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Mythos
Definition
Der Mythos ist eine Bezeichnung für die Erzählungen von Göttern und Heroen der Früh-kulturen, eine Weltauslegung und Lebensbedeutung in erzählerischer Berichtsform, gesättigt von Symbolen, Visionen und fabulierenden Darstellungen und steht der animistischen Kulturstufe noch nahe. Der Mythos wird aber nicht nur als vorrationale Kulturstufe verstanden, sondern auch als eigentümliches Erkenntnismittel divinatorischer Einblicke in das Wesen von Welt und Mensch, also als eine überrationale Ausdrucksform, die in Bildern und Metaphern erzählt, was "über den Begriff geht". Im Gegensatz zur logischen Erkenntnis bildet der Mythos keine Urteile, sondern will Realitäten darstellen, für die er keine rationalen Beweise zu erbringen braucht. Er entbehrt der begrifflichen Reflexionsform und der theoretischen Systematik, ist meist ätiologisch und weist enge Bezüge zum Kult auf. Man unterscheidet verschiedene Typen des Mythos: den theogonischen Mythos (Ursprung der Gottheiten), den kosmogonischen Mythos (Entstehung der Welt), den anthropogonischen Mythos (Erschaffung des Menschen), den Transformationsmythos (Abbruch der paradiesischen Urzeit, z. B.: Sintflutsagen) und den soteriologischen Mythos (Erlösung des Menschen).
Vergleich der germanischen Mythologie mit der der Guarani
Die Entstehung der Welt vollzog sich nach der germanischen Religion aus den Körperteilen des riesenhaften Urwesens Ymir. Aus seinem Fleisch entstand die Erde, aus seinem Blut das Meer, aus seinen Knochen die Berge, sein Haar wurde zu Bäumen und sein Schädel bildete den Himmel.
Im Gegensatz dazu wird beim Schöpfungsmythos der Guarani die Praeexistenz eines Schöpfers nicht vorausgesetzt. Die Schöpfung wird in 4 Phasen unterteilt. In der ersten erfolgt die Selbstschöpfung des höchsten Gottes, in der zweiten Phase folgt die Erschaffung der Sprache, in der dritten werden die vier Hauptgötter Namandu, Karai, Jakaira und Tupa geschaffen und in der vierten und letzten Phase erfolgt die Erschaffung der ersten Erde, die der Tiere und Pflanzen. Dabei entstehen auch die Elemente, die Wasserwelt, das unter-irdische Leben, die feste Erde, der Tag und die Nacht. Erst danach erschafft Namandu den Mann und die Frau.
Im räumlichen Weltbild der Germanen nimmt die Weltesche Yggdrasil, die ihre Aste über das All breitet, die zentrale Stellung ein. Mittelpunkt der Welt ist der Lebensraum des Menschen, das Reich Midgard, das von der Midgardschlange umgeben ist. Außerhalb, in Utgard wohnen die Riesen, unterhalb liegt die Unterwelt Niflhel und über der Erde Asgard, das Land der Götter. Die Hauptgötter gehören zwei verschiedenen Geschlechtern an, den älteren Wanen und den jüngeren Asen, die mit Odin, Thor und Tyr besondere Bedeutung haben. Pflicht und Ehre prägen die Moral der germanischen Religion ebenso wie ihren Jenseitsglauben: Die in tapferem Kampf Gefallenen kommen, geführt von den Walküren, nach Walhall, der "Halle der Kampftoten", alle anderen Verstorbenen zur Unterweltsgöttin Hel.
Die Ewigkeit der Guarani findet ihr Ende, als die Menschen gegen die Regeln verstoßen und die folgende Züchtigung gipfelt in einer, die gesamte Erde vernichtenden Sintflut. Einzig der Sünder überlebt und da es nur den Göttern erlaubt ist, sich mit gutem Gewissen gegen die Ordnung zu widersetzen, wird er durch den Regelverstoß zum Gott erhoben. Daraufhin werden der Menschheit die Ewigkeit und das ewige Leben genommen und noch heute suchen die Guarani nach dem Ort, an dem sie ihr ewiges Leben wiedererlangen können.
Die Universaleschatologie der Germanen ist geprägt von der Vorstellung von einem alles vernichtenden Weltbrand und der mit der Rückkehr Baldurs neu werdenden Erde.
+ beschreibt einen spezifischen Mythos und beschränkt ihn nur auf die Göttersagen
- zu einseitig
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