E m ped o k l es ( c a . - 432 v. C h r
Empedokles wurde auf Sizilien in Akragas
(heute Agrigento)
geboren. Er betätigte sich auf vielfältige Weise am gesellschaftlichen Leben,
war bedeutender Politiker, der sich maßgeblich für die griechische Demokratie einsetzte,
sowie gleichermaßen angesehener Mediziner, Priester, Mystiker, Schriftsteller und
Philosoph. In seinen Werken "Peri Physeos Von der Natur)
und "Katharmoi" nimmt er nahezu eine Zwischenstellung zu den metaphysischen Weltansichten
des Heraklits, der Eleaten und der ionischen Naturphilosophen ein.
So findet er wieder auf der Suche nach dem Arche-Problem die
Wurzeln allen Seins erstmals in den Elementen, wenn auch gleich in allen vieren,
und mißt ihnen die Eigenschaften der makrokosmischen Gegenwerte zu, und andererseits
bestätigt er Heraklits ewiges Werden, wenn er behauptet, daß nichts aus dem Nichts
entstehen oder ins Nichts vergehen könne, und den Eleaten ihre Priorität des Seiendem
vor dem Werden, wenn er hinter allem den Fluß der Zeit auf der Grundlage des Seins
sieht. Auch ein Anaximander läßt sich in einem Empedokles wiederfinden;
sieht er doch hinter jeder Harmonie eine Fügung von Gegensätzlichkeiten.
Jede Schöpfung, jedes Werden und Vergehen befindet sich durch
das Mischen und Trennen von entgegengesetzten
Urkräften in Harmonie. In ihrer Brisanz stehen Liebe und Haß,
Freundschaft und Streit, Anziehung und Abstoßung maßgeblich für das Sein ein.
Nach diesem Prinzip der Urkräfte ist nach Empedokles auch die Weltentstehung zu
erklären und in Perioden einzuteilen, in deren
erste Phase die
Elementarteilchen durch Verwirbelung
zu Weltkörpern zusammengefügt wurden. In der zweite Phase findet schließlich eine weitere Verwirbelung dieser
Körper statt, weshalb so zunächst Himmel, Luft und Firmament, später Erde und Wasser
und dann Lebewesen und alles Seiende entstehen konnte.
Folglich bestand alles Seiende auf mikrokosmischer Ebene also
nach dem Prinzip des Chaos aus kleinsten Bestandteilen aller Urkörper; und deshalb
gelingt uns Menschen auch die Sinneswahrnehmung, da wir uns selbst in allem Seienden
wiederfinden und es so erkennen und systematisieren können. Auf diese Weise setzt
sich der Weltbildungsprozeß
fort und genauso
wie das Seiende
durch Verwirbelung entstanden ist, wird es auch wieder
durch Verwirbelung vergehen. Dieses Denken in "Kreisbahnen"
brachte den Mechanisten schließlich ihren Namen ein.