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wirtschaftskunde referate |
Konjunktur, Konjunkturpolitik und umweltschonende Wirtschaftspolitik
Je nach Dauer der wirtschaftlichen Schwankungen, die in der Regel an der Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemessen werden, unterscheidet man langfristige (strukturelle)[1], mittelfristige (konjunkturelle) und kurzfristige (saisonale) Wirtschaftsschwankungen.
Strukturelle Schwankungen
Diese Schwankungen dauern ca. 50-60 Jahre. Der Grund liegt hier in tiefgreifenden Veränderungen der Wirtschaft, die durch technische Neuerungen hervorgerufen werden (Dampfmaschine, Flugzeuge, Raumfahrt, Computer)
Konjunkturelle Schwankungen
Mittelfristige Wirtschaftsschwankungen werden als Konjunkturschwankungen bezeichnet. Man rechnet heute mit einer Zyklendauer von ca. 5-8 Jahren.
Saisonsschwankungen
Jahreszeitliche wiederkehrende saisonale Schwankungen haben ihre Ursachen in erster Linie im Klimawechselder Jahreszeiten. Dies betrifft vor allem die Bau-, Land-, Forst- und Transportwirtschaft im Winter. Außerdem werden von den Jahreszeiten die Kleider- und Getränkeindustrie sowie der Brennstoffhandel beeinflußt. Auch Festtage eines Jahres (z. B. Ostern und Weihachten) beeinflussen Umsatz und Beschäftigung vieler Wirtschaftsbereiche, wie z. B. Einzelhandel und Reiseveranstalter.
Zyklen von 50- bis Zyklen von 3- bis 5jähriger Zyklen innerhalb eines
60jähriger Dauer Dauer Jahres
Merkmale des Konjunkturverlaufs
Konjunkturschwankungen sind Abweichungen vom Trend. Dabei versteht man unter Trend eine (gedachte) wirtschaftliche Auf- oder auch Abwärtsbewegung langfristiger Natur.
Unter Umständen kann man eine Strukturelle Schwankung auch als Trend ansehen. Man bezeichnet einen Trend auch als Wachstumspfad.
Aufschwung
Der Konjunkturaufschwung ist durch zunehmende Kapazitästsauslastung gekennzeichnet. Unternehmen arbeiten mit sinkenden Stückkosten, es bleibt trotz steigender Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern das Preisniveau noch relativ stabil, sofern nicht Materialpreise und/oder Löhne überproportional steigen. Käufer von Aktien erwarten steigende Unternehmensgewinne und die Aktienkurse steigen so in die Höhe (Effektenhausse). Zu Beginn des Aufschwungs ist Kreditmarkt flüssig, das bedeutet Banken haben genügend Überschußreserven. Somit bleiben die Zinsen raltiv niedrig, es sei denn die Notenbank greift bremsend ein. Im Aufschwung entspannt sich zwar der Arbeitsmarkt, die Arbeitslosenzahl bleibt jedoch hoch, da die Unternehmen während des Abschwungs Rationalisierungsmaßnahmen ergriffen haben.
Oberer Wendepunkt
Wenn Staat oder Notenbank nicht rechtzeitig eingreifen, kann es zur sogennanten Konjunkturüberhitzung kommen, die als Boom oder Hochkonjunktur bezeichnet wird.
Auf den Kreditmärkten werden die Mittel knapp - die Zinsen steigen - die Wertpapierkurse sinken - Preissteigerungsraten erhöhen sich - Löhne steigen schnell, weil beschäftigte Arbeitnehmer nicht um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen - durch erhöhte Kosten nehmen Unternehmergewinne ab - Investitionsgüternachfrage nimmt ab - Nachfrage nach Konsumgütern steigt weiterhin - die ersten Betriebsstilllegungen und Entlassungen finden statt - die Konjunktur kippt um - der Abschwung wird eingeleitet.
