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Jugendzeit
REFERAT Herbarts Leben
Geburt am 4. Mai 1776 in Oldenburg, Langenstr. Nr. 86
Vater: Thomas Herbart, Justiz- und Regierungsrat Mutter: Lucie Margarette Schütte, Tochter eines Arztes strenge Erziehung
Oldenburg = 'interessante , 'angenehme' Stadt
14. Dez. 1773:
Gro fürst Paul von Ru land Sohn von Zarin Katharina II.) überträgt Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst an seinen Vetter Herzog Friedrich August von Holstein-Gottorp (Fürstbischof von Lübeck) als Landesherren
Oldenburg nicht mehr dänischer Annex
Später Niederlassung Peter Friedrich Ludwigs (Nachfolger und Brudersohn von Herzog Friedrich
August von Holstein-Gottorp) im Oldenburger Schloß als dauernde Residenz
Stetige Fürsorge des deutschen Fürstengeschlechts über Oldenburg
Oldenburg: Verbesserung des Stadtbildes
Herbart erhält Privatunterricht von Ülzen
Besuch einer Privatschule ( gewecktes Interesse an Naturwissenschaft)
Herbst 1788: Zweite Lateinschule zu Oldenburg 1792 umgewandelt in Gymnasium) Herbart wird vertraut mit Kants Schriften
Ostern 1793: Glückwunschrede für abgehende Abiturienten, stark geprägt durch die französische
Revolution
Ostern 1794: Abitur
Studienzeit
20. Oktober 1794: Immatrikulation an der Universität zu Jena
Studium der Rechtswissenschaften, anfänglicher Schwerpunkt auf Philosophie
Kontakt mit Schiller
Starke Einwirkungen des Prof. J.G. Fichte auf Herbarts bisheriges Weltbild;
nach eigenen Worten: 'Erwachen aus einer Ohnmacht des Körpers und Geistes'
Intensive Beschäftigung mit der Wissenschaftslehre
Sommer 1796: Einnahme einer kritischen Stellung gegenüber Fichte
Abbruch des Studiums auf Bitten der Mutter
Hauslehrerzeit
Anfang 1797: Herbarts Mutter vermittelt Hauslehrerstelle in Bern Schweiz) bei der aristokratischen
Familie Steiger
Praktische pädagogische und philosophische Arbeit, Forschung
Unruhen in Frankreich
Vernichtung der Stellung der Berner Aristokratie, Errichtung der Lemanischen Republik
Familie Steiger durch politische Umstrukturierungen stark betroffen
Herbarts Eindruck zu den Geschehnissen:
'Die Erhebung des Geistes im wirklich hei en Kampf fürs Vaterland ist selbst für die Charakterbildung unendlich mehr wert als alles, was Lehre und Unterricht jemals leisten können.'
fortan Stück seiner pädagogischen Weltanschauung) Kontakt Herbarts mit Pestalozzi
verstärkte Suche Herbarts nach einer eigenen Philosophie
August 1798: 'Der erste problematische Entwürf der Wissenslehre' wird in Bad Enggistein ausgearbeitet.
