar in fast demselben gewohnheitsmäßigen Ton, mit dem Mrs. Stone morgens ihre Sekretärin fragte: Wer ist heute gestorben? Oder: Wer hat heute Geburtstag?
All diese Lebensweise hat ihr nichts gebracht. Paolo kümmert sich keinen Deut um ihren Erfolg, ihre Berühmtheit. Alles was ihn interessiert ist ihr Geld. Und sie sehnt sich so sehr nach seiner Zuwendung, dass sie es nicht verhindern kann, ihre Würde seinetwegen zu verlieren. Und das ist für sie schlimmer als das Gespött in den Klatschpressen und das Getuschel hinter ihrem Rücken.
Schauspiel in drei Akten
Anläßlich des 65. Geburtstages des reichen Baumwollplantagen-Besitzer Pollitt, genannt Big Daddy, trifft seine gesamte Familie zusammen. Alle außer ihm und seiner Frau, genannt Big Mama, sind sich dessen bewußt, dass dies sein letzter Geburtstag sein wird. Die Nachricht aus der Klinik, dass er nur ein harmloses Darmleiden hat, ist erlogen, er hat Krebs. Nun versuchen sie fröhlich seinen Geburtstag zu feiern, und haben im Gedanken natürlich schon die reiche Erbschaft. So will Gooper, Big Daddys ältester Sohn, zusammen mit seiner Frau Mae, unbedingt Brick, seinen Bruder, von der Erbschaft ausschließen, indem er dessen kaputtes Eheleben beschnüffelt und weitererzählt. Die so "gebärfreudige" Mae denkt, durch ihre fünf Kinder mehr wert zu sein als die kinderlose Maggie, Bricks Frau. Ständig läßt sie ihre Kleinen Stücke und Tricks vor Big Daddy aufführen, um dessen Gunst zu erlangen. Doch dieser kann die ganze Familie in Wirklichkeit nicht ausstehen, auch seine sich für ihn aufopfernde Frau. Der einzige, den er wirklich mag, ist Brick, ein einstiger Footballstar und Radiokommentator, der zum Alkoholiker wurde, an Krücken geht und dessen Leben am Ende zu sein scheint. Maggie ist stets um ihn, obwohl er sie seit dem Tod seines besten Freundes Skipper nicht mehr angerührt hat. Sie ist die Katze auf dem heißen Blechdach. Damals hatte sie Skipper homosexuelle Neigungen zu ihm vorgeworfen, ihn dadurch zu einem lächerlichen Abenteuer mit ihr gebracht, um ihr das Gegenteil zu beweisen, was aber nicht klappte. Danach griff Skipper zum Alkohol und starb wenig später daran. Seitdem ist Brick von einem Lebensekel erfaßt, den er durch den Alkohol zu vergessen versucht. Maggie leidet unter dem völligen Fehlen von Sex, ständig versucht sie ihn zu verführen. Mae und Gooper, die das Zimmer nebenan haben, bekommen das mit, machen sich über sie und ihre Kinderlosigkeit lustig, indem sie immer wieder auf ihre wachsende Kinderschar verweisen. Als Big Daddy Brick in einer Aussprache unter zwei Augen auf all diese Gerüchte von getrennten Betten und homosexuellen Gefühlen anspricht, rastet dieser aus und wirft ihm alkoholisiert an den Kopf, dass sein Befund eine Lüge sei. Entsetzt und wütend zugleich rennt Big Daddy davon. Nun klären die Familienmitglieder Big Mama über den wahren Zustand ihres Mannes auf. Als der Anwalt Gooper dann aber seine vorbereiteten Verträge zur Regelung der Erbschaft auspackt, will sie nichts davon wissen. Sie bittet Maggie, ihr zu helfen, Brick wieder auf die Beine zu bringen, damit er das Erbe antreten kann. Nichts wünscht sich Big Daddy mehr, als ein Kind von Brick. Nun greift Maggie zu einer Lüge, sie erzählt schwanger zu sein. Sofort rennt Big Mama entzückt zu ihrem Mann, um ihm die freudige Nachricht zu überbringen. Gooper und Mae, die genau wissen, dass es nicht stimmt, wollen Beweise von ihr, sie gibt ihnen aber nur ihr Wort. Daraufhin verschwinden sie zornig. Maggie ist froh, dass Brick sie nicht als Lügnerin bloßgestellt hat. Nun sind sie beide allein, Maggie schafft den gesamten Alkoholbestand weg. Mithilfe der Erpressung will sie ihn dazu bewegen, die Lüge von dem Enkelkind wahr zu machen. Es ist ihr letzter Versuch ihre Ehe zu retten.