Abschwung
allgemeine Grundhaltung ist pessimistisch - Kaufzurückhaltung - Umsatzeinbußen - weitere Konkurse - Arbeitslosenzahl steigt - abnehmende Kreditnachfrage - sinkende Zinssätze - Stückkosten, Rohstoffpreise und Löhne steigen (auch im Abschwung erhöhen Gewerkschaften Löhne, jedoch nicht so stark wie im Aufschwung)
Oberer Wendepunkt
Abschwung kommt zum Stillstand - Konjunktur erholt sich - die Nachfrage nimmt zu - Aufschwung beginnt wieder
Konjunktur- phasen |
Auftrags- bestände/ Produktion |
Arbeits-losenzahl |
Lohnent-wicklung |
Zinsen |
Wert- papier- kurse |
Preisent-wicklung |
Spar-neigung |
Zukunfts-erwartungen |
Aufschwung |
steigend |
noch hoch |
mäßige Lohnerhöhungen |
noch niedrig |
hoch |
geringe Preissteigerungsraten |
sinkend |
optimistisch |
Boom (=Hochkonjunktur, Überkonjunktur, Überbeschäftigung |
bei Konsumgütern noch steigend; bei Investitionsgütern stagnierend oder sinkend |
sinkend |
kräftige Lohnerhöhungen |
steigend |
sinkend |
hohe Preissteigerungsraten |
niedrig |
optimistisch |
oberer Wendepunkt (Konjunkturgipfel) |
bei Konsumgütern stagnierend; bei Investitionsgütern sinkend |
gleich-bleibend |
kräftige Lohner-höhungen ("Lohnlag") |
hoch |
niedrig |
hohe Preissteigerungsraten |
niedrig |
abwartend bis pessimistisch |
Abschwung (=Rezession, Niedergang) |
sinkend |
steigend |
mäßige Lohner-höhungen (Inflationsausgleich); u. U. Abbau über-tariflicher Leistungen |
langsam sinkend |
langsam steigend |
abnehmende Preissteigerungs-raten (auf polypolistischen Märkten u. U. sinkende, auf olligopolistischen und monopolis-tischen Märkten weiter steigende Preise) |
steigend |
pessimistisch |
unterer Wendenpunkt (=Talsohle) |
auf niedrigem Niveau verharrend |
hoch |
mäßige Lohnerhöh-ungen; geringe übertarif-liche Leistungen |
niedrig |
hoch |
geringe Preissteigerungsraten; Kosteninflation (Stagflation) jedoch möglich |
hoch |
abwartend oder vorsichtiger Optimismus |
Konjunkturindikatoren
Daten, die den Konjunkturverlauf messen und/oder Vorraussagen (Prognosen) für künftige Entwicklungen zulassen, werden als Konjunkturindikatoren bezeichnet.
Wichtige Konjunkturindikatoren
Entwicklung der Arbeitslosenzahl und offene Stellen
Steigende Arbeitslosenzahlen und sinkende offene Stellen - Wirtschaft unterbeschäftigt - Unternehmen investieren weniger - erwarten stagnierende oder zurückgehende Konsumgüternachfrage
Umgekehrte Reihenfolge tritt ein, wenn viele offene Stellen gemeldet werden und die Arbeitslosenzahlen zurückgehen
Entwicklung der Konsumgüternachfrage
privater Konsum steigt (angezeigt durch steigende Einzelhandelumsätze) - Erwartung einer positiven Entwicklung der Wirtschaft - dadurch steigen nämlich die Großhandelsumsätze und die Herstellerumsätze
Wirtschaft vollbeschäftigt - Preissteigerungen
Stagnierende oder sinkende Einzelhandelsumsätze bewirken das Gegenteil
Entwicklung der Investitionsgüternachfrage
Steigung der Investitionsgüternachfrage (angezeigt durch steigende Umsätze und/oder Auftragsbestände in der Investitionsgüterindustrie) - Erhöhung der Beschäftigung wird erwartet - Einfluß auf Arbeitsnachfrage
Vollbeschäftigung : hier kann man steigende Preise und Löhne vorraussagen
Sinkende Investiotionsgüternachfrage läßt auf gegenteilige Entwicklung schließen
Entwicklung des Außenhandels
Export nimmt schneller als Import zu - Belebung der Konjunktur
Vollbeschäftige Wirtschaft - muß mit Preissteigerungen rechnen, da Gesamtnachfrage (Auslands- und Inlandsnachfrage) das Gesamtangebot der Volkswirtschaft übersteigt
