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Referat Soziale Frage und Sozialpolitik - Soziale Situation vor dem 1.Weltkrieg

politik referate

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Soziale Frage und Sozialpolitik


1.Soziale Situation vor dem 1.Weltkrieg:

1865 wurde die Ringstrasse feierlich eröffnet. Die Strasse mit den prunkvollen Bauwerken ist 4km lang und seit 1890 mit den Vorstädten vereint. Wien ist eine großzügige moderne Metropole. Wien war 2. größte Stadt Westeuropas und 4. größte Stadt der Welt.

Im Jahr 1867 gab es dann die Niederlage gegen die Preußen, es erfolgte der Ausgleich mit Ungarn. Die Monarchie wurde zweigeteilt. In die kaiserlich und königliche Monarchie (k. u. k. Monarchie). Franz Joseph (1868-1916 Regierungszeit) regierte mehrere Wochen in Ungarn als König in ungarischer Amtssprache.

1910 fand eine Volkszählung in Cisleihtanien (=westl. Hälfte der Monarchie mit Böhmen, Transleithanien=Ungarn) statt.

Ergebnis: 28,5 Mio. Einwohner

ca. 10 Mio. Deutsche

ca. 4,5 Mio Tschechen, Mährer, Slowaken

ca. 5 Mio. Polen

ca. 3,5 Mio. Ukrainer

Die vielen versch. Völker zeigt schon das Problem dieser Zeit auf.

Franz Joseph war der erste der Parteien erlaubte. Er stand über diesen Parteien.

Paragraph 19 des Grundgesetzes von 1867 (Ausgleich) besagte : "Alle Volksstämme des Staates sind gleichberechtigt." Natürlich kam es zu Nationalitätenstreitigkeiten und Sprachproblemen besonders im Parlament.

Ein großes Problem stellten die vielen Analphabeten dar. Die Rate bei Serbokroaten und Rumänen betrug 60%, bei Deutschen nur 3% und bei Tschechen nur 2,38%.

1908 erfolgte die Annexion der türk. Provinzen Bosnien und Herzegowina.

Seit 1906 herrschte gegen Serbien der sogenannte "Schweinekrieg". Es erfolgte eine Aufrüstung wegen des erwartenden Balkankrieges.

2.Soziale Frage:

Viele Bürger lebten während dieser Zeit am Existenzminimum. Die Einkommenssteuer war zwar gering, aber die Verbrauchersteuer sehr hoch.

Arbeiter aber auch kleine Beamte  wurden in Hunger und Obdachlosigkeit getrieben.

Auch die Zollpolitik war verfehlt. Ungarn hielt die Einfuhrzölle hoch.

Sozialdemokraten: Waren gegen diese Aushungerungspolitik, hatten allerdings keine Macht gegenüber dem populären Bürgermeister Dr. Karl Lueger der eher für Kleingewerbe und Handwerk Sozialleistungen ausschüttete. Lueger hasste die Sozialdemokraten.

Demonstrationen standen auf der Tagesordnung. Im Herbst 1911 kam es zu Massenkrawallen, die vom Militär blutig niedergeschlagen wurden.

Folge dieser Politik war auch das anstiegen der Wohnungsnot. Es kam zu Boden- und Bauspekulationen die die Mieten hochtrieben. Die Preise stiegen um 2650%. Zinshäuser wurden billig gebaut und engster Raum (30m²) teuer vermietet. Hausherren wurden zum Feindbild der Armen. Es gab keinen gesetzlichen Mieterschutz. Es kam zu einem Obdachlosenproblem. Verstärkt auch durch Ströme von Einwanderern. In Wien-Favoriten kamen 10 Mieter auf eine Wohnungseinheit. 1910 gab es 80.000 Bettgeher.

Politische Parteien besonders die Sozialdemokraten boten warme Aufenthaltsräume und Lesestuben. Es wurden Arbeiterbildungsvereine gegründet wie z.B. bei den Sozialdemokraten "Bildung macht frei". Das Wiener Kaffeehaus hatte eine besondere Funktion in dieser Zeit.

Es kam zur Armenfürsorge durch Kirche, Klöster und Gaststätten oder reiche Privatpersonen wie z.B. Baron Rothschild oder Epstein, sie finanzierten Kinder und Waisenhäuser oder auch Wärmestuben.

Tbc, Kriminalität, Alkoholismus und Prostitution stiegen an. Arbeitslose Zuwanderer lebten im Untergrund verwahrloste Kinder auch im Kanalsystem.

Unterstützt von den Sozialdemokraten entstanden Asyle. z.B.: Meidlinger Asyl: für 1000 Menschen pro Nacht. Es herrschte Hygiene und Ordnung. Suppen und Brot gab es gratis. Auch in der Brigittenau gab es ein solches Heim. Dieses Heim war eine Musteranstalt und hatte sogar schon elektr. Beleuchtung.

Es bildeten sich sozialdemokratische Arbeitsführer. In der Brigittenau war das Dr. Ellenbogen und in Ottakring Anton David (Davidgasse).

