Arcangelo Corelli
Arcangelo Corelli wurde in Fusignano in Italien am 17. Februar 1653 geboren. Leider ist über seine Lebenszeit nur sehr
wenig bekannt. Man weiß, dass er in Bologna studierte und 1675 nach Rom ging,
wo er im Orchester des Teatro Capranica tätig war und
Kompositionsschüler von M. Simonelli wurde. Er arbeitete auch am Hofe Christine
von Schwedens, die seit 1655 in Rom ihre Residenz hatte. Um 1680 dürfte er für
kurze Zeit in Deutschland (München, Hannover) gelebt haben. Doch dann fand er
in Rom in Kardinal Pietro Ottoboni und Kardinal Benedetto Panfili Mäzene. In seinen
letzten Lebensjahren verfiel Corelli in Melancholie. Ottoboni ließ ihm ein
Grabmahl errichten, dessen Inschrift die Erhebung Corellis in den Adelsstand
verzeichnet. Er verstarb am 8. Jänner 1713 in Rom im 59. Lebensjahr.
Arcangelo
Corelli ging 3 Berufen nach. Er war Violinist, Komponist und Lehrer. Als
Violinist gab er zahlreiche Konzerte in Europa und war so populär wie Paganini
im 19. Jahrhundert, obwohl er kein Virtuose war. Corelli verschaffte sich als
einziger Komponist Bekanntheit durch seine Instrumentalmusik. Seine Musik wurde
in ganz Europa gespielt und verehrt. Trotzdem hatte Corelli nur sehr wenig
komponiert. All sein Schaffen ist in 6 Open zusammengefasst. Die meisten davon
sind Sonaten und Triosonaten. In den Opus 5 Sonaten ist zum Beispiel die
bekannte Variation La Folia für Violine und Begleitung. In Opus 6 setzte
Corelli das Concerto grosso ins Leben, 12 an der Zahl. Ohne Corellis Concerti
grossi wäre es für Vivaldi, Händel und Bach unmöglich gewesen, ihre Concerti
grossi - Meisterwerke zu komponieren. Außerdem entwickelte er das System der
Dur- und Moll-Tonalität.
Corellis Triosonaten waren im Barock von
enormer Wichtigkeit. Dabei spielten 4 Musiker, die in 3 Notenblätter schauten.
Meistens waren es 2 Geigen, ein Cello und ein Cembalo oder eine anderes
Melodieinstrument, das die Harmonie ausfüllte. Corelli unterrichtete als
größter Violinist viele führende Violinkomponisten des 18. Jahrhunderts. Unter
ihnen unter anderem den Italiener Francesco Geminiani und Antonio Vivaldi. Er
war es auch, der Corellis Nachfolger der Concerti grossi wurde und der auch die
Musik Bachs beeinflusste. Seine ersten 12 Kirchensonaten widmete Corelli
Königin Christine 1681, die er als die ersten Früchte seines Könnens
bezeichnete. Natürlich wurden auch seinem Mäzen Ottoboni einige Sonaten
gewidmet.
Corellis Kammermusik umfassten 48
Triosonaten op. bis 4 und 12 Violinsonaten op. 5. Corelli hatte 30 Jahre lang
die führende Position im Musikleben Roms inne. Entweder trat er als Violinist
oder Komponist bei wichtigen Ereignissen auf.
Schon lange vor seinem Tod nahm Arcangelo
Corelli einen Platz unter den unsterblichen Musikern ein.