SACHSENHAUSEN
KONZENTRATIONSLAGER
SACHSENHAUSEN (1936-1945)
Das KZ Sachsenhausen wurde im Sommer 1936
von Häftlingen aus den Emslandlagern errichtet. Zwischen 1936 und 1945 waren im
KZ Sachsenhausen mehr als 20.000 Menschen inhaftiert. Häftlinge waren zunächst
politische Gegner des NS-Regimes, dann in immer größerer Zahl Angehörige der
von den Nationalsozialisten als rassisch oder biologisch minderwertig erklärte
Gruppen und 1939 zunehmend Bürger der besetzten Staaten Europas. Zehntausende
kamen durch Hunger, Krankheit, Zwangsarbeit und Misshandlungen um oder wurden
Opfer von systematischen Vernichtungsaktionen der SS. Auf den Todesmärschen
nach der Evakuierung des Lagers Ende April 1945 starben noch einmal Tausende
von Häftlingen. Etwa 3.000 im Lager zurückgebliebene Kranke, Arzte und Pfleger
wurden am 22.April 1945 von russischen und polnischen Einheiten der Roten Armee
befreit.
Sowjetisches Speziallager
(1945-1950)
Im August 1945
wurde das sowjetische Speziallager Nr. 7 in den Bereich des ehemaligen
Schutzhaftlagers verlegt. Die meisten Gebäude- mit Ausnahme des Krematoriums
und der Vernichtungsanlage- wurden in derselben Funktion weitergenutzt. Im
Lager waren Funktionäre des NS-Regimes, aber auch politisch Missliebige und
willkürlich Verhaftete sowie von sowjetischen Militärtribunalen Verurteilte
inhaftiert. Ab 1948 war Sachsenhausen als Speziallager Nr. 1 das größte von
drei Speziallagern in der sowjetischen Besatzungszone. Als das Lager im
Frühjahr 1950 geschlossen wurde, waren hier ca. 60.000 Menschen inhaftiert
gewesen, von denen mindestens 12.000 an Unterernährung und Krankheit starben.