Teil Herbarts späteren Erziehungssystems
Auf Bitten der Mutter, Abbruch der Arbeit in der Schweiz, Rückkehr zu den Eltern
Aufenthalt in Bremen
Herbart hat kein Interesse an längerem Aufenthalt in Oldenburg: unglückliche Eheverhältnisse seiner
Eltern
1800: Einladung des Studienfreundes Johann Smidt Senator) nach Bremen
Herbart wohnt zwei Jahre bei ihm
Reformversuche am Bremer Gymnasium
Herbart wird zu Vorschlägen aufgefordert
Ausarbeitung von 'Ideen zu einem pädagogischen Lehrplan für höhere Studien'
Herbart hält philosophische Vorlesungen zu Erziehungsfragen in Bremen
Ansätze, Pestalozzis Schriften auf Verhältnisse in Deutschland zu übertragen, Werbung für dessen
Grundsätze
Erster Göttinger Aufenthalt
Mai 1802: Übersiedelung nach Göttingen
Überwachung der Arbeit einiger Studenten
Gründung einer literarischen Gesellschaft
Herbst 1802: Promotion (Doktortitel) und Habilitation Vorarbeit für Professorentitel) Herbart gibt zahlreiche Schriften heraus
1805: Ablehnung des Titels 'ordentlicher Professor' der Universität Heidelberg,
Ernennung zum 'ausserordentlichen Professor' in Göttingen
Fertigstellung seines philosophischen Systems 1807)
1808 : 'Allgemeine praktische Philosophie' erscheint im Buchhhandel
Aufenthalt in Königsberg
Ostern 1809: Herbart wird Philosophie Professor an der Universität Königsberg, als Nachfolger Kants
Herbart überwacht in wissenschaftlicher Kommission den Aufbau eines neuen Schulsystems
13. Januar 1811: Heirat mit der 20jährigen Mary Jane Drake, Tochter eines englischen Kaufmannes
glückliche, kinderlose Ehe
Herbart verfasst zahlreiche Schriften:
Herbarts Hauptwerke zur Philosophie und Metaphysik erscheinen
'Einleitung' 1813) und 'Encyclopädie' 1831)
Zweiter Aufenthalt in Göttingen
1833: Rückkehr an die Göttinger Universität
Rückgang des Interesses an Philosophie in Deutschland, stark spürbar in GÖ
Tod von Wilhelm IV. König von England) Nachfolger: Herzog Ernst August von Cumberland
Aufhebung der Hannoveraner Konstitution von 1833, Wiederherstellung der alten ständischen Verfassung von 1819
Verweigerung sieben Göttinger Professoren, den Diensteid auf diese Verfassung zu leisten, Proteste
Göttinger Sieben')
Herbart mi billigt König, jedoch keiner der Göttinger Sieben, trotzdem verdächtigt
Einbu e des Ansehens bei Studenten aufgrund der verweigerten Solidarität zu den Göttinger Sieben
Für Erhaltung der geistigen Freiheit und Unabhängigkeit der Universität
Generationenkonflikt mit neuen Studenten 'Gefühl der Geringschätzung' , andere Anteilnahme am öffentlichen und am Staatsleben als frühere Studenten
Frühjahr 1840: Herbart hart an der Grenze seines literarischen Wirkens
Letztes Werk: 'Umriß pädagogischer Vorlesungen'
Morgen des 14. August 1841: Herbarts Tod nach kurzzeitiger Krankheit
Inschrift seines Grabes:
'Der Wahrheit heilige Tiefen zu durchdringen, Für Menschenwohl mit Freudigkeit zu ringen
War sein Strebens Ziel; nun ruh' hier seine Hülle;
Nun schaut sein freier Geist bei Gott des Lichtes Fülle.'
Gedenken an Johann Friedrich Herbart in Oldenburg:
Hebartdenkmal 1876 von Marger nach einer Büste von Heidel entworfen) Herbartgang
Herbartstra e
Herbartgymnasium Konfliktreiche Umbenennung der Hindenburgschule)
Sallwürk in seiner Biographie Herbarts:
'So ist Herbarts Lehre, langsam und stetig weiterwirkend wie der Meister selbst, zu einem nicht mehr anzuzweifelnden Bestandteil unserer höchsten Kultur geworden.'
Pädagogische Lehre Herbarts
Herbarts pädagogische Lehre:
Methodische Gliederung des schulischen Lernens:
'Artikulation des Unterrichts' Klarheit, Assoziation, System und Methode)
Formales Stufenschema
Herbart selbst über seine Lehre:
'Pädagogik als Wissenschaft hängt ab von der praktischen Philosophie [zeitgenössischer Begriff für Ethik und Moralphilosophie] und Psychologie. Jene [gemeint ist die praktische Philosophie] zeigt das Ziel der Bildung, diese [gemeint ist die Psychologie] den Weg, die Mittel und die Hindernisse.'
Ethik Herbarts sittliche Ideen'
1. Wohlwollen [Güte anderen Menschen gegenüber]
2. Recht
3. Innere Freiheit [Übereinstimmung der Handlungen eines Menschen und seiner Gesinnung]
Ziel der Erziehung nach Herbart:
'Charakterstärke der Sittlichkeit', also der Ethik
Eigene Bedenken Herbarts, ob man alle Erziehungsziele aus einer allgemeingültigen Ethik ableiten kann
Zweifel an der Allgemeingültigkeit dieser Ethik für alle Zeiten und alle Menschen (vgl. Fr. Schleiermacher)
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