Maggie fühlt sich einsam. Ihr Eheleben existiert nicht mehr. Mit dem Sexleben ist auch alles andere verschwunden. Ich lebe nicht mit dir. Wir bewohnen denselben Käfig. Brick weist jeden Versuch ihrer Annäherung ab, er will sie nicht um sie haben, will nicht mit ihr reden. Sie ist aufgefressen von Verlangen nach ihm, ist sich auf nicht zu schade, darum zu betteln. Sie denkt er will sie für ihr Abenteurer mit Skipper bestrafen. Für Brick war die Freundschaft mit Skipper das Große in seinem Leben. Er beschuldigt Maggie, es zu beschmutzen mit ihren billigen Lügen. Worauf sie entgegnet: Ich beschmutze es nicht! Ich reinige es!
Big Daddy konnte den gierigen Gooper nie ausstehen. Er haßt ihn, seine Frau, die er als Monster an Fruchtbarkeit bezeichnet, und deren nervende Kinder geradezu. In Brick sieht er sich selbst in jungen Jahren. Ihm gegenüber zeigt er die einzige zwischenmenschliche Zuneigung in diesem Stück. Er hustet und beißt sich auf die Unterlippe, während er für einen Moment seinen Kopf scheu an den seines Sohnes preßt. Dann richtet er sich verlegen wieder auf und geht unsicher zum Tisch zurück.
Während des Gespräches mit Big Daddy kommt ans Licht woran Brick zerbrochen ist. Sein letzter Kontakt mit Skipper war ein Telefongespräch, wo ihm dieser betrunken seine Gefühle zu ihm gesteht, worauf Brick auflegt. Damit hat er seinen Freund in den Tod getrieben. Das ist auch der Grund für seinen Selbstekel und seinen Alkoholkonsum. Ständig wartet er nur auf den "Klacks" im Kopf, der ihm Ruhe bringt, ihn alles vergessen läßt. Aller Wahrscheinlichkeit nach, hatte er selbst homosexuelle Gefühle in sich, die er jedoch unterdrückte, weil das von den Leuten damals als Tabu angesehen wurde. Big Daddy, du sprichst so beiläufig darüber! Über so eine Sache - Weißt du denn nicht, was die Leute bei so einer Sache empfinden? Wie, wie angeekelt sie von so einer Sache sind? Der konventionelle Sittenkodex hat einen gewaltigen Einfluß auf ihn.
Mithilfe einer Lüge versucht Maggie die ganze Verlogenheit und Heuchelei im Kreis der Familie zu durchbrechen. Es geht ihr allerdings nicht um die reiche Erbschaft, sondern darum, Brick dazu zu bringen, mit ihr zu schlafen, um Big Daddy seinen letzten Wunsch zu erfüllen. Sie hofft damit ihre Ehe retten zu können und Brick vom Alkohol wegzubringen.
Thomas Lanier Williams wurde am 26. März 1914 in Columbus Mississippi geboren. Er wählte das Pseudonym Tennessee aus Verbundenheit zu seiner Heimat in den Südstaaten. Er studierte Publizistik und Theaterwissenschaft. Stoffe für seine Werke lieferten ihm zahlreiche Gelegenheitsjobs wie z.B. als Fabrikarbeiter, Kellner oder Liftboy. Sie zeigten ihm die Schattenseiten der amerikanischen Gesellschaft. Er selbst gerät in Krisen, die er mithilfe seiner Theaterarbeit zu bewältigen versucht. Seine Theaterstücke, die stets darum kreisen, die Illusionen und Lebenslügen seiner Figuren zu entlarven, bezeichnet er als Selbsttherapie. "Ich möchte den Wahrheitsgehalt von Menschen darstellen, jenes flackernde, unwölkte, schwer zu fassende - aber fieberhaft mit Spannung geladene! - Zusammenspiel lebendiger Wesen in der Gewitterwolke einer gemeinsamen Krise." Und das gelingt ihm in seinen Theaterstücken. Die Stücke handeln meist von Menschen der Südstaaten, die sich aufgrund unerfüllter Träume und Sehnsüchte in Lüge, Rausch, Drogen, Suff und Sex flüchten. Sie taumeln zwischen Selbstmitleid und Aggression, Lebensgier und Todesangst. Nach Jahren des Kampfes um Anerkennung schafft er 1945 mit dem Drama "Die Glasmenagerie" den Durchbruch zum Welterfolg. Er erhält Literaturpreise und das Stück läuft mit viel Erfolg auf NewYorks Bühnen. Es folgen "Endstation Sehnsucht" (1947) "Die tätowierte Rose" (1951) "Die Katze auf dem heißen Blechdach" (1955) "Orpheus steigt herab" (1957) "Plötzlich letzten Sommer" (1958) und "Süßer Vogel Jugend" (1959). Alle seine Stücke erweisen sich als glänzende Vorlagen für Film und Theater. Zweimal wird er mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet, bevor er am 25. Februar 1983 in New York stirbt.
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