3. Dr. Viktor Adler:

Gründer der Sozialdemokratie. Geboren in Prag. Stammt aus jüdischen Haus ab. Mitarbeiter des Linzer Programmes von 1882 (ohne den Arierparagraphen). Wurde dann durch diesen von Schönerer zugefügten Arierparagraphen vertrieben.

4. Dr. Karl Lueger:

Bürgermeister von Wien. Ebenfalls Mitarbeiter am Linzer Programm. Sehr beliebt bei der Bevölkerung. Erweiterte Wien durch Elektrifizierung, Straßenbahn, zweite Wiener Hochquellwasserleitung,.

War gegen Sozialdemokratie und Juden.



5. Tschechen in Wien:

1910 war in Wien jeder 5. Einwohner tschechischer Herkunft. Man sprach von einer Überfremdung. Die Tschechen kamen meistens als Industriearbeiter, Schuster oder Schmiede. Sie verteilten sich aber über ganz Wien. Es gab also keine Bezirke die fast nur von Tschechen bewohnt waren. Dadurch war eine Assimilation möglich. Viele von ihnen waren Saisonarbeiter, die im Winter zurückkehrten. Besonders viele waren in den Ziegelbrennereien beschäftigt. Ziegel die man zum Wohnungsbau und auch zum Bau der Ringstraße dringend benötigte.

6. Das rote Wien:

Als im Mai 1919 der Gemeinderat in Wien zum erstenmal auf Grund des allgemeinen Wahlrechts gewählt wurde, erhielten die Sozialdemokraten eine Zweidrittelmehrheit. Es begann der Bau der Wiener Gemeindebauten. Unter Bürgermeister Karl Seitz begann man die vielen Arbeitslosen sinnvoll im Projekt der sozialistischen Aufbauarbeit einzusetzen.

Zwischen 1923 und 1933 entstanden 65.000 neue Wohnungen mit eigener Wasserleitung und Toilette und einer durchschnittlichen Wohnfläche von 40 m².

Zu den bekanntesten Wohnhöfen zählen die Wohnhausanlage Sandleiten, der Reumannhof, der Rabenhof, der Karl Seitz Hof und der Karl Marx Hof.

Auch der Straßenbau ging voran. Im September 1934 wurde z. B. die Großglocknerstrasse eröffnet.

Für die Gemeinde Wien ebenso wichtig waren Maßnahmen auf dem Gebiet der Gesundheitsvorsorge. Ein ausgedehntes Sozialnetz verringerte die Säuglingssterblichkeit und die "Wiener Krankheit", die Tuberkulose. Mutterberatungsstellen, Horte, Ferienheime, Spielplätze und Freibäder sollten der heranwachsenden Jugend ein gesundes und besseres Leben ermöglichen.

Zur Erwachsenenbildung sollten Volkshochschulen und Arbeiterbüchereien dienen.

7. Die Ara Kreisky:

Nach der Nationalratswahl 1970 trat Bruno Kreisky nach vorheriger Absprache mit der FPÖ eine Alleinregierung an. Bei dieser Vorabsprache mit Friedrich Peter (FPÖ) ging es um eine Wahlrechtsreform. Die Mandatszahl im Nationalrat wurde erhöht und die Wahlkreise verringert.

Ein wesentlicher Faktor für den innerpolitischen Frieden war das weiterbestehen der Sozialpartnerschaft, das Kreisky sehr förderte. Der SPÖ gelang es neben den Kernwählern auch Jungwähler und Angestellte als neue Wählerschichten zu gewinnen. 1971 erzielte die SPÖ Regierung die absolute Mehrheit bei den Nationalratswahlen. Noch zweimal gelang es Kreisky (1975, 1979) die absolute Mehrheit zu erringen.

Wichtigste Reformen der siebziger Jahre waren:

-)Abschaffung der AHS Aufnahmeprüfung

-)Einführung von Schülerfreifahrt und Schulbuchaktion

-)Fusion der gesamten verstaatlichte Eisen-, Stahl-, Buntmetall- und

Elektroindustrie

-)Mehr Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten der

Betriebe

-)Einführung von vierwöchigen Mindesturlaub

-)Einführung von Pflegeurlaub

-)Abfertigung für Arbeiter

-)gleicher Lohn für Mann und Frau

-)Umstrukturierung des Bundesheer

-)Einführung des Zivildienst

-)Konsumentenschutzgesetz

-)Senkung der Volljährigkeit von 21 auf 19 Jahre

-)Einführung einer Geburtenhilfe

Nach Jahren der Hochkonjunktur führte der Ölpreisschock 1973 zu einer Wirtschaftsrezession. Kreiskys Ziel war klar: Vollbeschäftigung. Es gab daher große Investitionen im Straßenbau, Schulbau oder in der verstaatlichten Industrie. Ein wachsendes Budgetdefizit sowie eine höhere Staatsverschuldung wurden bewusst in Kauf genommen.

Skandal um Kreisky war der Fall Lucona. Eine weitere Streitfrage war das AKW in Zwentendorf das nie in Betrieb gegangen ist.



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