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Marc Chagall
Das Leben von Marc Chagall:
Marc Chagall wurde am 7. Juli 1889 in Witebsk (Rußland) geboren. Er verbrachte seine Lehrzeit bei einem akademischen Maler, bis er 1907 ein Malstudium in St. Petersburg besuchte. Von 1910 bis 1914 lebte er in Paris, wo er sich mit den Malern La Fresnaye, Delaunay und Modigliani befreundete.
Seine erste große Ausstellung hatte er im "Sturm" in Berlin. 1917 kehrte er nach Rußland zurück und gründete in Witebsk eine Kunstakademie, worauf er 1919 einen Auftrag für Wandmalereien im jüdischen Theater zu Moskau erhielt. 1922 begab sich Marc Chagall zuerst nach Berlin und dann nach Paris, wo er von Vollard den Auftrag zur Illustrierung von Gogols "Tote Seelen" und La Fontains "Fabeln" bekam. 1931 reiste Marc Chagall in den mittleren Osten und 1935 nach Polen. 1941 emigrierte in die USA, wo er 1945 die Kostüme und die Dekorationen für Stravinskys Ballett "Feuervogel" entwarf. 1946 eröffnete Marc Chagall in New York eine große Ausstellung, die in den kommenden Jahren auch in Amsterdam und London gezeigt wurde. 1947 kehrte Marc Chagall nach Frankreich zurück und beschäftigte sich außer mit der Malerei auch mit Keramikarbeiten. Marc Chagall starb am 28. März 1985.
Die Malerei von Marc Chagall:
Man könnte versucht sein, einen großen Abschnitt in Chagalls Werken als expressionistisch zu bezeichnen, da er innere Bilder der Wirklichkeit in sehr freie Metaphern der Dingwelt überträgt. Aber dies kann man auch von den Surrealisten sagen, die trotzdem niemand zu den Expressionisten zählt. Deshalb muß man die Stellung dieses Malers differenzierten differieren.
Eine Neigung zum Expressionismus zeigte sich 1909 in Petersburg und verstärkte sich 1910 bei seiner Ankunft in Paris, wo das Beispiel van Goghs ihn zu einer leuchtenden Palette anregte. In seinem Atelier (1910) zeigen die Farben Erregung und Leidenschaft an, und die Dinge sind so ins Wanken geraten, daß dieses Bild als Vorbote der Kunst Soutines erscheint. Die Begegnung mit dem Kubismus führte dazu, daß Chagalls Hand 1911 disziplinierter wurde und er die Formen mehr geometrisch aufbaute. Zwar entstanden immer noch Werke, in denen Expressionistisches erkennbar ist, aber es wäre verkehrt, diesen Begriff an der Mehrzahl Chagalls Werke anzuwenden, die er nun malte.
Oft verdanken sie ihre Existenz dem freien Soiel der Phantasie, einer poetischen, mit der Welt im einklang stehenden Phantasie. Doch der antisemitische Wahn der Nazis und die Grausamkeiten des letzten Weltkrieges rissen Chagall aus seiner Märchenwelt. Von 1935 bis 1945 schuf er eine Anzahl von Gemälden, in denen sich die schrecken der Zeit spiegeln. Märtyrer, Gekreuzigte - allerdings nicht immer Jesus Christus -, weinende Menschen auf der Flucht, brennende Häuser, mit einem Wort, er stellte uns die Dramen der Wirklichkeit vor Augen.
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