Steigen Importe schneller als Exporte (Gegenteil), tritt der gegenteilige Effekt wahrscheinlich ein
Entwicklung der Staatsausgaben und -einnahmen
Staatshaushaltsplan zeigt Verhältnis von Staatsausgaben zu Einnahmen
Strebt Staat große zusätzliche Konsum- oder Investitionsvorhaben an, ohne Steuern zu erhöhen, ist eine Belebung der Wirtschaftstätigkeit wahrscheinlich - Preiserhöungen sind zu erwarten, wenn Wirtschaft vollbeschäftigt ist
Steuererhöhungen hingegen können Wirtschaftstätigkeit hemmen
Entwicklung der Lagerbestände
Steigen Lagerbestände über das saisonal übliche Maß, so liegt offenbar Überproduktion vor - Unternehmen werden Produktion drosseln - Konjunkturabschwung
Nehmen die Lagerbestände ab, ist das Gegenteil der Fall
Unternehmererwartungen
Erwartungen der Unternehmer spielen eine große Rolle
Wenn die Unternehmer eine positive Zukunft erwarten, kommt von dieser Seite keine negaitve Entwicklung
Geld und Kredit
Zinssenkungen - Wirtschaftsbelebungen
steigende Zinssätze - "Überschäumen" der Konjunktur verhindern
Ursachen der Konjunkturschwankungen
Die Überproduktionstheorie
Diese sieht die Ursache des Konjunkturabschwungs in der ungleichen Einkommensverteilung.
Steigende Investitionen (= Kapitalakkumulation[3]) - steigende Produktion, die aber von den Arbeitnehmern nicht vollständig gekauft werden kann, weil deren Einkommen nicht im gleichen Maß wie die Produktion steigt - Unternehmen bleiben auf Teil der Waren sitzen - müssen Produktion drosseln - Absatzkrise und Anfang des Abschwungs (der untere Wendepunkt des Konjunkturzyklus wird durch die Überproduktionstheorie nicht erklärt)
Die Unterspartheorie (auch Überinvestitionstheorie gennant)
im Laufe der konjunkturellen Aufwärtsbewegung wird der Verbrauch zu hoch - gesparte finanzielle Mittel reichen nicht mehr aus, um die von den Unternehmen in optimistischer Vorausplanung begonnen Investitionen zu finanzieren - Abbruch der Investitionen - Konjunkturumschwung (auch die Unterspartheorie erklärt den oberen Wendepunkt, aber nicht den unteren Wendepunkt eines Konjunkturzyklus)
Die monetären Konjunkturtheorien
Weiterführung der Überinvestitionstheorie
Kreditinstitute sind in der Lage, Giralgeld zu schöpfen - Kreditangebot in der konjunkturellen Aufschwungphase ist höher als die Ersparnis - in dem Maße, wie sich die Überschußreserven der Kreditinstitute verringern, erhöht sich das Zinsniveau - ursprünglich als günstige erscheinende Investitionen werden als unrentabel abgebrochen - Entlassungen, also steigende Arbeitslosigkeit (Diese Konjunkturtheorie hat den Vorteil, daß sie auch den unteren Wendepunkt erklären können: die im Tiefstand niedrigen Zinsen bewegen Unternehmen und/oder private Haushalte zu vermehrter Güternachfrage - Konjunktur erholt sich wieder)
Faktoren, die den Konjunkturaufschwung auslösen können: |
Faktoren, die den Konjunkturabschwung auslösen können: |
Ausweitung des Geldangebots (Kredit-angebots) durch die Notenbank: sinkende Zinssätze - steigende Kreditnachfrage |
Verknappung des Geldangebots (Kredit-angebots) durch die Notenbank: steigende Zinssätze - sinkende Kreditnachfrage |
Steigende private und staatliche Investitionsgüternachfrage |
Sinkende private und staatliche Investitionsgüternachfrage |
Steigende private und staatliche Konsumgüternachfrage |
Sinkende private und staatliche Konsumgüternachfrage |
Steigender Außenbeitrag (Export - Import) |
Sinkender Außenbeitrag (Export - Import) |
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